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Faszination Leica? Muss ich das verstehen?


Too-Saxy

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Die Wetzlarer haben es eben genau wie wenige andere Anbieter geschafft, mit den von Christian beschriebenen Wertassoziationen marketingtechnisch eine Aura zu erschaffen und viele ihrer Kunden zu Jüngern zu machen. Merkt man leicht daran, wie einige jegliche kritische Erwähnung (und sei sie objektiv noch so berechtigt) ihres "Göttlichen" sofort mit Beißreflex beantworten. Erinnert mich einfach sehr an religiöse Eiferer. 

 

Soweit ich weiß steht es allerdings um die Wirtschaftlichkeit der Kamera-Sparte aktuell gar nicht gut und alleine schon um dieses traditionelle Unternehmen zu erhalten sollten wir uns viele zahlungskräftige und -willige Leica-Enthusiasten wünschen.  :-)

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Welch andere Kamera kommt von Handhabung und Optik so nah an die Leica wie Fuji?

Meine Frage war eine rein rhetorische... ich würde Kameras nicht auf Haptik und Optik reduzieren: Fuji setzt auf APS-C, Leica auf Kleinbildsensoren. Die ganzen anderen technischen Aspekte (Hardware, Software (speziell JPEG-Engines), WiFi-Anbindung an mobile Photodrucker) und das Objektiv-Angebot komplett außen vor gelassen.

 

Zu deiner Frage: an Leica erinnern im o.g. entferntestem Sinne die Olympus Pen F (µFT) und die Nikon DF (KB). Wer eine Suchmaschine bedient, findet mit Sicherheit noch weitere Hersteller.

bearbeitet von Heraisto
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Hatte heute ein Meeting mit einem gleichaltrigen Profi-Fotografen: "Habe immer mit Hasselblad und Nikon fotografiert. Aber jeder, der ernsthaft etwas mit der Fotografiererei zu tun hatte, mußte auch eine Leica M haben. Natürlich hatte ich eine wunderbare M6  mit Summicron 35. Aber fotografiert habe ich weniger mit ihr."

Gustav

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Hallo liebe Kollegen!

Ich habe grad einen Anwenderbericht der neuen Leica M 10 gelesen. Das Gehäuse für über 6000,- €. War ein Noktilux Objektiv 50mm, f 0.95 drauf. Für fast 10000,- €

Dann habe ich die Technischen Daten mit meiner X -T 2 mit XF 56 f 1.2 verglichen und frage mich nun: Was macht die Faszination einer Leica aus? Muss ich das verstehen?

Martin

Gehäuse und Glas werden in Deutschland gefertigt.

Für beide Produkte kannst Du Dir die Fertigung in Wetzlar ansehen.

Auch wenn Du kein Teil mit dem roten Punkt kaufst, lohnt der Besuch in Wetzlar, auch mit einer Fujifilm kann und darf man im Leitz-Park aufschlagen. Ein Besuch ist für jeden der fotografiert lohnend.

https://de.leica-camera.com/Die-Leica-Welt/Leitz-Park2/Leica-Welt-im-Leitz-Park

https://de.leica-camera.com/Leica-Galerien/Leica-Galerien

 

Hier ein paar Bilder, aufgenommen mit einer Fujifilm:

http://hartwig-stark.de/?p=747

 

Ach ja, eine M10 mit einem Nokti darfst Du dort auch ausgiebig beschmusen.

Aber Vorsicht es könnte etwas in Dir auslösen...

Ist uns so bei der Vorstellung der GFX 50s gegangen.

Ein Freund hat gesagt: gib sie mir bitte nie mehr in die Hand.

Eine Freundin suchen seitdem einen Gönner und spielt zusätzlich Freitags Eurolotto.

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Erstaunlich, dass bisher das Neid-Argument noch nicht kam, das regelmäßig auftaucht, wenn man etwas kritisch zu Leica sagt.

Analog-Leicas waren genial, und die solide, präzise Bauweise prädestinierte sie zu Erb-und Sammlerstücken. Digital-Leicas veralten so schnell wie die verbaute Elektronik, die sich keineswegs (und schon gar nicht besonders positiv) von anderen höherwertigen Kameras unterscheidet. Digital-Leicas sind heutzutage Prestige- und Imageobjekte, die vom Marken-Mythos vergangener Zeiten leben. Nüchtern betrachtet ist natürlich ein Leica-Body keineswegs 4-5 "normale" High-End-Kameras (wie zB die X-Pro2 oder X-T2) wert. Man zahlt im wesentlichen halt für den Nimbus, wer's denn mag...

Der Vergleich mit mechanischen Uhren hinkt schon daher gewaltig, weil das technische Innenleben einer Leica dem anderer Digitalkameras entspricht, wobei sie sogar weniger Features haben, was dann als Purismus gepriesen wird. Und ob die Haltbarkeit (rostenden Sensoren) wirklich besser ist, darf bezweifelt werden

bearbeitet von Viewfinder
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...

Jeder hat Dinge die ihn faszinieren und für die er - in den Augen Anderer - bereit ist unverhältnismäßig viel Geld auszugeben.

 

...

...dies sollte in Stein gemeißelt werden. Jeder erfüllt sich irgendwelche Träume. Leider gibt es auch viele, die denken, mit der Investition ist es getan. Die meisten stellen erst nach seeehr vielen Jahren, dass man für alles auch etwas tun muss. Insofern: Leica ist für mich kein Traum, weil ich schon mit meiner geliebten xt-1 ein Werkzeug habe, dessen Möglichkeiten ich nie ausschöpfen werde. Auch mit meinem Handy gelingen manchmal beim Joggen interessante (ich weiss, technisch unvollkommene) Bilder, hier eines davon. 

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Gefühlte 90% aller Streitgespräche in diesem und anderen Foren rühren daher, dass viele Menschen glauben, das Recht oder die Pflicht zu haben, ihre Mitmenschen zu verstehen. Es gibt weder das Recht noch die Pflicht des Verstehens. Das vorausgeschickt: Nein, du musst es nicht verstehen.

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Exklusive Produkte mit dem entsprechendes Marken-Image üben bekanntlich auf viele Menschen eine Faszination aus. Sie finden besondere Beachtung, sind im Gespräch, fallen auf  – sowohl die Produkte als auch jene, die sie verwenden oder konsumieren.

 

Solche Markenprodukte gibt es in vielen Bereichen: Autos, Mode/Accessoires/Taschen, Schmuck/Uhren, Spirituosen, sogar Smartphones (Vertu) – und mit Leica eben Fotoapparate. Der hohe Preis gehört zum exklusiven Image mit dazu – und wer "dazugehören" möchte, bezahlt ihn gerne. 

bearbeitet von flysurfer
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Gast Heinrich Wilhelm

Merkt man leicht daran, wie einige jegliche kritische Erwähnung (und sei sie objektiv noch so berechtigt) ihres "Göttlichen" sofort mit Beißreflex beantworten. Erinnert mich einfach sehr an religiöse Eiferer. 

 

Volker, das ist eine wahre Aussage von Dir, sie erinnert mich an etliche Fuji-Eigner!   :huh:

Gruß

Heinrich

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Volker, das ist eine wahre Aussage von Dir, sie erinnert mich an etliche Fuji-Eigner!   :huh:

Gruß

Heinrich

 

Hi,

 

dazu neigen die Menschen nunmal leider sehr: sich über Dinge / Renommée / Image usw. zumindest zum Teil zu definieren. Dass das Kokolores ist, braucht man eigentlich nicht zu diskutieren, es ändert aber nichts an den gesellschaftlichen Fakten.

 

Das einzige, was in der Fotografie eigentlich wirklich taugt, sich und seine Position irgendwie zu beschreiben, ist die Art, die Qualität, die Originalität und der Spaß an... seiner fotografischen Arbeit.

 

Alles andere ist nur interessantes Werkzeuggefummel – das macht auch Spaß und hat durchaus auch relevante Aspekte für das Fotografieren, ist aber nur in zweiter Reihe interessant und nicht identitätsstiftend.

 

Viele Grüße 

Christian 

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Doch, von Heraisto, gestern um 14:03 Uhr.

Mit dem Neidargument wird ja unterstellt, dass jeder Fotograf von einer Leica träumt. Dem ist natürlich absolut nicht so.

Und eine Leica ist ja auch nicht soooo astronomisch teuer wie eine Yacht oder ein Rolls etc. Es gibt eben auch viele ambitionierte und informierte Amateurfotografen, die sich eine Leica von der "Portokasse" leisten könnten, die aber weder Markennimbus brauchen noch das PLV völlig aus den Augen verlieren. Man muss die digitalen Leicas nicht lieben, auch wenn man sie sich locker leisten könnte...mit Neid hat das absolut nichts zu tun.

Wer denn eine Leica aus welchen Gründen auch immer will, kauft sie sich halt, das muss man nicht verstehen und es sollte einen auch nicht sonderlich umtreiben oder womöglich beeindrucken    :rolleyes:

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Hallo.

 

Ich vermute, dass Thema "Leica und ihre Benutzer" ist vielschichtiger, als es meist dargestellt wird. Der legendäre Ruf, den sich Leica in den 40er bis 60er Jahren erarbeitet hat, wird durch die digitalen Modelle und die desaströse Servicepolitik massiv in Mitleidenschaft gezogen. Das spricht sich immer mehr herum...

 

Natürlich gibt es die "Poser", die meinen, damit ihr Umfeld beeindrucken zu können. Die gibt es bei allen Produkten, die einen gewissen Ruf mitbringen. Aber ebenso wenig, wie einen der Besitz eines Ferraris zum Rennfahrer macht, macht einen der Besitz einer Leica zu einem Meisterfotografen, oder der Besitz eines englischen Maßanzugs zu einem Gentleman.

 

Ich kenne einige Leica-Besitzer, die einfach aus Spaß am Handling mit einer Leica fotografieren. Die (meisten) geben auch zu, dass ihre Bilder durch die verwendete Kameramarke nicht besser werden - sie haben aber mehr Spaß daran. Und genau das soll ein Hobby ja leisten.

 

Die Preise für die aktuellen Modelle sind heftig, ohne Frage, aber auch das ist relativ. Eine junge gebrauchte M240 (die "vorletzte" Generation) kostet kaum mehr als eine Canon 5D Mk IV. Für den Preis eines 50er Summicrons kaufen andere ein Nikon 70-200 mm. Für mich sind die Preise nicht gerechtfertigt, aber der Markt sieht das anders - kein Wunder also, das Leica das ausnutzt; wer würde das nicht tun.

 

Ich hatte eine Leica mal als Leihgabe meines Fotogeschäfts für ein Wochenende zum Testen (damals die M9) und für mich festgestellt, dass die Faszination auf mich nicht überspringt - meine alte Nikon F2 und F3 machen mir da mehr Spaß, wenn ich mal nostalgisch unterwegs bin. Ich gönne jedem den Spaß an seinem Hobby und bin froh, dass ich das auch günstiger erreichen kann.

 

Grüsse

Matthias

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Und man sollte es mit dem Zusatz versehen, dass "Geschmack" per se nicht "verstehbar" ist.

Wobei es ja schon Dinge gibt, die geschmacklos sind oder wo zumindest weitgehende Übereinstimmung bei der geschmacklichen Beurteilung besteht. Ich sage mal stellvertretend für vieles: Brilli-Rolex als Inbegriff für neureichen Proll-Geschmack. Und ich sage mal, dass sich viele Dinge mit hochwertigem Design ja dann auch in Museen/Industrie-Design-Ausstellungen wiederfinden. Dort würde man dann eher, aus gutem Grund eine Glashütte-Uhr als die Brilli-Rolex finden...

Das M-Design der Leicas ist sicher zeitlos schön. Und so sind die digitalen Leicas eben o8/15-Durchschnittselektronik im hochwertigen, schönen Gehäuseklassiker zum exorbitanten Preis. Und wie gesagt mit mechanischen Uhren als beliebtem Vergleich hat das rein gar nichts zu tun, das wäre dann als Uhren-Analogie eher ein Swatch-Werk in einem Breitling-oder IWC-Gehäuse oder als Analogie zu den beliebten Autovergleichen: ein Ferrari mit Golfmotor    :rolleyes:

bearbeitet von Viewfinder
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Hallo.

 

Die (meisten) geben auch zu, dass ihre Bilder durch die verwendete Kameramarke nicht besser werden - sie haben aber mehr Spaß daran. Und genau das soll ein Hobby ja leisten.

 

Grüsse

Matthias

 

Sehr wahr. Und das gilt natürlich nicht nur für Leica, sondern für jede Kamera (und in vielen anderen Hobbys). Fast kein Hobbyist "braucht" schöne, gute, high-End Kameras um (ihm) gefällige Bilder zu machen. Aber der Prozess des Fotografierens bereitet damit mehr Vergnügen, und das ist viel wert.

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Wobei es ja schon Dinge gibt, die geschmacklos sind oder wo zumindest weitgehende Übereinstimmung bei der geschmacklichen Beurteilung besteht. Ich sage mal stellvertretend für vieles: Brilli-Rolex als Inbegriff für neureichen Proll-Geschmack. Und ich sage mal, dass sich viele Dinge mit hochwertigem Design ja dann auch in Museen/Industrie-Design-Ausstellungen wiederfinden. Dort würde man dann eher, aus gutem Grund eine Glashütte-Uhr als die Brilli-Rolex finden...

Das M-Design der Leicas ist sicher zeitlos schön. Und so sind die digitalen Leicas eben o8/15-Durchschnittselektronik im hochwertigen, schönen Gehäuseklassiker zum exorbitanten Preis. Und wie gesagt mit mechanischen Uhren als beliebtem Vergleich hat das rein gar nichts zu tun, das wäre dann als Uhren-Analogie eher ein Swatch-Werk in einem Breitling-oder IWC-Gehäuse oder als Analogie zu den beliebten Autovergleichen: ein Ferrari mit Golfmotor    :rolleyes:

There are no rules for good taste. There is only good taste. (X-Ercist)

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ein Swatch-Werk in einem Breitling-oder IWC-Gehäuse

Hmmmmmmm………… also in Breitling-und IWC-Uhren werden ETA-Werke verbaut und ETA gehoert zu … swatch!

 

(Sie bauen es noch ein bisschen um, es waere also ein Ferrari mit einem getunten Golf-Motor)

 

Rolex macht durchaus gute Uhren, und nicht alle Glashuetter Uhren sind schlicht und geschmackvoll (von einer Rolex allerdings weit entfernt). Glashuette Original gehoert uebrigens auch zu swatch.

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Sehr wahr. Und das gilt natürlich nicht nur für Leica, sondern für jede Kamera (und in vielen anderen Hobbys). Fast kein Hobbyist "braucht" schöne, gute, high-End Kameras um (ihm) gefällige Bilder zu machen. Aber der Prozess des Fotografierens bereitet damit mehr Vergnügen, und das ist viel wert.

 

Darom habe ich auch eine X100T gekauft ... klar weiss ich dass ich damit nicht unbedingt bessere Resultaten bekomme, aber es macht mir ganz viel Spaß damit zu fotografieren!

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Gefühlte 90% aller Streitgespräche in diesem und anderen Foren rühren daher, dass viele Menschen glauben, das Recht oder die Pflicht zu haben, ihre Mitmenschen zu verstehen. Es gibt weder das Recht noch die Pflicht des Verstehens. Das vorausgeschickt: Nein, du musst es nicht verstehen.

Es gibt weder das Recht nocht die Pflicht, aber ich möchte es doch so gerne....

Gustav

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