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vor 43 Minuten schrieb EveryDayISeeMyDream:

Das ist zwar schon sehr gut, aber noch nicht das, was ich mir so vorstelle: Die Close Up-Serie von Martin Schöller. In diese Richtung soll es gehen.

Kein Bild hier ist mit einem "Close-Up" von Martin Schöller vergleichbar. Er hat auch für die legendäre Serie definitiv nicht mit "Kleinbildäquivalent" 85mm gearbeitet.

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vor einer Stunde schrieb EveryDayISeeMyDream:

Das ist zwar schon sehr gut, aber noch nicht das, was ich mir so vorstelle: Die Close Up-Serie von Martin Schöller. In diese Richtung soll es gehen.

Bei den Portraits von Schöller sind allerdings Nase und Augen knackscharf und erst dann verschwindet alles in der Unschärfe.
Ein Teilchen im Ganzen, was die Portraits so „anders“ macht.
 

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vor einer Stunde schrieb Uwe Richter:

Bei den Portraits von Schöller sind allerdings Nase und Augen knackscharf und erst dann verschwindet alles in der Unschärfe.
Ein Teilchen im Ganzen, was die Portraits so „anders“ macht.
 

Was die Bilder so anders macht ist, dass sie einen tiefen Einblick in die "Seele" der Porträtierten geben. Schöller hat das bemerkenswerte Talent seinen Darstellern etwas Besonderes zu entlocken. Das können nur sehr wenige Fotografen.

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vor 30 Minuten schrieb uli-P:

Was die Bilder so anders macht ist, dass sie einen tiefen Einblick in die "Seele" der Porträtierten geben. Schöller hat das bemerkenswerte Talent seinen Darstellern etwas Besonderes zu entlocken. Das können nur sehr wenige Fotografen.

Das stimmt!

Ich kenne solche "Einblicke" nur von Langzeitbelichtungen so um die 30 Sekunden. So lange kann nämlich kein Gesicht die Spannung halten oder kein Mensch die Mimik.
Allerdings bedarf es dann für solche Portraits auch einer gewissen Vorbereitung, da natürlich auch der Kopf nicht ewig ruhig gehalten werden kann.

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vor einer Stunde schrieb uli-P:
vor 2 Stunden schrieb uli-P:

Kein Bild hier ist mit einem "Close-Up" von Martin Schöller vergleichbar. Er hat auch für die legendäre Serie definitiv nicht mit "Kleinbildäquivalent" 85mm gearbeitet.

Ich will es ja auch nicht kopieren, es soll ja eher eine Inspiration sein. Wahrscheinlich ist das eher ein 35mm äquivalent.

vor einer Stunde schrieb uli-P:

Was die Bilder so anders macht ist, dass sie einen tiefen Einblick in die "Seele" der Porträtierten geben. Schöller hat das bemerkenswerte Talent seinen Darstellern etwas Besonderes zu entlocken. Das können nur sehr wenige Fotografen.

Auch auf die Gefahr hin, dass ich jetzt gesteinigt werde, aber ich bin wohl zu wenig "Künstler", um das zu sehen... Ich kann mir da höchstens durch die Nähe vorstellen, was derjenige wohl für ein Mensch sein könnte und sehe ihm noch eher seine Vergangenheit an, aber "Seele" sehe ich da keine. Diese Menschen können im wahren Leben dennoch ganz anders sein, wie man sich das beim Betrachten dieser Bilder ausmalt...

vor 26 Minuten schrieb TKH:

@EveryDayISeeMyDream

Dann Machs wie er und nimm eine Mittelformatkamera.

Sorry, ich hab keine 50k für eine PhaseOne übrig. Und selbst wenn, würde ich die anderweitig verwenden. ;) Und weil Fuji GF einen kleineren Sensor hat, betrachte ich das jetzt mal nicht näher, da ich auch keine 6k für einen Body und ein Objektiv ausgeben würde. Ich möchte nur einen ähnlichen Bildlook erzeugen und das geht in der Fuji-X-Welt nunmal maximal mit dem 56er oder dem angekündigten 33mm/1.0.

 

Ich werd mir wohl mal ein Exemplar ausleihen und selber testen und mir dann bei Gefallen eins kaufen.

bearbeitet von EveryDayISeeMyDream
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vor 48 Minuten schrieb TKH:

@EveryDayISeeMyDream

Dann Machs wie er und nimm eine Mittelformatkamera.

Die Wahl der Waffen ist - wenn man sich Schöller annähern möchte - der denkbar unwichtigste Aspekt. Du musst Menschen mögen und über das Talent verfügen, dass sie dir vertrauen und sich für dich öffnen....

bearbeitet von Gast
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vor 32 Minuten schrieb EveryDayISeeMyDream:

Ich will es ja auch nicht kopieren, es soll ja eher eine Inspiration sein. Wahrscheinlich ist das eher ein 35mm äquivalent.

Auch auf die Gefahr hin, dass ich jetzt gesteinigt werde, aber ich bin wohl zu wenig "Künstler", um das zu sehen... Ich kann mir da höchstens durch die Nähe vorstellen, was derjenige wohl für ein Mensch sein könnte und sehe ihm noch eher seine Vergangenheit an, aber "Seele" sehe ich da keine. Diese Menschen können im wahren Leben dennoch ganz anders sein, wie man sich das beim Betrachten dieser Bilder ausmalt...

Sorry, ich hab keine 50k für eine PhaseOne übrig. Und selbst wenn, würde ich die anderweitig verwenden. ;) Und weil Fuji GF einen kleineren Sensor hat, betrachte ich das jetzt mal nicht näher, da ich auch keine 6k für einen Body und ein Objektiv ausgeben würde. Ich möchte nur einen ähnlichen Bildlook erzeugen und das geht in der Fuji-X-Welt nunmal maximal mit dem 56er oder dem angekündigten 33mm/1.0.

 

Ich werd mir wohl mal ein Exemplar ausleihen und selber testen und mir dann bei Gefallen eins kaufen.

Nimm das bereits Vorhandene und quäle dich nicht mit kostspieligen Überlegungen hinsichtlich weiteren Geräten. Ein 35/1.4 wäre m.E. genau die richtige Wahl, mehr brauchst du nicht. Wenn du das Besondere im Möllers Bildern ("Seele") nicht siehst, solltest du besser noch mal in dich gehen. Dessen Porträts leben nicht nur vom Unschärfeverlauf...;)

bearbeitet von Gast
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vor 3 Minuten schrieb uli-P:

Die Wahl der Waffen ist - wenn man sich Schöller annähern möchte - der denkbar unwichtigste Aspekt.

Das sehe ich genauso. Man muss ja keine Kopie davon anfertigen, sondern kann selbst seine persönliche Sichtweise auf die SD Karte bannen und dafür ist auch irgendeine gute Kamera mehr als ausreichend. Vor allem wenn man es rein als Inspiration betrachtet. 

Ich empfinde die Bilder auch nicht so, als ob sie mir einen tiefen Einblick in die Seele der Porträtierten geben würden. Was soll man aus diesen in Einsen und Nullen gemeißelten Gesichtern denn herauslesen? Ich persönlich, hätte nicht mal ein Interesse diesen Stil kopieren zu wollen. Aber Fotografie ist subjektiv, trotz Objektiv und jedem sagt ein Bild irgendetwas anderes. Bei diesen Gesichtern ist das meiner Meinung nach genauso. 100 Betrachter, hundert verschiedene Varianten von Seelendeutung. Da sagen mir die Bilder von "Uli P" schon wesentlich mehr über die Person. Aber das kann jeder sehen, wie er möchte und so soll es in der Fotografie ja auch sein. Ich sehe es eben so.

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vor 43 Minuten schrieb DRS:

Das sehe ich genauso. Man muss ja keine Kopie davon anfertigen, sondern kann selbst seine persönliche Sichtweise auf die SD Karte bannen und dafür ist auch irgendeine gute Kamera mehr als ausreichend. Vor allem wenn man es rein als Inspiration betrachtet. 

Ich empfinde die Bilder auch nicht so, als ob sie mir einen tiefen Einblick in die Seele der Porträtierten geben würden. Was soll man aus diesen in Einsen und Nullen gemeißelten Gesichtern denn herauslesen? Ich persönlich, hätte nicht mal ein Interesse diesen Stil kopieren zu wollen. Aber Fotografie ist subjektiv, trotz Objektiv und jedem sagt ein Bild irgendetwas anderes. Bei diesen Gesichtern ist das meiner Meinung nach genauso. 100 Betrachter, hundert verschiedene Varianten von Seelendeutung. Da sagen mir die Bilder von "Uli P" schon wesentlich mehr über die Person. 

Danke für das Kompliment, aber ich bin nur einer von Vielen, die sich bemühen mehr als nur ein pflegeleichtes und "likeverdächtiges" Bild von einer menschlichen Äußerlichkeit zu machen. Ich versuche jemand etwas zu entlocken, mit dem er sich mir u.U. "nackt" (im übertragenen Sinn) und manchmal verletzlich zeigt. Dazu muss er mir vertrauen. Das ist für mich die Herausforderung in der Porträtfotografie. 

bearbeitet von Gast
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vor 23 Minuten schrieb uli-P:

Nimm das bereits Vorhandene und quäle dich nicht mit kostspieligen Überlegungen hinsichtlich weiteren Geräten. Ein 35/1.4 wäre m.E. genau die richtige Wahl, mehr brauchst du nicht. Wenn du das Besondere im Möllers Bildern ("Seele") nicht siehst, solltest du besser noch mal in dich gehen. Dessen Porträts leben nicht nur vom Unschärfeverlauf...;)

Da stimme ich gerne zu, aber mit dem 35er musst du schon sehr nah ran, um diese gewünsche Unschärfe bei 1,4 zu produzieren.

Ich verlinke mal eins (ohne es hier im falschen Fred zu zeigen)

https://flic.kr/p/EcrDnK

 

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Gerade eben schrieb Uwe Richter:

Da stimme ich gerne zu, aber mit dem 35er musst du schon sehr nah ran, um diese gewünsche Unschärfe bei 1,4 zu produzieren.

Ich verlinke mal eins (ohne es hier im falschen Fred zu zeigen)

https://flic.kr/p/EcrDnK

 

Natürlich, Uwe, und für den Einsatz dieser Brennweite braucht´s Mut. Auf beiden Seiten. Ausgangspunkt war ja der Bildstil von Möllers "Close-Ups". Wenn du mit dem 35er dicht genug rangehst, langt der Unschärfeverlauf völlig. Wegen der eigenwilligen Wiedergabe von Gesichtsproportionen ist das aber kein Projekt für Anfänger. Wer "alter Meister" werden will, sollte mit dem Malen von Strichmännchen anfangen. Im übrigen wird man nie wirklich der Meister, man kommt höchstens auf seinem Weg weiter 😀

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Wen's interessiert, hier ein Link, der die ein oder andere technische Frage direkt oder indirekt beantwortet. Auch bei Youtube gibt es Material, das ein wenig Einblick gewährt.

Für mich aus dem Text entscheidend:

  • Schöller will möglichst keine Verzerrung des Gesichts. Da scheidet m.M.n. das XF35 und darunter bei der erforderlichen Nähe zum Subjekt für den erwünschten Unschärfeverlauf aus.
  • Seinem bekunden nach ist er 4 - 5 Fuß (120 cm - 150 cm) entfernt. Damit bekommt man ein wenig Rückschluss auf den Bildwinkel.

Zu Uwes Anmerkung. Es gibt Close-Ups von ihm, da ist die Nase auch noch relativ scharf, es gibt aber welche, bei denen die Nasenspitze deutlich unscharf ist.

Der Fuji-Fotograf Thorsten Rother verwendet ja bei seinen Porträts auch ganz extrem den Unschärfeverlauf innerhalb des Gesichts als gestalterisches Mittel (er benutzt eine Fuji-Mittelfomatkamera).

bearbeitet von Gast
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vor einer Stunde schrieb uli-P:

Nimm das bereits Vorhandene und quäle dich nicht mit kostspieligen Überlegungen hinsichtlich weiteren Geräten. Ein 35/1.4 wäre m.E. genau die richtige Wahl, mehr brauchst du nicht. Wenn du das Besondere im Möllers Bildern ("Seele") nicht siehst, solltest du besser noch mal in dich gehen. Dessen Porträts leben nicht nur vom Unschärfeverlauf...;)

Das vorhandene 50-140mm werde ich auch zum Einstieg nutzen, ich möchte nur herausfinden, welche Möglichkeiten sich mir für die Zukunft bieten. Eine andere Kamera steht dabei aber nicht auf dem Plan, das sehe ich einfach nicht als notwendig an.

Dass seine Bilder nicht nur vom Unschärfeverlauf leben, ist mir bewusst, vielleicht nenne ich das, was du "Seele" bezeichnest, einfach nur anders. Im Bereich Portrait bin ich absoluter Anfänger und muss mich da erst reinarbeiten! Ich lote nur aus, mit welchen technischen Mitteln ich das optische Stilmittel erzeugen kann, was ich im Kopf habe. :)

vor einer Stunde schrieb uli-P:

Ich versuche jemand etwas zu entlocken, mit dem er sich mir u.U. "nackt" (im übertragenen Sinn) und manchmal verletzlich zeigt. Dazu muss er mir vertrauen. Das ist für mich die Herausforderung in der Porträtfotografie. 

Da stimme ich grundsätzlich zu und so stelle ich mir auch richtig gute Portraitfotografie vor. Nur das dann auch umzusetzen, ist nicht so leicht. :)

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Ich würde mal einen der Makroringe probieren. Damit könnte z. B. das 50-140 mm schon reichen, da es die Naheinstellgrenze verringert und man somit bei Offenblende auch weniger Tiefenschärfe erreicht.

Das angesprochene 50er würde sicherlich auch funktionieren, aber das Gesicht wirkt dann - gerade wenn die Aufnahmedistanz gering ist - schon sehr "seltsam"; kann man mögen, muss man nicht. Ich finde die Bildwirkung des 56er (oder des 90 mm) da schon wesentlich angenehmer.

Aber auch das ist natürlich Geschmackssache.

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Hallo Zusammen,

ich habe lange überlegt ob ich antworte. Doch uli-P hat das Thema sehr in die Portrait-Ecke gebracht. Darum die Antwort speziell dazu. Martin Schöller bringt mir den Bilck in die Seele des Portraitierten auch nicht so nah. Mir fehlt da sehr viel Raum. Den knappen Ausschnitt hat Walter Schels auch in Zingst gezeigt. Ist nicht mein Ding und gut damit.

Die Herangehensweise für den Tiefblick erreicht man aber nicht mit dem viel erwähnten Schärfenverlauf, der ist nur Stilmittel, und Geschmacksache obendrein. Das wurde aber schon erwähnt. Die Wahl des richtigen Objektivs ist Voraussetzung. Viel mehr spielen Pose und Gesichts-Ausdruck eine große Rolle. Seelische Verfassungen können aber auch inszeniert werden. Das ist ja auch bekannt und erst einmal Nebensache.

Ich erkläre das mal an einem Beispiel:

Hallo, lieber Besucher! Als Forumsmitglied (kostet nix) würdest du hier ein Bild sehen…

Einfach hier registrieren – Wir freuen uns immer über neue Mitglieder!

Ein uraltes Bild von Richard Alvedon. 

Dieses Paar wurde zuvor schon 100-tausende Mal für alle Illustrierten fotografiert und alle Welt kennt deren Sonntagslächeln. Jeder kannte den starken Mann der dem englischen Königshaus die Stirn bot.

Jetzt sollte aber ein Bild entstehen welches die verletzliche Seite des Kronprinzen zeigen sollte. Ein Bild mit seelischer Tiefenwirkung. Der Mann der aus Liebe zu ihr auf den Thron  in England verzichtet hat und nach Amerika gegangen ist.

Hier ist Entsetzen und tiefe seelische Verzweiflung sichtbar. Man sieht deutlich wie die Medien und die Öffentlichkeit den Beiden zugesetzt haben.

Jetzt kann mal gegoogelt werden wer das ist und ich hoffe es wird entschuldigt das es nicht um 35mm Objektive und Schärfenverlauf geht sonder um die Seele im Portrait.

Als die Aufnahme mit Rolleiflex (6x6 Planar75mm) gemacht wurde, gab es den Begriff "Schärfenverlauf" noch nicht. 

Darum wie schrieb uli-P "Nimm das bereits Vorhandene und quäle dich nicht mit kostspieligen Überlegungen hinsichtlich weiteren Geräten."

 

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vor 4 Stunden schrieb uli-P:

Die Wahl der Waffen ist - wenn man sich Schöller annähern möchte - der denkbar unwichtigste Aspekt. Du musst Menschen mögen und über das Talent verfügen, dass sie dir vertrauen und sich für dich öffnen....

Das sehe ich nicht ganz so. Natürlich spielt bei einem Portrait vor allem die Beziehung zum Fotografierten eine Rolle, keine Frage.

Aber: gerade als Neuling in der Portraitfotografie muß man die Technik beherrschen, die man für den gewünschten Bildeindruck braucht. Der denkbar schlechteste Zeitpunkt zum Experimentieren ist, wenn es um ein "echtes" Portrait geht, dann muß man wissen, was man tut. Ansonsten überträgt sich die eigene Unsicherheit auf das "Modell" und die Stimmung ist perdu. Insofern finde ich "EveryDayISeeMyDream"s Ansatz gar nicht verkehrt, erst einmal die Technik in den Griff zu bekommen. Dafür ist es hilfreich, willige "Fotomodelle" zu haben, die die Geduld und das Interesse am Testen und Ausprobieren mitbringen.

Der andere - insgesamt natürlich wichtigere - Aspekt des Umgangs mit Menschen kommt dann als nächstes.

P.S.: Übrigens, EveryDayISeeMyDreamKannst Du uns Deinen Vornamen verraten? Das macht die Ansprache irgendwie einfacher...

P.P.S.: Wenn Du wissen willst, was möglich ist, leih' Dir doch mal eine GFX mit dem 110 mm aus und mache ein Probeshooting.

bearbeitet von Mattes
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vor 4 Stunden schrieb DRS:

...
Ich empfinde die Bilder auch nicht so, als ob sie mir einen tiefen Einblick in die Seele der Porträtierten geben würden. Was soll man aus diesen in Einsen und Nullen gemeißelten Gesichtern denn herauslesen? 
...

Eins vorab: ich mag Martin Schöllers Bilder nicht. Der "Stil" nutzt sich für meinen Geschmack schnell ab, die klinische Ausleuchtung, der neutrale Hintergrund tragen m. E. nicht dazu bei, einen Eindruck von der Person zu bekommen. Die Gesichtsausdrücke allerdings schon, insbesondere, wenn man die Geschichte dazu kennt. Gaddafis Portrait hat sich mir da besonders eingeprägt.

Wenn Du sagst, dass Portraits nur das Äussere abbilden (das trifft Deine Aussage von oben ganz gut, glaub ich), dann greifst Du meines Erachtens zu kurz mit Deinem Verständnis der Portraitfotografie. Technisch gesehen hast Du natürlich Recht, fotografisch einfangen kann man nur die Oberfläche. Dennoch glaube ich, dass ein gutes Portrait (nicht im Sinne von "technisch gelungen") einem eine Facette des Portraitierten zeigt, die über das Äusserlich hinausgeht. Ob man das "Seele" nennen muß oder kann, weiß ich nicht. Ausserdem zeigt natürlich auch so ein Bild nur einen Eindruck, den entweder der Fotograf oder auch der Betrachter schon mitbringt, je nach eigener Haltung zu der abgebildeten Person. Insofern hast Du natürlich Recht, dass 100 Betrachter auch 100 Sichtweisen und Einstellungen mitbringen und das Bild mehr oder weniger anders interpretieren. Aber besser, als es gar nicht zu bemerken.

Mein Beispiel, was geht, ist Richard Avedons Portrait von Marilyn Monroe: https://duckduckgo.com/?q=richard+avedon+marilyn+monroe&t=h_&iax=images&ia=images&iai=http%3A%2F%2Fgenevaanderson.files.wordpress.com%2F2009%2F11%2Fsfmoma_avedon_10_marilynmonroe.jpg

Es entspricht so gar nicht dem Hochglanz- und Dauerlächeln-Klischee, dass sie sonst immer und überall zeigte. 

Für mich zeigt ein solches Bild deutlich mehr als nur die Oberfläche, sonst wäre es nur ein Passbild.

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vor 17 Minuten schrieb Mattes:

Das sehe ich nicht ganz so. Natürlich spielt bei einem Portrait vor allem die Beziehung zum Fotografierten eine Rolle, keine Frage.

Aber: gerade als Neuling in der Portraitfotografie muß man die Technik beherrschen, die man für den gewünschten Bildeindruck braucht. Der denkbar schlechteste Zeitpunkt zum Experimentieren ist, wenn es um ein "echtes" Portrait geht, dann muß man wissen, was man tut. Ansonsten überträgt sich die eigene Unsicherheit auf das "Modell" und die Stimmung ist perdu. Insofern finde ich "EveryDayISeeMyDream"s Ansatz gar nicht verkehrt, erst einmal die Technik in den Griff zu bekommen. Dafür ist es hilfreich, willige "Fotomodelle" zu haben, die die Geduld und das Interesse am Testen und Ausprobieren mitbringen.

Der andere - insgesamt natürlich wichtigere - Aspekt des Umgangs mit Menschen kommt dann als nächstes.

P.S.: Übrigens, EveryDayISeeMyDreamKannst Du uns Deinen Vornamen verraten? Das macht die Ansprache irgendwie einfacher...

P.P.S.: Wenn Du wissen willst, was möglich ist, leih' Dir doch mal eine GFX mit dem 110 mm aus und mache ein Probeshooting.

Hi Mathias,

es ist kein Fehler als Einsteiger  mit "willigen" Darstellern anzufangen, also den üblichen Verdächtigen aus dem Freundes- und Bekanntenkreis. Die technische Seite lernt man schnell, wenn man sich nicht gleich eine Studioblitzanlage mit 3 Leuchten zulegt. Also einfach eine Knipse und am Besten ein Festbrennweite davor. Wenn man eine Schaufensterpuppe hat, lässt sich damit - auch später für die Lichtsetzung - hervorragend üben.

Ich halte gar nichts davon für den weiteren Weg "Willige" zu rekrutieren, der Sprung ins kalte Wasser hilft mehr. Es sind die Schwierigen, die Fotografierunwilligen und die Lächelverweigerer, die einen wirklich weiterbringen. Bezahlte Berufsposer männlich/weiblich und der Besuch von sog. "Modelshootingworkshops" helfen da wenig - nur meine persönliche Meinung.  Ob einer lieber "Characters" mit Gebrauchsspuren des Lebens oder makellose Girls mit perfektem Make-Up fotografiert, ist Geschmackssache. Schwieriger sind aber die etwas "Verwitterten" mit den bösen Gesichtern, die am Set nicht auf Knopfdruck agieren. Ich mache keinen Hehl daraus, dass die mir die Liebsten sind.

Wie dem auch sei: Menschen sind das spannendste Thema 😀

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vor 30 Minuten schrieb Mattes:

 Wenn Du sagst, dass Portraits nur das Äussere abbilden (das trifft Deine Aussage

Das trifft meine Aussage absolut nicht. Sorry, wenn ich mich da falsch ausgedrückt haben sollte. Ich sagte lediglich, dass 100 verschiedene Betrachter sicherlich 100 verschiedene Meinungen und Ansichten beim betrachten eines Gesichtes haben, was die Eigenschaften des Menschen betrifft, der fotografiert wurde. So aussagekräftig finde ich die Bilder nicht, wenn man nicht die Geschichte dahinter kennt. Wenn die Modelle jetzt noch unbekannte Personen wären... 

Ich finde dass man als Fotograf immer in seinen Bildern das umsetzen sollte, was man entweder für den Betrachter, für das Modell oder aber für sich selbst transportieren oder zeigen möchte. Stehe ich zum Beispiel allein am Meer, das Wetter ist schlecht und ich nehme das Bild einfach auf. Ich sage... Da fühle ich mich frei, entspannt und einfach nur gut... Der Betrachter denkt.. War das Meer verseucht, weil keiner da ist... Was für ein Ekelwetter usw.  Für mich wäre das Bild so in Ordnung, für den Betrachter müsste ich die abgebildete Person in die Luft springen lassen usw., damit er mein Bild genauso versteht, wie ich es verstanden haben wollte.. Jedes Bild hat wohl sowas wie eine Seele. Die Idee von diesen Portraits ist gut, weil gerade diese Menschen es nicht gewohnt sind natürlich abgelichtet und gedruckt zu werden, aber natürlich ist es nun wiederum auch nicht... Ich finde also keinesfalls, dass Portraits nur das äußere abbilden, sondern man kann mit einem Portrait weit mehr sagen, indem man ein Bild komponiert. Lichter setzt, Perspektiven wechselt, sich mit dem Modell versteht oder nicht etc.. Jedes Bild hat dazu noch seine eigene Geschichte. 

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vor einer Stunde schrieb Mattes:

Eins vorab: ich mag Martin Schöllers Bilder nicht. Der "Stil" nutzt sich für meinen Geschmack schnell ab, die klinische Ausleuchtung, der neutrale Hintergrund tragen m. E. nicht dazu bei, einen Eindruck von der Person zu bekommen. Die Gesichtsausdrücke allerdings schon, insbesondere, wenn man die Geschichte dazu kennt. Gaddafis Portrait hat sich mir da besonders eingeprägt.

Schöllers Arbeit "Close-Up" war sicherlich zu ihrer Zeit epochemachend. Aber natürlich nutzt sich jeder Style irgendwann ab. Bruce Gilden (den ich nicht leiden kann) macht Ähnliches, einige seiner großformatigen Kopfportraits hängen im neuen Leica-Museum in Wetzlar. Ich muss ehrlich gestehen, dass ich die in ihrer ganzen Brutalität (?) ziemlich gut finde. Mir gefällt nur die Arbeitsweise und die Menschensicht von Gilden nicht.

Wer als Portraitist einsteigen will, sollte durchaus Vorbilder haben - die habe ich selbst auch. Ich finde es aber falsch, wenn man versucht fremde Stile zu kopieren. Eine eigene fotografische Handschrift zu erreichen ist sehr schwierig, aber nicht unmöglich....

bearbeitet von Gast
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vor 32 Minuten schrieb DRS:

Das trifft meine Aussage absolut nicht. Sorry, wenn ich mich da falsch ausgedrückt haben sollte. Ich sagte lediglich, ...

Okay, dann hatte ich Dich tatsächlich falsch verstanden. Sorry...

Inhaltlich sind wir uns völlig einig. Bei (dem Betrachter) völlig Unbekannten spielt natürlich alles hinein, was der Betrachter an Erfahrungen, Meinungen, (Vor-)Urteilen etc. mitbringt. Bei "Celebrities" wahrscheinlich eher, ob man die Person mag und ob das Foto dem Bild entspricht, das man sich von dieser Person gemacht hat. 

Dein Beispiel mit dem Bild vom Strand ist gut: für den einen ein Sinnbild für Ruhe und Gelassenheit, für den anderen eine Erinnerung an einen verregneten Urlaub...

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vor 36 Minuten schrieb uli-P:

...
Wer als Portraitist einsteigen will, sollte durchaus Vorbilder haben - die habe ich selbst auch. Ich finde es aber falsch, wenn man versucht fremde Stile zu kopieren. Eine eigene fotografische Handschrift zu erreichen ist sehr schwierig, aber nicht unmöglich....

Klar, Vorbilder sind wichtig. In meinem Fall (und wahrscheinlich ging es auch anderen so) waren Bilder anderer Fotografen für mich ein Ansporn, nach dem Motto "Das will ich auch können". Am Anfang stand dann relativ simples Kopieren, um zu verstehen, wie z. B. die Lichtsetzung funktioniert. Darauf kann ich dann aufbauen und eigene Ideen umsetzen. Ich habe eine Pinterest-Seite mit Dutzenden von Kollektionen von Fotos verschiedener Fotografen, einfach als Inspiration und Gedächtnisstütze - nicht als Vorlage für 1:1-Kopien...

Was die eigene Handschrift angeht, bin ich der Meinung, dass ein Fotograf mit der Zeit verschiedene "Handschriften" entwickelt, sofern er nicht nur einen einzigen Motivbereich verfolgt. Ähnlich wie Musiker über die Jahre/Jahrzehnte schon mal die Stilrichtung komplett ändern (U2 fällt mir dazu ein), gibt es ja auch Fotografen, die entweder das komplette Genre oder ihren bisherigen Stil über den Haufen werfen, um etwas Neues zu probieren. Im kommerziellen Sinne muß man sich das natürlich leisten können, im Hobbybereich ist das - zumindest in dieser Hinsicht - einfacher umzusetzen.

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