Jump to content

Bodensatz der Geschichte


uyuni

Empfohlene Beiträge

Werbung (verschwindet nach Registrierung)

Grab von Leo Trotzki

 

Aufgenommen vor 30 Jahren im Garten seines Hauses im Exil in Coyoacán, Mexico City, 47 Jahre nach seiner Ermordung durch den KGB, in personam Ramón Mercader, der den berühmt-berüchtigten Eispickel mit sich führte.

Damals kein öffentliches Museum, sondern sein Privathaus, das seinerzeit von mexikanischen Trotzkisten "verwaltet" wurde, die mich erst nach mehrfachem Klingeln und langwieriger Konversation hereinlassen mochten...

 

Leider keine Fujifilm-Aufnahme (Minox 35 ML + Kodachrome 200 - gerade digitalisiert)

 

 

  DSCN1035.jpg

Hallo, wir sollten uns an die Regeln halten, hier nur mit Fujis aufgenomme Fotoanbieter reinstellen...

Es gibt doch den Fremdbilder thread....

 

Das Foto selbst ist sicher zeitgeschichtlich interessant.

Link zum Beitrag
Auf anderen Seiten teilen

DSCF3811.jpg

 

1

Es braust ein Ruf wie Donnerhall,

wie Schwertgeklirr und Wogenprall:
Zum Rhein, zum Rhein, zum deutschen Rhein!
Wer will des Stromes Hüter sein?

Refrain:
Lieb Vaterland, magst ruhig sein,
lieb Vaterland, magst ruhig sein:
Fest steht und treu die Wacht,
die Wacht am Rhein!
Fest steht und treu die Wacht,
die Wacht am Rhein!
 

2

Durch Hunderttausend zuckt es schnell,

und aller Augen blitzen hell:
der deutsche Jüngling, fromm und stark,
beschirmt die heilge Landesmark.

Lieb Vaterland etc.
 

3

Er blickt hinauf in Himmelsaun,

wo Heldengeister niederschaun,
und schwört mit stolzer Kampfeslust:
„Du, Rhein, bleibst deutsch wie meine Brust!
 

4

Und ob mein Herz im Tode bricht,

wirst du doch drum ein Welscher nicht.
Reich wie an Wasser deine Flut
ist Deutschland ja an Heldenblut.“
 

5

„So lang ein Tropfen Blut noch glüht,

noch eine Faust den Degen zieht,
und noch ein Arm die Büchse spannt,
betritt kein Feind hier deinen Strand.“
 

6

Der Schwur erschallt, die Woge rinnt,

die Fahnen flattern hoch im Wind:
Zum Rhein, zum Rhein, am deutschen Rhein!
Wir alle wollen Hüter sein!

Lieb Vaterland etc.

 

(Max Schneckenburger)

bearbeitet von Harlem
Link zum Beitrag
Auf anderen Seiten teilen

Werbung (verschwindet nach Registrierung)

Ecke Av Augustinas y Cl Morandé

Santiago de Chile, Zentrum, wenige Meter vom Präsidentenpalast (La Moneda).

 

Aufgenommen am ersten Weihnachtsfeiertag 2016

 

An ebendieser Straßenecke verlor der britisch-argentinisch-schwedische Reporter Leonardo Henrichsen sein Leben, als er am Vormittag des 29. Juni 1973 nach dem Frühstück in einem Straßencafé eine militärische Operation der chilenischen Streitkräfte während des sogenannten Tanquetazo, einer Art "Vorputschversuch" zur gewaltsamen Machtübernahme durch Augusto Pinochet, auf den Film in seiner Eclair 16 II bannte und dabei gezielt erschossen wurde.

 

Ein tapferer und gewissenhafter Berichterstatter, der seinen eigenen Tod filmte.

Die Bilder blieben der Nachwelt allein aufgrund des doppelten Filmmagazins der Eclair erhalten.

Auch wenn die Originalaufnahme durch das Militär noch an Ort und Stelle vernichtet wurde, gelang es seinem Begleiter Sandquist das (doppelte) Filmmaterial über die schwedische Botschaft aus Chile heraus zu schmuggeln und der Welt zu zeigen.

 

Ergänzung:

 

Henrichsens Mörder, Korporal Héctor Bustamante Gómez, starb 2007 in Arica im Norden Chiles.

Er wurde für sein Verbrechen nie verurteilt.

 

Wenig zuvor hatte ihn der argentinische Regisseur Andrés Habegger nach jahrelanger kriminalistischer Arbeit in Archiven und nach Zeitzeugenbefragungen aufgespürt und nach mehr als 30 Jahren mit der Tat konfrontiert.

Auszüge aus Habeggers Film "Imagen final" kann man auf YouTube sehen.

 

Wolf Biermann hat Henrichsen seine "Ballade vom Kameramann" gewidmet.

 

Die ganze traurige Geschichte ist im kontemporären Chile nicht oder kaum mehr präsent, ein Umstand, der ganz offensichtlich der dort auch heute noch weit verbreiteten "Vergessenskultur" geschuldet ist.

 

 

 

Hallo, lieber Besucher! Als Forumsmitglied (kostet nix) würdest du hier ein Bild sehen…

Einfach hier registrieren – Wir freuen uns immer über neue Mitglieder!

bearbeitet von uyuni
Link zum Beitrag
Auf anderen Seiten teilen

Gedenkstein für die Trümmerfrauen, Schillerplatz, Mannheim

Hallo, lieber Besucher! Als Forumsmitglied (kostet nix) würdest du hier ein Bild sehen…

Einfach hier registrieren – Wir freuen uns immer über neue Mitglieder!

Link zum Beitrag
Auf anderen Seiten teilen

Noch gar nicht so lange her, Anfang der siebziger war diese Version noch ein Skandal:

 

 

Ich weiß nicht, ob dieses Stück von Udo Jürgens, das mir gefällt, so recht in Einklang zu bringen ist mit dem Niederwalddenkmal und dem von Harlem zitierten Liedtext. Das Denkmal erinnert an den Sieg der Deutschen über Frankreich im Krieg 1870-71, angezettelt von Frankreich. Die Schmach der Niederlage war bei vielen noch wach 1914, als ganz Europa in den 1. Weltkrieg taumelte und die Nationalstaaten aufgrund ihrer jeweiligen Verbündung mit anderen sich gegenseitig den Krieg erklärten, dessen Ausgang den Grundstein für eine noch schlimmere Katastrophe legte. Dieses Denkmal hat mit den Verbrechen, die von deutschem Boden ausgingen, nichts zu tun.

bearbeitet von beemer
Link zum Beitrag
Auf anderen Seiten teilen

Das Denkmal erinnert an den Sieg der Deutschen über Frankreich im Krieg 1870-71, angezettelt von Frankreich... 

 ..und Bismarcks Version der "Emser Depesche". Ich wohne zwar sozusagen unter dem Niederwalddenkmal, aber gefallen hat mir die "Wacht am Rhein" noch nie.

 

Grüße

Erhard

Link zum Beitrag
Auf anderen Seiten teilen

 ..und Bismarcks Version der "Emser Depesche". Ich wohne zwar sozusagen unter dem Niederwalddenkmal, aber gefallen hat mir die "Wacht am Rhein" noch nie.

 

Grüße

Erhard

 

...ja, natürlich. Unschuldig waren beide Seiten nicht. Mir gefallen grundsätzlich keine Denkmale, die kriegerische Auseinandersetzungen verherrlichen. Es stammt halt aus einer Zeit als Krieg noch als legitimes politisches Mittel galt. Solche "Zeitzeugen" finden sich allerdings überall, wo "glorreiche" Siege errungen wurden. Eben auch in Deutschland. Das Lied von Udo Jürgens hat damit nichts zu tun.

Link zum Beitrag
Auf anderen Seiten teilen

Ich glaube ja, dass die Alliierten nach dem WK2 nicht mehr genug Sprengstoff hatten, um den ganzen Müll wegzublasen. Und da, wo ein Kanonier einen ordentlich Schuss abgegeben hat, wie z.B. an der Moselmündung, hat man das Denkmal wieder aufgebaut. Warum eigentlich?

Link zum Beitrag
Auf anderen Seiten teilen

Ich glaube ja, dass die Alliierten nach dem WK2 nicht mehr genug Sprengstoff hatten, um den ganzen Müll wegzublasen. Und da, wo ein Kanonier einen ordentlich Schuss abgegeben hat, wie z.B. an der Moselmündung, hat man das Denkmal wieder aufgebaut. Warum eigentlich?

 

Geschichte, der man sich stellt?

Nationale Identität mit allem, was dazu gehört?

Ich weiß es nicht.

Alles wegblasen, was an Kriege, Unrecht u.dgl. erinnert, deckt den Mantel des Schweigens über Tatsachen, die erinnerungswürdig sind.

 

Geschichtsunterricht in Schulen vermag jungen Menschen nicht immer zu vermittlen, welche Begebenheiten zu geschichtsträchtigen Ereignissen führten. Ein Denkmal kann dem interessierten Erwachsenen einen Anstoß zur eigenen Recherche vermitteln.

bearbeitet von beemer
Link zum Beitrag
Auf anderen Seiten teilen

Das kann man so sehen. Diese Interpretation der Geschichte gehört zwar auch zur deutschen Geschichte. Ohne sie wären die folgenden hundert Jahre nicht erklärbar. Aber ob man sie heute noch reproduzieren sollte?

Ich war einmal mit Freunden bei diesem Niederwalddenkmal, weil die unbedingt da hin wollten. Die Fahrt mit dem Sessellift über die spätherbstlichen Weinberge war wirklich schön, der Ausblick von dort oben auch. Aber das Denkmal ist für meine Augen ästhetisch grauenhaft und in seiner Aussage mehr als zweifelhaft. Die Gastronomie übrigens auch. Unsere Freunde fanden das für ihr Deutschsein identitätsstiftend und irgendwie selbstbewusstseinsfördernd. Mich hat diese Sichtweise stark irritiert.

Link zum Beitrag
Auf anderen Seiten teilen

Nicht alles, was vor 150 Jahren aus ästhetischer Sicht ankam, tut es heute auch noch. Auch die Aussage muss man im Kontext der damaligen Zeit sehen. Und für die Gastronomie kann das Denkmal nichts. Selbstbewusstseinsförderung durch ein Denkmal? Weil es zeigt, guck mal, wir haben auch schon mal gewonnen? Das würde mich auch irritieren.

Heute fungiert das Ding als Ausflugsziel mit herrlichem Ausblick. Den meisten dürften Ästhetik, Aussage und Hintergrund völlig schnuppe sein.

 

Und weil's zum Thema passt, im Fremdbilderthread, da nicht mit Fuji geschossen: https://www.fuji-x-forum.de/uploads/monthly_09_2017/post-24009-0-37500900-1505986370.jpg

Link zum Beitrag
Auf anderen Seiten teilen

  • 3 weeks later...

Das Errichten von Denkmalen und Monumenten, das Anbringen von Gedenktafeln und Inschriften, sogar die Einrichtung von Gedenkstätten dienen letztlich dem Zweck, nicht uns als historisches Kollektiv oder kontemporäre Gesellschaft - wohl aber jede(n) Einzelne(n) von uns - der Pflicht und Schuldigkeit zu entledigen, die uns überlieferte und von uns erfahrene Geschichte persönlich und in (nach unseren menschlichen Möglichkeiten) unverfälschter Weise an unsere Nachkommen weiterzugeben.

 

Ohne dies bliebe der physische Ort der Tat und des historischen Geschehens dann der einzig weiter bestehende und wahrhaftige Zeuge der geschichtlichen Wahrheit.

bearbeitet von uyuni
Link zum Beitrag
Auf anderen Seiten teilen

  • 4 months later...

Die grauen Busse in Frankfurt

Hallo, lieber Besucher! Als Forumsmitglied (kostet nix) würdest du hier ein Bild sehen…

Einfach hier registrieren – Wir freuen uns immer über neue Mitglieder!

 

Inschrift mit der bangen Frage

Hallo, lieber Besucher! Als Forumsmitglied (kostet nix) würdest du hier ein Bild sehen…

Einfach hier registrieren – Wir freuen uns immer über neue Mitglieder!

 

Hallo, lieber Besucher! Als Forumsmitglied (kostet nix) würdest du hier ein Bild sehen…

Einfach hier registrieren – Wir freuen uns immer über neue Mitglieder!

bearbeitet von Schermannski
Link zum Beitrag
Auf anderen Seiten teilen

  • 2 weeks later...

Auf dem Weg entlang der EZB Richtung Main sind Zitate von Zeitzeugen zu den dort durchgeführten Deportationen eingelassen.

Die früher dort angesiedelte Großmarkthalle ("Der Bauch von Frankfurt" genannt) wurde im zweiten Weltkrieg von den Nazis als Sammelplatz für Deportationen missbraucht. Besichtigungen sind möglich, müssen aber vorher angemeldet werden.

Ansonsten kann man nur den frei zugänglichen Weg laufen.

 

Hallo, lieber Besucher! Als Forumsmitglied (kostet nix) würdest du hier ein Bild sehen…

Einfach hier registrieren – Wir freuen uns immer über neue Mitglieder!

 

Hallo, lieber Besucher! Als Forumsmitglied (kostet nix) würdest du hier ein Bild sehen…

Einfach hier registrieren – Wir freuen uns immer über neue Mitglieder!

 

Hallo, lieber Besucher! Als Forumsmitglied (kostet nix) würdest du hier ein Bild sehen…

Einfach hier registrieren – Wir freuen uns immer über neue Mitglieder!

 

Hallo, lieber Besucher! Als Forumsmitglied (kostet nix) würdest du hier ein Bild sehen…

Einfach hier registrieren – Wir freuen uns immer über neue Mitglieder!

 

Hallo, lieber Besucher! Als Forumsmitglied (kostet nix) würdest du hier ein Bild sehen…

Einfach hier registrieren – Wir freuen uns immer über neue Mitglieder!

 

Hallo, lieber Besucher! Als Forumsmitglied (kostet nix) würdest du hier ein Bild sehen…

Einfach hier registrieren – Wir freuen uns immer über neue Mitglieder!

 

Hallo, lieber Besucher! Als Forumsmitglied (kostet nix) würdest du hier ein Bild sehen…

Einfach hier registrieren – Wir freuen uns immer über neue Mitglieder!

 

Hallo, lieber Besucher! Als Forumsmitglied (kostet nix) würdest du hier ein Bild sehen…

Einfach hier registrieren – Wir freuen uns immer über neue Mitglieder!

 

Hallo, lieber Besucher! Als Forumsmitglied (kostet nix) würdest du hier ein Bild sehen…

Einfach hier registrieren – Wir freuen uns immer über neue Mitglieder!

 

Hallo, lieber Besucher! Als Forumsmitglied (kostet nix) würdest du hier ein Bild sehen…

Einfach hier registrieren – Wir freuen uns immer über neue Mitglieder!

 

Ich bin sonst kein Freund von mehreren/vielen Fotos in einem Post. Hier muss es aber meiner Meinung nach sein.

Link zum Beitrag
Auf anderen Seiten teilen

  • 1 month later...

Aufgenommen in einer heute eher unwirtlichen Gegend Kapstadts, am vergangenen Gründonnerstag:

 

District 6, ein ehemals sehr zentrales, dchtbevölkertes, lebendiges und schönes Quartier der Stadt, in dem bis in die sechziger Jahre Schwarz, Weiß, Coloured, Indian, Malay, Buren/"Afrikaner" ziemlich harmonisch zusammen lebten.

 
Das Viertel wurde 1968 auf Betreiben der damaligen Apartheid-Regierung gewaltsam geräumt, die Schwarzen und Coloureds zwangsvertrieben, die Bebauung eingeebnet, dies vordergründig mit dem Hinweis auf vermeintlich drohende soziale Konflikte und hieraus resultierende Sicherheitsrisiken, offenbar aber mit der Intention, hier neue zentrumsnahe Wohnlagen für die Betuchteren der damaligen südafrikanischen Gesellschaft nzu erschließen.
 
Gleichwohl: Die Spekulation ging schief. Die Bevölkerung wurde vertrieben, das Viertel mit neuen Straßen erschlossen, ohne dass allerdings jemals eine neue Bebauung (mit Ausnahme eines Uni-Gebäudes) erfolgte.
 
Heute gibt es dort Straßen (mit offiziellen Namensschildern), an denen niemand wohnt; die ganze Gegend ist nach 50 Jahren immer noch weitgehend unbebaut und dient lediglich Obdachlosen (vorwiegend Flüchtlingen aus Malawi und Zimbabwe) als Heimat in provisorischen Unterkünften aus Steinen, Plastikfolie und Müll.
 
 

Hallo, lieber Besucher! Als Forumsmitglied (kostet nix) würdest du hier ein Bild sehen…

Einfach hier registrieren – Wir freuen uns immer über neue Mitglieder!

bearbeitet von uyuni
Link zum Beitrag
Auf anderen Seiten teilen

  • 3 weeks later...
  • 2 weeks later...

Im roten Haus mit dem Wappen war das Reichskammergericht beheimatet.

 

Hallo, lieber Besucher! Als Forumsmitglied (kostet nix) würdest du hier ein Bild sehen…

Einfach hier registrieren – Wir freuen uns immer über neue Mitglieder!

 

 

Hier war mit Goethe der spätere weltweit bekannteste Farbentheoretiker beschäftigt. Ob er auch der begnadeste Farbentheoretiker war?

 

Aus dem wiki über Goethes Farbenlehre:

Noch im hohen Alter sagte er zu Johann Peter Eckermann: „Auf alles, was ich als Poet geleistet habe, bilde ich mir gar nichts ein. […] Daß ich aber in meinem Jahrhundert in der schwierigen Wissenschaft der Farbenlehre der einzige bin, der das Rechte weiß, darauf tue ich mir etwas zugute […].“[1]

 

Goethe%2C_Farbenkreis_zur_Symbolisierung

Link zum Beitrag
Auf anderen Seiten teilen

Diskutiere mit!

Du kannst direkt antworten und dich erst später registrieren. Wenn du bereits einen Account hast, kannst du dich hier anmelden, um unter deinem Usernamen zu posten.
Note: Your post will require moderator approval before it will be visible.

Gast
Auf dieses Thema antworten...

×   Du hast formatierten Text eingefügt.   Formatierung jetzt entfernen

  Only 75 emoji are allowed.

×   Dein Link wurde automatisch eingebettet.   Einbetten rückgängig machen und als Link darstellen

×   Dein vorheriger Inhalt wurde wiederhergestellt.   Clear editor

×   Du kannst Bilder nicht direkt einfügen. Lade Bilder hoch oder lade sie von einer URL.

×
×
  • Neu erstellen...