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Expose to the Right (ETTR) Bilder


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Schöne Beispiele, Peter. 🤞

Ich persönlich verwende bei Einzelaufnahmen ETTR ausschließlich, wenn ich Zeit und Muße für die Aufnahme habe bzw. ich weiß, dass es bei der Aufnahme auf maximale Bildqualität ankommt.

Wenn mir klar ist, dass das Bild ohnehin nur am Monitor angeschaut wird oder als 13x18-Print ausbelichtet wird, belichte ich meist eher konservativ und nehme die minimal schlechtere Bildqualität in Kauf. Auf dem Print sieht man Rauschen in Tiefen, die um eine Blendenstufe hochgezogen sind, nämlich nicht.

Für sehr viele meiner Aufnahmen nutze ich aber ohnehin Belichtungsreihen, weil die Kontrastumfänge sehr hoch sind, dann bin ich auf der ganz sicheren Seite, allerdings funktioniert diese Technik nur für statische Motive.

Ein wenig gilt die Einschränkung aber auch für ETTR. Man muss je nach Motiv und Kamera ja die Belichtungszeit im Auge haben. Wenn die zu lang wird und man die Iso hochdrehen muss, bringt die Methode natürlich nichts mehr.

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vor 3 Stunden schrieb Graufilter:

Irgendwie muss man sich ja im Alltagstrott einen Kick verschaffen... :D

Der eine fährt Autorennen am Limit, der andere fotografiert am Limit. Beides durchaus herausfordernd, weshalb man beides intensiv trainiert und entsprechende Testfahrten bzw. Testreihen macht, um seine Ausrüstung gut kennenzulernen und am Ende blind zu beherrschen. Das ist natürlich schwierig, wenn man alle paar Monate das System wechselt, mehrere Systeme parallel betreibt oder innerhalb eines Systems Kameras und Sensoren mit ganz unterschiedlichen Merkmalen verwendet. Mache ich deshalb alles nicht.

Aus diesem Grund baut Fujifilm jeweils jeweils mehrere Jahre lang den gleichen Sensor und Prozessor in sämtliche Modelle einer Generation ein. Dies erleichtert den Systembenutzern den "Ritt auf der Rasierklinge", weil sie nur eine Klinge gut kennenlernen und beherrschen lernen müssen. Das spart Zeit und Energie, man lernt nur einmal und fotografiert dafür umso mehr (und umso besser, nämlich erfolgreich am Limit). Im Gegensatz etwa zu Sony, wo man bei praktisch jedem aktuellen Modellen ein anderes Sensorprofil bekommt. Oder zu Canon oder zu Nikon oder zu Leica, wo es einen bunten Mix von Sensoreigenschaften gibt, die sich zum Teil diametral unterscheiden und wo ETTR wie hier beschrieben oftmals gar nicht machbar ist (etwa Sony A9, Nikon D5, Canon EOS5DSR, Leica Q).

Hier als Beispiel eine Testreihe, die ich damals mit der GFX 50S für Lightroom gemacht habe, um die ETTR-Grenzen für den typischen Motivbereich "Himmel mit Wolken" auszuloten: https://www.flickr.com/gp/ricopfirstinger/m1C97S

bearbeitet von flysurfer
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Am 24.1.2019 um 13:08 schrieb MightyBo:

Sehr anschaulich erklärt. Danke für den Link. Zeigt es auch auf, dass die Bedenken und Erfahrungen von @Mr.Darcy und Andreas ( @AS-X ) bezüglich Farbabrissen nicht begründet sind.

Peter

 

vor 4 Stunden schrieb MightyBo:

Bei ETTR ist es sehr wichtig nicht überzubelichten. Bei kräftigen Farben, wie Sie beim Sonnenaufgang/untergang vorkommen, reicht das normale Histogramm und Blinkies nicht aus um korrekt zu belichten. Man muss dann zwingend ein RGB Histogramm verwenden damit einzelne Farbkanäle nicht überlaufen. Wenn das passiert, kann man die überbelichteten Bereich nicht mehr korrigieren und dann kann man die Farben nicht mehr so herstellen wie Sie waren.

....

Das Ganze zeigt auf, dass ETTR enormes Verbesserungspotential liefern kann (Siehe Mondbeispiel) aber bei manchen Situation gar nicht genutzt werden kann (Siehe dieses Beispiel). Im Zweifel belichte ich weniger, da ein Aufhellen bezüglich der BQ immer besser ist als wichtige überbelichtete Bereiche im Bild zu haben. ETTR ist ein Ritt auf der Rasierklinge, deshalb muss man die Methode verstehen und stets üben um Ergebnisse mit max. möglicher BQ zu bekommen.

Wenn mal die Kamerahersteller endlich eine Belichtungsmethode für ETTR implementieren würde, wäre es viel einfacher und sicherer, bis dahin muss man halt selbst Hand anlegen!

Peter

Danke das du nun der Sache weiter nachgegangen bist und feststellen konntest, das unsere Erfahrungen doch auf einen realen Grund beruhen 😉

ETTR kann helfen bei manchen Motiven qualitativ das Maximum rauszuholen, aber es bietet sich beim Stand der Technik halt nicht immer an. 

Das ist im Ergebnis auch das was @Mr.Darcy und ich gesagt haben. 

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vor 24 Minuten schrieb AS-X:

ETTR kann helfen bei manchen Motiven qualitativ das Maximum rauszuholen, aber es bietet sich beim Stand der Technik halt nicht immer an. 

 

Es ist die einzige optimale und somit technisch ideale Belichtung in 100,00% aller Aufnahmesituationen. Also "immer". Es bietet sich nur bei denen nicht immer an, die es nicht immer beherrschen. Das ist dann allerdings ein reines Anwenderproblem und hat mit ETTR als Belichtungstechnik selbst nichts zu tun. Die funktioniert immer, ohne Ausnahme. Eigentlich trivial, denn ETTR ist ja nur ein Synonym für "bestmögliche Belichtung".

Wer zu weit über dem Limit fährt, fliegt aus der Bahn. Wer unterhalb des Limits fährt, verliert das Rennen. Wer konsequent am Limit fährt (und auch ein gelegentliches Überschreiten abfangen kann), erzielt das bestmögliche Ergebnis.

Einige Fotografen wünschen sich eine Kamera, die vollautomatisch stets am Limit belichtet. Das wäre sicher nett, aber auch dann müsste der Fotograf der Kamera irgendwie mitteilen, welche Motivteile bildwichtig sind und welche nicht. Und welcher Bereich evtl. gar nicht geschützt werden muss. Oder nur bis zu einem gewissen Grad. Und dann natürlich auch zu welchem Grad. ETTR bedeutet ja nicht, immer auf die hellste Stelle im Motiv zu belichten, sondern auf die hellsten bildwichtigen Bereiche. Was bildwichtig ist, weiß nur der Fotograf oder eine künstliche Intelligenz (Smartphone).

Für den erfahrenen Benutzer ist das kein Problem – der hat eben seine Erfahrungswerte und stellt die Kamera entsprechend ein. Deshalb beschäftigt man sich sinnvollerweise ausführlich mit (s)einer Kamera und ihrem Verhalten bei für den jeweiligen Anwender typischen Motiven.

bearbeitet von flysurfer
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vor 20 Minuten schrieb AS-X:

 

Danke das du nun der Sache weiter nachgegangen bist und feststellen konntest, das unsere Erfahrungen doch auf einen realen Grund beruhen 😉

ETTR kann helfen bei manchen Motiven qualitativ das Maximum rauszuholen, aber es bietet sich beim Stand der Technik halt nicht immer an. 

Das ist im Ergebnis auch das was @Mr.Darcy und ich gesagt haben. 

Bitte, nur es wurde ja von Anfang an von mir und Rico gesagt, dass man bei ETTR bildwichtige Teile nicht überbelichten darf. Wenn man das nicht tut gibt es die Probleme auch nicht, sondern im Gegenteil, es wird besser. Mit dem Beispiel wollte ich das Problem demonstrieren, weil ich den Eindruck hatte, dass  die ETTR Methode wird nicht vollständig verstanden wird.

Also die Erfahrung ist nun die, dass es bei richtiger Anwendung der ETTR Methode keine Probleme gibt, sondern nur dann wenn man Sie nicht richtig anwendet.

Peter

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Es bringt in der Tat wenig, eigene Unerfahrenheit einem unzureichenden Stand der Technik anzulasten. Damit beraubt man sich der Möglichkeit, aus eigenen Fehlern zu lernen, sich durch Training zu verbessern und wertvolle Erfahrungen zu sammeln. Natürlich könnten wir auch auf selbstfahrende Rennwagen warten, die dann untereinander fahrerlose Formel-1-Rennen austragen – und womöglich bessere Rundenzeiten hinlegen als die menschlichen Profis. Aber wo bleibt dabei der Spaß?

Ich finde, zum engagierten Fotografieren gehört auch, dass man selbst "am Steuer" sitzt, eigene Entscheidungen trifft und soweit wie möglich die Kontrolle über alle relevanten Einstellungen behält. Deshalb entstehen inzwischen mehr als 99% meiner Aufnahmen im Modus M. Je weniger die Kamera herumpfuscht, desto besser, kontrollierter, nachvollziehbarer, konsistenter und nahe am Optimum sind meine Ergebnisse. Das gilt übrigens nicht nur für die Belichtung, sondern auch die den Fokus. Mit dem XF8-16mm etwa habe ich bisher ausschließlich im MF-Modus fotografiert. Und ein paar Nahaufnahmen von Blumen bei Offenblende mit AF-C (gewusst wie und warum).

Die Aufgabe der Kamera ist es, dem Fotografen (also mir) nicht im Weg zu stehen, die Einstellungen fehlerfrei umzusetzen und – ganz wichtig – mir präzise Informationen zu liefern, anhand derer ich richtige Entscheidungen treffen kann. Denn: garbage in, garbage out. Hier sehe ich bisher auch die größte Schwäche der beiden Fujifilm-Systeme. Wenn der Drehzahlmesser im Auto falsche Werte und Schaltpunkte anzeigt, geht das mit dem "Fahren am Limit" schließlich auch in die Hose.

bearbeitet von flysurfer
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vor 8 Minuten schrieb flysurfer:

Wer zu weit über dem Limit fährt, fliegt aus der Bahn. Wer unterhalb des Limits fährt, verliert das Rennen. Wer konsequent am Limit fährt (und auch ein gelegentliches Überschreiten abfangen kann), erzielt das bestmögliche Ergebnis.

Das stimmt. Aber ich sehe Fotografie nicht als Rennen an, bei dem irgendjemand gewinnt, schon gar nicht durch Optmierung technischer Einstellungen.

Auf der Autobahn fahre ich auch nicht immer am Limit, obwohl ich weiß, dass ich nur so schnellstmöglich ans Ziel komme. Manchmal (sogar oft) fahre ich langsamer, obwohl ich damit 5min später ankomme.

Es gibt eine andere Redensart: Ein gutes Pferd springt nur so hoch wie es muss. Und für einen späteren kleinen Print muss ich beim Belichten nicht ans äußerste Limit gehen, sondern hebe die Belichtung der Schatten auch mal etwas an. Auf den Zweck kommt es an, wenn man den Unterschied auf dem fertigen Bild nicht sieht, ist er vollkommen irrelevant.

Das ist aber eine Frage der (Lebens-)Einstellung. Die einen fühlen sich nur am Limit wohl, andere sehen Dinge auch mal etwas entspannter. Beides ok.

P.S.: Der praktische Unterschied zwischen den ETTR-Eigenschaften des 50MP-Bayer-Sensors und der 24MP/26MP-X-Trans würde mich trotzdem interessieren. Danke.

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  • 3 months later...
Am 23. Januar 2019 um 21:05 schrieb flysurfer:

... Früher war deshalb auch der Natural Live View eine gute Hilfe, aber seit der zwangsweise mit DR400% darstellt, ist er für die Belichtungsermittlung unbrauchbar geworden ... 

Hallo! Ich bin seit einigen Monaten in diesem Forum registriert und lese nun schon eine Weile sehr interessiert mit. Danke an alle für die tollen Diskussionen, Anregungen, Erfahrungen und Hinweise. So langsam werde ich auch anfangen, mich zu beteiligen. Ich fotografiere mit einer X-T2. Vorwiegend Architektur, Stillleben, Innenräume, Motive in der Stadt. 

Ich habe eine Frage zu vorgenanntem Zitat von Rico: Wie erklärt es sich, dass der Natural Live View zwangsweise mit DR 400 % darstellt? Sind die Gründe ausschließlich in einer natürlicheren Darstellung des Sucherbildes zu sehen, so wie Rico im TIPP 37 der "X-T2 Profitipps" erläutert? Oder gibt es hierfür auch technische Zwänge bzw. Hintergründe?. Ich habe mich zu Anfang darüber gewundert, dass die Clippinganzeige im EVF nicht richtig darstellt und dann festgestellt, dass sie richtig anzeigt, wenn man den "Vorschau BIldeffekt / Preview Pic Effect" auf "ON" stellt. Mit allen Nachteilen, die man sich dadurch erkauft... Ich habe den "Vorschau BIldeffekt" daher auf eine Funktionstaste gelegt.

Vielen Dank im Voraus für die Antwort :-)

Frank

 

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