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Nachbearbeitung - muss das sein?


Aurelius

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Ich habe hier einen interessanten Bericht gelesen und diesen Satz daraus als für mich als "nachdenkenswert" verinnerlicht:

 

"Sie können die Magie eines Raumes nicht digital einfangen, da geht die Tiefe verloren. Sie könnten das nachträglich digital mit Photoshop bearbeiten, aber das hat etwas von Nippes, das wird doch alles eine Soße."

Zitat Manfred Hamm

 

Nun, ich mag keinen Nippes (Kitsch) und ich habe im letzten Jahr (seit ich angefangen habe "Bilder zu machen") festgestellt, dass ich, mit Hilfe meiner Programme, noch aus dem letzten Dreck ein zumindest zeigenswertes Bild "herstellen" kann.

 

Oder es war ein gutes Bild und man verändert es mit der EBV.

 

Aber,

ist das gut?

muss das wirklich sein?

bin ich ein schlechter Fotograf wenn ich viel EBV mache/brauche?

ist es richtig, einen Moment, die Natur... das Gesehene zu verändern?

muss ich altes Gear simulieren?

brauch ich einen Rahmen wenn das Bild nicht an der Wand hängt?

ist Beschneiden und in S/W ändern das Maximum was wir tun sollten?

 

HDR ist hilfreich und gibt mir die Möglichkeit es wirklich so aussehen zu lassen, wie es in Natura war bzw. wie es meine Augen gesehen haben.(behutsam eingesetzt)

 

Tilt/Shift fand ich schon vor dem Eurovision Song Contest bescheuert

 

Snapsheet ... wozu brauche ich simulierte Kratzer?

 

Ich weiß, dass wir das schon öfter diskutiert haben, allerdings noch nie im eigenen Thread. Und ich wollte, dass Ihr alle einmal kurz in Euch geht, darüber nachdenkt und hier Eure Meinung teilt.

(Bei Pilo wird es wohl interessant werden, aber er ist ja gerade im Urlaub:))

 

Danke für eure Beteiligung

bearbeitet von Aurelius
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Ich habe hier einen interessanten Bericht gelesen und diesen Satz daraus als für mich als "nachdenkenswert" verinnerlicht:

 

"Sie können die Magie eines Raumes nicht digital einfangen, da geht die Tiefe verloren. Sie könnten das nachträglich digital mit Photoshop bearbeiten, aber das hat etwas von Nippes, das wird doch alles eine Soße."

Zitat Manfred Hamm

 

 

 

Ich habe selten so einen Blödsinn gelesen. Erlaubt ist, was gefällt. Zu Zeiten der analogen Dunkelkammer haben wir auch die Bilder bearbeitet und verfremdet. Ob es jetzt Maskierungen, Nachbelichtungen, Cross-Entwicklungen oder auch Montagen waren.

 

Nur heute geht es mit Photshop oder sonstigen Bildbearbeitungsprogrammen schneller, einfacher und ohne Gepantsche. Meine Dunkelkammerausrüstung habe ich schon in den 90ern abgeschafft.

 

Trotzdem fotografiere ich ab und zu analog auf Dia-Film, scanne mit einem Coolscan die Dias und bearbeite sie auch. Das Dia ist für mich das analoge RAW.

 

Übrigens, ich gehöre nicht der jungen Generation an, bin nur 2 Jahre jünger als der oben erwähnte Herr und fotografiere seit Anfang der 60er.

 

Um nochmal auf das Thema zurück zu kommen, Nachbearbeitung muss nicht sein ist aber oft sinnvoll und wenn es nur aus Spass an der Freude ist.

bearbeitet von FrankU
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Um nochmal auf das Thema zurück zu kommen, Nachbearbeitung muss nicht sein ist aber oft sinnvoll und wenn es nur aus Spass an der Freude ist.

 

Richtig!

 

Manchmal kann/muss man ein Bild retten bspw. wenn die Oma den Enkel auf dem Schoß hat und das Bild überbelichtet ist und man keine zweite Chance hat o.ä.

 

Manchmal macht man mit der Nachbearbeitung auch "Kunst" ;)

 

Ich versuche so viel wie möglich bereits beim Fotografieren zu machen. Mir sind auch in diesem Forum hier manche Bilder zu sehr bearbeitet. Aber das Malen mit Licht hat eben viele Ausdrucksformen. Was mir gefällt, gefällt anderen nicht und umgekehrt.

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@ Aurelius: wenn ich deinen Bericht lese, komme ich zu dem Schluss, dass deine Fragestellung falsch ist. Sie müsste lauten: Digitale Fotografie, muß das sein? Wenn du diese Frage für dich nicht eindeutig mit ''Ja''

beantworten kannst, dann steige doch einfach wieder auf analoge Fotografie um.:)

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Wo ist der Unterschied, ob ich am Belichter Gradition einstelle, usw. oder im Bildbearbeitungsprogramm die Regler stelle? Ich kann keinen Unterschied erkennen.

 

Bei mir im Flur hängen zwei Portraits (25x25cm) meiner Freundin, dass eine mit meiner alten zweiäugigen Rollei erstellt, dass andere mit einer Canon 400d erstellt. Bei nährer Betrachtung fällt schon ein technischer Unterschied auf. Jedoch kann ich ab einem Meter Entfernung den Unterschied nicht mehr erkennen. Ich würde sogar soweit gehen und behaupte, dass ich mit X100 oder X Pro 1 ein bessere Qualität hin bekomme.

 

Das "Feeling" beim fotografieren mit der alten Rollei ist natürlich ein besonderes Erlebnis und bei 12 Bildern pro Film geht man sorgfältig mit der Motivwahl um, man will ja nicht unnötig Film verbrauchen. Für dieses Feelung haben wir uns doch eine Fuji gekauft, oder?

 

Allerdings glaube ich auch, dass das Auflösungsvermögen einer Plattenkamera mit einer kleinen Fuji schwer zu schlagen sein wird. Vielleicht klappt es mit einer Hasselblad.

 

Was den eigentlichen Unterschied im technischen Sinn ausmacht, dass lässt der Fotograf im unklaren. Allerdings beherrscht er das analoge Handwerk und das muss man im digitalen Handwerk erstmal besser hin bekommen.

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Ich habe hier einen interessanten Bericht gelesen und diesen Satz daraus als für mich als "nachdenkenswert" verinnerlicht:

 

"Sie können die Magie eines Raumes nicht digital einfangen, da geht die Tiefe verloren. Sie könnten das nachträglich digital mit Photoshop bearbeiten, aber das hat etwas von Nippes, das wird doch alles eine Soße."

Zitat Manfred Hamm

 

Nun, ich mag keinen Nippes (Kitsch) und ich habe im letzten Jahr (seit ich angefangen habe "Bilder zu machen") festgestellt, dass ich, mit Hilfe meiner Programme, noch aus dem letzten Dreck ein zumindest zeigenswertes Bild "herstellen" kann.

Ich glaube, Du hast seine Aussage missverstanden. Hamm fotografiert im Großformat und es gibt gar keine Digitalkameras mit einem vergleichbar großen Sensor. Es geht ihm nicht eigentlich um Analog versus Digital oder um bearbeitete oder unbearbeitete Bilder. Für ihn ist es ein bisschen so, als würde man jemanden, der mit einer Kleinbild-DSLR fotografiert, zum Umstieg auf FourThirds zwingen. Seine Aussage besagt nur, dass man vielleicht in der Bildbearbeitung den Look einer Großformatkamera nachahmen könne, dass das aber nicht das Wahre sei. Und damit hat er sicherlich recht. Ob das nun aber ein hinreichender Grund ist, die Fotografie an den Nagel zu hängen, darüber ließe sich streiten.

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Um bei dem Missverständnis zu bleiben:

Ich habe bislang digital mit Panasonic, Olympus XZ-1 und Samsung NX100 fotografiert. Da musste ich RAW speichern und in LR3 bearbeiten. Mit meiner neuen Fuji X10 sehe ich die Chance LR nur noch für kleinere Korrekturen (die man standardmäßig auch in der Dunkelkammer macht) und fürs Archivieren verwenden zu müssen. Mein Ziel ist es nur noch jpeg zu machen, um nicht mehr Zeit, als unbedingt nötig, vor dem Computer verbringen zu müssen und weil es ehrlicher ist. Für mich ein entscheidendes Argument für Fuji. Fotografie ist die Arbeit bevor ich auf den Auslöser drücke, Bildbearbeitung die Arbeit danach.

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Moin.

 

Ich finde den "Look" von Fachkameras/Planfilm gar nicht so speziell. Ich habe noch eine Linhof Technika70 samt 3 Schneider Objektiven auf Compur Zentralverschluss. Dazu einige 6x9 Kassetten, ein Rollfilmmagazin, eine Polakassette.

 

Ich überlege gerade, sie für ein Projekt wieder mal einzuspannen.

 

Aber nicht wg. dem Look, sondern eher wg. der damit zwangsläufig verbundenen Arbeitsweise des "Komponierens" an der Mattscheibe.

 

Ich werde aber wohl die NEX-7 nehmen. Mein Klappdisplay ist meine Mattscheibe. Hab auch nur 3 Objektive dazu. Polarückteil brauche ich wohl nicht mehr... ;)

 

Und zur Nachbearbeitung:

Warum ist JPG ehrlicher? Man verlässt sich eben auf die Fuji Interpretation des RAWs. Ich kümmere mich lieber selber darum. Bei Retuschen und Compositings wird natürlich geschwindelt. Aber was ist falsch daran eine Vision zu haben? Sind Spielfilme unehrlicher als Dokumentarfilme?

 

Schön ist, was gefällt!

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Sie können die Magie eines Raumes nicht digital einfangen, da geht die Tiefe verloren

 

Esoterisch angehauchtes Gesabbel von Leuten, die keine Argumente mehr haben. Soll jeder machen, was er will, aber die Purismusfanatiker mit missionarischem Sendungbewußtsein sollen mir gefälligst von der Pelle bleiben.

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@ kavenzmann: habe ich schon dargelegt. Fotografieren ist das Ding bis zum Auslöser drücken.

 

Dass das Bild immer irgendwie 'ausgegeben' werden muss ist klar - da muss hier kein Glaubenskrieg geführt werden. Wie auch schon Aurelius schrieb:

>... festgestellt, dass ich, mit Hilfe meiner Programme, noch aus dem letzten Dreck ein zumindest zeigenswertes Bild "herstellen" kann ...<. Das heißt doch: auch wenn ich nicht fotografieren kann, kitzle ich per Bildbearbeitung noch etwas raus. Da versuche ich doch lieber besser zu fotografieren, sonst ist es einfach nur peinlich.

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Schon mal technische Zeichnungen vom Reißbrett mit denen eines CAD-Programmes verglichen? Dieser digital CAD-Tinnef hat einfach nicht die Magie und Tiefe einer guten alten Zeichnung. :P

 

Ich darf mich auf meiner Arbeit täglich damit beschäftigen. Ich kann dem nichts Schönes abgewinnen, die schönsten Zeichnungen erzeuge ich in 3D, weil da alle Ansichten und Schnitte perfekt dargestellt werden und es mich nur ein paar Mausklicks kostet, während auf alten Zeichnungen oftmals die Hälfte fehlt.

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Wie jedes Handwerk verändert sich auch die Fotografie.

Ein Schuster beispielsweise vor 200 Jahren konnte, aufgrund der Werkzeugqualität und vielleicht auch dem Mangel an Vorstellungsvermögen der damaligen Zeit, eben andere Schuhe herstellen als ein Schuster vor 100 Jahren sowie der Schuster von heute auch wieder anderes Schuhwerk im Stande ist herzustellen.

 

Was ist daran verkehrt wenn ein Handwerker die ihm zur Verfügung stehenden Mittel nutzt um sein Hand-Werk zu verrichten?

Analoge Fotografie ist toll und erfordert eine Unmenge an Kenntnis, Geschick und auch Geduld. Das Fachwissen war oftmals nur Berufsfotografen bzw. denjenigen welche eine fundierte Ausbildung genossen haben zugänglich.

Das hat sich mit Einzug der digitalen Technik verändert. Der damalige Berufsfotograf mit all seinem Fachwissen sah/sieht sich einer immer grösseren Konkurrenz gegenüber welcher der ein oder andere sogar hinterher hechelt?

 

Ich verstehe schon wenn einer sagt das ein Filmabzug eben was magisches hat und ein digitaler eben nicht ganz so sehr, aber das gilt oft auch andersherum...zumindest für mich!

 

Ich erinnere mich noch als die Schallplatte langsam von der CD abgelöst wurde und damals viele beschworen das die CD keine Zukunft hat...nunja, Vinyl still lives!! :)

Aber so schlecht ist die CD dann doch nicht gewesen ;)

 

Ich steh auf digitale Fotografie und die EBV! Ich bekenne mich sogar dazu jedes meiner Bilder in irgendeiner Art zu bearbeiten, manche mehr, manche weniger.

So what?

Die alten Meister sind immer noch toll, ja! Aber es gibt auch viele tolle digital Fotografen.

Ganz abgesehen schätze ich den enorm hohen Lerneffekt den man digital hat.

 

Zu dem Besipiel mit dem Reissbrett:

Ich bin Bauingenieur und habe im Studium nur digitale Pläne gezeichnet (gut ein oder zwei auch von Hand), die Generation nach mir ist hier sicher noch fortgeschrittener. Und oh wunder es werden immer noch tolle Häuser gebaut, die toll aussehen, Wärme und Schutz vor Nässe, Wind etc bieten.

Ob die Pläne jetzt digital oder per Hand entstanden sind ist mir da herzlich egal, hauptsache sie sind korrekt und ordentlich!

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Ich darf mich auf meiner Arbeit täglich damit beschäftigen. Ich kann dem nichts Schönes abgewinnen, die schönsten Zeichnungen erzeuge ich in 3D, weil da alle Ansichten und Schnitte perfekt dargestellt werden und es mich nur ein paar Mausklicks kostet, während auf alten Zeichnungen oftmals die Hälfte fehlt.

 

Eine technische Zeichnung ist nicht schön. Sie dient lediglich dem Zweck ein Bauteil herstellen zu können welches eine bestimmte Funktion und Eigenschaft zu erfüllen hat. Daran ist nichts "schön". Viel wichtiger ist dass sie korrekt und komplett ist. Also ist ein Vergleich zur Fotografie eher nicht ideal...

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Fotografieren ist das Ding bis zum Auslöser drücken.

Als ich mich vor einigen Jahrzehnten ernsthaft mit der Fotografie zu beschäftigen begann, markierte der Druck auf den Auslöser für mich nur das Ende des ersten Teils der Fotografie; der zweite Teil begann mit der Filmentwicklung im verdunkelten Badezimmer und endete mit dem fertigen Abzug. Ich fand diesen zweiten Teil nicht so anrüchig (obwohl er das im Wortsinne durchaus war), dass ich ihn einem Labor überlassen hätte. Jetzt muss ich mich nicht einmal mehr mit unangenehm riechenden, leicht verderblichen und umständlich zu temperierenden Chemikalien herumschlagen.

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Ein annähernder Vergleich dürfte der Wandel des Schriftsatzes sein. Als man früher im Setzkasten noch die Buchstaben setzte und Randausgleich, Ligaturen und all die anderen Schmankerl beherrschen musste, war es ein echtes Handwerk. Mit den ersten Druckern, die gerade mal nicht proportionale Schriften konnten, war das sicherlich ähnlich wie in der analogen vs. digitalen Fotografie. Irgendwann gab es TeX und es konnte mit dem Computer ein ordentliches Druckergebnis erzeugt werden. Heute, viele Entwicklungsstufen weiter, sind InDesign, QuarkXPress den alten Verfahren haushoch überlegen und diese Programme beherrschen sicherlich alle wichtigen Tricks, die Schriftsätzer früher im Handwerk erlernt haben.

 

Um eine feine Überleitung zu schaffen: Wenn der Inhalt des Buches nichts taugt, nützt auch der schönste Schriftsatz nichts. So ist es auch mit der Fotografie.

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Um an die Überleitung anzuknüpfen:

Man kann (und soll) einer guten Aufnahme in der (analogen oder digitalen) Dunkelkammer den letzten Schliff geben.

Wenn man aber seinen langweiligen/schlechten/durchschnittlichen Aufnahmen mittels Bildbearbeitung einen modischen 'look' verpasst, lügt man sich nur selbst in die Tasche.

Es gibt genug Photographen (und die waren nicht die schlechtesten) die niemals selbst in die Dunkelkammer gingen.

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Es geht nicht so sehr um den letzten Schliff. In der Silberhalogenidfotografie hat man nach der Belichtung ein sogenanntes latentes Bild, und das ist nichts, das man bereits sehen könnte (und es wäre auch keine gute Idee, nachzuschauen). Ein Bild wird überhaupt erst in der Entwicklung sichtbar, und das ist ein Negativ, das noch keinen wirklichen Eindruck dessen vermittelt, was man fotografiert hat. Das, was man landläufig unter einer Fotografie versteht, entsteht erst in der Dunkelkammer. Auch eine Digitalkamera erzeugt zunächst einmal nur einen Haufen Pixel mit jeweils einem Haufen Elektronen beziehungsweise deren digitalisierte Version als Rohdaten. Bis daraus ein anschaubares Bild wird, müssen etliche Verarbeitungsschritte durchlaufen werden, und so, wie man in der analogen Fotografie zwischen einem automatisierten Prozess im Labor – der erfahrungsgemäß nicht immer optimale Resultate liefert – und der eigenen Dunkelkammer wählen kann, gibt es diese Wahl auch in der Digitalfotografie – nur dass das Labor schon in der Kamera steckt. Und warum sollte man sich der Bildverarbeitung der Kamera ausliefern, wenn man die latenten Bilder auf seinem belichteten Film keinem Labor anvertrauen mag?

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Ich muss schon sagen: Der grössere Teil der Antworten auf den Eingangspost finde ich … ähm … ein wenig befremdend.

 

Dass EBV die Dunkelkammer ersetzt hat, das wissen wir doch schon längst und muss nicht in jedem zweiten Posting nochmals wiederholt werden.

Ich lass das Zitat von Manfred Hamm mal weg und lese nur Aurelius' Fragen; diese sich dann und wann mal zu stellen ist sicher nicht verkehrt.

Wie man das Ganze auf die Frage "Analog oder Digital" reduzieren kann verstehe ich nicht (bzw. ich find viel zu einfach).

 

So richtig habe ich die EBV (im Kontext der Fotografie) auch erst durch dieses Forum entdeckt und nutze sie mittlerweile auch häufig und intensiv.

Sind meine Fotos nun deswegen besser?

(Die Fotos sicher nicht; die gezeigten Bilder evtl.)

 

Ich behaupte: Hier werden sehr viele mittelmässige (manchmal auch schlechte) Fotos mittels EBV aufgepeppt. (Und ich will mich da gar nicht ausnehmen; ich mach das auch.) Werden die Bilder dadurch "besser" oder "schöner"? Manchmal, manchmal sogar sehr; manchmal hilft auch die beste EVB nix mehr.

Wer es schafft, dass er seine Bilder primär mittels EBV "raussreisst" darf sich im EBV-Kontext auf die Schulter klopfen; er sollte aber auch realisieren, dass er als Fotograf limitiert ist (dies zu erkennen ist ein Schritt evtl. ein besserer Fotograf zu werden, falls ein solcher Anspruch existiert).

 

Viele Bilder kriegen (in meiner Wahrnehmung) von gewissen Leuten like(s), nur weil sie eine fette Vignette und ein nettes "Retro"-Farbprofil haben. Ich mag sowohl Vignetten als auch schöne Farbprofile, aber das alleine macht ein Bild noch nicht zu einem guten.

 

oder das angesprochene Snapseed. Ich nutze es auch, z.z. fast inflationär. Muss man sich auch mal fragen warum. Ein Grund, dass ich es so oft nutze, ist sein einfaches, simples, benutzerfreundliches UI. Und - ja! - mir gefällt, wie ich mit wenigen Klicks meine Bilder (vermeintlich!) besser machen kann.

Aber es lenkt mich eben auch von meinen fotografischen Unzulänglichkeiten ab!

Übrigens finde ich es auch mal ein paar Minuten Nachdenken wert, warum "uns" auf "Retro" gestylte Bilder so ansprechen, … übrigens glaube ich, dass der "Retro-Look" manchmal gut passt, sehr, sehr oft aber auch grad gar nicht.

 

Ein wirklich gutes Bild, welches ein interessantes, schönes oder witziges Motiv zeigt oder vielleicht sogar eine kleine Geschichte erzählt, aufgenommen bei "schönem" Licht, gut komponiert, mit der Schärfe auf dem Punkt,

das braucht keine EBV; trotzdem kann man sie einsetzen um das Bild noch besser zu machen; aber notwendig ist es nicht.

Solche Bilder sind halt selten.

 

Dann noch zum Wandel der Zeit:

Die Fotografie ist davon natürlich mindestens ebenso stark betroffen wie das Schusterhandwerk oder das (Bau-)Ingenieurswesen oder von mir aus die Architektur.

Nur: Um einen wirklich schönen und qualitativ hervorragenden Schuh herzustellen braucht es auch heute noch viel handwerkliches Geschick (mindestens im Entwurf; für einen Spitzenschuh auch bei der Herstellung).

Oder um ein nicht nur funktionelles sondern auch ästhetisch ansprechendes Gebäude zu planen / zeichnen benötigt der Zeichner primär ein Gespür für Formen u. Proportionen; ob er dann die Zeichnung mit Software oder am Reisbrett macht ist doch fast schon schei..-egal.

Und was bedeutet das jetzt für die moderne, zeitgemässe Fotografie? … Im Prinzip gar nix, aber vielleicht habt Ihr ansatzweise verstanden, was ich sagen wollte.

 

 

 

Soweit meine "Allgemein-Plätze", ich werfe jetzt noch 5 Franken ins Phrasen-Schwein.

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...

So richtig habe ich die EBV (im Kontext der Fotografie) auch erst durch dieses Forum entdeckt und nutze sie mittlerweile auch häufig und intensiv.

Sind meine Fotos nun deswegen besser?

(Die Fotos sicher nicht; die gezeigten Bilder evtl.)

...

 

 

Würden in Foren nur die Bilder gezeigt werden, die der Fotograf als perfekt und zufrieden stellend beurteilt, wären es sehr leere Foren, denke ich. Oder sehr langweilige (da die jeweilige Hardware nicht mehr das leisten kann - oder das passende Motivprogramm nicht vorhanden ist) ...

 

Ja, Fotos werden durch die Präsentation aufgewertet und alleine der Wandel von Farbe in SW kann ein mittelmäßiges Foto plötzlich interessant machen.

 

Die Frage ist: soll man damit jetzt aufhören und nur alle paar Monate ein Foto posten, welches man eventuell im glücklichen Moment des perfekten Lichteinfalls etc geknipst hat (oder alles nur noch mit teurer Studioausrüstung danach arrangieren, was auf dem Foto zu sehen sein soll)?

 

FC ist z.B. ein Forum/Plattform bei dem es umgekehrt ist: so viel Ansammlung von EBV/CGI und dem streben nach einem perfekten Foto hab ich bisher selten gesehen und auf den ersten Blick ist man auch erstaunt. Sieht man es jedesmal, wird es schnell langweilig und das ist das Problem: EBV ist eine Mode und es muss immer schnell etwas neues nachkommen.

 

Viele Bilder kriegen (in meiner Wahrnehmung) von gewissen Leuten like(s),...

 

Meine Wahrnehmung ist eher gewesen, dass viele 'Likes' oder Kritiken hier je nach subjektiver Neigung zum Fotografen vergeben wurden, aber da kann ich mich auch täuschen :)

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... Meine Wahrnehmung ist eher gewesen, dass viele 'Likes' oder Kritiken hier je nach subjektiver Neigung zum Fotografen vergeben wurden, aber da kann ich mich auch täuschen :)
Da täuschst Du dich (gemäss meiner Einschätzung) nicht.

Wobei das wieder ein anderes Thema ist.

Und das eine (like aus reiner "Sympathie") muss das andere (like für best. EBV-Stilmittel) nicht ausschliessen; ich denke, beides kommt vor.

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Da Watcher hier Beispiele von mir aufgreift, fühle ich mich mal auch angesprochen und darf darauf antworten.

 

Der Schuster oder der (Bau-) Ingenieur haben eben vor allem auch durch neue Materialen neue Möglichkeit in der Gestaltung/Entwurf/Nutzen etc. Ihrer "Handwerke". Ein Gummistiefel für Kinder oder Angler z.B. waren vor 100 Jahren (??) z.B. gar nicht möglich, da es dem Handwerker als Verarbeitungsmaterial gar nicht bekannt war.

Stahlbeton für den Bauingenieuren z.B. im 19 Jahrhundert gänzlich unbekannt usw.

 

Die alten Häuser stehen heute noch und ja es sind zum Teil prächtige Bauten und viele Leute bevorzugen sogar das Wohnen in sog. Altbauten, dennoch hat diese Bauweise viele Nachteile (welche erspare ich Euch mal ;) )

 

Um auf die Eingangsfrage zurück zu kommen: EBV muss das sein?

Und hier ist es eben wichtig herauszustellen, das schon anlog Fotografen ihre Bilder z.T. stark nachbearbeitet haben!

Natürlich muss es nicht sein, aber es als etwas verwerfliches zu sehen, oder gar zu behaupten das wäre alles nur "Nippes" oder eigentlich nicht nötig für eine wirklich gute Fotografie finde ich etwas sehr polarisierend.

Für mich entsteht eine Fotografie vor allem auch im Kopf. Die uafnahme muss die von Watcher u.a. angesprochenen wichtigen Eigenschaften besitzen, aber in der (digitalen) Dunkelkammer ist meiner Meinung alles erlaubt was dem Fotografen seinem Bild-im-Kopf näher bringt.

 

Hätten die Fotografen in der damaligen Zeit die Möglichkeiten gehabt, sie hätten sie 100% auch genutzt!

 

Also kurz: Ja! Es d a r f vor allem sein!

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