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An Grönlands Küsten mit der Rembrandt van Rijn


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Im Folgenden möchte ich ein wenig von meinen Erlebnissen einer Reise berichten, an der ich im August des Jahres 2015 teilnehmen durfte. Sie führte von Aasiaat, im Westen Grönlands gelegen, bis hoch in den Norden in die Thule-Gegend, wo noch heute zahlreiche Überreste der Kultur zu sehen sind, die bereits vor etwa 600 Jahren in dieser unwirtlichen Region siedelte und von der die meisten der in Grönland geborenen Einwohner abstammen. Da diese Reise mit einem Dreimastschoner, die „Rembrandt van Rijn“, unternommen wurde und es mehr um das Entdecken und Erleben ging, sind die Fotos sicher keine Überflieger, sondern viel mehr Erinnerungen an eine Reise, die sich für immer in mein Gedächtnis eingebrannt haben wird und deren Erinnerung mir wohl auch in den kommenden Jahren immer wieder ein seliges Lächeln ins Gesicht zaubern wird. Sollte ich jetzt oder später einmal einen perfekten Urlaub beschreiben müssen, genau so sieht er aus. Vielleicht findet ja der ein oder andere diese Begeisterung und Faszination in meinen Bildern wieder und kann sich in stark abgeschwächter Form vorstellen, was es heißt, am Aufnahmestandpunkt der Bilder tatsächlich vor Ort gewesen zu sein. Mir ist bewusst, dass diese, nun folgenden Bilder, nur einen winzigen Ausschnitt der Realität darstellen können und objektiv betrachtet wohl nur wenig mehr sind, als reine Erinnerungsfotos, dennoch möchte ich gern ein breiteres Publikum daran teilhaben lassen und mit auf die Reise an die Westküste Grönlands nehmen. Vielleicht lässt sich der ein oder andere ja auch auf eine Reise in eine der faszinierendsten Ecken unseres Planeten ein.

Zur Information: Die folgenden Bilder wurden alle mit einer Fuji S5 gemacht.

 

Tag 1, Ankunft in Aasiaat und Einschiffen

 

#1

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Aasiaat präsentierte sich uns am ersten Tag von seiner äußerst tristen Seite. Dunkle Wolken am Himmel, dichter Nebel, so dass der Pilot unseres Inlandsfluges darauf hinwies, dass es eventuell mit der Landung länger dauern könnte, 10°C und wenn sich der Nebel etwas zurückzog, fing es an zu nieseln. Also im Prinzip ein wenig einladender Empfang, zumal die Stadt auch nicht besonders zum Bummeln oder Sightseeing einlud. Aasiaat gleicht eher einem Arbeiterbezirk, in dem sämtliche Arbeitsplätze unmittelbar am Hafen hängen. Dieser fungiert durch seine günstige Lage auch als Versorgungsdrehkreuz für alle weiteren nördlicher gelegenen Siedlungen und Städte. Und natürlich ganz wichtig: Ich bin in Grönland!

 

#2

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Da zum Zeitpunkt unserer Ankunft noch kein freier Liegeplatz am Pier vorhanden war, wurden sämtliche Passagiere zunächst im örtlichen Seemannsheim zwischengeparkt. Dort stand es uns frei, die Ortschaft auf eigene Faust zu erkunden, oder ein warmes Mittagessen einzunehmen. Direkt vor dem Eingang zu besagtem Seemannsheim lag dieser nette Willkommensgruß. Als Antiwalfangaktivist schon ein ziemlich schockierender Anblick. Mein Standpunkt hinsichtlich des grönländischen Walfanges sollte sich aber im Laufe der Reise noch stark verändern. Zusätzlich zu diesem erlegten Zwergwal, war in einiger Entfernung eine Schule Buckelwale zu erkennen, fasste drängte sich der Eindruck auf, es handelte sich um das Begrüßungskomitee. Viel mehr passierte am ersten Tag nicht mehr, außer dass wir diverse Sicherheitsinstruktionen erhielten, unsere Kabinen bezogen und sich Passagiere und Crew vorsichtig beschnupperten. Noch am gleichen Abend liefen wir aus und fuhren über Nacht in Richtung Discoisland.

bearbeitet von Kafka
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Nørdwinkel

Im Folgenden möchte ich ein wenig von meinen Erlebnissen einer Reise berichten, an der ich im August des Jahres 2015 teilnehmen durfte. Sie führte von Aasiaat, im Westen Grönlands gelegen, bis hoch in

Nørdwinkel

#20

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  m Nachmittag, nach unserem vormittäglichem Stadtbummel und der kleinen Wandertour, stand eine Tour mit den Zodiac-Schlauchbooten durch das nahe gelegene Eisf
Nørdwinkel

#26

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  Nach den Aufregungen der wirklich wunderbaren Zodiactour, hatte sich das Wetter entschlossen, uns nicht etwa eine kleine Verschnaufs- bzw. Aufwärmpause zu ge

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Ich schieb mal direkt zwei weitere Aufnahmen nach, damit der Anfang nicht so zäh daher kommt. :)

 

Tag 2, Landgänge Discoinsel

 

#3

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Nach dem ersten Frühstück an Bord, erhielten wir durch unsere beiden Guides eine kurze Unterweisung hinsichtlich der Verhaltensregeln in der arktischen Natur, gingen vor Anker und begaben uns auf unsere erste Anlandung mit den Zodiac-Schlauchbooten. Daran schloss sich eine Wanderung durch die wunderbare und grüne Natur auf der Discoinsel an, wobei uns Denis, unser Geologen-Guide, viel von der interessanten geologischen Beschaffenheit zu berichten wusste. Leider hatte sich das Wetter nicht sonderlich gebessert, es gab lediglich keine Regenschauer mehr. Die Wanderung war dennoch ein wunderbares Erlebnis, hatte man doch das Gefühl, völlig allein zu sein, sieht man von den Mitreisenden einmal ab.

 

#4

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Nach dem wir zum Mittagessen zurück an Bord waren, lichtete die Crew den Anker und wir fuhren ein Stück aus dem Fjord heraus, passierten dabei die kleine Siedlung Kangerluk, welche 42 Einwohner (Stand August 2015) beherbergt. In unmittelbarer Nähe suchten wir einen weiteren Ankerplatz um noch einen zweiten Landgang zu unternehmen, ein Besuch der Siedlung stand jedoch nicht auf dem Programm.

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... Als Antiwalfangaktivist schon ein ziemlich schockierender Anblick. Mein Standpunkt hinsichtlich des grönländischen Walfanges sollte sich aber im Laufe der Reise noch stark verändern. ...

 

So ist es ja häufig mit mitteleuropäischen Einstellungen darüber, wie der Rest der Welt zu leben hat. Reisen bildet.

 

PS: Schöne Bilder einer tollen Reise.

bearbeitet von Harlem
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Wow. Toll. Vielen Dank für den begonnen Reisebericht.

 

ich habe so etwas in der Art auch mal vor - kleines Segelschiff und dann ab in den Norden. Ich würde mich darum auch mal freuen, wenn du nicht nur von der Reise sondern auch hintergründiges erläutern könntest. Und natürlich auch ein Paar Dinge vom Urlaub auf dem Segelschiff.

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Klasse! Willkommen im Club :cool: 

 

Hoffentlich hast du noch mehr Bilder und Berichte auf Lager!

 

Ich bin ebenfalls ein großer Grönland-Fan und hatte glücklicherweise schon 2x die Möglichkeit, mich von der grandiosen Landschaft in ihren Bann ziehen zu lassen.

 

guckst du hier.

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Ich war jetzt auch schon zweimal da. Der zweite Teil kommt im Anschluss.=) Bin schon auf dein Thema gespannt. Vom Handy aus, ist es nicht so gut zu sehen.

Rolando, was möchtest du denn genau wissen? Paar Nebenstorys und Anekdoten kommen noch im Verlauf des Berichts.=) Morgen gehts dann auch wieder weiter.

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Rolando, was möchtest du denn genau wissen?

Wissen würde ich z.B. gerne:

 

- Wo hast du wie gebucht?

- Wie ist das Leben auf dem Schiff? *

- Musstet ihr auf dem Schiff mit anpacken?

- Was sind die Unterschiede, z.B. bei Reisen mit einem viel größeren Schiff - gibt es Vorteile / Nachteile, Einschränkungen / Vorzüge?

- ...?

 

*) Ich habe schon ein paar Reisen mit Hurtigruten in Norwegen gemacht. Da hat mich vor allem der Winter fasziniert, wenn das Schiff nicht voll ist und es in der Landschaft viel Blau gibt. Aber das kann man sichelich nicht vergleichen.

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So ist es ja häufig mit mitteleuropäischen Einstellungen darüber, wie der Rest der Welt zu leben hat. Reisen bildet.

 

PS: Schöne Bilder einer tollen Reise.

 

Jopps, aber zum Glück sind wir ja alle lernfähig. :) Grundsätzlich bin ich auch immer noch kein Freund von Walfängern, aber die Inuit sind wohl die letzten, die die Walbestände bedrohen...

 

 

 

Wissen würde ich z.B. gerne:

 

- Wo hast du wie gebucht?

- Wie ist das Leben auf dem Schiff? *

- Musstet ihr auf dem Schiff mit anpacken?

- Was sind die Unterschiede, z.B. bei Reisen mit einem viel größeren Schiff - gibt es Vorteile / Nachteile, Einschränkungen / Vorzüge?

- ...?

 

*) Ich habe schon ein paar Reisen mit Hurtigruten in Norwegen gemacht. Da hat mich vor allem der Winter fasziniert, wenn das Schiff nicht voll ist und es in der Landschaft viel Blau gibt. Aber das kann man sichelich nicht vergleichen.

 

Okay, ein paar Fragen werden im Laufe des Berichts noch beantwortet, besonders, wenn wir vor Ilulissat auf die Hanseatic treffen... :)

Zur Buchungsfrage´: Beide Reisen liefen über Oceanwide Expeditions, ich buchte sie aber jeweils über zwei Reisebüros.

Leben auf dem Schiff: Einfach und spartanisch, aber man fährt ja auch nicht mit einem Traditionssegler, wenn man höchsten Komfort, Animation und Luxus haben möchte. Die Kabinen hatten wohl 6-8 m², jeweils mit Dusche und WC. Es gibt eine 3er Kabine und, ich meine, 16 2er Kabinen, einige mit Bullauge, andere nicht. So passen auf das Schiff maximal 35 Passagiere, plus 10 Leute Besatzung und 2 Guides. Also ein sehr übersichtlicher und familiärer Haufen. Als ich 2016 das zweite Mal mit der Rembrandt fuhr, waren bis auf drei Ausnahmen auch noch die gleichen Besatzungsmitglieder an Bord. Mir gefiel die ungezwungene und ausgelassene Stimmung an Bord sehr sehr gut und kann ich nur wärmestens weiter empfehlen!

Anpacken auf dem Schiff: War keine Voraussetzung aber gern gesehen. Macht ja aber auch Laune. :)

Unterschiede: Keine Dresscodes, man kommt mit jedem Besatzungsmitglied in Kontakt, kann die Brücke besuchen, es sei denn, es standen knifflige Seegebiete oder schwierige Eissituationen an, die Rrembrandt konnte aufgrund der modernen Technik (unter anderem Voraussonar, um zu sehen was VOR dem Kiel auf dem Meeresboden so passiert) besonders bei der zweiten Reise an der Ostküste in Fjorde einfahren, die für größere Schiffe schlicht nicht zu passieren waren. Wie schon erwähnt, der Komfort ist halt nicht so hoch, aber mir reicht ne Koje und ne Dusche mit Klo. Die meiste Zeit war ich sowieso an Deck. Das Essen war im übrigen herausragend, Dank des herzensguten Khabir, der als Koch mit fuhr. Die Passagiere sind zum großen Teil auch alle sehr umgänglich, da nun mal nicht jeder einen Haufen Schotter für so eine Tour ausgibt. :)  Also wenn ich finanziell könnte und die Rembrandt nächstes Jahr wieder in Grönland unterwegs wäre, würde ich ohne Bedenken direkt noch mal buchen... :)  Ach ja, und die Guides waren sowieso der Hammer. Hochkompetent, lustig und sehr vertrauenserweckend. Doch dazu kommen immer mal wieder kleine Anekdoten im Verlauf der beiden Berichte. Noch am Rande, die Rembrandt hat zwei Zodiacs an Bord, mit denen wir natürlich auch viel unterwegs waren. :)

Reicht dir das erstmal an Hintergrundinfos? :)

 

Allen Kommentatoren im übrigen einen herzlichen Dank. :)   Es darf auch gern Kritik hinsichtlich der Bearbeitung geäußert werden, denn so sonderlich firm bin ich auf diesem Gebiet nicht... :cool:

bearbeitet von Kafka
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#5

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Der zweite Landgang stand ganz im Zeichen der in Grönland beheimateten Tierwelt. Zum einen besichtigten wir einen Sammelpunkt kanadischer Wildgänse, wobei eine von diesen vor Schreck fast mit unserem Expeditionsleiter zusammengestoßen wäre, zum anderen sahen wir einen weiteren Buckelwal, allerdings in reichlicher Entfernung, so dass zumindest bei mir, kein brauchbares Foto entstand. Wie auf dem Bild zu erkennen ist, riss nun aber die Wolkendecke auf und die ersten grönländischen Sonnenstrahlen brachen durch. Kleiner Nachteil, die Sonne erweckte auch eine ansehnliche Masse an Mückenschwärmen und brachte uns Passagieren die Erkenntnis, dass zumindest deutsche Anti-Mücken-Produkte grönländischen Mücken nur ein müdes Lächeln abringen. Auch sahen wir in der Nähe der Landungsstelle die Überreste einer Radarstation, welche die US-amerikanischen Truppen hier im Laufe des Zweiten Weltkrieges installiert hatten, um den nördlichen Atlantik überwachen zu können. Für eine Besichtigung der Station reichte allerdings unsere Zeit nicht mehr aus.
An Bord zurückgekehrt, wurde das Abendessen serviert, die ersten Gespräche an die Bar verlegt und wir Passagiere erhielten die wenig erfreuliche Information, dass der Wind völlig untypisch für diese Jahreszeit aus nördlicher Richtung bläst. Die gemessenen Geschwindigkeiten, die Vorhersagen vermeldeten etwa 35-50 Knoten, machten es nahezu unmöglich gegen den Wind anzusegeln, so dass das erstellte Programm für die kommenden zweieinhalb Wochen bereits am ersten Tag der Reise völlig über den Haufen geworfen wurde und wir nicht zunächst gen Norden segelten, sondern einen Abstecher in die Discobucht machen würden. Dabei stand der Gedanke und die Hoffnung Pate, dass die Discobucht ausreichend Schutz bieten und sich der Wind alsbald abschwächen würde. Als wir aus dem Fjord heraus wieder die offene See erreichten, wurde deutlich, was die Windgeschwindigkeit für Einfluss auf den Seegang hat. Etwa die Hälfte aller Passagiere war mehr damit beschäftigt, die gefürchtete Seekrankheit zu überstehen, als sich den abendlichen Vortrag zur geologischen Entstehung Grönlands anzuhören.

 

#6

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Während des Abendessens nach unserem zweiten Landgang auf der Discoinsel wurden zum ersten Mal die Segel gehisst. Was wir zu diesem Zeitpunkt nicht ahnten, so häufig würden wir dieses seemännische Schauspiel während der Reise nicht bewundern dürfen. Wie bereits beschrieben, führte uns unser Weg zunächst wieder ein Stück südwärts, um die Südspitze der Discoinsel herum, geradewegs in die Discobucht hinein. Das Segelglück währte allerdings nur wenige Stunden, bis wir schließlich in den Windschatten der Insel traten und der Wind schließlich nicht mehr ausreichte, das Schiff mit Segelkraft weiter voranzutreiben. Ebenfalls beschrieben hatte ich ja bereits, dass diesen Ausblick, der auf dem Bild zusehen ist, nur der Hälfte aller Passagiere vergönnt war. Die andere Hälfte lag in den Kojen und sehnte einem baldigen Abflauen des Seeganges entgegen.

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#7

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Wie bereits schon auf dem vorhergehenden Bild zu erkennen, hatte sich das Wetter schlagartig verbessert, so dass wir nun auch in den Genuss eines Sonnenunterganges kamen, der allerdings schon zu fast unchristlicher Zeit, um 23:08 Uhr, zu bestaunen war, bedenkt man den Fakt, dass bereits um 7:30 Uhr der morgendliche Weckruf des Expeditionsleiters durchs Schiff hallte. Die Zeit zwischen abendlichen Vortrag und Sonnenuntergang ließ sich aber an der Schiffsbar mit einer sich immer besser verstehenden kleinen Gruppe Reisender, einem hervorragenden Hotelmanager/Kellner/Barkeeper/Chefsteward in Personalunion und einigen gekühlten Getränken ausgezeichnet überbrücken. Obiges Bild ist im Prinzip gleichbedeutend mit dem Ende des zweiten Tages.

 

Tag 3, Qeqertarsuaq (dän. Godhavn)

 

#8

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Ein kleiner Eisberg am frühen Morgen. Auf einem Schiff nicht schlafen zu können, ist nicht immer ein Fluch, bekommt man sich so aus der Koje gewälzt, dass der Kabinennachbar nichts davon mitbekommt, wird man mitunter mit solch einem, fast schon kitschigen, Anblick belohnt. An den Rillen an der Seite kann man erkennen, dass dies ein kleines Stück von einem größeren Brocken ist und sich selbiger, auf der Suche nach dem Gleichgewicht, um fast 90° gedreht hat. Zu dieser frühen Morgenstunde spielte das Wetter auch noch eine herausragende Rolle, dies veränderte sich allerdings bis zum Frühstück wieder schlagartig, so dass wir wieder mit einem grauen Himmel gesegnet waren, aus dem aber immerhin kein Regen fiel.

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Sehr schön!!!

Dein Bericht weckt bei mir großen Appetit auf eine Tour dieser Art!

Und das trotz meiner mangelnden Seefestigkeit.

Eine sehr interessante Alternative zu den Hurtigruten-Schiffen, von der ich bislang nichts wusste.

 

vielen Dank, mach bitte weiter.

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Was soll man zu so einem tollen Bricht noch groß schreiben Kafka !

 

Sehr schöne, nicht übertriebene Bilder und ein gut geschriebener Text der einem die Reise noch ein klein wenig näher bringt.

Meine Segelleidenschaft und Liebe zum Norden würde mich sofort aufbrechen lassen. Aber das Geldbörserl ... :lol: lacht sich einen Ast.

Aber Dein Reisebericht hier entschädigt und läßt mich trotzdem genießen. Danke fürs Zeigen.

 

Servus, Cristina

 

Nachtrag zur Seekrankheit:

Auf meinen Törns habe ich den neuen Mitseglern immer sogenannte Seabands empfohlen. Gibt es auch in jeder Apotheke gegen Übelkeit für alles möglich.

Flexible Armbänder mit Halbkugeln die man zwei Fingerbreit oberhalb der Handspeiche mit den Kugeln nach innen positioniert. Die Dinger wirken Wunder.

bearbeitet von Lithographin
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Reicht dir das erstmal an Hintergrundinfos? :)

Ja. Vielen Dank. Die Infos sind schon mal gut.   :-)

 

Zwei Fragen sind mir noch geblieben. Wie verständigt man sich an Bord? Ich denke mal englisch, oder? Mit deutsch wird man eher nicht weit kommen? Die Vorträge werden demnach auch auf englisch sein, vermute ich.

 

Wie ist das Essen an Bord? Kann man es einer gewissen Richtung bzw. Nationalität zuordnen oder gibt es "immer für jeden etwas"?

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Sehr schön!!!

Dein Bericht weckt bei mir großen Appetit auf eine Tour dieser Art!

Und das trotz meiner mangelnden Seefestigkeit.

Eine sehr interessante Alternative zu den Hurtigruten-Schiffen, von der ich bislang nichts wusste.

 

vielen Dank, mach bitte weiter.

 

Oceanwide Expedition ist auf jeden Fall eine gute Alternative zu den Hurtigrouten. Besonders, da die Schiffe recht klein sind und dadurch eine fast schon familiäre Atmosphäre herrscht. Durch die kleinen Schiffe ist Seefestigkeit natürlich von Vorteil. Bei uns gabs allerdings diese kleinen Pflaster, die man sich hinters Ohr klebt. Das scheinen wirklich Zaubermittel zu sein... :)

 

Was soll man zu so einem tollen Bricht noch groß schreiben Kafka !

 

Sehr schöne, nicht übertriebene Bilder und ein gut geschriebener Text der einem die Reise noch ein klein wenig näher bringt.

Meine Segelleidenschaft und Liebe zum Norden würde mich sofort aufbrechen lassen. Aber das Geldbörserl ... :lol: lacht sich einen Ast.

Aber Dein Reisebericht hier entschädigt und läßt mich trotzdem genießen. Danke fürs Zeigen.

 

Servus, Cristina

 

Nachtrag zur Seekrankheit:

Auf meinen Törns habe ich den neuen Mitseglern immer sogenannte Seabands empfohlen. Gibt es auch in jeder Apotheke gegen Übelkeit für alles möglich.

Flexible Armbänder mit Halbkugeln die man zwei Fingerbreit oberhalb der Handspeiche mit den Kugeln nach innen positioniert. Die Dinger wirken Wunder.

 

Vielen Dank. Ja, du hast recht, der Preis ist echt eine große Herausforderung, für die erste Reise habe ich zwei Jahre sparen müssen. Dennoch habe ich an das viele Geld wirklich keine Sekunde während der Reise gedacht. Diese Armbänder kenne ich noch nicht, habe ich wohl mittlerweile nicht mehr nötig. :)

 

Ja. Vielen Dank. Die Infos sind schon mal gut.   :-)

 

Zwei Fragen sind mir noch geblieben. Wie verständigt man sich an Bord? Ich denke mal englisch, oder? Mit deutsch wird man eher nicht weit kommen? Die Vorträge werden demnach auch auf englisch sein, vermute ich.

 

Wie ist das Essen an Bord? Kann man es einer gewissen Richtung bzw. Nationalität zuordnen oder gibt es "immer für jeden etwas"?

 

Ausgezeichnet, Bordsprache ist überwiegend Englisch, was ich sehr angenehm empfinde, aber der Anteil an deutschen Reisenden war recht hoch, so dass man auch mit Deutsch recht weit kam. Zumal unser 2. Guide auch Schweizer war und ebenfalls Deutsch sprach. :) 

Zum Essen: Der Koch ist Inder und zauberte eine wahre Vielfalt an Gerichten aus dem Hut. Ein Highlight, das original indische Hühnchencurry. :wub:

 

feine Bilder, interessante Gegend!

Und die gute alte S5. Mit der war ich damals eine ganze Weile recht happy. Endlich keine mühevolle NEF-Konvertierung wie bei den Nikons.... den die ooc-JPG waren grossartig.

 

Daniel

 

Absolut. Alle Bilder sind jpegs und ganz dezent in Gimp nachbearbeitet. Wenn die S5 nicht in den hohen ISOs für Polarlichter so versagt hätte, wäre sie auch heute noch meine erste Wahl. :)  Und Danke fürs Kompliment. :)

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#9

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Wie schon angesprochen, ist Qeqertarsuaq eine recht große Ortschaft, die auch über einen eigenen Fußballplatz verfügt. An selbigem sind sogar Trainerbänke zu finden und dieses spezielle „Stadion“ war im Jahre 2009 Austragungsort des Meisterschaftsturniers. Eine grönländische Fußballliga, wie man sie aus unseren Breiten kennt, gibt es jedoch nicht. In den Sommermonaten werden in regionalen Fußballturnieren die jeweiligen Teilnehmer des Meisterschaftsturniers ermittelt. Die jeweils acht besten Mannschaften treffen dann im August aufeinander und spielen im Turniermodus schließlich die grönländische Meisterschaft aus. Der derzeitige amtierende Meister ist wie in den vergangenen vier Jahren B-67 aus Nuuk, der Hauptstadt.

 

#10

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Das Ziel unseres Ausfluges nach Qeqertarsuaq ist hier zu sehen, ein Wasserfall mit dem Namen Qolortorsuaq. Über den sich der Fluss Rode Elv in Richtung Meer bewegt. Dieser Fluss speist sich allein durch das Schmelzwasser des Lyngmarksgletschers, wobei ein Besuch dieses Gletschers bei uns leider nicht im Reiseprogramm stand.Interessanterweise gab es zu diesem Wasserfall einen weitestgehend gut sichtbaren Pfad, so dass wir hier auch noch dem ein oder anderen Touristen über den Weg liefen, der nicht zu unserem Schiff gehörte. Diese wiederum genossen ebenfalls die Ausführungen unseres Geologen Denis hinsichtlich der geologischen Besonderheiten der Discoinsel, denn diese gehört zu den jüngsten Gesteinsformationen Grönlands.

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#11

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Netterweise hatte der Großteil unserer Gruppe das morgendliche Briefing so verstanden, dass die Wanderung, die geplant war, bis zum Wasserfall führen sollte und anschließend wieder zurück. Neben fünf weiteren Mitreisenden hatte ich aber noch im Ohr, dass von einer anderthalbstündigen Tour die Rede war, wir den Wasserfall aber bereits nach 30 Minuten erreichten. Denis, unser Guide, war auch ein wenig verwundert, als der Großteil schon wieder den Rückweg antrat, denn er wollte eigentlich noch ein gutes Stück weiter ins Landesinnere laufen. So erhielten wir sechs Verbliebenen eine zusätzliche Geologiestunde und Ansichten, die der große Rest gar nicht mehr mit bekam. Dabei entstand unter anderem dieses Foto. Die rötliche Färbung des Felsen kommt wohl durch diverse Eisenablagerungen in den Sedimentschichten zustande und kann, je nach Einlagerung, stark variieren. Als kleines Anekdötchen am Rande: Auf dem Rückweg vom Wasserfall kam ich mit einer Mitreisenden ins Gespräch, die mit Mann und Kleinkind unterwegs war. Die junge Familie hatte sechseinhalb Jahre in Grönland gewohnt und nahm diese Reise als Art Abschiedstournee. Und während wir uns unterhielten, woher wir denn so kommen, stellten wir fest, dass sie in Cottbus studierte, was in etwa 20km von meinem Heimatstädtchen entfernt liegt. Die Welt ist wirklich manchmal ein Dorf.
Im Anschluss an diese kleine Wandertour ging es zum Mittagessen wieder an Bord. und wir fuhren ein Stück an der Küste der Discoinsel weiter in die Discobucht hinein.

 

#12

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Am Nachmittag nach unserer Wanderung stand eine kleine Zodiactour auf dem Programm. Ziel waren die Basaltsäulen, die an der südlichen Küste der Discoinsel zu finden sind. Diese kann man sich vorstellen, wie den Giants Cause Way in Nordirland. Nur dass hier die Basaltsäulen nicht senkrecht liegen, sondern eher waagerecht. Dabei entstehen Gebilde, die zeitweise an eine Kathedrale erinnerten. Auf jeden Fall sehr eindrücklich und die Fahrt war auch schon ein ziemlicher Wahnsinn. Bilder habe ich hiervon allerdings keine gemacht, da beim Start meiner Gruppe (wir hatten nur zwei große Zodiacs an Bord, so dass nicht alle Passagiere drauf passten und die Gruppe geteilt werden musste) es schon wieder regnete und ich meine Kamera auf dem Schiff ließ. Dafür gibt es nun einen Eisberg zu sehen, den ich als ausgesprochen fotogen empfand, insbesondere ob des leuchtenden Türkis. Dies war auch einer der ersten Vorboten dessen, was uns am nächsten Tag erwarten würde. Da der Wind in den folgenden drei Tagen laut Vorhersage nicht an Kraft verlor und auch die Richtung nicht wechselte, wurde die Route verändert und wir steuerten Ilulissat an und machten dort auch am riesigen Eisfeld Station. Doch dazu an späterer Stelle mehr.

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#13

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Während die zweite Gruppe Passagiere zur Zodiactour startete, tauchte wie aus dem Nichts in 300-400m Entfernung eine Schule von Finnwalen auf. Und während unsere wackeren Zodiacfahrer versuchten dichter an die Tiere heran zu kommen, entschieden sich die Wale zu schauen, was denn bei uns auf der Rembrandt so los ist. Letztendlich traute sich die Gruppe bis auf etwa 75-100m heran. Das Blas der Wale zu hören ist eine der Erinnerungen, die ich definitiv nicht mehr vergessen werde. Immerhin war es das dritte Mal überhaupt, dass ich Wale sah, und dann direkt aus dieser geringen Distanz. Ein wahrlich unvergesslicher Moment!
Noch am Abend erhielten wir von Jordi, unserem Expeditionsleiter und Meeresbiologen, eine kurze Lektion zur Rasse der Finnwale. Diese sind die zweitgrößte Walart überhaupt, tauchen nicht so charakteristisch aus dem Wasser wie etwa Buckelwale und sind sehr schnelle Schwimmer. Besonders den letzten Punkt durften wir zur Genüge bestaunen. Wie schnell die Gruppe innerhalb kürzester Zeit die Positionen wechselte, war schon phänomenal. Vielleicht haben sie sich aber auch einfach einen Spaß daraus gemacht, uns Touristen zu beobachten, wie wir ständig von einer Seite des Schiffes zur anderen flitzten.

 

#14

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Nach diesem spektakulären Schaulaufen der Finnwale nahmen wir schließlich Kurs auf Ilulissat und fuhren über Nacht tiefer in die Discobucht hinein.

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Wow! Das müssen unvergessliche Momente gewesen sein.

Ich habe bislang aus der Nähe nur einen Wal gehört (bzw. seinen Blas), nicht gesehen, da es zu neblig war und ich die Hand nicht vor Augen sehen konnte.

Das war zwar auch sehr beeindruckend, aber wahrscheinlich nicht vergleichbar mit dem, was du hier zeigst und beschreibst.

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Wow! Das müssen unvergessliche Momente gewesen sein.

Ich habe bislang aus der Nähe nur einen Wal gehört (bzw. seinen Blas), nicht gesehen, da es zu neblig war und ich die Hand nicht vor Augen sehen konnte.

Das war zwar auch sehr beeindruckend, aber wahrscheinlich nicht vergleichbar mit dem, was du hier zeigst und beschreibst.

 

Es ist und war absolut unvergesslich. Ein weiteres Walhighlight kommt noch mal zum Ende der Reise... :) 

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Tag 3, Ilulissat, Eisfjord und Zodiactour im Eisfeld

 

#15

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Der morgendliche Ausblick, als ich mit Kaffee in der Hand schlaftrunkend an Deck stolperte. Erneut ein grauer Himmel, nur ganz weit in der Ferne ein kleineres Löchlein in der Wolkendecke, was eine Mitreisende und mich dazu brachte, allen übrigen mit unserem Optimismus, dass mit Sicherheit noch die Sonne herauskommen würde, auf die Nerven zu gehen. Sehr bemerkenswert fand ich, dass insbesondere an diesen trüben Tagen das Blau in den Eisbergen wesentlich heftiger leuchtet.

 

#16

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Hier sieht man das strahlende Blau nochmals wesentlich deutlicher. Diese intensiven Blautönen entstehen nach Aussage unserer Guides, wenn Schnee nach jahrelanger Kompression schließlich soweit verdichtet wird, dass kaum noch Luftbläschen im Eis enthalten sind. Das Fehlen dieser Bläschen führt dazu, dass das eintreffende Licht nicht mehr gestreut wird, sondern quasi durch scheint. Dabei werden alle anderen Farbfrequenzen absorbiert, mit Ausnahme des blauen Lichts. Blaues leuchtendes Eis deutet also auf ein hohes Alter hin, was gleichbedeutend ist, mit mehreren tausend Jahren. Ebenfalls spannend fand ich die Geräuschkulisse, da die Süßwassereisberge laut und vernehmlich zischelten und knackten.

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#17

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Direkt nach dem Frühstück setzten wir mit den Zodiacs über und kombinierten eine Stadtbesichtigung Ilulissats mit einer Wanderung zum berühmten Eisfjord. Hierbei sei gesagt, dass Ilulissat in Grönland mit über 4000 Einwohnern als richtige Großstadt gilt, in der erstaunlich viel los ist. Auch gibt es viele Geschäfte und eine Bevölkerung, die Touristen als Einnahmequelle entdeckt hat. Als Nachteil zeigte sich, dass die in anderen Siedlungen sehr natürliche Atmosphäre ziemlich verloren ging.

Der 2004 in das UNESCO-Weltnaturerbe aufgenommene Eisfjord nahe Ilulissat ist mittlerweile über einen Brettersteg gut erreichbar, die Wanderung dauert etwa eine halbe Stunde, so man denn den kürzesten und direkten Weg wählt. Es gibt allerdings noch zwei weitere Wege, wobei der längere von beiden wohl 8 Stunden dauert, dabei wohl aber auch vielfältige Einblicke in die umgebende Natur ermöglicht. Der direkten Weg teilt man sich mit einer Vielzahl an Touristen, die besonders in den Sommermonaten in hoher Zahl in Ilulissat anzutreffen sind.

Zur Wahrnehmung der Größenverhältnisse beachte man das Motorboot zwischen den Eisbergen.

 

#18

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Spannenderweise behielten meine Mitreisende und ich recht. Hin und wieder kämpfte sich die Sonne durch die Wolken, so dass wundervolle und spannende Lichtstimmungen entstanden. Auf diesem Bild ist auch gut zu erkennen, wie Grönland zu seinem Namen kam. Die verschiedenen Grüntöne erinnerten mich zeitweise sehr stark an Irland. Hier sei als Anekdötchen am Rande noch erzählt, wie die Passagiere der Hanseatic, welche zeitgleich mit uns in Ilulissat vor Anker lag, sich in dieser wunderbaren Natur aufführten. So brauchte ich allein für diese Aufnahme gefühlt eine halbe Stunde, da ständig Menschen mit roten Jacken "Hapag-Lloyd Expedition Cruises" rücksichtslos durchs Bild trampelten oder mich gar weg schoben. Die Krönung war dann am Aussichtspunkt am Eisfjord, als in die wundervolle Stille eine Mutter ihrem Filius mitteilen wollte, dass sie nun aufbrechen würden, dabei verwendete sie eine Stimmlage die einer Seemöwe zur Ehre gereicht hätte: "Joooonas! Joooooooooooooooonas, wir wollen looooooohoooos!" Innerhalb eines Sekundenbruchteils war die wundervolle Atmosphäre dahin. Zum Glück kann man sich ja aber auf dem Gelände weitestgehend frei bewegen, so dass ich mir ein Eckchen suchte, dass die "Rotjacken" nicht frequentierten... :)

 

#19

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Hier nun noch mal ein unverstellter Blick auf den Eisfjord. Man beachte, dass all dies Eis, tatsächlich schwimmt. Nach Aussage unseres Expeditionleaders hat der Fjord selbst eine Tiefe von 800 Metern, so dass selbst diese riesigen aufragenden Kolosse schwimmen. Diese laufen erst am Ausgang des Fjords auf Grund. Hier hat wohl in grauer Vorzeit ein Gletscher seine Endstation eingelegt und das sich vor diesem auftürmende Geröll sorgt für einen abrupten Höhen- bzw. Tiefenunterschied unter Wasser. Dies führt dazu, dass die nachdrückenden Eismassen die großen Berge nach und nach zerkleinern, bis sie leicht genug sind, um über diese Unterwasserschwelle des Fjords ins offene Meer zu gelangen.

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Man sagt auch, dass der Eisberg, der die Titanic versenkt hat, von Ilulissat stammte.

 

Bin ich froh, dass mir der Trubel noch vor 3 Jahren weitestgehend erspart blieb. Der Tourismus ist jedoch die größte Chance für die Einheimischen, was natürlich auch Gefahren birgt. Als ich in Ilulissat war, hat sich kaum jemand weiter als 500m vom Holzsteg in Richtung Eisfjord wegbewegt. Ich habe kürzlich im Flugzeug von Greenlandair gelesen, dass dort aktuell ein Hotel und Touristenzentrum neben diesem Holzsteg gebaut wird.

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Man sagt auch, dass der Eisberg, der die Titanic versenkt hat, von Ilulissat stammte.

 

Bin ich froh, dass mir der Trubel noch vor 3 Jahren weitestgehend erspart blieb. Der Tourismus ist jedoch die größte Chance für die Einheimischen, was natürlich auch Gefahren birgt. Als ich in Ilulissat war, hat sich kaum jemand weiter als 500m vom Holzsteg in Richtung Eisfjord wegbewegt. Ich habe kürzlich im Flugzeug von Greenlandair gelesen, dass dort aktuell ein Hotel und Touristenzentrum neben diesem Holzsteg gebaut wird.

 

Du hast recht, der Tourismus ist eine der großen Chancen für Grönland. Die Bestrebungen, sich von Dänemark loszusagen sind schon ziemlich groß, allerdings hängen die Grönländer wirtschaftlich am Tropf und sind auf die Geldzahlungen der Dänen angewiesen. Der Tourismus stellt eine Möglichkeit dar, sich weiter zu emanzipieren, allerdings birgt dies dann aber auch die Gefahr, dass die Natur, so wie sie derzeit aufzufinden ist, möglicherweise weiter zurückweicht. Noch schwieriger verhält es sich mit dem Bergbau. Man hat ja mittlerweile eine Vielzahl an vielversprechenden Vorkommen für Gold, Platin und Seltene Erden gefunden. Wie sich eine Erschließung der Vorkommen aber auf das Ökosystem auswirkt, vermag dertzeit noch niemand abschließend zu beurteilen. Es gibt in Grönland wohl auch einen ziemlichen Kampf, zwischen denen, die möglichst bald die Unabhängigkeit haben wollen und dafür wohl auch größere Risiken eingehen würden und auf der anderen Seite diejenigen, die die Unabhängigkeit langsam, dafür ökologisch bedächtig angehen wollen und Tourismus und Bergbauindustrie nicht gänzlich Tür und Tor öffnen wollen. Auf jeden Fall eine hoch spannende Diskussion...

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#20

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m Nachmittag, nach unserem vormittäglichem Stadtbummel und der kleinen Wandertour, stand eine Tour mit den Zodiac-Schlauchbooten durch das nahe gelegene Eisfeld auf dem Programm. In diesem Falle empfanden wir alle es fast schon als Segen, dass der Himmel nur gelegentlich auflockerte, so dass immer wieder interessante Eis- und Wolkenformationen um unsere Aufmerksamkeit rangen. Hinzu kommt, dass unser Fahrer, unser Expeditionsleiter, ein unheimlich erfahrener Zodiacpilot war, der uns an Stellen brachte, an die uns nur noch das zweite Zodiac der „Rembrandt van Rijn“ folgte, Die Kollegen, der ebenfalls vor Ilulissat vor Anker gegangenen „Hanseatic“, jedoch nicht. So ernteten wir, zusätzlich zu den spektakulären Ansichten auch noch eine Vielzahl erstaunter Blicke der anderen Touristen, welche mit besagtem, größeren Expeditionskreuzschiff unterwegs waren.

 

#21

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#22

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