Fuji State of Mind

[Maxbas]

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Hallo,

dies ist ein allgemeiner Beitrag zu Photographie und Ausrüstung, einzig der Aufhänger bezieht sich auf Fuji. Daher der Titel. Ich hoffe er interessiert Euch trotzdem.

 

Neulich hatte ich vor die Jpeg Engin der Fuji in LR4 nachzubauen (warum ich dies interessant finde könnt ihr hier nachlesen). Dafür nahm ich meine x100, ging auf den Balkon und wollte ein RAW schießen um dann mit der Film-Bracket-Funktion Muster zu entwickeln. Zu meiner Verwunderung ließ sich die ISO nicht auf 200 stellen, sondern es war bei ISO 800 Schluss. Normaler Weise hätte ich mich aufgeregt und geärgert, ich blieb aber völlig ruhig. Ich hatte die Fuji Ruhe, den Fuji State of Mind. Warum war das so? Zum einen ist es keine wirklich Überraschung wenn mal kurzzeitig etwas nicht geht bei meiner Fuji, aber viel wichtiger war die Gewissheit dass ich das Problem schnell lösen kann, weil ich meine Kamera gut ( noch nicht genau) kenne! Da ich weiß, dass im DR 400 Modus auf ISO 800 gestellt wird hab ich da als erstes nachgesehen. Fehlanzeige, diese Funktion war ausgeschaltet, auch Auto ISO war es nicht. Dann hab ich die DR400 einfach mal ein und wieder ausgeschaltet und viola alles ging wieder. Alles kein Problem. Es wird ein kleiner Bug gewesen sein, aber da ich die Kamera kannte brauchte ich nicht verzweifeln. Und damit sind wir beim eigentlichen Thema angelangt.

 

Dieser Post ist in Wahrheit ein Plädoyer dafür seine Ausrüstung genau kennenzulernen, und sich und der Ausrüstung die nötige Zeit zu geben wirklich vertraut miteinander zu werden.

 

Keine technische Neuerung, keine weiteren Blende High ISO, kein neues Objektiv, Stative oder Blitz geben dem Photographen die Möglichkeiten, die ihm (ihr)eine genaue Kenntnis der Ausrüstung geben. Insbesondre gilt dies für Situation in denen man unter (Zeit)Druck gerät. Dies geht weit über das Menü und die Funktionen hinaus. Wie verhalten sich z.B. der Belichtungsmesser oder der Fokus in unterschiedlichen Situationen? Welche Belichtung bringt das Beste im Sensor hervor? Jede Kamera ist da anders. Ich stelle in weiten Teilen der photographischen Kommunity eine große Ungeduld und eine bedenkliche Erwartungshaltung gegenüber dem Equipment fest. Alles muss sofort am ersten Tag funktionieren oder die Ausrüstung ist Mist (ganz abgesehen von der Obsession für Schärfe, Tiefenunschärfe und High ISO über die ich auch eine ausführlichen Post schreiben könnte). Scott Bourn hat hierzu einen unterhaltsamen Blog Post geschrieben.

 

Bevor nun jemand auf die Idee kommt, ich würde die Fehler der Fuji glorifizieren, da ich deshalb meine Kamera kennengelernt habe, sei versichert das dies nicht der Fall ist. Diese Erkenntnis habe ich seit der Nikon D40 aus der ich jeden einzelnen Tropfen Qualität auswringen konnte, da ich sie so genau kannte. Ich weiß, dass ich nach einem Wochenende eine Kamera nicht bewerten kann. Bei der OM-D habe ich mir fast vier Wochen ausführlich Zeit genommen um sie zu testen. Vieles was mich am Anfang gestört hat konnte ich mit der Zeit einfach lösen, dennoch ist sie keine Kamera für mich.

 

Seine Ausrüstung zu kennen hat zudem den Vorteil, dass man zwischen Materialfehler und Bedienfehler unterscheiden kann. Es ist davon auszugehen dass ein nicht unerheblicher Teil der mit Fokusproblemen eingesendeten Kameras bei Nikon, Canon, Fuji ect. völlig in Ordnung sind, die Nutzer sich jedoch mit den höchstkomplizierten Systemen nicht vollständig vertraut gemacht haben. Ein weiterer großer Vorteil ist, dass man bessere Kaufentscheidungen trifft. Wenn ich meine Ausrüstung und ihre Grenzen genausten kenne, ist es leichter für mich diese sinnvoll zu ergänzen.

 

Liebe Grüße und ein schönes Wochenende

Max

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