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Recht am eigenen Bild


bugfix

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tach!

 

bevor hier das gefühl aufkommt, ich wolle stänkern möchte ich gleich enleitend sagen: NÖ!

 

dem ist nicht so!

 

ich habe mir ein paar von den größeren beiträgen angeschaut und eine ganze menge interessanter bilder gesehen, witzig, nachdenklich stimmend oder einfach nur schick... irgend wie ist von allem was dabei. die dazu gehörenden diskussionen sind teilweise auch sehr interessant.

 

mir stellt sich aber die frage ob bei den ganzen bildern, auf denen scheinbar passanten zu sehen sind oder wo der moment auf der straße portraitiert wurde tatsächlich die zustimmung der personen eingeholt wurde das hier gezeigte zu veröffentlichen?

 

hat von euch keiner schiss erwischt zuwerden (nicht, dass ich die warscheinlichkeit für hoch halte) oder seid ihr alle voll korrekt? ich für mienen teil benutze immer die ausrede mit dem recht um mein schamgefühl beim knipsen von fremden auf der staße zu einem vorwand zu verhelfen...

 

das hat aber nichts mit der sache an sich zu tun, oder?

 

ich würde mich freuen, wenn ich mit meiner (provokanten aber nicht so gemneinten) fragestellung eine rege diskussion anregen könnte.

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Da "Street" (um das geht es hier ja vornehmlich), bei mir nur dann in Frage kommt, wenn sich auch mal eine entsprechende Situation bietet und ich selbst auch Bereit bin, hab ich da weniger Probleme.

I.d.R., da ich den Personen nicht mit einem WW auf den Leib rücke, hat sich das bisher immer durch Handzeichen erledigt (winken, nicken oder sonst wie gestikulieren).

(Auf Reisen auch mal mit 'nem Toilettengroschen.)

Einzig beim CSD und vor dem Kölner Dom hatte ich mal eine Diskussion darüber, aber Einsichtigkeit und das o.g. Recht am eig. Bild siegt in einem solchen Fall immer.

Ansonsten vermeide ich die Abschüsse in den Rücken und beim jüngst gezeigten "Sportsbar"-Foto ist der Junge a) nicht zu erkennen, B) die Seitenansicht mit seiner Blickrichtung für mich noch im Bereich dessen, was ich bei mir ;-) durchgehen lasse und c) der Junge nach oben und ich nach unten unterwegs war.

 

Aber ich schätze, das hier die wenigsten, die bei Street und anderweitig präsent sind, sich da groß drum scheren.

Das zeigen auch die vielen Fotos, die quasi "aus dem Hinterhalt" gemacht wurden und/oder bei denen nur Rückansichten zu sehen sind.

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ich würde mich freuen, wenn ich mit meiner (provokanten aber nicht so gemneinten) fragestellung eine rege diskussion anregen könnte.

 

In Deutschland ist die Rechtslage leider so, dass ich mich außerstande fühle, hier Aufnahmen von Menschen ohne deren ausdrückliche schriftliche Genehmigung zu veröffentlichen. Deshalb unterschreiben alle (bzw. die Erziehungsberechtigten) erkennbar abgebildeten Personen einen entsprechenden Model Release Vertrag. Darüber hinaus fotografiere ich Personen als Hauptmotiv grundsätzlich nur dann, wenn diese Menschen sich dessen bewusst sind und mir ihr Einverständnis signalisiert haben. Und ich mache Aufnahmen für meine Bücher, Flickr, Blog- und Forenbeiträge nicht zufällig bevorzugt in Ländern und Kulturkreisen mit einer für mich als Fotografen tendenziell vorteilhaften Rechts- und Stimmungslage.

 

Da meine Testaufnahmen allein auf Flickr mittlerweile im Millionenbereich aufgerufen wurden, ist das letztlich reiner Selbstschutz. Trotz allem kam es aber schon zur Androhung von Rechtsmitteln, alles andere wäre in Deutschland auch höchst ungewöhnlich. Das Positive an solchen Erfahrungen ist indes, dass sie den Aufwand und die Maßnahmen nachträglich rechtfertigen.

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wenn sich auch mal eine entsprechende Situation bietet und ich selbst auch Bereit bin, hab ich da weniger Probleme.

 

*gg* um missverständnissen vorzubeugen: ich will hier keine selbsthilfegruppe gründen ;-) die geschichte mit dem schamgefühl hat wohl nicht die ausreichende portion von unterton mitbekommen, die ich eigentlich beabsichtigte. mich interessiert tatsächlich nur welche erfahrungen (wie z.b. flysurfer) bereits mit der rechtslage gemacht wurden...

 

(Auf Reisen auch mal mit 'nem Toilettengroschen.)

 

wie finde ich raus ob das ausreicht um im ausland sicher zu sein, dort kein gesetz zu überschreiten... sicher ist das dem straßenverkäufer in bangladesh egal und vielleicht haben die auch kein solches gesetz...

 

Und ich mache Aufnahmen für meine Bücher, Flickr, Blog- und Forenbeiträge nicht zufällig bevorzugt in Ländern und Kulturkreisen mit einer für mich als Fotografen tendenziell vorteilhaften Rechts- und Stimmungslage.

 

- wie meinst'n das mit der "stimmungslage" und "tendenziell vorteilhaften Rechts- ...lage"? ein bisschen falsch ist doch trotzdem noch falsch.

- checkst du echt das ausländische recht, oder hoffst du nur, dass ganz weit weg auch ganz weit weg bleibt? wenn ja, wie?

- ich habe nicht überprüft wie sich das verhält wenn man bilder die im ausland gemacht wurden in deutschland veröffentlicht... imho (<-ohne kenntniss der rechtslage!) würde ich behaupten, dass der italiener auf dem marktplatz mich nach deutschem recht verklagen kann; auch wenn das in italien nicht verboten oder gesetzlich geregelt wäre...

 

oder

 

neue frage also: kann ich im ausland drauflosknipsen und mich benehmen wie ne offene hose (natürlich knipse ich keine frauen in einer burka oder halte in algerien einfach drauf) und darf das dann alles in deutschland ungestraft und ethisch unbelastet online stellen?

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Zu aller erst solltest Du immer vor Augen haben!

"Wo kein Kläger, da kein Richter".

 

Wo willst Du denn überhaupt Deine Fotos machen?

Die Gefahr von einem indischen Jungen oder deren Eltern hierzulande nach Deiner Rückkehr verklagt zu werden, ist wohl äusserts gering, und trotzdem freut auch er sich über ein paar Cent, o.s.ä.

Ich hab z.B. in Kenia mal ~50% meiner Klamotten gelassen und eine Swatch ging damals auch noch weg, was soll, war auch nix von Boss und Co. ;-)

 

Und frag doch mal anders herum, wer hat überhaupt schon einmal Ärger bekommen.

Ausser mit dem Verlobten nach dem Akt-Shooting? (Trotz MRV)

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Die Gefahr von einem indischen Jungen oder deren Eltern hierzulande nach Deiner Rückkehr verklagt zu werden, ist wohl äusserts gering

 

So sehe ich das auch. Sicherlich nicht größer als auf dem Rückflug nach Deutschland abzustürzen oder beim Fotografieren vom Blitz getroffen zu werden. All das bekanntlich leider alles vor, aber dieses Risiko geht man ganz einfach ein, und dabei geht es immerhin um Leben und Tod (und nicht um eine zivilrechtliche Auseinandersetzung).

 

Tatsächlich kennt das deutsche Recht das "Schlupfloch" der Bezahlung, hier gilt das Einverständnis zur Veröffentlichung/Nutzung in aller Regel als erteilt, wenn der Fotografierte etwas dafür bekommt, dass er sich fotografieren lässt. Insofern kann ein wenig Kleingeld (das in einem Entwicklungsland locker einem Tageslohn entsprechen kann) hier den Abschluss eines Vertrags sicherlich ersetzen, nur müsste man das dann in einem (theoretischen) Rechtsstreit auch belegen können, also braucht man mindestens einen glaubwürdigen Zeugen.

 

Darüber hinaus gibt es die bekannten Ausnahmen "öffentliche Veranstaltung" und "Personen der Zeitgeschichte", wo das Rechts am eigenen Bild sogar in Deutschland in den Hintergrund tritt. Einen Freibrief hat man aber auch bei diesen Fällen nicht, aber dazu gibt es Netz ja jede Menge Quellen und Erläuterungen.

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Wo willst Du denn überhaupt Deine Fotos machen?

 

ich bin ab und an in italien, frankreich, österreich, norwegen... die haben alle eine gute zugänglichkeit zum internet und komischer weise gucken sich z.b. skandinavier häufig uneingeladen meine bilder an... sagt zumindest mein seitenlog.

 

Die Gefahr von einem indischen Jungen oder deren Eltern hierzulande nach Deiner Rückkehr verklagt zu werden, ist wohl äusserts gering...

 

wenn auch moralisch verwerflich, hab ich davor keine bange. ich bin aber recht selten in indien...

 

Und frag doch mal anders herum, wer hat überhaupt schon einmal Ärger bekommen.

 

ich meine, genau diese frage gestellt zu haben und würde mich freuen mal einen erfahrungsbericht zu lesen... wie weit geht denn die deutsche gerichtsbarkeit tatsächlich und insbesondere bei 'nem hobbyknipser wie mir? bei einigen verkehrsrechtlichen auseinandersetzungen habe ich zum beispiel selbst herausgefunden, dass es unheimlich wichtig ist, ob der(die) richter(in) einen lieb hat oder nicht; die auswirkungen auf die anwendung der ausnutzbaren grenzen ist geradezu enorm...

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Moin,

 

man sollte die ganze Sache nicht zu ernst nehmen. Hilfreich ist in solchen Fragen immer der Einsatz des gesunden Menschenverstandes (soweit vorhanden).

 

Wenn sich grad heimlich einer einen Joint baut, möchte er vielleicht eher weniger dabei fotografiert werden. Steht er aber in der Fußgängerzone und musiziert, kann man von einem stillschweigenden Einverständnis ausgehen.

 

Außerdem gibt es ja noch die Kunst... oder öffentliches Interesse... oder das im Vordergrund stehende andere Ereignis, wo die Person nur zufällig mit abgebildet ist.

 

Jedenfalls fragen wir beim WDR nicht jeden einzelnen nach seinem Zugeständnis oder lassen uns gar einen Zettel unterschreiben. Ganz im Gegenteil, jedoch setzen wir da unsere Menschenkenntnis ein und beachten auch den Wunsch von Leuten, nicht im Fernsehen erscheinen zu wollen. Ich habe auch schon ganze Dokumentarfilme ohne "Unterschrift" produziert und veröffentlicht. Mit Fotos sieht es genauso aus.

 

Viele bewegen sich rechtlich auf dünnem Eis, aber ich lase mir vom deutschen Recht nicht den Spaß am Fotografieren von Menschen nehmen. Blümchen und Gebäude oder Landschaften gibt es ja genug...

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(1) Ich mag nicht mehr, wenn in Foto-Fachbüchern und Prospekten zu Kameras die Beispiele so exotisch und bunt sind. Die Farbenpracht kann ich nicht nachvollziehen und überprüfen, ich suche nach Vertrautem: wie kommt das Grün der Dresdner Bank / das Blau von ARAL / der Hautton der Blondinen? Das Gelb unserer Telefonzellen (pardon, die sind ja schon lange pink und grau)? Wenn ich nicht gerade einen Bericht über ferne Länder und Kulturen mache, würde ich für Foto-Fachbücher nach Island oder Norwegen gehen, im Sommer und im Winter. Eine dänische Bauerhochzeit aufsuchen und (bezahlte) Modelle verwenden.

 

(2) Meine Frau fotografiert sei einigen Jahren soziale Brennpunkte: in Obdachlosenheimen, bei Sonntags-Tafeln, in Jugendeinrichtungen. Sie ist dort bekannt und vertraut und es gibt 3 Gruppen: die einen wollen absolut nicht mit auf dem Bild sein = das muß man akzeptieren, vielen ist es echt egal und einige posieren: fotografier mich mal. Z.Z. hängt ein Plakat A0 mit einem Portrait in der Stadt, die Betroffenen wissen von wem und warum das Foto gemacht wurde. Und sie läßt sich keine Nutzungsvereinbarungen unterschreiben.

 

(3) Womit wird fotografiert? Wenn ich mit dem dicken Ding und langen Rohr, mit großer Fototasche in öffenlichen Raum fotografiere, wird impliziert: der macht damit Kohle (für die BILD?), aber nicht auf meine Kosten. Mit mir nicht - oder er soll zahlen.

Mit einer kleinen X10 steht man schon ganz anders da, es wird erstmal nicht die Gewinn-Absicht unterstellt. Und Tele geht schon gar nicht.

Mir passiert es gelegenlich, wenn man meine kleine X100 sieht: sieh mal, der fotografiert noch mit Film!

 

(4) Bilderflut: Auf dem Domplatz werden soviele Bilder gemacht, mit Knipsen, Handys, zunehmend Tabletts; da fällt man gar nicht mehr auf. Auch in Kneipen und Bars erlebe ich das immer öfter, meist als Blitzlichtgewitter. Es wird einen Wandel geben zur Einstellung "Recht am eigenen Bild", weil man es als Betroffener/Abgelichteter gar nicht mehr vermeiden kann, auf einem Bild nicht zu erscheinen.

 

(5) Internet - Flicker und weitere "soziale" Netzwerke zur Selbstdarstellung bringen eine weitere Bilderflut und damit auch Entwertung des Fotos mit sich - ein freiwilliger Verzicht am "Recht am eigenen Bild.

 

(6) Wie ich es mache: Ich veröffentliche nichts im Internet (und das wissen die Abgebildeten und vertrauen mir gerade deshalb, ich stelle niemanden bloß, ich fotografiere nie heimlich. Ich lasse mir keine Releases unterschreiben. Meine Fotos werden gedruckt, man kann sie sehen und anfassen.

 

Hans Hase

bearbeitet von Hans Hase
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Jedenfalls fragen wir beim WDR nicht jeden einzelnen nach seinem Zugeständnis oder lassen uns gar einen Zettel unterschreiben. Ganz im Gegenteil, jedoch setzen wir da unsere Menschenkenntnis ein und beachten auch den Wunsch von Leuten, nicht im Fernsehen erscheinen zu wollen. Ich habe auch schon ganze Dokumentarfilme ohne "Unterschrift" produziert und veröffentlicht. Mit Fotos sieht es genauso aus.

 

Viele bewegen sich rechtlich auf dünnem Eis, aber ich lase mir vom deutschen Recht nicht den Spaß am Fotografieren von Menschen nehmen. Blümchen und Gebäude oder Landschaften gibt es ja genug...

 

Bei Dokumentationen für ein bekanntes Medium wie den WDR hast du den Vorteil, dass es sich um Berichterstattung im Rahmen der grundgesetzlich garantierten Pressefreiheit handelt, insofern hat man da grundsätzlich weniger zu befürchten als wenn man mit demselben Bild auf einer Website oder einem Plakat Werbung macht (oder das Bild jemand bei der Agentur kauft, um damit auf einer Website oder einem Plakat zu werben).

 

Der Spruch "wo kein Kläger, da kein Richter" gilt ja überall im Leben, aber dass man in Deutschland inzwischen mit allem rechnen muss, ist einfach eine Tatsache. Man sollte auch den technischen Fortschritt nicht vergessen. Künftig wird jede Privatperson innerhalb von Minuten so ziemlich das gesamte öffentlich zugängliche Internet per Gesichtsvergleich nach Bildern von sich durchsuchen können. Und ich wette, die Abmahnanwälte stehen schon bereit, um da daraus ein nettes Geschäft zu machen.

bearbeitet von flysurfer
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Jedenfalls fragen wir beim WDR nicht jeden einzelnen nach seinem Zugeständnis oder lassen uns gar einen Zettel unterschreiben.

 

das ist ja mal echt interessant, die frage ist ob das glück nicht beschuldigt zu werden ausreicht... (die öffentlich rechtlichen setzen sich also mit dem allerwertesten auf ausgerechnet auf das recht der anderen... geht mir gerade durch den kopf, allerdings bin ich mir sicher, dass das persönlichkeitsrecht und die selbsbestimmung bzgl der eigenen abbildung gerade und vor allem im zusammenhang mit journalismus ursache für eben dieses gesetz war, ist nicht böse gemeint, nur eben interessant. bekommt man als filmer [oder was immer du bist, sorry für ggf. f. d. falschen terminus] keinerlei schulung vom arbeitgeber?)

 

Ja klar! Was ist denn nun konkret moralisch verwerflich und was nicht? Ich habe da den Faden irgendwie verloren.

 

nun, ich mache immer alles strikt nach dem gesetz außer, wenn sich niemand wehren kann... das ist verwerflich, heißt aber nicht, dass mir das nicht auch passiert.

 

(2) Meine Frau fotografiert sei einigen Jahren soziale Brennpunkte: in Obdachlosenheimen, bei Sonntags-Tafeln, in Jugendeinrichtungen. Sie ist dort bekannt und vertraut und es gibt 3 Gruppen: die einen wollen absolut nicht mit auf dem Bild sein = das muß man akzeptieren, vielen ist es echt egal und einige posieren: fotografier mich mal. Z.Z. hängt ein Plakat A0 mit einem Portrait in der Stadt, die Betroffenen wissen von wem und warum das Foto gemacht wurde. Und sie läßt sich keine Nutzungsvereinbarungen unterschreiben.

 

das fällt aber irgendwie in die kategorie indischer junge... sozialen brennpunkt setze ich einfach mal mit sozialer ausgegrenztheit gleich. vielleicht wissen die betroffenen garnicht um ihr recht und fühlen sich ausgenutzt, in dem glauben sich nicht wehren zu können (<- ich weiß, das ist zu weit hergeholt)

 

(3) Womit wird fotografiert? Wenn ich mit dem dicken Ding und langen Rohr, mit großer Fototasche in öffenlichen Raum fotografiere, wird impliziert: der macht damit Kohle (für die BILD?), aber nicht auf meine Kosten. Mit mir nicht - oder er soll zahlen.

 

kann man so unterschreiben :) die besten streetbilder entstanden in vergangenen zeiten mit der kleinen leica...

 

(4) Bilderflut: Auf dem Domplatz werden soviele Bilder gemacht, mit Knipsen, Handys, zunehmend Tabletts; da fällt man gar nicht mehr auf. Auch in Kneipen und Bars erlebe ich das immer öfter, meist als Blitzlichtgewitter. Es wird einen Wandel geben zur Einstellung "Recht am eigenen Bild", weil man es als Betroffener/Abgelichteter gar nicht mehr vermeiden kann, auf einem Bild nicht zu erscheinen.

 

die frage ist nicht ob man drauf ist, die frage ist ob man veröffentlicht wird.

 

Meine Fotos werden gedruckt, man kann sie sehen und anfassen.

 

... und kaufen?

 

Ja soll er doch jetzt selber Mal "Erfahrungen" sammeln und diese dann hier kundtun! Ansonsten führt das hier doch wieder ins Leere, ich hätte es wissen müssen , ...

 

wie meinst'n das? soll ich mich am ende selbst verklagen um erfahrungen zu sammeln? oder denkst du ich habe "das" noch nie getan? klar hab ich auch schon ungefragt veröffentlicht und bin noch nie vor den kadi gezerrt worden, ich versuche nur herauszufinden, wie häufig sowas geschieht, wer damit erfahrungen hat und wie das ganze ausgegangen ist.

bearbeitet von bugfix
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Dass es aus moralischen wie rechtlichen Gründen ratsam ist, jemanden nur dann zu fotografieren, der sich explizit NICHT dagegen wehrt, sprich er davon weiß und damit offensichtlich einverstanden ist (oder einen sogar um ein Foto bittet, was etwa in Indien der Normalfall ist), hatten wir ja eingangs schon. Dass diese Person dann damit rechnen muss, dass das Foto irgendwo gezeigt wird, versteht sich von selbst und ist für viele auch ein Grund, sich überhaupt ablichten zu lassen. So wie nicht wenige Leute (gerade auch Kinder und Jugendliche) bei uns bekanntlich alles daran setzen, um ins Fernsehen zu kommen. Selbst in den Slums von Kapstadt haben sie Facebook und einen UMTS-Handyempfang, von dem man hier bei uns leider nur träumen kann.

 

Im übrigen ist es auch nicht verboten, dem Gegenüber - wenn möglich - zu erklären, wer man ist und was man macht. Das reduziert Distanz, schafft Vertrauen, erhöht die Kooperationsbereitschaft und führt deshalb nicht selten auch zu besseren Ergebnissen. Dass ich persönlich mit dem Genre, fremde Personen auf der Straße oder sonstwo heimlich "abzuschießen", um die Ergebnisse anschließend im Netz oder sonstwo ohne deren Wissen und Enverständnis zu veröffentlichen, wenig anfangen kann, wurde hoffentlich klar, und trotzdem ist dieses Genre als "Street Photography" in den diversen Foren meist mit das beliebteste. Ich persönlich finde, dass man im öffentlichen Raum auch mit dem Wissen und Einverständnis der abgelichteten Personen interessante Aufnahmen machen und das Geschehen darstellen und dokumentieren kann. Ausnahmen bestätigen dabei wie immer die Regel, manche Motive funktionieren bekanntlich nur, wenn sich die Beiteiligten unbeobachtet wähnen. Aber auch da gibt es meist die Möglichkeit, zumindest anschließend das OK einzuholen - oft kann man dann gemeinsam lachen, und das ist allemal besser als wenn Fotos hinter dem Rücken der Beteiligten erscheinen, die dann zu Recht vermuten, dass man sich damit auf ihre Kosten über sie lustig machen möchte.

bearbeitet von flysurfer
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bugfix:

 

(2) - die Betroffenen wissen um ihre Rechte - und diese Rechte geben sie nicht an jeden frei

 

(4) - die Grenzen zwischen "abgebildet sein" und "mit auf dem Bild sein" sind zwar definiert, aber sehr fließend. Ist nur meine persönliche Meinung, aber sie werden in Zukunft noch mehr fließen

 

(6) - meine Bilder kann man kaufen, aber wer gibt schon Geld für ein Foto aus, wo doch jeder selbst knipsen kann?

Ich mache im Jahr etwa 2-3 Ausstellungen, meist eine historische (Archiv der 70er und 80er Jahre), eine mit neuen Sachen und eine Beteiligung. Und einmal im Jahr ein "offenes Atelier", da kann man dann auch Probeabdrucke zum kleinen Preis erwerben.

 

zum Fernsehen

ich habe einige Jahre an TV-Beiträgen und Dokus mitgemacht, da hast Du kavenzmann zu eng interpretiert: wir fragen nicht jeden ...

Natürlich brauche ich von den Beteiligten eine schriftliche Erlaubnis, ggf. klärt sie sich in Verbindung mit einem (sehr) kleinem Handgelt. Auch in Japan usw. benötigen wir ein Interview Clearance and Receipt. Bei einem Dreh in Rußland hatten wir die in russisch, da brauchte ich eine Übersetzung. Und wenn der ganze Film fertig ist, vertont und mit Titeln durch die technische Abnahme gegangen ist, hat unsere Prod-Assistentin immer noch genug zu tun, alle Schnittlisten, Bildrechte und Musiktitel (für die Gema) beizubringen - sonst gibt es kein Geld vom Sender.

 

Hans Hase

bearbeitet von Hans Hase
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Wie immer haben alle ein bisschen Recht...

 

Da ich freiberufl. sowohl als "Filmer" als auch als "Foter" unterwegs bin kenne ich meine Rechten UND Pflichten ganz gut.

 

Wer hier meint, man solle keine Bilder von Personen machen, die nicht explizit gefragt wurden, weiss vermutlich nicht, was das i.d. Praxis bedeuten würde.

 

Gerade für die aktuelle Berichterstattung im Fernsehen und Magazinen oder Online-Magazinen und Blogs oder auch dieses Forum wäre das das sichere aus. Ich kenne zum Glück jede Menge Gerichtsurteile und Juristen, die uns beruflichen Bildrechtsdieben bei der Interpretation von Gesetzestexten helfen.

Ich darf behaupten: Im Zweifelsfall herrscht selbst vor Gericht ein gesunder Menschenverstand vor.

 

Hätte ich soviel Angst vor diesem Gesetz, wie es hier einige zu haben scheinen, müsste ich den Staat mittelfristig um Unterstützung fragen. Weiterhin hätte ich aus der Westbank, aus Syrien oder dem Iran wohl kein Bildmaterial mitbringen können.

 

Es gibt neben dem Recht am eigenen Bild (was zurecht existiert) zum Glück auch noch einige andere (z.T. noch wichtigere) Abschnitte im GG. Es sei nur das Recht auf freie Berichterstattung genannt. Dient ein Bild nämlich in erster Linie jener, darf auch mal die ein oder andere Person ohne Erlaubnis zu sehen sein. Sonst gäbe es keine Bilder vom Tahir-Platz oder von der Öffnung der Mauer etc. pp.

 

Knipst jemand allerdings zwecks Verkaufsförderung Fotos von hübschen Fräuleins für sein Buch oder gar eine Broschüre oder seinen Flickr-Account, Facebook oder sonstige klick-, aufmerksamkeits- oder geldgeilen Zwecke, dann sind Genehmigungen angesagt.

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bevor hier das gefühl aufkommt, ich wolle stänkern möchte ich gleich enleitend sagen: NÖ!

 

dem ist nicht so!

Nachdem ich den Thread durch habe muss ich doch sagen: Ich habe starken Zweifel an der obigen Aussage. Hier jagt eigentlich eine Provokation die nächste.

@TO: Du fragst nicht nach Meinungen, du prangerst sie vielmehr agressiv an wenn sie deinen "Moralvorstellungen" nicht entsprechen. Da hat man doch gleich richtig Lust auf das Thema einzugehen...

 

mfg tc

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Knipst jemand allerdings zwecks Verkaufsförderung Fotos von hübschen Fräuleins für sein Buch oder gar eine Broschüre oder seinen Flickr-Account, Facebook oder sonstige klick-, aufmerksamkeits- oder geldgeilen Zwecke, dann sind Genehmigungen angesagt.

 

Danke für die freundliche Zusammenfassung meiner klick-, aufmerksamkeits- und geldgeilen Tätigkeit des letzten Jahres.

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Ach komm, Dich habe ich sicher nicht gemeint.

 

Es gibt aber genug Helden des Internets, die ordentlich davon profitieren Menschen in ungünstigen Posen oder fragwürdigen Handlungen abzulichten...

Sowas meine ich und möchte das von z.B. journalistischen Tätigkeiten unterschieden wissen. Wie weit jeder in der Auslegung von Gesetzen geht, muss ein jeder selbst verantworten.

 

Ich gebe zu, den ein oder anderen alten Chinesen auch schon ohne Erlaubnis hier in D veröffentlicht zu haben. Das kann ich mir schon vorwerfen.

 

Für mich bleibt nur der Verweis auf den gesunden Menschenverstand. Sollte ich in meiner Argumentation etwas zu forsch aufgetreten sein, bitte ich hm Nachsicht. Ich bin noch jung +lernfähig... :eek:

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