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Artikel: Analyse des Fotomarkts und Prognose


Bluepixel

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http://www.foto-schuhmacher.de/artikel/foto-wirtschaft.html

 

Interessanter, wenn auch sehr anstrengend zu lesender Artikel über den Fotomarkt inklusive düsterer Prognose (manche werden sagen, "langatmig"...).

Manches mag man überzogen finden, manches erscheint aber auch sehr logisch.

 

 

Vor allem Einsparungen in den Bereichen Forschung und Entwicklung (Research and Development, R&D) haben katastrophale Auswirkungen auf die Zukunftsfähigkeit einer Firma. So plant z.B. Canon 2016 eine Reduktion der Kosten im Bereich R&D von 328,5 auf 320 Mrd. Yen. - Zum Verständnis: Die Kosten für Forschung und Entwicklung einer einzigen Kamera resp. eines einzigen Objektives stiegen über die Jahre aufgrund des bereits erreichten technischen Niveaus ständig an. Aber die Gesamtetats in den Firmen hielten nicht mit dieser technisch erforderlichen Steigerung Schritt. Insbesondere gilt dies, wenn man die oft deutliche Ausweitung des Produktportfolios der Firmen betrachtet. Hinzu kommt, dass die Etats über immer mehr Produktklassen verteilt werden. D.h. pro Kamera-Modell / Objektiv bliebe sogar bei steigenden Etats weniger übrig. Selbst, wenn nicht alle Firmen ihren gesamten Forschungsetat kürzen, so reichen die minimalen Steigerungen oder die Stagnation weder zum Ausgleich der Inflation noch zum Ausgleich der steigenden technischen Erfordernisse noch zur getätigten Ausweitung des Produktangebotes aus.

 

Nikon plante (laut zahlreicher Gerüchte) Ende 2015 sogar, die Gewährleistung der Kameras - insbesondere für Europa - zu kürzen. Rechtlich wird dies so nicht funktionieren, da 2 Jahre Gewährleistung in der EU bindend sind. Aber bereits das laute Nachdenken darüber deutet darauf hin, wie man beim Kunden sparen will. Besseren Service darf man zukünftig (zumindest kostenlos) kaum mehr erwarten.

 

Fatale Auswirkungen für die Praxis der Fotografen zeigen inzwischen auch die von Fachzeitschriften bejubelten kurzen Innovationszyklen bei Nikon. Nachweislich führten sie in den letzten Jahren vor allem im hochpreisigen Vollformat-Bereich zu gravierenden Nachteilen.

...

Das Desaster kam bei der D600, welche erst durch die Androhung von Sammelklagen in den USA zu einem Nachfolgemodell D610 führte. - Mir liegen Berichte von Nutzern vor, die selbst nach mehreren Reparaturen noch immer unter den typischen Sensorproblemen dieser Kamera leiden.

 

Und schließlich folgte das Langzeit-Drama von 2014 bis 2016 mit der D750. - Zahlreiche Gurus vermuten, dass aufgrund des inzwischen erheblich beschädigten Images dieses Kameramodells bald eine völlig überarbeitete D760 auf den Markt geworfen wird.

 

Man sieht hier schon, unter welchem Druck die Hersteller stehen. Wenn Canikon bald in das spiegellose Vollformat einsteigen, weil sie sonst in Konkurrenz zu Sony ins Hintertreffen geraten, dann werden sie es sich kostenmäßig nicht leisten können, nebenher auch noch das DSLR weiter intensiv entwicklungstechnisch zu pflegen. Der Autor sagt auf mittel- bis langfristige Sicht das Sterben des DSLR voraus - für mich absolut plausibel. Sony macht es ja vor.

 

Das mit der D750 höre ich allerdings auch zum ersten Mal...

 

Zu denken gibt dann der folgende Absatz:

 

Das unappetitliche Thema der halblegal bezahlten horrenden Schmiergelder für Werbung, Falschaussagen und gezielte Beeinflussungen durch sogenannte Meinungsführer und Meinungsbildner in den sozialen Medien seit 2014 soll hier zugunsten der Hersteller nicht weiter ausgebreitet werden...

...

In Europa boomt der Markt mit der vorsätzlichen Beeinflussung derart, dass inzwischen ganze Agenturen davon gut leben können, jeweils hunderte Fotografen dafür zu vermitteln. ...

 

Unter diesem Aspekt erscheint es durchaus denkbar, dass umgekehrt auch mal ganz gezielt "Stänkerer" beauftragt und bezahlt werden, um Produkte der Konkurrenz im Internet gezielt schlecht zu machen. Das ist zwar eine Schweinerei und man hält es eigentlich nicht für möglich, aber das ist in anderen Marktbereichen schon weitaus länger bekannte Praxis und hält vielleicht jetzt auch im hart umkämpften Fotosektor langsam Einzug. Schade nur: manchmal kann man dann nur sehr schwer auseinanderhalten, ob es sich um einen wirklich Enttäuschten oder um eine bezahlte Sockenpuppe handelt. Jedoch sollte man bei einem Markt, auf dem mit zunehmend härter werdenden Bandagen gekämpft wird, immer auch mal mit solchen Marotten rechnen - ohne allerdings im Einzelfall allzu früh mit Vorwürfen zu kommen. Belege für Negativmeinungen sollten dann aber m.E. schon immer mal gefordert werden. Etwa wenn es heißt: "Bäääh.... der xyz-Sensor ist Scheiße" etc.

bearbeitet von Bluepixel
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Das mit Agenturen, die negative Propaganda streuen, habe ich in und für Osteuropa tatsächlich mal aus berufener Quelle gehört (in Bezug auf einen bestimmten Elektronik-/Kamerahersteller), für Deutschland halte ich das jedoch nicht allzu plausibel, weil sich so etwas bei uns vermutlich recht schnell herumsprechen würde, und dann ist der Backlash größer als der Nutzen.

 

Umgekehrt verraten die Hersteller ja auch, wen sie als Markenbotschafter betrachten, bei Fuji sind das etwa die zahlreichen X-Photographers. Für großartige Verschwörungsszenarien ist da wenig Raum, auch wenn das Ganze dadurch weniger aufregend erscheint.

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Umgekehrt verraten die Hersteller ja auch, wen sie als Markenbotschafter betrachten, bei Fuji sind das etwa die zahlreichen X-Photographers. Für großartige Verschwörungsszenarien ist da wenig Raum, auch wenn das Ganze dadurch weniger aufregend erscheint.

 

Trotzdem fällt es schon auf wenn sich plötzlich ein X-Photographer neu im Forum anmeldet und dann himmelhoch jauchzend die neue X-T2 anpreist.

bearbeitet von hna
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Nun ja,

ich kenne Marken bezogene Foren, da traut man sich fast gar nicht zu sagen, dass es Kameas oder Objektive anderer Hersteller gibt, die hier und da was besser können. Dann gibt es meist ein Gewitter, das sich gewaschen hat und das ganz ohne Bezahlung. :)

 

Gruß Wolfgang

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Trotzdem fällt es schon auf wenn sich plötzlich ein X-Photographer neu im Forum anmeldet und dann himmelhoch jauchend die neue X-T2 anpreist.

 

Dahinter verbirgt sich ja noch eine mögliche Kausalität. Kamera kaufen, begeistert sein und im Forum des Herstellers anmelden. Das wird bei Oly und Sony nicht anders sein.

 

Öfters fällt es auf, "wenn sich plötzlich ein X-Photographer neu im Forum anmeldet und dann" erklärt, wie schlecht der X-Sensor generell oder irgendeine neue Fuji im Speziellen ist. Gerne und oft werden hier Vergleiche mit anderen Herstellern herangezogen, die alles wesentlich besser und billiger können;-)

bearbeitet von Don Pino
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Ja, genau das fällt auf. Es muss nicht immer sofort was heißen, gibt aber zu denken.

Bekannt ist, dass in der Wirtschaft gerade in Bereichen, die unter starkem Druck stehen, oftmals mit solchen Bandagen gearbeitet wird. Da wird rücksichtslos nach allen Seiten getreten - auch wenn es letztlich gar nichts hilft.

 

In dem Artikel steht dann noch ein wichtiger Aspekt: dass viele Hersteller sich verzetteln in viel zu vielen ähnlichen Produktlinien und ständigen Neuerungen. So ganz ausnehmen kann man Fuji davon ja auch nicht (was die evtl. doch zu vielen und ähnlichen Linien gerade im unteren Segment angeht).

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Danke, Bluepixel, für die interessanten Zitate. 
Canon und Nikon haben ein wenig den Markt verschlafen, so hat Canon seine M nicht wirklich positionieren wollen und Nikon mit der 1 auf`s falsche Pferd gesetzt. Sony hat da ganz ordentlich im Fischteich die Ernte eingestreicht.

Doch auch wir Anwender sind nicht ganz unschuldig an der Entwicklung. Ist es doch unser Bestreben das Gute zu ersetzten und Megapixel um Megapixel in unseren Kameras zu steigern. Irgendwann wird dabei der Entwicklung-
aufwand ganz ordentlich in die Höhe getrieben. Unmengen an  Testverfahren werden von einschlägigen Medien durchgeführt, die die Zeitschriften zur Hälfte füllen und eigentlich keinen nennenswerten Mehrwert dem Leser bieten.

Ob nun eine Objektiv 98 oder 97 Punkte von ... erreicht, ist völlig unerheblich und selbst 80 Punkte reichen aus, um noch immer hervorragende Fotos zu schießen. Sehnen wir uns nicht alle ein kitzekleinwenig in die Zeit zurück, in
der eine Kamera eine längere Periode ihren Dienst verrichtet. Müssen es wirklich immer die neuesten Modelle sein, die im Zweimonatsrythmus auf den Markt kommen. Die Modelle unterscheiden sich in so minimalen Belangen, daß

das Alte bereits alt ist, bevor es auf den Markt kommt. Lassen wir der Industrie Zeit, um sich zu regenerieren und um wirklich innovative Produkte auf den Markt bringen zu können. Bis dahin machen wir schöne Fotos und freuen uns daran.

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Trotzdem fällt es schon auf wenn sich plötzlich ein X-Photographer neu im Forum anmeldet und dann himmelhoch jauchzend die neue X-T2 anpreist.

Da hat jemand die Chance, mit einer Vorserienkamera zu fotografieren, und nachdem das Embargodatum abgelaufen ist und er darüber reden darf, tut er tatsächlich genau das. Höchst ungewöhnlich und unerwartet …

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Trotzdem fällt es schon auf wenn sich plötzlich ein X-Photographer neu im Forum anmeldet und dann himmelhoch jauchzend die neue X-T2 anpreist.

 

 

Genau das ist doch seine Aufgabe. Und wenn er Fuji und die Kamera nich mögen würde, hätte er sich als Profi wohl kaum für Fujifilm entschieden – da Profis nicht vom Himmel fallen, war das in der Regel ja mit einem (kostspieligen) Markenwechsel aus Überzeugung verbunden. Wenn jemand von Canon zu Nikon wechselt, macht er das doch auch nicht, weil er Nikon nicht gut findet – und bewirbt sich dann als Nikon-Ambassador, um seinen Missmut der Welt besser mitteilen und gleichzeitig mit noch mehr ungeliebten Nikon-Kameras arbeiten zu können?

 

Umgekehrt fiel mir früher (etwa zum Leo-Launch) vielmehr auf, dass zahlreiche XPs zwar die kostenlosen Testgeräte durchaus genutzt haben, später jedoch nirgends im Netz über ihre Erfahrungen berichtet haben. Insofern ist es sehr erfreulich, wenn sich offizielle Botschafter nun zeitnah mit interessanten Beiträgen, Meinungen und Informationen bemerkbar machen.

 

Von wem sonst sollen die Leute denn bis zum 8. September sachdienliche Hinweise bekommen? Etwa von Kompetenz-Zentren wie ColorFoto, letztere vermutlich gerade wieder einmal auf der Suche nach dem Blitzgerät? 

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Ich empfehle, mit diesen Menschen Kontakt aufzunehmen wenn es einem so spanisch vorkommt.

Da kommt man dann oft drauf, dass das ganz normale Menschen sind, die halt von einem Gerät begeistert sind, das ihnen ihr Leben auf irgendeine Art leichter macht (in diesem Fall sogar wortwörtlich).

 

 

Aber das wäre wohl schwerer, als sich irgendein weit hergeholtes Szenario im Kopf zu überlegen und es gleich online zu posten.

bearbeitet von wildlife
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...

Doch auch wir Anwender sind nicht ganz unschuldig an der Entwicklung.

LOL.

Wer denn sonst?

Für wen wird denn das Geraffel in die vom "Markt" "geforderte" Richtung in die Welt gesetzt?

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Ich empfehle, mit diesen Menschen Kontakt aufzunehmen wenn es einem so spanisch vorkommt.

Da kommt man dann oft schnell drauf, dass das ganz normale Menschen sind, die halt von einem Gerät begeistert sind, dass ihnen ihr Leben auf irgendeine Art leichter macht (in diesem Fall sogar wortwörtlich).

 

 

Aber das wäre wohl schwerer, als sich irgendein weit hergeholtes Szenario im Kopf zu überlegen und es gleich online zu posten.

 

Gegen Begeisterung hat niemand etwas. Es ist auch ganz legitim, wenn die "Foto-Botschafter" ihre Erfahrungen teilen. Hierbei weiß man, dass die z.T. Geld dafür bekommen (wenn es auch keine Reichtümer sind...). Wenn man über deren Rolle informiert ist, kann man es ja auch einschätzen. Außerdem warten wir doch alle geradezu darauf.

 

Ganz schwierig wird es aber im umgekehrten Fall beim "Stänkerer". Wenn man da nachhakt, reagiert er i.d.R. beleidigt, und man weiß dann immer noch nicht, ob er mit Recht beleidigt ist, weil man ihm etwas falsches unterstellt, oder ob er nur beleidigt tut. Relativ sicher wird es aber immer dann, wenn man ihn auffordert, Belege zu bringen und er diese dann aber nicht liefert bzw. versucht, mit Rabulismus dagegen zu argumentieren. Da wird es dann immer merkwürdig. Ich bin in mehreren Foren unterwegs und erlebe das immer wieder, man kriegt mit der Zeit ein Bauchgefühl dafür. Und wenn ich eins auf den Tod hasse, dann ist das Rabulismus.

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Charakterlich fragwürdige Individuen werden vom anonymen Netz bekanntlich magisch angezogen. Die findet man dort in allen Bereichen, zu jedem Thema. Darüber sollte man sich nicht aufregen, bringt eh nichts. Ich glaube auch nicht, dass dahinter irgendwelche sinistre oder organisierte Strukturen stehen – sondern einfach nur individuelle A-Löcher.

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Rabulismus muss gar nicht unbedingt auf einem hohen rhetorischen Sprachniveau stattfinden. Entscheidend ist die sogenannte "Wortklauberei" bzw. das zermürbende Zerreden und Verdrehen.

Es gibt natürlich Trolle, die das "einfach so" machen, ohne ein erkennbares Motiv. Anders wird es dann, wenn man zwischen den Zeilen aber doch eine gewisse Sachkenntnis sieht, die der normale Stänkertroll so i.d.R. nicht hat. Ich mag auch keine Verschwörungstheorien, aber das sind dann ab und zu doch Momente, wo ich mich frage, was wirklich dahintersteckt. Der "gemeine Troll" treibt sich auch eher weniger in solchen Fotoforen rum. Klar gibt es auch Stänkertrolle mit gewisser Sachkenntnis... aber man munkelt auch darüber, dass es Marketingagenturen gibt, die ein Shitstorming natürlich nie offen bewerben (das gibt sofort böse Rechtsfolgen), sondern verstohlen unter der Hand anbieten. In Osteuropa und USA sicher mehr als hier, aber das ist überall am Zunehmen und besonders zu erwarten bei Geschäftsbereichen, die zunehmend unter Druck geraten. Besonders auffallend ist es immer dann, wenn es bei Newsmeldungen zu Neuvorstellungen auftritt. Genau dann...

 

 

Sehnen wir uns nicht alle ein kitzekleinwenig in die Zeit zurück, in der eine Kamera eine längere Periode ihren Dienst verrichtet. Müssen es wirklich immer die neuesten Modelle sein, die im Zweimonatsrythmus auf den Markt kommen. Die Modelle unterscheiden sich in so minimalen Belangen, daß das Alte bereits alt ist, bevor es auf den Markt kommt.

 

Genau das bemängelt ja auch der Autor des Artikels und nennt Beispiele, wo sich bestimmte Hersteller wirklich so mit ihren Neuvorstellungen verzetteln, dass selbst der informierte Fotohändler schon kaum einen Durchblick mehr hat. Das alles kostet aber auch ein irrsinniges Geld hinsichtlich der Entwicklung. Das Konzept, die Umsatzrückgänge mit einem vermeintlichen Kaufanreiz durch ständige Neuvorstellungen kompensieren zu wollen, wird keinesfalls aufgehen, sondern eher den Niedergang noch beschleunigen.

 

Fuji darf man m.E. noch zugute halten, diesen Unsinn nicht in dieser Form mitzumachen. Mit der Nachfolge der X-T1 hat es jetzt ja auch recht lange gedauert. Und die neuen Modelle bringen wirklich greifbare Verbesserungen. Wenngleich diese Verbesserungen nicht so drastisch sind, dass sie für jeden "zwingend" erscheinen, so sind sie doch deutlich da, und wenn man dazu noch eine gewisse Technikaffinität hat, dann wird man da schon mal schwach.

 

Fuji wird vom Autor nachgesagt, betriebswirtschaftlich gesehen das X-Kamera-Geschäft quasi "als schönes Hobby nebenbei" zu betreiben, und er hält es für fraglich, ob Fuji damit wirklich Geld macht. Andererseits wäre es an dem harten Markt doch schon ein Erfolg, überhaupt kostendeckend zu arbeiten. Ob Canikon kostendeckend arbeiten, das bezweifelt der Autor bei beiden (m.E. plausibel).

 

Man kann also nur hoffen, dass Fuji möglichst lange diesen Logenplatz in der Nische hält, damit wir noch eine schöne Zeit lang schöne Kameras und auch Objektive bekommen. Unter den gegebenen Umständen halte ich es für fragwürdig, ob Fuji wirklich mit Mittelformat kommt. S. Entwicklungskosten etc. Dort ist man möglicherweise zwiegespalten: einige wollen das dort gerne machen, andere bremsen, aus wirtschaftlichen Gründen. Ich persönlich meine, dass die Bremser recht haben.

 

Im APS-C-Bereich muss Fuji m.A.n. so schnell nicht die Konkurrenz von Canikon fürchten. Beide werden bald in spiegellose Vollformatsysteme investieren müssen, einfach weil sie von Sony in diesen Bereich taktisch hineingedrängt werden, wo sie eigentlich aber gar nicht rein wollen (sonst wären sie nämlich längst damit raus gekommen...). Und langsam bezweifel ich persönlich, dass die beiden überhaupt die immer wieder posaunten "längst fertigen Kameras in der Schublade" haben. Das wären völlig neue Systeme, neue Bajonette, neue Objektive etc. Gerade die Objektiventwicklung kostet irre Geld. Hat Canikon das? Wenn man die Zitate des Autor über die Sparmassnahmen liest, dann wird es bereits dort schon ganz eng...

 

Und zusätzlich auch noch in den APS-C-Bereich gehen? Nee. Das werden die gar nicht können.

Da kann sich Fuji erst einmal zurücklehnen. Aber nur erst einmal. Denn Sony halte ich für völlig unberechenbar. Die können in kürzester Zeit ihr bereits vorhandenes APS-C-Standbein pushen, nachdem sich Canikon im Vollformat totgerannt haben. Fuji muss dann einfach nur weiterhin besser sein, dann haben sie eine Chance.

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APS-C ist nach dem Ausstieg von Samsung und dem Quasi-Rückzug von Sony mittlerweile eine Fuji-Domäne. Mittelformat könnte dann der nächste Bereich sein, in dem Fuji punktet, insbesondere natürlich preislich. 

 

Kleinbild sollte Fuji besser denen überlassen, die sich jetzt schon heftigst darum prügeln.

 

Dass Canikony, die jetzt schon APS-C stark vernachlässigen, mit neuen spiegellosen Kameras auf einmal wieder APS-C entdecken, glaube ich nicht. Canon macht doch schon seit Jahren ein spiegelloses APS-C-System, nur ist das offenbar so unattraktiv, dass viele Leute immer wieder seine Existenz vergessen. Übrigens hat auch Leica ein spiegelloses APS-C-System, nur ist das ebenfalls so scheintot, dass keiner mehr wirklich daran denkt. Sonys APS-C-Ambitionen haben sich vor 2 Jahren in Richtung Kleinbild verlagert, und Nikon macht APS-C nur bei DSLRs, und dort vor allem bei den Bodys und weniger bei den Objektiven.

 

Das einzige wirklich lebendige spiegellose APS-C-System ist das von Fuji. Das geht sogar über MILCs hinaus und gilt auch für DSLRs, denn selbst Pentax hat sich als letzter APS-C-Spezialist ja nun auf das KB-Format gestürzt, was vielen APS-C-Freunden dort Sorgen machen dürfte.

bearbeitet von flysurfer
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Es scheint, dass Fuji da genau in der richtigen Nische sitzt.

 

Ich glaube, dass Sony der "lachende Dritte" aus dem Kampf der drei CaNikOny sein wird. Canon hat ein halbgares spiegelloses APS-C-System mit kaum ernstzunehmenden Objektiven. Nikon hat bei spiegellosen APS-C derzeit schlichtweg gar nix. Sony hat mit der NEX-Reihe immerhin ein Standbein, von dem aus sie sehr schnell aufbauen und pushen könnten, wenn sie denn wollten. Bei denen muss man immer mit Überraschungen rechnen, und Geld hat dieser Konzern sicher mehr als Canikon.

 

Canikon wird im spiegellosen KB-Bereich nur ganz schwer gegen Sony punkten können, der Marktbereich ist eng und von Sony jetzt schon mit der 7-er Reihe mit dem dicken Hintern besetzt.

 

Bringt Canon jetzt eine wirklich gute APS-C-Spiegellose mit ein paar Premium-Objektiven, dann kommt sofort das Geschrei: "Määäh, wir wollen aber Vollformat... Vollformat... Vollformat... ich bin ein Profi... ich will freistellen... ich will schleppen... ich will Vollformat..."

 

Für doppelgleisige Entwicklungen spiegellos sowohl in KB als auch APS-C ist das Geld nicht da. Also werden sie sich um KB spiegellos prügeln müssen. Rein aus Prestigegründen.

 

Nachdem Canikon sich dann dort im Hamsterrad totgerannt haben, kommt dann Sony daher und sagt: "April, April, unsere Sensoren sind jetzt so gut, kein Mensch braucht mehr VF, APS-C ist das Profi-Format der Zukunft..." - Und ColorFoto wird es gleich nachbeten. Wogegen sie jetzt noch jeden Monat neu herumschwabulieren, dass der ambitionierte Fotograf, der etwas auf Bildqalität hält, natürlich zum Vollformat greift.

 

Den insgesamt geschrumpften Markt teilen sich dann vielleicht Sony und Fuji? Darauf sollte Fuji vielleicht vorbereitet sein... wenn Sony schon Canikon mit dem Hintern platt sitzt, dann muss das mit Fuji später nicht auch noch passieren.

bearbeitet von Bluepixel
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  • 3 weeks later...
  • 3 weeks later...

Danke, Bluepixel, für die interessanten Zitate. 

Canon und Nikon haben ein wenig den Markt verschlafen, so hat Canon seine M nicht wirklich positionieren wollen und Nikon mit der 1 auf`s falsche Pferd gesetzt. Sony hat da ganz ordentlich im Fischteich die Ernte eingestreicht.

Doch auch wir Anwender sind nicht ganz unschuldig an der Entwicklung. Ist es doch unser Bestreben das Gute zu ersetzten und Megapixel um Megapixel in unseren Kameras zu steigern. Irgendwann wird dabei der Entwicklung-

aufwand ganz ordentlich in die Höhe getrieben. Unmengen an  Testverfahren werden von einschlägigen Medien durchgeführt, die die Zeitschriften zur Hälfte füllen und eigentlich keinen nennenswerten Mehrwert dem Leser bieten.

Ob nun eine Objektiv 98 oder 97 Punkte von ... erreicht, ist völlig unerheblich und selbst 80 Punkte reichen aus, um noch immer hervorragende Fotos zu schießen. Sehnen wir uns nicht alle ein kitzekleinwenig in die Zeit zurück, in

der eine Kamera eine längere Periode ihren Dienst verrichtet. Müssen es wirklich immer die neuesten Modelle sein, die im Zweimonatsrythmus auf den Markt kommen. Die Modelle unterscheiden sich in so minimalen Belangen, daß

das Alte bereits alt ist, bevor es auf den Markt kommt. Lassen wir der Industrie Zeit, um sich zu regenerieren und um wirklich innovative Produkte auf den Markt bringen zu können. Bis dahin machen wir schöne Fotos und freuen uns daran.

 

Einverstanden, aber das Ziel der Industrie ist Umsatz und der kommt nur über möglichst kurze Intervalle der Neuerscheinungen. Für   Umsatz gibt es leider keinen Ersatz!

bearbeitet von paolo
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Umsatz ist nicht gleich Gewinn!!!
Den Umsatz versucht aber die Kameraindustrie durch Ersatz von Vorgängermodellen zu erhöhen oder zumindest zu ersetzen. Doch die Unterscheidungsmerkmale vom Vorgängermodell zum aktuellen sind marginal und werden vom Käufer auch nicht mehr in der angepeilten Größe angenommen. Was nun folgt ist das Pushen über den Preis, sind doch zumeist die Nachfolgemodelle günstiger als ihre Vorgänger. Die Stückzahlen werden aber durch die Verunsicherung der Käufer eher weniger als mehr oder potentielle Käufer ziehen sich überhaupt zurück. Wer kann heute schon wirklich aus dem Stegreif die aktuellen auf dem Markt befindlichen CanNikonSonymodelle nennen? Die Vielzahl erschlägt den Markt. Selbst bei Leica verliert ein möglicher Interessent den Überblick.
Darüber hinaus tritt auch eine gewisse Marktsättigung ein und es beginnt ein Kampf um jeden Kunden, der sich aber bei dem angebotenen Kameramodellen nur mehr über den Preis abspielen wird können. Was zwar zu einem vorübergehend erhöhten Umsatz aber zu einem reduzierten Gewinn führt.

 

LG Peter

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... die Unterscheidungsmerkmale vom Vorgängermodell zum aktuellen sind marginal und werden vom Käufer auch nicht mehr in der angepeilten Größe angenommen. ...

 

Das ist genau das Problem. Dem Kunden muss nach einem "gamechanger" ein nächster präsentiert werden, damit der "Habenwill"-Reflex wieder ausgelöst wird.

 

Hier sehe ich das Problem der Kameraindustrie. Z.B. hat Olympus mit der ersten OM-D, der E-M5 einen riesigen Erfolg verbuchen können, weil mit dieser Kamera ad 1) den Kunden erstmals eine Olympus mFT mit eingebauten Sucher angeboten und ad 2) mit dem 16MP-Sensor von Sony erstmals ein richtig guter Sensor verbaut wurde - die 12MP-Sensoren, die Olympus zuvor von Panasonic erhielt, waren eigentlich zu keiner Zeit konkurrenzfähig mit den APS-C-Sensoren der anderen Anbieter. Die E-M1 als zweite OM-D hatte ebenfalls relativ großen Erfolg. Neben einem größeren und besser greifbaren Gehäuse war vor allem die Kompatibilität zu den FT-Objektiven ein Argument - vor allen bei denen, die zuvor viel Geld in die richtig guten und entsprechend teuren FT-Objektive investiert hatten. Die E-M5 Mark II, die E-M10-Modelle im Einsteigerbereich und auch die PEN-F erzeugten nach meinem (subjektiven) Eindruck weit weniger "Hype" und Aufsehen. "Okay, neue OM-D, was soll´s" - Schulterzucken und weiter geht´s. Wenn jetzt die E-M1 Mark II (so sie so heißen wird) zur photokina vorgestellt werden wird, dürfte sie neben mindestens 20MP auch alle technischen Errungenschaften (fast hätte ich "Gimmicks" geschrieben) haben, die zwischenzeitlich in die neueren Modelle eingebaut und nicht per Firmware in der E-M1 nachgerüstet werden konnten. Vielleicht wird das eine oder andere "Fietscher" auch - selbstredend erheblich ( ;) ) - verbessert, aber ... - vermutlich wird sie nicht die greifbaren Vorteile liefern, die einen Kauf zwingend machen.

 

Ähnlich ist es teilweise bei Fujifilm zu beobachten, obwohl hier mit X-Pro 2 und X-T2 noch erhebliche Verbesserungen gegenüber den Vorgängermodellen - insbesondere beim AF - einen erheblichen Kaufanreiz bieten. Was bei der X-Pro 2 eigentlich kein Wunder ist, denn von der X-Pro 1 sind es - technisch gesehen - eher zwei Generationen Fortschritt in allen Bauteilen. Ansonsten sind sie nicht so weit vor der X-T1 oder der X-T10, dass - außerhalb der Bereiche, die einen möglichst schnellen AF benötigen - gravierende Nachteile bei Weiternutzung der alten Modelle bestehen. Ich halte es deshalb zumindest für fraglich, ob die X-T2 die Verkaufszahlen einer X-T1 erreicht. Ich wünsche es Fujifilm, aber ... - so richtig spannend wird es sowieso erst mit einer "3"er. Wenn der neue AF jetzt gut genug ist, die MP ausreichen und die "bugs" bei der Bedienung im wesentlichen behoben sind, was bleibt dann noch für einen Nachfolger?

 

Thomas

bearbeitet von ALPHA
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...

Im APS-C-Bereich muss Fuji m.A.n. so schnell nicht die Konkurrenz von Canikon fürchten. Beide werden bald in spiegellose Vollformatsysteme investieren müssen... Und langsam bezweifel ich persönlich, dass die beiden überhaupt die immer wieder posaunten "längst fertigen Kameras in der Schublade" haben. Das wären völlig neue Systeme, neue Bajonette, neue Objektive etc...

Zum ersten Teil würde ich das auch so sehen. Auch die CaNikentax-KB-MILC-Schublade halte ich für ziemlich leer. Eher bringt Olympus neben µ4/3 eine zweite Linie mit KB.

 

Ich glaube aber nicht unbedingt, dass jeder DSLR-Hersteller ein neues Bajonett und neue Objektive aufziehen müsste. Canon hat mit den Überarbeitungen seiner Palette z.B. auch für die Filmerei schrittweise viele Objektive Kontrast-AF-tauglich gemacht, glaubte ich jedenfalls? Mit den Hybrid-AF-Funktionen moderner Sensoren werden eh beide Welten vereint. Und sieht man sich die letzten Highend-KB-Objektive von Sony an, so ist an deren Baugröße häufig gut zu sehen, dass in der Gesamtbautiefe des Systems durch ein flaches Auflagemaß kaum ein Gewinn besteht. für den anspruchsvollen Bereich extrem hoher Auflösungen und Leistung in der Geschwindigkeit wären da Canon MILCs mit EF-Bajonett durchaus vorstellbar. Für kompakte Lösungen müsste man dann das EOS-M-System zur zweiten, ernst zu nehmenden Linie machen, mit Festbrennweiten und kompakten Zooms. Auch für die Bestandskundschaft wäre so ein schleichender Umstieg reizvoll, wenn man nicht solche Ungetüme wie den Pentax-Backstein K-01 oder das Sigma-Brikett SD Quattro entwirft. Stattdessen z.B. für den teuren Bereich den Bauraum der EOS5D-Familie nutzen, um den EVF mit der stärksten Vergrößerung und besten Einsicht des Marktes einzubauen, gegen etwas schlanker und leichter spricht ja nichts... auf irgend so etwas müssten sie kommen, dass es nicht zu schmerzhaft wird. Gut verkaufen muss man es am Ende ("robusteste KB-MILC der Welt"...), fertig.

 

Aber zwangsweise wie eine Sony A7 aussehen muss so etwas lange nicht, selbst auf den Sony-Rumor-Seiten sabbern alle seit Jahren nach einer "professionellen" A9, zu der auch immer wieder die Attribute größer, dicker, griffiger auftauchen.

bearbeitet von outofsightdd
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