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Was ist unsere Kultur?


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Gute Frage, nächste Frage...

 

Ich würde das nicht an Ländern festmachen.

Den Ursprung unserer Kultur könnte man in Mesopotamien und Anatolien suchen.

 

Wenn wir das Seßhaftwerden als Ursprung der Kultur ansehen, ist das wohl korrekt:

- Kuiturboden

- Anbau von Gerste

- Gerstenkaltschale

 

Unsere Wurzeln lassen sich nicht leugnen.

 

Prost

Holger

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ein Projekt in Saudi Arabien zu machen - ohne Zweifel ein Land mit einer eigenen, hochstehenden Kultur.

Hmm, generell ist die Kultur im arabischen Raum schon sehr faszinierend, wenn man sich ein bisschen damit beschaeftigt. Aber ich kann mir vorstellen, dass die Depression in Saudi-Arabien nicht zwingend von der Kultur kommt, sondern von der Vorstellung, wie Menschen zu leben haben. Was in gewisser Art eine Kultur prägt.

 

Ich wohne "um die Ecke", und ohne den grossen Einfluss der westlichen Kultur waere es wesentlich schwerer (bzw. waere ich gar nicht erst hergekommen…). Insofern stimme ich

 

Irgendwie fühlt man sich im eigenen Mist schon besonders wohl.

zumindest in Teilen zu.

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Auf welche Kultur sollen wir und unsere Kinder und Kindeskinder stolz sein? Hoffentlich nicht auf die, die wir seit Generationen vermittelt bekommen haben.

 

Erzieherische Versuche hatte es immerhin gegeben.

 

Das Alte Testament warnte schon vor dem Goldenen Kalb,

das Neue Testament hatte mit "Frieden auf Erden" gegen die Gier der Besitzenden keine Chance.

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Irgendwie fühlt man sich im eigenen Mist schon besonders wohl. Und wenn man einfach in einen unverträglichen Mist umgetopft wird, kann man auch schon mal eingehen. Ich hatte mal das zweifelhafte Vergnügen, ein Projekt in Saudi Arabien zu machen - ohne Zweifel ein Land mit einer eigenen, hochstehenden Kultur. Mich hat diese Kultur aber an den Rand der Depression gebracht.

 

Ich glaube, wir wären schon viel weiter, wenn wir jedem Menschen "seine Kultur" zugestehen würden und einfach aufhören würden, anderen die eigene Kultur aufzudrängen. Und über allem steht der Grundsatz, dass die kulturelle Freiheit da aufhört, wo sie die kulturelle Freiheit anderer einengt.

 

Bin sehr einverstanden. Will auch nicht kleinkrämerisch in eine hoffentlich kulturwertvolle Woche starten; ich studiere einfach an den Antworten rum: Womit wären wir schon viel weiter? Wer alles ist wir?

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Bin sehr einverstanden. Will auch nicht kleinkrämerisch in eine hoffentlich kulturwertvolle Woche starten; ich studiere einfach an den Antworten rum: Womit wären wir schon viel weiter? Wer alles ist wir?

 

Wir sind alle Menschen. Und ich glaube, die Entwicklung der Menschheit wäre schon viel weiter, wenn wir nicht so viele Ressourcen in Krieg und Abwehr stecken würden. Das ist allerdings Utopie und fällt in die Rubrik "hätte, hätte, Fahradkette". Trotzdem finde ich es erhellend, wenn man sich mit den Defekten unserer Spezies auseinandersetzt.

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Wir sind alle Menschen. Und ich glaube, die Entwicklung der Menschheit wäre schon viel weiter, wenn wir nicht so viele Ressourcen in Krieg und Abwehr stecken würden. Das ist allerdings Utopie und fällt in die Rubrik "hätte, hätte, Fahradkette". Trotzdem finde ich es erhellend, wenn man sich mit den Defekten unserer Spezies auseinandersetzt.

 

Danke.

Falsch gelesen: erheiternd statt erhellend.

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Wenn ich manche mir sehr unangenehmen kulturellen Tendenzen anschaue und mir dann in der Kneipe jemand seine Weltsicht erklärt, dann ist das schon in sich schlüssig

und nicht defekt.

Da wird eine Kultur wenn sie für sich als geschlossen logisch erscheint, radikal verteidigt. Dabei gehen dann auch grundlegende Dinge über Bord.

Es werden fundamentale Verteidigungsfälle konstruiert und als solche erlebt. Diese Menschen sind nicht defekt, sondern haben Angst, halten es nicht aus, dass manche Überzeugungen nicht immer funktionieren,

sondern handeln lieber lebensverachtend, anstatt ihre Kultur anzupassen. Diese Kultur muss noch nichtmal zu Hause sondern nur im Erleben von Nachrichten angepaßt werden.

Einfach Lösungen werden komplexen vorgezogen.

Viel weiter wären wir aus meiner Sicht, wenn wir an Dingen zweifeln dürften, ohne uns dabei tief in uns selbst bedroht zu sehen. Mehr Sicherheit in uns, anstatt durch außen.

Das klingt paradox, ist es auch, vll aber menschlich wichtig.

Ich merke manchmal, wie mir in schwachen Momenten die Galle hochgeht, wenn ich eine Störung meiner gewünschten Atmosphäre erlebe.

Das ist dann ein Punkt, bei dem klar werden sollte, dass irgendetwas anderes aus dem Gleichgewicht ist.

Kultur sollte diese Differenzen aufgreifen und einen sinnvollen damit Umgang fördern.

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Solche Themen in einem Forum zu besprechen ist immer etwas schwierig.

Und vielleicht klang für manche meine Frage etwas banal.

 

Eine Gegenfrage @tabbycat
Auf was kann unser Land oder Kulturkreis denn so stolz sein? 

 

Die Reaktionen waren interessant.

Letztendlich wurde die Frage übergangen.

 

Dennoch finde ich diese Frage als sehr wichtig.

 

Auf was kann unser Kulturkreis oder der Mensch denn so stolz sein?

Damit sind selbstverständlich die elementaren Errungenschaften gemeint

wie zB.  Wie ist unser Verhältnis zur Natur?

Wie sieht es mit der geistigen und sittliche Entwicklung/Vollendung des Menschen aus?

Ist er auf einem guten Weg?

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Die Frage ist immer, was "unser Kulturkreis" ist. Ich beschraenke das jetzt mal generalisierend auf (West-)Europa.

 

Zum Beispiel die Begruendung ethischer Werte mit der Menschlichkeit als hoechster Instanz (statt: Himmel / Hoelle)

Man koennte auch Erfindungen anfuehren, die die Welt besser gemacht haben (im Sinne von: weniger Armut, mehr Gesundheit, …)

 

 

Wie ist unser Verhältnis zur Natur?

Nun, das ist bei jedem verschieden. Ich bin froh, dass ich Natur zum groessten Teil nicht ungefiltert erleben muss (i.S.v. ausgeliefert sein), es aber immer kann, wenn mir danach ist. Das sehen andere vielleicht anders.

Umweltschutz ist Egoismus. "Der Natur" ist es furchtbar egal, ob wir Menschen Millionen von Litern von Saeure in die Erde pumpen, oder giftige Gase ausstossen. Das regelt sich irgendwann weg, oder etwas neues passiert. "Die Natur" ist da flexibel. Schliesslich ist sie 4 Milliarden Jahre ohne uns ausgekommen – das schafft sie auch noch mal. Fuer uns Menschen wirds halt ungemuetlich, also letztlich auch fuer mich. Also sollte ich in meinem besten Interesse handeln, und auf mich und mein Verhalten ein bisschen aufpassen. Oder, fuer die aelteren, im Sinne der Kinder und Enkel.

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Die Reaktionen waren interessant.

Letztendlich wurde die Frage übergangen.

 

Dennoch finde ich diese Frage als sehr wichtig.

 

Auf was kann unser Kulturkreis oder der Mensch denn so stolz sein?

Damit sind selbstverständlich die elementaren Errungenschaften gemeint

wie zB.  Wie ist unser Verhältnis zur Natur?

Wie sieht es mit der geistigen und sittliche Entwicklung/Vollendung des Menschen aus?

Ist er auf einem guten Weg?

 

 

Ich hatte dir geantwortet, auch wenn es eine kurze Antwort war.

Die Ahle Wurscht, mit der ich großgeworden bin, ist wirklich etwas worauf man stolz sein kann.

Sie ist auch im SlowFood Verzeichnis aufgenommen.

Das Herstellungsverfahren ist von industrieller Herstellung fast verdrängt. Es kostet eben mehr Zeit und Geld sie herzustellen.

Aus meiner Sicht ein Grundübel, ist die marktwirtschaftliche,

am maximalen Gewinn orientierte Sicht auf fast alle Dinge des Lebens.

Deswegen Ahle Wurscht :-)

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...

Auf was kann unser Kulturkreis oder der Mensch denn so stolz sein?

...

 

Stolz ist eine menschliche Gefühlsregung. Der Kulturkreis kann also nicht stolz sein.

 

Üblicherweise ist ein Mensch stolz, wenn er mit sich selbst besonders zufrieden ist. Das kann im besten Falle etwas selbst Erreichtes sein. Wenn es daran mangelt, kann man sich mit einer Gruppe identifizieren und ist dann auf die Errungenschaften dieser Gruppe stolz. Das schöne daran ist: Je größer die Gruppe, desto geringer kann der eigene Beitrag ausfallen... Vielleicht sind deshalb soviele Nichtsnutze unter den Nationalisten.

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Zum Beispiel auf über 70 Jahre ohne Krieg. ;)

 

 

Wenn Du 70 Jahre ohne Krieg meinst, bezogen auf "unseren Kulturkreis", dann ging da doch der Balkankonflikt vergessen? Wenn Du meinst 70 Jahre ohne Krieg, bezogen auf Deutschland, weiss ich nicht, ob das wirklich ein Grund sein kann Stolz zu sein, wenn man in Betracht zieht, was vor 70 Jahren begann. Froh sein, nicht Stolz sein, gefällt mir persönlich besser.

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Ich stimme dir bislang in fast jeglicher Hinsicht zu, aber wenn das hier...
 

Das schöne daran ist: Je größer die Gruppe, desto geringer kann der eigene Beitrag ausfallen... Vielleicht sind deshalb soviele Nichtsnutze unter den Nationalisten.

... stimmt, dann sind anteilig noch mehr Nichtnutze unter den Kontinentalisten und wiederum mehr unter den Globalisten.

 

Man sollte auch nicht jeden, der zwanghaften und ungefilterten Kulturkolonialismus ablehnt, mit einem Nationalisten oder Protektionisten verwechseln. Oft ist es nur eine eigene Vorstellung dessen, was eine Bereicherung wäre und was eine Verarmung, was Fortschritt wäre und was Rückschritt.

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Satire oder Sarkasmus?

Nicht oder, und

 

Ich hatte heute Mittag die Gelegenheit mich mit einem guten Freund über dieses Thema zu unterhalten. Da er unter anderem auch Schriftsteller ist, haben wir unsere gemeinsamen Gedanken zu diesem Thema mal vertextet. Dies aber nur als Erwähnung, weil ich mich nicht mit fremden Federn schmücken will. Da wir aber meist einer Meinung, speziell über diese Dinge sind, hier mal unsere gesammelten Gedanken.

 

 

Unser Kultur ist in erster Linie das, was unser Leben, speziell nach den beiden Weltkriegen ausmacht. Dennoch ist das Problem weitreichender und dies vor allem vor der Hintergrund der (neu entfachten) nationalen Debatte, weil jede Kultur zunächst eine nationale Kultur ist.
Sie lebt aus der gemeinsamen Sprache, den (gemeinsamen) historischen Erfahrungen, der geographisch-geologischen Beschaffenheit des bewohnten Landes, der Struktur ihrer Ökonomie, ihrer künstlerischen Schaffenskraft  und dem, was man im weitesten Sinne als Brauchtum bezeichnen kann.
Die sich daraus ergebenden nationalen Besonderheiten sind nicht beliebig kompatibel. Man spricht hier von einem gesellschaftlichen Wertekanon. Der Unsere ist in einem sehr weiten Sinne christlich-abendländisch geprägt und dies bis in den Bereich der Ökonomie (Stichwort: Protestantische Arbeitsethik).
Nach dem 2. Welrkrieg und der damit verbundenen Einführung gesitteter Verhältnisse, die man ja auch als Demokratie bezeichnen kann, gab es in Deutschland etwas, was ich als Identitätsflucht bezeichnen möchte. “Das Deutsche” war faschistisch belastet, was wohl ein Grund dafür ist, dass man sich (auch) in amerikanische Identitäten geflüchtet hat bis hin zur Übernahme ganzer Sprachbegriffe. Der Vorgang dauert noch an und ist der Tatsache der politisch-militärischen Abhängigkeit (von den USA) geschuldet, so wie auch der US-Unterhaltungskultur, welche offensichtlich die erfolgreichste ist, welche die Menschheit je erzeugt hat. Man frage mich aber besser nicht was ich davon halte.
Alle unsere Reaktionen auf gesellschaftliche Phänomene (was auch Unterlassungen sein können) liegen in unserem historischen Kontext begründet. Das sind die verlorenen Revolutionen, der olle Luther, Barock Klassik und Romantik bis in die sog. Moderne als dem Technik-Zeitalter mit zwei unsäglichen großen Kriegen und dem aktuell aus den Fugen geratenen Kapitalismus.
Und noch etwas ist ganz wichtig. Es hat in der Geschichte der Menschheit niemals so etwas wie einen Kulturtransfer zwischen Kulturen mit unterschiedlichen Wertewelten gegeben.
So gesehen ist das Gedankengut einer vorindustriellen und religiös fundamentalistisch monotheistischen Gesellschaft mit dem einer säkularen Industriegesellschaft nicht kompatibel, weshalb alle diesbezüglichen Versuche abzulehnen sind, da sie den Bestand der Industriegesellschaften selbst gefährden.
Genauere Ausführungen hierzu wären allerdings ein eigenes Thema.

Gruß Michael und Wolfgang

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Ich stimme dir bislang in fast jeglicher Hinsicht zu, aber wenn das hier...

 

... stimmt, dann sind anteilig noch mehr Nichtnutze unter den Kontinentalisten und wiederum mehr unter den Globalisten.

 

Man sollte auch nicht jeden, der zwanghaften und ungefilterten Kulturkolonialismus ablehnt, mit einem Nationalisten oder Protektionisten verwechseln. Oft ist es nur eine eigene Vorstellung dessen, was eine Bereicherung wäre und was eine Verarmung, was Fortschritt wäre und was Rückschritt.

 

Kein Widerspruch: Weil nichtsnützige Nationalisten Verfechter einer eigenen Gruppenkultur sind, müssen Gegner einer fremden Gruppenkultur keine Nationalisten sein.

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Wenn Du 70 Jahre ohne Krieg meinst, bezogen auf "unseren Kulturkreis", dann ging da doch der Balkankonflikt vergessen? Wenn Du meinst 70 Jahre ohne Krieg, bezogen auf Deutschland, weiss ich nicht, ob das wirklich ein Grund sein kann Stolz zu sein, wenn man in Betracht zieht, was vor 70 Jahren begann. Froh sein, nicht Stolz sein, gefällt mir persönlich besser.

Die frage war doch, was ist unsere Kultur? Da folgt eigentlich, und das sieht man ja auch an deiner Antwort, mit der ich größten Teils übereinstimme, eine Weitere Frage. Wo beginnt und wo endet (geographisch) unsere Kultur. An deutschen Grenzen, an Europas Grenzen. Ich denke eher an den Grenzen in unseren Köpfen.

Und wie du ganz richtig sagst, bin ich froh, dass wir es 70 Jahre (nicht mal eine Generation!) ohne Krieg geschafft haben und ich hoffe es kommen noch viele weitere 70 Jahre dazu.

 

Gruß Wolfgang

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Jetzt mach ich mir mal Freunde.

Soll ich jetzt schreiben, dass ich das groesstenteils fuer ausgemachten Bloedsinn halte? So viele Worte? "Raus mit dem Musel" haette es auch getan und auf ein Plakat gepasst…

 

Aber machen wir es mal ganz in Ruhe und Schritt fuer Schritt:

…weil jede Kultur zunächst eine nationale Kultur ist.

Sie lebt aus der gemeinsamen Sprache, den (gemeinsamen) historischen Erfahrungen, der geographisch-geologischen Beschaffenheit des bewohnten Landes, der Struktur ihrer Ökonomie, ihrer künstlerischen Schaffenskraftund dem, was man im weitesten Sinne als Brauchtum bezeichnen kann.

Die sich daraus ergebenden nationalen Besonderheiten sind nicht beliebig kompatibel.

Man kann immer arbitraere Grenzen ziehen und das dann als "geographisch-geologische Beschaffenheit" kennzeichnen. Ist aber an den Haaren herbeigezogen. Was naemlich der Friese mit dem Bayern gemein hat, das wirst Du mir sicher im naechsten Beitrag ausfuehrlich erlaeutern.

 

Man spricht hier von einem gesellschaftlichen Wertekanon. Der Unsere ist in einem sehr weiten Sinne christlich-abendländisch geprägt und dies bis in den Bereich der Ökonomie (Stichwort: Protestantische Arbeitsethik).

Die besonders in Sueddeutschland weit verbreitet ist. Mann mann mann.

 

Nach dem 2. Welrkrieg und der damit verbundenen Einführung gesitteter Verhältnisse, die man ja auch als Demokratie bezeichnen kann, gab es in Deutschland etwas, was ich als Identitätsflucht bezeichnen möchte. “Das Deutsche” war faschistisch belastet, was wohl ein Grund dafür ist, dass man sich (auch) in amerikanische Identitäten geflüchtet hat bis hin zur Übernahme ganzer Sprachbegriffe.

Ein grosser Teil der "Identitaetsflucht" war nicht zufaellig das Vergessenwollen und gleichzeitig auch die Ablehnung der eigenen Verantwortung fuer die Geschehnisse.

 

 

Der Vorgang dauert noch an und ist der Tatsache der politisch-militärischen Abhängigkeit (von den USA) geschuldet, so wie auch der US-Unterhaltungskultur, welche offensichtlich die erfolgreichste ist, welche die Menschheit je erzeugt hat. Man frage mich aber besser nicht was ich davon halte.

Nee, lieber nicht. Wenn die Antwort aehnlich verschwurbelt ausfaellt, dann will ich das nicht wissen. Nur soviel: wuerden die Deutschen endlich mal mehr gute Filme machen und nicht nur Arthouse-Betroffenheit oder Unterleibshumorkomoedien, dann stuende dem grossen Erfolg immer noch diese komische Sprache im Weg, die im Vergleich zum Englischen nur ein verschwindend geringer Teil der Weltbevoelkerung versteht. Und viele der amerikanischen Studios haben dankbar die Deutschen aufgenommen, die hier "entartet" genannt wurden - aber ein bisschen Ahnung davon hatten, wie man Geschichten gut erzaehlt.

 

Und noch etwas ist ganz wichtig. Es hat in der Geschichte der Menschheit niemals so etwas wie einen Kulturtransfer zwischen Kulturen mit unterschiedlichen Wertewelten gegeben.

Ach nee? Von wem haben wir denn Rechnen gelernt? Die Chemie? Astronomie? Eine Menge Wissen und Kultur kam genau aus dem "islamischen Raum" (vorrangig Persien). Oder aus China. Das ist jetzt nicht unbedingt die gleiche "Wertewelt", wage ich mal zu behaupten. War es auch damals nicht. Ist aber Bestandteil unserer Kultur.

So gesehen ist das Gedankengut einer vorindustriellen und religiös fundamentalistisch monotheistischen Gesellschaft mit dem einer säkularen Industriegesellschaft nicht kompatibel, weshalb alle diesbezüglichen Versuche abzulehnen sind, da sie den Bestand der Industriegesellschaften selbst gefährden.

Ach gucke, jetzt gehts in die Vollen. Das heisst also, keine Geschaefte mit Saudi-Arabien zu machen? Oder soll das anders verstanden werden? Ist gar Aethiopien gemeint, die immerhin fuer sich beanspruchen, die Wiege der Christenheit zu sein? Was soll uns das sagen?

 

Natuerlich hat jemand, der aus einem Dorf in den afghanischen Bergen kommt Probleme, sich in der Zivilisation der Moderne zurechtzufinden. Da ist aber Koeln nicht anders als Doha, Tokio oder Singapur. Ausser dass in Koeln die Asis auf die Strasse schiffen und besoffen in der Gegend rumliegen (nicht nur in Koeln, Deutschlandweit. In Muenchen machen sie sogar ein Fest draus). Ersteres sieht man in Afghanistan auch hin und wieder, letzteres in keiner der genannten Staedte ausserhalb Deutschlands.

 

Aber das ist unsere Leitkultur, und die gilt es zu bewahren.

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@Gurkendoktor

Von mir gab es ein gefällt mir, weil ich die Argumentation interessant finde! Darüber sollte man sich mal zusammensetzen und diskutieren. Das würde ein interessanter Abend. Leider kann man diesen hier im Forum nicht mit Rotwein oder ähnlichem Fusel begießen. Weshalb es wohl zu mühselig würde, dies hier weiter zu vertiefen.

 

Gruß Wolfgang

bearbeitet von Altländer
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Und noch etwas ist ganz wichtig. Es hat in der Geschichte der Menschheit niemals so etwas wie einen Kulturtransfer zwischen Kulturen mit unterschiedlichen Wertewelten gegeben.

Ich bin mir nicht sicher, wie Ihr „Kulturtransfer“ und „Wertewelten“ definiert, aber mir scheint das offenkundig falsch zu sein. Es hat beispielsweise schon im Mittelalter einen Kulturaustausch zwischen dem christlichen Europa, der islamischen Welt und auch mit China gegeben. Und davon profitieren wir noch heute: Wenn man heute Pop-Songs mit der Gitarre als dominierendem Instrument hört, denkt man vielleicht nicht daran, dass die Gitarre von der arabischen Oud abstammt (von deren Namen „al-Oud“ sich auch das deutsche Wort „Laute“ herleitet; „Gitarre“ stammt dagegen von arabisch „qitara“, was seinerseits auf das Griechische zurückgeht). Das Konzept eines Sängers, der kurze Songs auf der Gitarre begleitet, stammt ebenfalls von den arabischen Spielleuten mit ihrer Oud.

bearbeitet von mjh
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