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Cropfaktor, KB-Äquivalenz... brauchen wir sowas?


Gast Silvester

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Ihr Lieben,

 

dies ist die Smalltalk-Rubrik. Wer Wichtigeres zu tun hat, braucht hier nicht weiterzulesen.

Denn meine Anmerkungen sind nicht lebenswichtig, ich weiß. Es ist wie mit der Philosophie: Man braucht sie nicht, aber man kann herrlich drüber diskutieren.

Cropfaktor, KB-Äquivalenz, APS, Sensormaße in inches und Bruchzahlen.... Ich halte das alles für Blödsinn.

Wieso muss das Kleinbildfilmformat als Maßstab herhalten? In Analogzeiten war es wohl am weitesten verbreitet, aber viele Profis bevorzugen größere Filmformate. Und von Äquivalenz kann man bei den verschiedenen Seitenverhältnissen sowieso kaum reden. Niemand kam in Analogzeiten auf die Idee, dem 8x11-Format der Minox den Cropfaktor 3 zu geben oder der analogen Olympus Pen F (16x24mm²) den Cropfaktor 1,5, obwohl es für die Pen F sogar einen Adapter für die 24x36-OM-Objektive gab. Ich finde, der Begriff „Cropfaktor“ ist so überflüssig wie ein Kropf. Noch blödsinniger finde ich die Bezeichnung APS-Format. Im ausgehenden Analogzeitalter war der APS-Film ein letztes Aufbäumen der Fotoindustrie und war eines der kurzlebigsten Filmformate. Man könnte Cropfaktor und KB-Äqivalenz einfach vergessen und dafür das wirksame Sensormaß angeben und bei den Objektiven den Aufnahmewinkel zusätzlich zur Brennweite.

Eine weitere Steigerung der Blödsinnigkeit sind die Inchangaben in Brüchen, zumal sie mit der wirksamen Größe des Sensors gar nichts zu tun haben. Bei Fuji-Kameras sind wir davon ja weitgehend verschont, aber bei den ganz kleinen Sensoren noch ein Komma im Nenner unterzubringen, dürfte für jeden Mathematiker ein Graus sein. Übrigens wissen die Amerikaner und auch die Engländer schon lange, dass das Dezimalsystem besser ist.

 

Volker

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Hatten wir diese Debatte nicht schon mal?

 

Ich glaube, es war die Stiftung Warentest, die einen Ausweg aus der Brennweiten-Umrechnerei gesucht hatte und deshalb etwas anderes angab – Bildwinkel, Vergrößerung? Ich weiß es nicht mehr. Jedenfalls setzte sich dieser Ansatz nicht durch. Die einzige bis heute genutzte Methode, um Kameras und Objektive mit unterschiedlichen Sensorgrößen vergleichbar zu machen, ist die Umrechnung von Brennweiten und Lichtstärken auf ein Standardformat – eben das Kleinbildformat. Es könnte theoretisch auch irgendein anderes Format sein, aber dies ist nun mal als Referenz eingeführt. Warum sollte man etwas daran ändern?

 

Übrigens wurde früher zwar tatsächlich nicht umgerechnet, aber ich habe auch die Verwirrung erlebt, die durch die Unterschiede zwischen den Brennweiten von Kleinbild- und APS-Kameras entstanden, die nebeneinander im gleichen Schaufenster lagen. Umrechnen ist nützlich, und man hätte es schon damals öfter tun sollen.

bearbeitet von mjh
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Hallo,

 

grundsätzlich stimme ich Dir zu. Nur ist es äusserst schwer von gewohntem weg zu kommen. Siehe PS beim Auto oder Motorrad. Beim Metzger wird immer noch 1/4 Pfund Wurst geordert. Wenn also jemand sagt die Optik entsricht 135mm KB weiß jeder sofort was gemeint ist. Von daher wird es sehr schwer das in kurzer Zeit zu ändern.

 

LG

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Teilweise stimme ich dir zu. Aber es ist eben historisch bedingt und solche Nomenklaturen lassen sich nur schwerlich ändern. Der Speichern-Button ist ja auch oftmals noch eine Diskette und wie lange nutzen wir die nicht mehr? ;)

 

Das Problem liegt eher darin, dass der magische Cropfaktor kaum bis gar nicht richtig erklärt wird. Wie oft sind Leute der Meinung, dass ein "Kleinbildobjektiv" von ~50mm und ein "APS-C-Objektiv" von ~33mm an der gleichen Kamera das gleiche Bild ergeben würden? Da man ja Crop-Objektive umrechnen muss, KB-Objektive nicht (oder andersherum, weiß grad nicht mehr)? Oder so manch einer macht lieber 50 Bilder mit einem 50mm Objektiv und setzt sie als Panorama zusammen, weil er die Wirkung eines Weitwinkels nicht mag. Alles schon gelesen und sie sind überzeugt davon, dass es stimmt, weil ja jemand im Internet / bei Youtube das gesagt. Die müssen es ja wissen.

bearbeitet von Jenwe
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Der Speichern-Button ist ja auch oftmals noch eine Diskette und wie lange nutzen wir die nicht mehr? ;)

So bewusst habe ich das gar noch nie angesehen    :D 

 

Oder so manch einer macht lieber 50 Bilder mit einem 50mm Objektiv und setzt sie als Panorama zusammen, weil er die Wirkung eines Weitwinkels nicht mag.

Zumindest wenn es um die Verzeichnung geht, ist die Aussage gar nicht so verkehrt..??

bearbeitet von Matteo
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Zumindest wenn es um die Verzeichnung geht, ist die Aussage gar nicht so verkehrt..??

 

Stimmt, allerdings kommt es dann auch wieder stark drauf an, wie man das Panorama zusammensetzt.

Ich erinnere mich jedoch noch, dass die perspektivische Verzerrung gemeint war ...

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Neinein, ich meine schon das, was ich sage - dass jemand die perspektivische Wirkung eines Weitwinkels nicht mag und stattdessen lieber Panoramen (natürlich vom gleichen Standpunkt aus) macht.

Vielen ist nicht klar, dass die perspektivische Wirkung vom Standpunkt und nicht direkt von der Brennweite abhängt. So wie einige nicht glauben wollen, dass ein 56mm/1.2 an der Fuji eine sehr ähnliche Bildwirkung hat wie ein 85mm/1.8 an KB. Sind ja unterschiedliche Brennweiten, muss ja anders sein.

Da fällt mir was zum Eingangspost ein: Würden wir die Aufnahmewinkel angeben wollen, dann gilt das eben immer nur für ein bestimmtes Sensorformat. Die Brennweite ist eben die intrinsische Eigenschaft der Linse, der Winkel nur eine Eigenschaft des ganzen Systems. Ich würd's mit PS eines Autos vergleichen - 200PS an einer kleinen Knutschkugel oder einem 3,5Tonner wirken sich dann eben doch ein wenig unterschiedlich aus ;)

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wenn ich mit meinem Wali 8mm ein Foto mache sieht es natürlich anders aus als wenn ich 3-4 mit 35mm mache   :D

Das wäre die Frage … Aufnahmen mit dem Fisheye zeichnen sich dadurch aus, dass sie keine Bilder mit einer gnomonischen Projektion erzeugen, wie es ein gewöhnliches leichtes Weitwinkel tut – Dein Walimex beispielsweise verwendet eine winkeltreue Projektion. Aber wenn Du mehrere aus unterschiedlichen Winkeln mit dem 35er aufgenommene Bilder montierst, musst Du wiederum die Frage beantworten, welche Projektion der Montage zugrunde gelegt werden soll, und das muss keine gnomonische Projektion sein – Du könntest auch eine winkeltreue Projektion wählen (eine gute Stitching-Software bietet hier diverse Optionen).

 

Zur Projektion eines Fisheyes hatte ich im DOCMA-Blog mal etwas geschrieben: https://www.docma.info/blog/fisheye-objektive.

bearbeitet von mjh
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Zur Projektion eines Fisheyes hatte ich im DOCMA-Blog mal etwas geschrieben: https://www.docma.info/blog/fisheye-objektive.

 

Ich mag die Wiki diesbezüglich eigentlich auch recht gern:

https://de.wikipedia.org/wiki/Fischaugenobjektiv

 

Schöne Visualisierungen gibt es da ebenfalls:

 

Peter_wieden-_zt.gif

bearbeitet von tabbycat
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Ihr Lieben,

...

Wieso muss das Kleinbildfilmformat als Maßstab herhalten? In Analogzeiten war es wohl am weitesten verbreitet, aber viele Profis bevorzugen größere Filmformate.

...

Volker

 

Größere Formate bringen besseres Freistellungspotential.

Und auch zu analogen Zeiten hatten diese Formate einen weiteren Vorteil: Sie ließen sich mit weniger Velust vergrößern. Deshalb wurden sie gerne von Profis genutzt ;) .

 

Das man weiterhin an den Kleinbildformaten als Referenz festhält hat vielleicht auch damit zu tun, dass die allermeisten Fotografierenden mit diesen Größen aufgewachsen sind.

 

Der Vergleich mit den Autos passt auch ganz gut: Wir reden bei der Motorleistung immer noch über PS und nicht KW :P .

Obwohl das nur ein Umrechnungsfaktor ist, kommt bei reinen KW-Angabe immer die Nachfrage: "Wieviel ist das in PS?"

 

Ich denke, das wird sich auch nur langsam ändern, selbst wenn wir längst alle elektrisch unterwegs sind :cool: .

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