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"Halb elektronischer" Verschluss der GFX


Chiqua

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Die GFX hat ja zur Vermeidung von Vibrationen eine Option den Verschluss "halb elektronisch" auszulösen. Wenn ich das richtig verstanden habe wird der Verschluss quasi elektronisch geöffnet und dann mechanisch geschlossen. Will heißen die Lamellen gehen zu.

Ist das so? Irgendwo habe ich mal etwas genaueres dazu überflogen, weiß aber nicht mehr wo. Bringt das auch Nachteile mit sich (so wie ja der reine elektronische Verschluss ja durchaus welche hat)?

Bei meiner D800E seinerzeit gab es nämlich durchaus Probleme  mit der Vibration des Verschlusses wenn die Verschlusszeit auch nur etwas zu lang war.

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Die GFX hat ja zur Vermeidung von Vibrationen eine Option den Verschluss "halb elektronisch" auszulösen. Wenn ich das richtig verstanden habe wird der Verschluss quasi elektronisch geöffnet und dann mechanisch geschlossen. Will heißen die Lamellen gehen zu.

Ist das so?

Ja, das ist so. Es handelt sich um einen elektronischen ersten Verschlussvorhang.

 

Bringt das auch Nachteile mit sich (so wie ja der reine elektronische Verschluss ja durchaus welche hat)?

Nein, das hat keine nennenswerten Nachteile (schlimmstenfalls ein ganz klein wenig mehr Rauschen). Es gibt keine Artefakte, wie sie für den Rolling Shutter typisch sind. Der elektronische erste Verschlussvorhang muss die Pixel ja lediglich zurücksetzen, also alle bis dahin gesammelten Ladungen abfließen lassen. Das ist simpel; es ist das Auslesen (also der elektronische zweite Verschlussvorhang), der die Probleme bereitet, und der fällt hier weg. Der Sensor wird ganz normal ausgelesen, nachdem sich der Schlitzverschluss geschlossen hat.

bearbeitet von mjh
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Um es noch etwas übersichtlicher zu machen:

 

Mechanischer Schlitzverschluss:

+ (fast) keine Artefakte

– Vibrationen während der Belichtung (shutter shock)

– laut

– keine extrem kurzen Belichtungszeiten möglich

 

Elektronischer Verschluss (rolling shutter):

+ keine Vibrationen während der Belichtung

+ lautlos

+ extrem kurze Belichtungszeiten möglich

– Artefakte bei bewegten Motiven und gepulsten Lichtquellen

 

Halbelektronischer Verschluss (elektronischer erster Verschlussvorhang):

+ (fast) keine Artefakte

+ keine Vibrationen während der Belichtung

– laut (aber etwas leiser als der vollmechanische Verschluss)

– keine extrem kurzen Belichtungszeiten möglich

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Danke.

 

Ich denke bei der GFX werde (würde) ich wohl standardmäßig den halbelektronischen Verschluss wählen. Vor allem wegen der Vibrationen. Die werden nämlich viele Fotografen, die diese Pixel-Boliden nicht gewohnt sind, negativ überraschen. 

Lautstärke wird sich zeigen. Im Konzert werde ich wahrscheinlich eh nie mit der GFX fotografieren, da habe ich meine X mit Tele und ordentlicher Lichtstärke. 

Extrem kurze Verschlusszeit. Die 1/4000 empfinde ich schon als sehr kurz.  :)   So schnell bewegt sich die Landschaft meistens nicht.  :lol:   

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Extrem kurze Verschlusszeit. Die 1/4000 empfinde ich schon als sehr kurz.  :)   So schnell bewegt sich die Landschaft meistens nicht.  :lol:   

 

Kurze (kürzere) Belichtungszeiten gebraucht man ja auch viel häufiger dazu, den Belichtungsspielraum zu erweitern. Die 1/32000 s einiger elektronischer Verschlüsse würde diesbezüglich immerhin einer ISO12-Fähigkeit entsprechen.

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Der EFCS ist sicherlich eine sinnvolle Grundeinstellung, wenn man nicht mehr als 1,8 Bilder/s im Serienbildmodus braucht. Mit dem mechanischen Verschluss gibt's 3 Bilder/s. Bei Zeiten von 1/640s uns kürzer tritt ohnehin wieder der mechanische Verschluss in Kraft (außer man hat EF+ES ausgewählt, dann sollte zum ES gewechselt werden).

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  • 2 weeks later...
  • 6 months later...

Ich habe das Thema noch einmal im DOCMA-Blog aufgegriffen: https://www.docma.info/blog/elektronischer-verschluss-keine-halben-sachen.

Ich hole das nochmal hoch, weil bei den Pentaxians die Frage aufkam, wieso der zweite mechanische Vorhang ausschließlich NACH Beendigung des Belichtungsvorganges Erschütterungen verursachen soll. Der Impuls entsteht ja beim Abbremsen UND bei der Beschleunigung in gleichem Umfang. Hast du Infos über die technische Lösung dieses "Beschleunigungsproblems"? Natürlich könnte die Beschleunigung über einen längeren Zeitraum entzerrt werden, was zwar die resultierenden Kräfte reduziert, aber auch eine längere Beschleunigungsstrecke (also letztlich Platz) benötigt und direkt zulasten der Auslöseverzögerung geht. Allerdings ginge das beim Abbremsen ja theoretisch ebenso, auch lassen sich die Kräfte so nicht auf Nullkommanix reduzieren.

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  • 1 year later...
Am 15.3.2017 um 04:38 schrieb mjh:

Ich habe das Thema noch einmal im DOCMA-Blog aufgegriffen: https://www.docma.info/blog/elektronischer-verschluss-keine-halben-sachen.

Konnte dir leider keine Nachricht schicken, darum auf diesem Weg.

Hatten die D80 und D200 auch den globalen elektronischen Verschluss?

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vor 2 Stunden schrieb forensurfer:

Hatten die D80 und D200 auch den globalen elektronischen Verschluss?

Nein, die Nikon D80 und D200 haben zwar wie die D70 ein CCD statt eines CMOS-Sensors, aber es ist eine CCD-Variante mit nur einem Ladungsspeicher pro Bildpixel, so dass sich damit kein elektronischer Verschluss mehr realisieren lässt (weder global noch rolling). Ich weiß nicht mehr, ob Kodak damals überhaupt geeignete CCDs mit dieser Auflösung im Sortiment hatte, aber unabhängig davon könnten die kleineren Sensorpixel Nikon dazu gebracht haben, den verfügbaren Platz nicht länger für doppelte Ladungsspeicher zu halbieren. Außerdem gab es bei der D70 manchmal Probleme mit Smearing/Blooming, wenn man mit offener Blende und 1/8000 s in eine Lichtquelle fotografierte.

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vor 1 Stunde schrieb tabbycat:

Gibt es auch eine Antwort auf meine Frage (#12)?

 

Meines Wissens ist die Beschleunigungsstrecke tatsächlich länger als die Bremsstrecke. Entscheidender dürfte aber etwas anderes sein: Der erste Verschlussvorhang versetzt die Kamera und gegebenenfalls auch einen beweglichen Sensor in Schwingungen, beim Beschleunigen und (vermutlich) noch mehr beim Abbremsen. In einem kritischen Bereich von Belichtungszeiten ist die Belichtung nicht kurz genug, um diese Bewegungen im Bild einzufrieren, aber auch nicht so lang, dass die Schwingungen während des größten Teils der Belichtung schon abgeklungen wären. Wenn man nun den ersten Verschlussvorhang elektronisch simuliert, fällt dieser Faktor natürlich weg. Der zweite, mechanische Verschlussvorhang kann nur in der Beschleunigungsphase Schwingungen verursachen; der Bremsvorgang ist irrelevant, da die Belichtung zu diesem Zeitpunkt schon beendet ist. Der zweite Verschlussvorhang spielt also eine geringere Rolle, weil er später überhaupt erst ins Spiel kommt und der Bremsvorgang keine Auswirkungen mehr hat.

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vor 3 Stunden schrieb mjh:

Der zweite, mechanische Verschlussvorhang kann nur in der Beschleunigungsphase Schwingungen verursachen; der Bremsvorgang ist irrelevant, da die Belichtung zu diesem Zeitpunkt schon beendet ist. Der zweite Verschlussvorhang spielt also eine geringere Rolle, weil er später überhaupt erst ins Spiel kommt und der Bremsvorgang keine Auswirkungen mehr hat.

Also ist der EFCS nicht vibrationsfrei während der Belichtung, nur vibrationsarm? Der Beschleunigungsimpuls des zweiten Vorhanges wird zumindest potentiell auch abgebildet? 

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vor 16 Minuten schrieb tabbycat:

Also ist der EFCS nicht vibrationsfrei während der Belichtung, nur vibrationsarm? Der Beschleunigungsimpuls des zweiten Vorhanges wird zumindest potentiell auch abgebildet? 

 

Natürlich; der Impulserhaltungssatz lässt sich ja nicht überlisten. Die Erfahrung besagt allerdings, dass das keinen nennenswerten Effekt hat. Schließlich ist die Masse der Kamera insgesamt viel größer als die Masse der Verschlusslamellen und das Verhältnis der Geschwindigkeiten der Kehrwert dieses Verhältnisses.

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vor 14 Stunden schrieb mjh:

Natürlich; der Impulserhaltungssatz lässt sich ja nicht überlisten. 

Ja, nein. Damit war natürlich nicht zu rechnen. Ich dachte da eher an schieres Timing, welches den Impuls hinreichend verzögert. Es gibt ja einen festen Zusammenhang zum Belichtungsende, der beim ersten Vorhang niemals möglich ist. Vielleicht könnte man die ~3 ms irgendwie überbrücken, vielleicht muss man es auch gar nicht, weil der Impuls in dieser Zeit noch keine Auswirkungen zeitigen kann? 

Es steht halt überall geschrieben, dass mit EFCS das Thema vom Tisch wäre, ich fand diese Anschlussfrage deshalb irgendwie berechtigt. 

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