Jump to content

Recommended Posts

Werbung (verschwindet nach Registrierung)

Hallo zusammen,

 

ich glaube, dass sich die Welt der (Kleinbild-)Fotografie gerade wandelt. Über Jahre und Jahrzehnte gab es hier zwei Player: Nikon und Canon. Die anderen Hersteller spielten in dieser Welt der Berufsfotografen praktisch keine Rolle.

 

Das hat sich auch in der digitalen Ära so fortgesetzt. Canon und Nikon haben sich hier über Jahre ein Kopf-an-Kopf-Rennen geliefert, mal war der eine mehr oder weniger deutlich vorne, mal der andere. 

 

Jetzt, wo wir mit zunehmend ausgereiften und leistungsstarken spiegellosen Systemen fotografieren können, scheint sich die Welt erneut zu wandeln. Neue Player betreten den Markt. Sony ist hier sicherlich zu nennen, Fujifilm auf jeden Fall, vielleicht auch Olympus.

 

Ich kenne und treffe viele Fotografen. Kollegen aus der Industriefotografie, journalistisch tätige Fotografen, Künstler, Ediorial-Fotografen, Studenten, Dozenten. 

 

Aus vielen Richtungen spüre, höre und sehe ich das starke Interesse, das die Profiwelt speziell den Fujifilm X-Kameras entgegenbringt.

 

Bei jedem Fotografentreffen werde ich nach meinen Erfahrungen gefragt. Über Facebook erreichen mich Anfragen. Viele Leute kommentieren meinen Blog. Mich erreichen eMails und Telefonanrufe. Ich lese von Kollegen aus der Industrie- oder Werbefotografie von ihren Flirts oder vollständigen Wechseln.

 

Auch auf der Freelens-Mailingliste, DER Austauschplattform des größten Fotografen-Verbandes Deutschlands, werden regelmäßig Erfahrungen mit dem X-System gepostet, Wechselgedanken geäußert, Spiegelreflex-Equipments aus diesem Grund zum Kauf angeboten, oder es wird ganz konkret nach Erfahrungen mit Fujifilm gefragt.

 

Auf der Photokina bin ich natürlich zahlreichen X-Photographers begegnet, auch hier viel Dynamik und Begeisterung.

 

Die Gründe sind durchaus vielfältig, aber unter oder über allem schwebt so etwas wie "Zurück zur Authentizität".

 

Zurück zum "ehrlichen" Fotografieren mit "menschlich" wirkenden Kameras. Zurück zur Leichtigkeit des Fotoreporters, der mit kleinem Gepäck und drei Festbrennweiten die Welt erkundet. Auch wenn das heute vielleicht nicht mehr in erster Linie GEO-Stories sind, sondern sich auf Kundenzeitschriften, Lufthansa-Bordmagazine oder Corporate-Image-Fotoaufträge bezieht. 

 

Ich glaube, dass Fujifilm auf dem besten Weg ist, ein wichtiger Player im Profi-Markt zu werden. Schon in absehbarer Zeit könnten der Hersteller zu den "Großen Drei" (oder "Zwei"....) im Markt gehören.

 

Ich wünsche mir das. Ich fände es wirklich großartig, wenn sich der Markt verändert und frische und neue Gedanken und Fotogerät-Realitäten und Fotografen-Nutzungs-Experiences die Erlebnisbühne bestimmen. Im zweiten Post dieses Threads werde ich ein paar Geschichten verlinken, die meine These untermauern. Und freue mich natürlich über mehr Input dazu – und über zusätzliche Beispiele und ergänzende Geschichten.

 

VG

Christian 

Edited by christian ahrens
Link to post
Share on other sites

Hi,

 

hier die angekündigten Links:

 

Thorsten Rother, Werbefotograf: http://blog.thorstenrother.com/2016/09/14/die-neue-ausrustung/

Bertram Solcher, Medizinfotograf: https://www.fuji-x-forum.de/fuji-blog/2016/08/bertram-solcher-stern-reportage-fuji-x-notaufnahme/

Peter Steffen, dpa-Fotograf: https://www.fuji-x-forum.de/fuji-blog/2016/07/fuji-x-t2-profi-interview/

 

Wer weiß noch mehr Quellen mit aussagekräftigen Geschichten?

 

VG

Christian 

Edited by christian ahrens
Link to post
Share on other sites

 

 

Wer weiß noch mehr Quellen mit aussagekräftigen Geschichten?

 

 

Christian, das gibt's doch schon alles?

 

Hier wird sich doch der eine oder andere finden lassen, es gibt ja eine reiche Auswahl. Du selbst stehst ja auch dort.

 

Und zu jedem Fotografen gibts auch einen Link zu dessen Homepage bei Interesse.

Edited by Ronka
Link to post
Share on other sites

Den Glauben teile ich seit 2 Jahren, als ich mit der X-T1 begann, meine Aufträge abzuarbeiten. Mittlerweile musste sie der X-T2 und der X-Pro2 weichen, aber nur, weil mir die 24 MP noch mehr Spielraum beim croppen eröffnen. Die Nikon D3 und D3x wurden durch 1 D810 ersetzt, die aber nur gelegentlich benutzt wird (wenn die Leistung des SB5000 benötigt wird). Wer will schon schleppen, wenn es auch besser (leichter) geht.

Link to post
Share on other sites

Hi, 

 

natürlich arbeiten die X-Photographers mit Fujifilm, und einige von ihnen sind auch Berufsfotografen.

 

Aber, ich glaube, hier passiert mehr. Es fühlt sich wirklich wie ein Paradigmenwechsel auch bei den Profis an.

 

Und das ist erstaunlich, denn die Kollegen sind in aller Regel sehr konservativ, was das Gerät angeht. In manchen Szenen "muss" man quasi mit bestimmten Kameras auftauchen (jeweils den Spitzenmodellen der DSLR-Hersteller), weil alle beteiligten glauben und erwarten, dass das so sein müsste.

 

Ein Werbefotograf, der mit einer X-E2 auf dem Set auftaucht, hat schon Erklärungsnotstand.

Das gilt auch für den Sportfotografen mit X-Pro2 

usw.

 

Umso erstaunlicher, dass die Kollegen trotzdem so vehement sich interessieren und aktiv werden, und nicht mehr nur für freie Arbeiten, sondern auch für's Geschäft.

 

Wechselszenarios gab es ja immer wieder: eine Zeitlang kamen viele von Nikon zu Canon, und dann in die umgekehrte Richtung. Aber da hat man in die gleiche Art von Kameras gewechselt, die Gründe lagen in technischen Vor- und Nachteilen der jeweiligen Marke in einer bestimmten Zeit.

 

Aber jetzt werden andere Gründe wichtig. Man wechselt auf eine andere Sensorgröße, man wechselt auf eine ganz andere Anmutung, ein anderes Handling, eine andere Philosophie.

 

Das ist bemerkenswert, ich finde das wirklich spannend und frage mich, inwieweit es Bilder und die Fotografie selbst verändern wird.

 

Sehr lesenswert dazu dieser Beitrag von Thorsten Rother (und auch die folgenden):

 

http://blog.thorstenrother.com/2016/09/11/ein-offenes-wort/

 

Wir haben uns an eine teilweise grottengrausam schlechte visuelle Welt gewöhnt (schlechte Bilder, selbst in renommierten Zusammenhängen), gleichzeitig auch an eine überperfekte Welt (10x glattgebügelte und perfektionierte Werbeästhetik). Wir schwimmen in einem Meer von visuellen Reizen, die viel zu oft aber auch sehr langweilig geworden ist.

 

Aber wie das immer so ist: es gibt Gegenströmungen, neue Sehnsüchte, Wünsche nach Athentizität. Auch bei den Fotografen, die mit einer neuen Form von Abenteuerlust und Entdeckerfreude losgehen wollen und wieder "richtige" Fotos machen wollen. 

 

Und die Kameras von Fujifilm bieten hier etwas, was in dieser Form einmalig ist: Leichtigkeit, Spontanität, bei hervorragender Qualität. Das ist auch der meistgenannte Grund für das Interesse an diesem Hersteller. Hier hat Fujifilm ein paar Schüsse mitten ins Herz der Fotografen abgegeben.

 

Wie auch immer: ich fände es spannend, noch mehr Kollegen zu finden, die so oder ähnlich empfinden und darüber schreiben, auch außerhalb der Welt der X-Fotografen. Mich interessiert das Phänomen. Umbruchzeiten sind immer besonders interessant.

 

Beste Grüße und einen schönen Tag

Christian

Link to post
Share on other sites

Werbung (verschwindet nach Registrierung)

Deine Worte sprechen mich aktuell sehr an. Ich befinde mich gerade genau in diesem Umbruch und verkaufe daher mein Nikon-Krams zugunsten zweier XT-2.

 

Ich mache ausschließlich Hochzeiten und Familie/Kinder, aber für mich spielt die Leichtigkeit, gerade in der Wahrnehmung der Kunden und Gäste dabei eine tragende Rolle.

 

Bei Hochzeiten möchte ich immer so unauffällig und so wenig störend wie möglich agieren. Dabei hilft das kleine Fuji-System wunderbar.

 

Man kann sich noch diskreter unter das Volk mischen und wird nicht ob der dicken Objektive und der monströsen Fototasche um die Schulter sofort erkannt.

Edited by Fotolyse
Link to post
Share on other sites

http://www.springfeldtprofifoto.com/fuji-x-fotografie-hintergründe/

 

ist glaube ich bekannt....

 

Ich bin sicher, Fuji hat etwas, was Sony nicht hat.

Die von Christian beschriebene Authenzität. Zurück zu den Ursprüngen.

Ich hatte meinen perfekten, glattgebügelten DSLR - Boliden im Colani - Design satt.

Mit dem ersten Blick auf eine XPro1 war ich infiziert und kam davon nie mehr los.

Ich persönlich würde sogar technologische Abstriche in Kauf nehmen, um dieses Fuji - Feeling zu genießen.

In einem anderen Thread wurde mir deswegen Wiedersprüchlichkeit vorgeworfen.

Nö. Ich bin nur ehrlich und ich differenziere.

Ich behaupte nicht, meine Fujis machen nun derart krass bessere Bilder, dass die von meiner ehemaligen Canon 1DX Schrott dagegen waren.

Oder eben jetzt die heiße Nikon D500 Schlacht.

Für mich ist nicht ultimativ entscheidend, wer wo im Labor die Nase hauchweit vorne hat.

Ich möchte meine Ausrüstung "lieben" können. Sie immer wieder mit Genuss in die Hand nehmen.

Für die Art, wie ich fotografieren möchte zählt Wertigkeit. Das Gefühl puristischer Solidität. Zeitlose Klassik.

Schwer zu beschreiben.

Ich würde die geniale Möglichkeit, die entscheidenden Parameter stets mit Rädern und Ringen "mechanisch" einstellen zu können,

gegen kein noch so hochmodernes Bediensystem tauschen.

Ich mag es nicht, häufig in Menues wühlen zu müssen.

Ich mag auch nicht das protzige Auftreten.

Es gibt ja Fotografen, die ihre Kamera wie ein Maschinengewehr führen - ok - das ist vielleicht überzogen.

Früher war ich ja nicht anders.

Ich fühlte mich obercool, wenn ich das schwere Gerät rausholte, bewundernde Blicke waren mir sicher. Ich fühlte mich erfolgreich.

Schließlich liefen die obercoolen Fotografen damit herum.

Wo wir bei der Frage sind, ob es mich schert, was die Leute über meine kleine Kamera denken.

Noch nie im Geringsten ein Thema gewesen.

Dafür sehr viel positive Aufmerksamkeit.

Inzwischen ist Fuji aber auch nicht mehr unbekannt....

Ich schätze, viele Kollegen hält eher der wirtschaftliche Aspekt vom Umstieg ab.

Viele bekommen Teile der Ausrüstung vom Arbeitgeber gestellt.

Dann die Macht der Gewohnheit.

In einigen Fällen die noch fehlenden Brennweiten.

Aber, ich wiederhole mich da wohl, die reine Bildqualität ist bei Canikon auf jeden Fall nicht dramatisch schlechter.

Im Vergleich 1DX vs. XT2 oder Pro2 schon, da der neue Fuji Sensor die bessere Auflösung und Detailwiedergabe hat.

Aber da hat die Neue Canikon - Generation ja schon aufgeholt.

Link to post
Share on other sites

 

Wir haben uns an eine teilweise grottengrausam schlechte visuelle Welt gewöhnt (schlechte Bilder, selbst in renommierten Zusammenhängen), gleichzeitig auch an eine überperfekte Welt (10x glattgebügelte und perfektionierte Werbeästhetik). Wir schwimmen in einem Meer von visuellen Reizen, die viel zu oft aber auch sehr langweilig geworden ist.

Und die Kameras von Fujifilm bieten hier etwas, was in dieser Form einmalig ist: Leichtigkeit, Spontanität, bei hervorragender Qualität. Das ist auch der meistgenannte Grund für das Interesse an diesem Hersteller. Hier hat Fujifilm ein paar Schüsse mitten ins Herz der Fotografen abgegeben.

 

meinst du nicht du interpretierst da etwas zu viel hinein. die kamera ist ein werkzeug, am ende der der schwingspiegel beim fotografeiren eh nicht mehr im weg, also technisch gar kein unterschied mehr zwischen spiegellos und slr. zu denken oder zu erwarten dass die bilder durch fuji besser werden oder eine andere qualität erreichen halte ich für zu übertrieben. am ende des tages ist die fuji eine weitere kamera mit der gleichen technologie, basierend auf sony, wie fast alle anderen kameras auch. dem bild sieht man nicht an, welcher markenname auf der kamera drauf steht.

Link to post
Share on other sites

Gibt es eigentlich jemand (hier) die/der mit der Fuji schon Hochzeiten fotografierte?

Also keine gestellten Bilder mit Blick links - Blick rechts. Ich denke da eher an so was spontanes. Situation erfassen, klick drauf, scharf, fertig. Belichtung muß sitzen (möglichst noch in JPG) auch evtl. mal ein Blitzeinsatz. Die andere Frage, welche schnelle Linse nehmt ihr dann dazu? Das langsamere 18-55mm aber mit Stabi doch das lichtstärkere WW-Zoom ohne Stabi, Festbrennweite 23 oder 35mm. 2 Kameras, hin und her tauschen gar mit 56mm.

 

Wer gibt mir/uns Antworten?

Link to post
Share on other sites

Aber, ich wiederhole mich da wohl, die reine Bildqualität ist bei Canikon auf jeden Fall nicht dramatisch schlechter.

Im Vergleich 1DX vs. XT2 oder Pro2 schon, da der neue Fuji Sensor die bessere Auflösung und Detailwiedergabe hat.

Aber da hat die Neue Canikon - Generation ja schon aufgeholt.

 

und fuji ist nicht dramatisch besser. canikon hat nicht aufgeholt. fuji hat aufgeholt. du kannst nicht die xt2 mit einer 1dx vergleichen da die sensorgenerationen unterschiedlich sind. und da nikon genau wie fuji die sensoren von sony bekommt waren sie nie hinten dran und musste auch gerade gegenüber zu fuji nicht aufholen. bitte bleibt realistisch.

Link to post
Share on other sites

Hi Christian,

bei deinem Wort von der Leichtigkeit des Fotoreporters fühle ich mich angesprochen. Ich sehe da zwei Stränge, die sich heute glücklicherweise treffen. Dieses Mehr an Authentizität in der Bildsprache in Zeiten der schnell folgenden Krisen seit 2008 auf der einen Seite. Und auf der anderen Seite eine ausgereifte digitale Technik, die es erlaubt die Formensprache der M wieder aufzunehmen und mit Leichtigkeit zu bedienende Kameras und Objektive zu schaffen. Bei den jüngsten Fuji´s und der neuen f2-Objektivreihe fühle ich mich in der Reportage wieder so gut aufgehoben wie in einem Vierteljahrhundert mit den M6, unterbrochen nur von sieben Jahren mit klobigem Werkzeug...

 

Das i-Tüpfelchen - und so weit ich weiß bislang konkurrenzlos - wäre ein zur Form der Kameras passender Blitz, der sich über drei Funktionstasten der Kamera steuern lässt ohne diese vom Auge zu nehmen (aus, 1., 2. Vorhang / manuell, TTL-Spot, TTL-Mehrfeld / Blitzbelichtungskorrektur). Ein fixer Reflektor für 16mm und LZ 16 bei ISO 200 reicht für die Reportage völlig aus (kann bei f4 bis 4m sogar das Hauptlicht setzen) - wichtiger ist da schon eine kurze Nachladezeit.

 

Für mich stimmt die Richtung, lg Udo

Link to post
Share on other sites

meinst du nicht du interpretierst da etwas zu viel hinein. die kamera ist ein werkzeug, am ende der der schwingspiegel beim fotografeiren eh nicht mehr im weg, also technisch gar kein unterschied mehr zwischen spiegellos und slr. zu denken oder zu erwarten dass die bilder durch fuji besser werden oder eine andere qualität erreichen halte ich für zu übertrieben. am ende des tages ist die fuji eine weitere kamera mit der gleichen technologie, basierend auf sony, wie fast alle anderen kameras auch. dem bild sieht man nicht an, welcher markenname auf der kamera drauf steht.

 

Hi,

 

ich meine etwas ganz anderes. Mir geht es nicht um Technik oder um die technische Bildqualität, das ist für mich unerheblich. Ich schreibe über eine Haltung, über ein Gefühl des Fotografen und über seine Absichten - und wie sie von den Kameras unterstützt werden.

 

VG

Christian 

Edited by christian ahrens
Link to post
Share on other sites

@ Fetzenberger: Nein, keine Hochzeiten, aber Reportagen, die sich nur vom Anlass her von einer Hochzeit unterscheiden... Ich nehme die Pro2 mit 16, 23f2 oder 35f2, darauf steckt ein Meike 320F (ttl -1.5) und nutze jpg ProNegS mit high, shadow, sharp -1, nr -3. Ein zweites Gehäuse mit einer längeren Brennweite habe ich nur, wenn die zu fotografierenden - anders als bei einer Hochzeit - mit meinem Tun nicht einverstanden sind. Sind sie einverstanden, so gewöhnen sich die Menschen schnell an meine Arbeitsdistanz und geben sogar freien Raum, ideal für den Einsatz einer kleinen, kurzen Festbrennweite. Off Topic off :)

Link to post
Share on other sites

Hallo Christian,

 
obwohl ich keine Fotograf/Profi bin, möchte ich ein paar meiner Gedanken hier kurz skizzieren.
 
Die Haltung der Fuji-Designer und -Entwickler bei der X-Serie verstehe ich so: Die Geräte/Werkzeuge sollen meiner Kreativität/Arbeit „dienen“ und dabei von mir möglichst wenig „Bedienung“ erfordern. Deshalb, glaube ich, werden sie, wie auch z.B. Apple-Computer von kreativen Menschen geliebt. Apple setzt sich mit dieser Haltung selbst beim Erfinder des (IBM-kompatiblen) PCs durch, weil dies bessere Arbeitsergebnisse und finanzielle Vorteile bringt ( http://www.maclife.de/news/ibm-apple-rechnern-unternehmen-spart-man-geld-10083984.html ).
 
Die Gestaltung vieler „Profi“-Kameras erinnert mich an Automobildesign. Konzept scheint mir zu sein: Stärke und Leistung sind von Aussen abzulesen und der Besitzer identifiziert sich (selbst oder durch andere) durch den Besitz dieser „Maschinen“ mit diesen Attributen. Der menschliche Maßstab im Sinne Le Corbusiers (Ergonomie/Funktionalität trifft es nur unzureichend) geht verloren. Die Fuji-Kameras sind dagegen schön, im Sinne von „Schönheit ist der Glanz der Wahren“.
 
Wichtig scheint mir aber auch ein anderer Aspekt zu sein. Ideen zum Leben, wie Entschleunigung - z.B. Slowfood ( https://www.slowfood.de/ ) im Bereich Ernährung/Esskultur - überzeugen und verändern immer mehr Menschen. Und dies erreicht auch Fotografen, die sich im Beruf nicht mehr verbiegen wollen oder können. 
Das hilft mir zu erklären, warum Thorsten Rother und ich, trotz sehr, sehr unterschiedlichen Fähigkeiten, aber in besonderen Lebenssituationen mit ähnlichen Erkenntnissen, nahezu identische Fotoausrüstungen gekauft haben. 
Vielleicht kann ich es Slowshoot nennen.
 
Ich habe Thorsten Rothers und deine Websites angeschaut, gelesen und schätze die Haltung, den Mut und die konsequente Umsetzung. Aber eben auch Werkzeuge beeinflussen unsere Arbeit (egal in welchem Job).
Ich bin überzeugt, die Bildwelten, die ihr (und andere Fotografen) damit schafft und schaffen werdet, werden erfolgreich sein, weil sie glaubwürdiger sein werden. Näher an den Menschen, weniger Technik, authentisch, ehrlich, wahr. 
Für mich ein „Schritt voran“, kein „Zurück“.
 
Beste Grüße aus der Margaretastraße in die Nußbaumerstraße
Elmar
Edited by Elm
Link to post
Share on other sites

Genau darum geht es.

Daher schrieb ich ja auch, Canon Kameras machen keine wesentlich schlechteren Bilder

und *zwinker zu tde* Fuji selbstverständlich auch nicht krass bessere.

(man kann ja wohl alles absichtlich falsch interpretieren, gell?)

Ich behaupte immer, wenn das Bild gelungen ist, sollte man im Druck den Unterschied nicht sehen.

Bestimmt ist auch die 1DXM2 sensormäßig wieder besser, ich konnte nur mit meiner 1DX vergleichen.

Wenn aber eine Kamera einem Spaß macht, dann inspiriert sie.

Wenn ich keinen technischen Hammer will, sondern ein Instrument, das ich liebend gern zur Hand nehme,

dann wirkt sich das aber mit Sicherheit in der Bildsprache aus.

Aber es ist nun ganz bestimmt nicht so, dass die eine was kann, was die andere gar nicht kann.

Das ist realistisch ;-)

Link to post
Share on other sites

Gibt es eigentlich jemand (hier) die/der mit der Fuji schon Hochzeiten fotografierte?

Also keine gestellten Bilder mit Blick links - Blick rechts. Ich denke da eher an so was spontanes. Situation erfassen, klick drauf, scharf, fertig. Belichtung muß sitzen (möglichst noch in JPG) auch evtl. mal ein Blitzeinsatz. Die andere Frage, welche schnelle Linse nehmt ihr dann dazu? Das langsamere 18-55mm aber mit Stabi doch das lichtstärkere WW-Zoom ohne Stabi, Festbrennweite 23 oder 35mm. 2 Kameras, hin und her tauschen gar mit 56mm.

 

Wer gibt mir/uns Antworten?

Ääh? Kevin Mullins?

Der macht nichts anderes als Hochzeiten und die richtig gut und seit Jahren nur mit Fuji ;)

 

Man mag es ja kaum glauben aber das hat er schon mit der Ur x100 und auch der pro1 gemacht....nur mal soviel zu dem ach so schlechten Autofokus ;)

Edited by Mehrdad
Link to post
Share on other sites

Also nach 3 vollständigen Saisons als (100%) Hochzeitsfotograf ausschliesslich mit Fuji ist meine anfängliche Euphorie weggeblasen.

Selbstverständlich sind die X-Kameras für jedwede Art von Reportagephotographie auf den ersten Blick prädestiniert.  Die Pro-Serie folgt optisch der M, die nun "die Reportagekamera" schlechthin ist.

Mit X zu fotografieren heisst unauffällig zu sein. Das war 2014 so und das ist heute immer noch so.

Sämtliche wichtigen Einstellungen aussen an der Kamera vornehmen zu können - oder die Funktion zumindest auf eine FN-Taste legen zu können - ist ebenfalls sehr vorteilhaft und unterstreicht den puristischen Charakter/fördert das hier beschriebene "Gefühl".

 

Die HIgh Iso Fähigkeiten sind durchaus hervorragend. Das Rauschverhalten ist ggü. einer 5D3 von Canon phantastisch, ggü. einer 6D sehr gut.

Aber jetzt kommen die "Abers", die von Hochzeit zu Hochzeit schwerer wiegen.

 

Die Ausfälle die ich zu verzeichnen hatte nerven nicht nur mehr, sondern sie haben leider nun auch Einfluss auf den Job gehabt. Das ist nicht schön. Gut, eventuell ist es Pech und wie sieht die Sache aus, wenn sie angenommen nicht wieder vorkommen?

Es gibt sogenannte Kleinigkeiten die sich zu etwas nervigem Grossen entwickeln. Nur zwei kleine Beispiele wo jeder anfänglich sicher drüber lachen würde. Aber denkt mal drüber nach, wie es euch im Alltag damit ergeht:

 

Ich bin Reportagefotografe, d.h. ich trage 2 X-Pro 2 an einem Halfter unter meinem Sakko. Während ich die Kameras nicht nutze, baumeln sie also an dem Halfter "auf dem Kopf" an meinem Körper.

Nummer 1: Die Einstellung für die Dioptrienanzeige verstellt sich bei jedem 3.-5. Bild. Es nervt, wenn ich durch den Sucher schaue und ich kann Nichts scharf sehen.

Nummer 2: Der Hebel für S/C/M verstellt sich mittlerweile sehr oft von alleine.

Das ist absoluter Mist, denn ich kontrolliere nicht bei jedem Foto die Einstellung. Der Hebel wird scheinbar leichtgängiger im Laufe der Zeit.

Eine Lösung habe ich nicht, denn ich kann das nicht abkleben, da es Situationen auf Hochzeiten gibt (wie den Brautstrausswurf), wo ich umstellen muss.

 

Wie geschrieben - das sind alleine 2 Kleinigkeiten - aber die haben eine grosse Wirkung. Will ich das vermeiden, muss ich meine Arbeitsweise ändern und bspw. die Kameras über der Schulter tragen.  Ich mag die Idee nur nicht,. dass mir die Kamera vorgibt, wie ich arbeiten soll, zudem ich lange daran gefeilt habe, wie ich unauffällig auftrete und dennoch präsent bin.

 

Bei Gegenlichtaufnahmen sind - zumindest in dem Bereich wo es um direktes Gegenlicht geht - min. 50% der Aufnahmen "versaut". Nur wenn ein passender, schräger Winkel gefunden werden kann, gehen diese Aufnahmen wirklich gut.  Insgesamt fällt mein Fazit nach 3 Jahren sehr durchwachsen aus und ich bin aktuell näher daran Fuji zu verlassen als zu bleiben.

Link to post
Share on other sites

Ääh? Kevin Mullins?

Der macht nichts anderes als Hochzeiten und die richtig gut und seit Jahren nur mit Fuji ;)

 

Man mag es ja kaum glauben aber das hat er schon mit der Ur x100 und auch der pro1 gemacht....nur mal soviel zu dem ach so schlechten Autofokus ;)

Kevin Mullins hat bis zur X-T1/E2 ausschliesslich manuell fokussiert.

Link to post
Share on other sites

Gibt es eigentlich jemand (hier) die/der mit der Fuji schon Hochzeiten fotografierte?

Ja, gibt es! Bin nach erscheinen der X-Pro2 von Nikon auf Fuji gewechselt. In der Hochzeitsreportage nutze ich oft die Kombi X-Pro2 mit 40-150/2.8 und X-Pro2 mit 35/1.4 oder 23/1.4, in kleinen Standesämter oft X-Pro2 mit 16-55/2.8 und X-Pro2 mit 23/1.4

 

Mit Blitz bin ich noch ein wenig am probieren, zum aufhellen bei der Party mit Weitwinkel on-cam den Nissin i40 und im Telebereich den YN-560 TX mit YN-560 III off-cam.

Würde aber wieder gerne mit TTL off-cam arbeiten wie vorher mit Nikon SB910 und Pocket-Wizard.

Link to post
Share on other sites

Hi,

 

tja, da sind wir mal wieder bei der Technik....

 

Aber trotzdem kurz dazu:

 

Ich habe noch keine Kamera erlebt, die mich nicht irgendwie geärgert oder bei der mich nicht etwas deutlich gestört hätte. Bei Canon 1Dx waren es die immer noch sehr weit innenliegenden Fokuspunkte und der latente Tennisarm. Bei Fujifilm gibts natürlich auch solche Punkte. Den sich verstellenden Dioptrienausgleich kenne ich auch (schmaler Streifen Panzerband drüber, dann ist das gefixt). Sich verstellende Fokuseinstellungen hatte ich auch Mal, seitdem greife ich vor jedem Motiv prüfend an die Stelle und korrigiere ggf.

 

@Ana: vielen Dank für Deinen schönen Text. Das deckt sich sehr mit meinem Empfinden.

 

Zitat Udo: "Bei den jüngsten Fuji´s und der neuen f2-Objektivreihe fühle ich mich in der Reportage wieder so gut aufgehoben wie in einem Vierteljahrhundert mit den M6, unterbrochen nur von sieben Jahren mit klobigem Werkzeug..." 

 

Genau das meine ich. Und das ist vielleicht auch ein Grund, warum die Berufsfotografen so interessiert sind. Ich habe nie mit Leica fotografiert, aber mit XD-7 von Minolta. Die war auch nicht klobig, sondern sehr angenehm, so ähnlich wie heute eine X-T2. Und es verwundert mich überhaupt nicht, dass der stern-Fotograf Harald Schmitt heute mit X-Kameras seine Geschichten fotografiert. (http://fujifilm-x.com/de/photographers/harald-schmitt/about/)

 

@Elmar: Dein Automobilvergleich trifft es gut. Die aktuellen Autos werden immer größer, aufgeblasener, wuchtiger, mächtiger. Selbst Sportwagen werden auf bullig und machtvoll getrimmt. Wenn ich die X-Pro2 oder die XT-2 in die Hand nehme, fühle ich mich wie in einem alten Mercedes Sportcabrio oder in einem Jaguar: alles viel schmaler, eleganter, leichter, mit schönen Chromleisten.... :-) Und trotzdem schön, nützlich und "on the road".

 

VG

Christian 

Link to post
Share on other sites

Join the conversation

You can post now and register later. If you have an account, sign in now to post with your account.
Note: Your post will require moderator approval before it will be visible.

Guest
Reply to this topic...

×   Pasted as rich text.   Paste as plain text instead

  Only 75 emoji are allowed.

×   Your link has been automatically embedded.   Display as a link instead

×   Your previous content has been restored.   Clear editor

×   You cannot paste images directly. Upload or insert images from URL.

×
×
  • Create New...