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Akt in "Lost Places"


Gast

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Jetzt hab ich den ganzen Thread durchgelesen und erst einmal das Wort "Erotik" gefunden. Finde ich dem Thema gegenüber sehr erstaunlich. Akt- und erst recht Aktfotografie in verlassenen Räumen lebt doch davon und spricht den Betrachter hauptsächlich dadurch an. Mit den viel gebrauchten Schlagwörtern Ästhetik, Geschichte,sensibel, geschmackvoll, Ausstrahlung, Inszenierung oder Kunst wird doch die viel bedeutendere Wirkung eines nackten Menschen auf uns Betrachter hinter einem moralischen Vorhang versteckt. Wer das oben gezeigte Foto positiv bewertet tut dies m.E. nicht in erster Linie wegen Belichtung oder Farbabstimmung. Die architektonische Linie eines Gebäudes ist halt mit der eines menschlichen Körpers in der Wirkung nicht zu vergleichen. Wenn diese mit  Kälte, Verlassenheit und Schmutz konfrontiert wird, dann erregt das unsere Phantasie im Quadrat, sei es, weil wir den Menschen daraus befreien/retten wollen oder eher von gewalttätigen Wünschen ergriffen werden

Die besondere Situation so gegensätzlicher Reize wie Verfall und pralles Leben bleibt natürlich immer attraktiv, egal wie präsentiert. Das Wie trennt nur die Betrachter nach ihren jeweiligen mehr oder weniger sich selbst eingestandenen Wünschen. Da ist dann die vermutlich unsinnige Trennung zwischen Kunst und Porno die individuelle Hemmschwelle bei der Bewertung.  Was dem einen als Pose erscheint, erlebt der andere als besonders reizvoll.

Auch ich kann mit dem Großteil dieser Arbeiten wenig anfangen und dabei steht das Handwerkliche im Hintergrund. Gefallen würde mir vermutlich eine sehr trashige Interpretation. Das wäre dann der oben erwähnte humorvolle, aber eben nicht alberne Ansatz. Oder aber mal damit zu beginnen, die sogenannten Lost Places anders zu interpretieren. Das sind ja in Wirklichkeit nicht die abbruchbestimmten Ruinen! Mal sehen....

 

In diesem Sinne wie immer ganz........subobjektiv

bearbeitet von subobjektiv
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Was ist für Dich das Hauptmotiv?

 

Der rote Bühnenvorhang natürlich, was denn sonst?    :D

Der Flügel ist so dominant, dass er den Blick anzieht und ihn dann, durch den aufgestellten Deckel, wie ein Pfeil, direkt auf das Model lenkt.

Diese Einheit bildet für mich das Hauptmotiv.

bearbeitet von DeLuX
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Wer mir bei dem Thema immer mal wieder auffällt ist Frank Mirgel aus Köln. Irgendwie verstreuen sich seine Bilder über diverse Plattformen und über die Masse und Darstellung  einiger der Lost Places Bilder kann man sicher streiten, aber die beiden hier finde ich sehr gelungen. Vor allem das Erste:

 

http://view.stern.de/de/rubriken/erotik/akt-erotik-erotische-fotografie-lost-place-shooting-standard-3275122.html?u=445675&g=all

 

[...]

 

Das erste Bild hat es mir auch angetan.

 

Vor Allem, weil das Spiegelbild eine andere Pose zeigt und damit auch eine "kleine Geschichte" darstellt   :)   .

 

Ich finde, mann kann das Auge bei diesem Bild schön auf die Reise schicken und entdeckt dabei auch Unerwartetes.

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ich dachte mehr so an "Butter bei die Fische". [...]

 

Schon klar. :)

 

Es fängt aber schon damit an, was jeder wann für "gut" findet.

 

 

Was freue ich mich manchmal richtig auf einen Döner. Wie der schmeckt...

Döner jeden Tag? Ja, pfui deifi. Da wird's mir schon bei dem Gedanken schlecht.

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mir fällt auf, das in einigen Kommentaren immer wieder angedeutet wird das die "gute" Akt-Fotografie nur einigen wenigen Könnern gelingt. Leider bleiben die ungenannt, wer wäre das eurer Meinung nach?

Pascal Baetens finde ich gut. Der hat auch schon überzeugende Beispiele für Akt in Lost Places abgeliefert.

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(…)

Der Flügel ist so dominant, dass er den Blick anzieht und ihn dann, durch den aufgestellten Deckel, wie ein Pfeil, direkt auf das Model lenkt.

(…)

 

... ein Pfeil zeigt in eine Richtung; das, auf das der Pfeil weist, kann sich dann doch nur in dessen Zeigerichtung befinden und nicht hinter ihm, bzw. teilweise von ihm verdeckt.

 

Ausgedachte Geschichten zu Haltepunkten eines Fotos, werden niemals den Bildaufbau erfassen.

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Zwei Beispiele von Lady Schnaps (ihr folge ich auch schon länger bei Flickr) die mir gefallen:

 

bei dieser Rückansicht finde ich ein zerfallendes Haus Gottes angemessen

KLICK

 

und hier ist die Stärke des Ausdrucks mit der Umgebung für mich im Einklang

KLICK

 

Sie nutzt den Raum aber nicht um Ruhe zu haben und Platz zum freistellen zu haben,

sondern es ist ein wichtiger Bestandteil der Bilder.

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...Leider bleiben die ungenannt, wer wäre das eurer Meinung nach?

Das ist doch für jeden jemand anderes.

 

Unter den bekannteren Fotografen gefallen mir: Günter Rössler, Jürgen Teller, Spencer Tunick, Peter Lindbergh...

 

Unter den jüngeren Fotografen finde ich immer wieder spannende (aber auch genug mir nicht gefallende) Beispiele, was einem das Art-Magazin unter der Rubrik "Akt now!" regelmäßig zeigt.

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Leider bleiben die ungenannt, wer wäre das eurer Meinung nach?

Das sind die, bei denen ich beim Betrachten der Bilder nicht ins Fremdschämen komme.

Namen könnte ich, wenn ich mal wieder was sehe, nachreichen.

 

 

 

Es ist schon lange her, da habe ich mich, wie wahrscheinlich jeder Knipser, auch an dem Metier versucht.

Die Ergebnisse sagten mir: "lass es"

Ich hab mich dran gehalten, obwohl ich genügend "willige Opfer", sprich Modelle zur Hand hatte, denen die Ergebnisse auch gefielen.

 

Mir gefielen sie aber nicht.

 

Da ich nicht warten wollte, bis mich eines Nachts die Muse küsst, und ich auch nicht der Meinung bin, dass jeder alles kann und/oder können muss, sondern einiges doch eher Talent und Begabung ist, habe ich für mich beschlossen, dieses und einige andere Sujets nicht mehr zu bedienen.

bearbeitet von Gast
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