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Offenblende und kurze Zeiten


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Nun warnt ja die Kamera (durch Handbuch, rote Zahlen oder Unmöglichkeit) vor der Verwendung von Zeiten < 1/1.000s in Kombination mit weit offener Blende. Zumindest in M und S sind diese Kombinationen ja trotzdem möglich. Was passiert?

 

Man kann sich Blende und (Zentral-)Verschluß bei der Arbeit am Besten anschauen, wenn man sich Ihre Abbildung durch einen Lichtpunkt im Bokeh anschaut; kennt man ja von den "Stopschildern" bei entsprechend geformten Blenden. Was erkennt man:

 

In der Tat kommt es zu Abschattungen der Blendenfläche durch den Verschluß; verbunden mit einem Helligkeitsabfall im Unschärfekreis (zur Verdeutlichung mittels Tontrennung betont). Theoretische Schlußfolgerungen über das zu erwartende Resultat:

 

1. Die Abschattung bewirkt eine kleinere effektive Blende und damit größere Schärfentiefe

2. Der Unschärfekreis wird eine häßliche Form annehmen

3. Form und Helligkeitsverlauf der Unschärfekreise werden das Bokeh unruhig machen

4. Die kleinere effektive Blende sollte für leichte Unterbelichtung sorgen

5. Erst bei längeren Zeiten ab 1/500s sind die Effekte vollends verschwunden.

 

Im Zweiten Teil wird zu sehen sein, ob sich die Annahmen bestätigen.

 

Gruß messi

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Die Testaufnahmen bestätigen die Annahmen 1, 2, 3 und 5:

 

Während das Bokeh bei 1/500s sehr sauber ist, wird es bei 1/2000s und 1/4000s sehr wirsch und unschön (immer in Verbindung mit Offenblende!). Auch bei 1/1000s wird der Effekt ansatzweise sichtbar; wo das Bokeh eine wichtige Rolle spielt, eher etwas länger belichten.

 

Warum es aber bei 1/4000s nicht zu einer leichten Unterbelichtung kommt (im Gegenteil, gegenüber 1/500s + f/5,6 ist es sogar rund 0,5EV heller) ist mir erstmal völlig unklar.

 

Gruß messi

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Hallo Messi,

 

vielen Dank für Deine Bemühungen!!

Übrigens ist dieses Phänomen beim Test der X100 bei "dPreview" auch schon aufgefallen. Auch dort kam man zu dem Schluss, dass selbst bei (von der Kamera zugelassener) 1/1000 dieses Phänomen noch ansatzweise auftritt und man besser (bei Offenblende) auf 1/500tel (oder langsamer) gehen soll.

 

Das ND-Filter ist halt kein reines Feature, sondern eine systembedingte Notwendigkeit.

 

Viele Grüße

 

Weide

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Das ND-Filter ist halt kein reines Feature, sondern eine systembedingte Notwendigkeit.

Nur doof, dass das Aktivieren umständlicher ist als einfach selber einen vorn reinzudrehen. Egal was die da für Probleme sehen: Ein eingebauter ND macht eigentlich nur Sinn wenn er bei Nichterreichen der geforderten Zeiten (auch bei Tv!!!) automatisch aktiviert wird.

 

mfg tc

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1. Die Abschattung bewirkt eine kleinere effektive Blende und damit größere Schärfentiefe

2. Der Unschärfekreis wird eine häßliche Form annehmen

3. Form und Helligkeitsverlauf der Unschärfekreise werden das Bokeh unruhig machen

4. Die kleinere effektive Blende sollte für leichte Unterbelichtung sorgen

5. Erst bei längeren Zeiten ab 1/500s sind die Effekte vollends verschwunden.

 

 

...

 

6. Möglicherweise partiell verschlechterte Auflösung und Aberrationen durch Beugungseffekte.

 

 

Die Verschlussproblematik erschließt sich schon, wenn man sich das auf der offiziellen Produktseite von Fuji anschaut: 9-teilige runde Blende vs 4-Lamellen-Zentralverschluss.

 

Allerdings sind "komische" Effekte bei allen Arten von Verschluss zu beobachten, wenn die eingestellte Zeit keine vollständige Öffnung des gesamten Bildfelds mehr zulässt. Bei Schlitz- und Lamellenverschlüssen gibts z.B. die bekannten Verzerrungen bei Objekten, die sich quer zur Verschlussrichtung bewegen und ebenfalls zT Beugungseffekte.

 

Das Blenden/Verschlussproblem hat man immer berücksichtigen müssen (ist zB dem Mittel-/Großformatfotografen nix wirklich Neues), aber in Zeiten der vollprogrammierten Kameras für Otto Jedermann scheint dieses Wissen um diese Einschränkungen von Zentralverschlüssen nicht (mehr?) vorhanden zu sein...

bearbeitet von Floyd Pepper
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Egal was die da für Probleme sehen: Ein eingebauter ND macht eigentlich nur Sinn wenn er bei Nichterreichen der geforderten Zeiten (auch bei Tv!!!) automatisch aktiviert wird.

Eine Automatik wäre zweifellos wünschenswert, aber welchem Hersteller ist so etwas schon gelungen? Bei einem großen Teil der Canon-PowerShots gibt es schon ewig das Problem, die kürzesten Verschlusszeiten nur stark abgeblendet nutzen zu können, und seit Jahren baut Canon deshalb ein zuschaltbares ND-Filter ein. Aber keine Automatik … Ganz so einfach ist es offenbar nicht.

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Kleine Frage(n):

Wie sind die Bilder des ersten Anhangs entstanden?

Hast Du die gemacht? Falls ja, wie?

 

Taschenlampe auf 5m Entfernung Richtung Kamera, Fokus auf manuell 30cm(?), Belichtung über die ISO gegengesteuert. Einheitliche %-Ansichtsgröße in PS. Am Ende Tonwerttrennung auf 5? Stufen.

 

Gruß messi

 

PS.: immerhin hat die X100 ja ein Graufilter und kann 1/4000s. Das analoge Pendant Konica Hexar hat wohl aus dem Grunde lächerliche 1/250s als kürzeste Verschlußzeit (womit die sehr gute 2,0/35-Optik viel an Wert verlor)

bearbeitet von messi
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Eine Automatik wäre zweifellos wünschenswert, aber welchem Hersteller ist so etwas schon gelungen? Bei einem großen Teil der Canon-PowerShots gibt es schon ewig das Problem, die kürzesten Verschlusszeiten nur stark abgeblendet nutzen zu können, und seit Jahren baut Canon deshalb ein zuschaltbares ND-Filter ein. Aber keine Automatik … Ganz so einfach ist es offenbar nicht.

 

und dabei sind die entsprechenden Programmroutinen bereits weitgehend in der Software vorhanden! Immer wenn mir die Kamera im Sucher einen roten Belichtungswert zeigt, ist die Blende zu groß für die mögliche Zeit. Es wird also bereits abgefragt, ob der "verbotene" Bereich erreicht wurde. Da dieser Bereich fotografisch völlig sinnfrei ist, könnte hier die ND-Automatik greifen. Es muss lediglich ein Menüpunkt "ND-Automatik Ein/Aus" eingefügt werden.

 

Überhaupt ist diese Geschichte für mich fast das einzig verbliebene softwaretechnische Ärgernis. Mir passiert es oft dass ich die Kamera heraushole, ein Bild mit Blende 5.6 schieße, anschließend aber noch eines bei Offenblende haben möchte. Dies geht bei viel Licht erst, nachdem ich das ND-filter aktiviere - und das ND-Filter wiederum lässt sich erst zuschalten wenn die Kamera endlich mal fertig ist, das zuvor gemachte Bild abzuspeichern. Ärgerlich, wenn' sein flüchtiges Motiv ist.

 

Viele Grüße

 

Weide

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und dabei sind die entsprechenden Programmroutinen bereits weitgehend in der Software vorhanden! Immer wenn mir die Kamera im Sucher einen roten Belichtungswert zeigt, ist die Blende zu groß für die mögliche Zeit. Es wird also bereits abgefragt, ob der "verbotene" Bereich erreicht wurde. Da dieser Bereich fotografisch völlig sinnfrei ist, könnte hier die ND-Automatik greifen. Es muss lediglich ein Menüpunkt "ND-Automatik Ein/Aus" eingefügt werden.

Vermutlich steckt der Teufel wieder in den Details. Man müsste mindestens einen weiteren Schritt zwischen Belichtungsmessung und Aufnahme einschalten, also messen, feststellen, dass die automatisch wählbaren Werte nicht zu einer korrekten Belichtung führen würden, ND-Filter einschwenken, sicherheitshalber noch mal messen, auslösen. Und dann muss das Filter ja auch wieder herausgeschwenkt werden – soll das sofort passieren, wenn es nicht mehr unbedingt nötig ist, was allerdings zu Geklacker führen könnte, wenn man gerade an der Grenze ist? Vielleicht müsste eine Art Hysterese eingebaut werden, also ein Ausschwenken nicht am selben Punkt, an dem das ND-Filter eingeschwenkt wird, sondern erst etwas später. Wie auch immer: Die Entwickler werden am besten wissen, wo die Probleme liegen. Auch Billy hatte sich ja zunächst für eine ND-Automatik ausgesprochen, schrieb dann aber, dass das wohl vielleicht keine so gute Idee wäre – leider hat er nicht verraten, warum.

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Vermutlich steckt der Teufel wieder in den Details

 

ja, vermutlich. Wobei das ND-filter eh' erst nach halben Drücken des Auslösers einschwenkt - und beim loslassen wieder ausgeschwenkt - "Geklackert" wird also ohnehin wenn's Filter aktiv ist. Ich könnte mir auch vorstellen, dass man denkt, der User wäre mit einer weiteren Automatik überfordert. Naja, wie auch immer - es ist müßig darüber zu spekulieren.

 

Viele Grüße

 

Weide

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Es muss lediglich ein Menüpunkt "ND-Automatik Ein/Aus" eingefügt werden.

Nö, der bestehende Menüeintrag für den ND muss nur auf EIN/AUS/AUTO erweitert werden. Die Knipse macht ja eh keine kontinuierliche Belichtungsmessung (Wieso eigentlich nicht!?!?!) und in der Vorauslösung/AEL nach der Messung kann der Filter auch eingeschwenkt bleiben - dann sieht man auch gleich die Auswirkung im EVF/LCD.

 

mfg tc

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