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"In Iceland we use common sense", der Laugavegur.


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Im Folgenden möchte ich dem geneigten Publikum im Forum meine diesjährige Wanderung auf dem Laugavegur in Island vorstellen. Wie bereits bei den beiden Grönlandgeschichten, steht nicht allein die Präsentation der Bilder im Vordergrund, sondern vielmehr eine Kombination aus Fotos und begleitenden Worten. Kritik an den Bildern ist dennoch herzlich willkommen, insbesondere im Hinblick auf die digitale Nachbearbeitung.

 

Zur Geschichte der Reise sei schnell noch eine Anekdote erzählt, da die Tour tatsächlich als Schnapsidee gelten kann. An einem grauen Novemberabend im vergangenen Jahr, begab es sich, dass mein Kumpel einer Bekannten von seiner neuesten Errungenschaft berichtete, ein Paar Wanderstiefel. Er hätte im Fernsehen eine Dokumentation über den Apalachian Trail angeschaut und draraufhin beschlossen, sich mit dem Wandern als Hobby stärker auseinanderzusetzen. Ich schnappte die Unterhaltung auf und klinkte mich ein, mit dem Hinweis, dass mir im Hirn die Idee rumgeistert, 2017 mit Rucksack nach Island zu wollen, bisher fehlt es allerdings noch an Begleitung. So beschlossen wir, bei einem Bier, dass wir uns zusammen aufmachen würden. Im Prinzip also eine Schnapsidee im Wortsinne... :)

 

Tag 1, Anreise und Übernachtung im Hostel

 

#1

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Nach unserem erstaunlich ruhigen Flug nach Island, checkten wir zunächst im Kex-Hostel in Reykjavik ein, eine interessante Mischung aus leicht heruntergekommener Fabrikhalle und preiswerter Unterkunft. Direkt beim Empfang wurden wir auf das Melodica-Festival hingewiesen, welches im genannten Hostel veranstaltet wurde. Nach dem ersten Bier und dem geschockten Blick ob des Preises, lugten wir neugierig in den Veranstaltungsraum. Es gab das Duo "Poems for Jamiro" aus Hamburg zu hören, welches uns direkt und unmittelbar in seinen Bann zog. Zwei wunderbare Sängerinnen, die lediglich mit Klavier und Geige (vllt. auch eine Violine, ich bin da nicht so bewandert) musizierten und den randvoll gefüllten Saal mit ihren Stimmen völlig für sich einnahmen. Ein grandioser Auftakt für die vor uns liegenden kommenden 14 Tage.

Auf dem Bild ist übrigens der treue Begleiter zu erkennen, welcher immer wieder dafür sorgte, dass unsere Stimmung trotz mancher Widrigkeiten nicht in den Keller sank. Ursprünglich hatte ich noch überlegt, mir einen Kleinkünstler zu basteln, dies scheiterte aber an meinen mangelnden Fähigkeiten. Ein Pinguin hingegen hätte inhaltlich nicht gepasst. Zur Erklärung: Wir beide sind große Fans der "Känguruh-Chroniken" von Marc-Uwe Kling. :)

 

Tag 2, Anreise Landmannalaugar

 

#2

Reisebericht-klein-2.jpg

 

Den Vormittag verbrachten wir damit zunächst ein Schließfach für unsere "Zivilkleidung" zu suchen und Gas für den Kocher zu besorgen. Da wir im Anschluss gut in der Zeit lagen, unternahmen wir noch einen kleinen Rundgang durch Reykjavik. Mit guten 25kg auf dem Rücken übrigens eine hervorragende Idee... . Das Wetter zeigte sich noch nicht von der besten Seite, so beherrschte den Himmel eine Variation aus den unterschiedlichsten Grautönen. Davon ließen wir uns allerdings nicht die Laune verderben, spätestens als dann unser Bus vorfuhr, der uns nach Landmannalaugar bringen würde, war das Wetter vergessen. Diese geländegängigen Hochlandbusse sehen ja schon direkt nach Abenteuer aus. :)

 

#3

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Die Fahrt selbst war bereits sehr spektakulär, auch wenn ich kaum Bilder von selbiger habe. Der Ausblick auf die sich stetig verändernde Landschaft war einfach großartig. Hinzu kam, dass unser Busfahrer wohl auch schon einiges an Erfahrung mit solchen Touren vorweisen konnte. Kaum, dass er die asphaltierte Fahrbahn verließ und auf die Hochlandpiste einbog, schien er sich so richtig in seinem Element zu fühlen und schoss mit ungeahnter Geschwindigkeit über den Schotter. Entgegenkommende Fahrzeuge passierte er mit einer Genauigkeit, die mir noch immer den Atem stocken lässt. Unsicher fühlten wir uns jedoch in keinem Moment. Für meinen Geschmack hätte er allerdings ruhig häufiger mal Pausen machen können, damit die geneigte Tourischar ein paar Bilder machen kann. Aber das sah wohl der Zeitplan nicht vor. :) So blieb mir nur, dass Handy zu zücken und durch die Scheibe Bilder zu machen. Wie man sieht, brachten die Wolken ordentlich Niederschlag mit sich. Dies sorgte zwar für ein wenig Unmut meinerseits (wer baut schon gerne ein Zelt im Regen auf), wurde durch die wunderschöne Landschaft aber mehr als wett gemacht.

 

Fotografisch wertvollere Bilder gibt es dann später. :)

 

Nachtrag: Bild 1 und 3 entstanden mit meinem Telefon, ein AGM X1, wenn es jemanden interessiert. :)

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#4

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So begrüßte uns dann Landmannalaugar. Grau, dunstig, wolkenverhangen. Aber immerhin hatte es wenigstens aufgehört zu regnen. So suchten wir zunächst einen guten Zeltplatz, wobei wir recht schnell erkennen mussten, dass die Auswahl nicht so fürchterlich groß war. Ein Teil der Fläche stand durch die Regenfälle noch unter Wasser, ein anderer Teil war über und über mit Steinen übersät, so dass man das Zelt sicher hätte aufbauen können, aber schlafen wäre nur schlecht möglich geworden. Letztlich fanden wir eine halbwegs vernünftige Fläche, brachen aber ob der Beschaffenheit des Bodens nicht weniger als fünf (!) Heringe ab, sechs weitere waren ziemlich verbogen. Wobei man dazu sagen muss, dass das keine Heringe aus dem Baumarkt waren. :grumble: Schlussendlich stand das Zelt dann aber auch irgendwie und wir erkundeten ein wenig die nähere Umgebung, als dann auch jenes Bild entstand.

 

#5

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Dies ist die Hüttenanlage in Landmannalaugar. Die dominante Hütte in der Mitte kann für Übernachtungen gemietet werden, was in den meisten Fällen wohl eher geführte Reisegruppen taten. Davon trafen wir auch so spät in der Saison noch einige, auf die ich aber später noch zurück kommen werde. Ganz rechts im Bild sind drei alte Schulbusse zu erkennen, diese werden jedes Jahr aufs neue zur Saison nach Landmannalaugar gebracht. In dem einen findet man ein Café/Restaurant, in dem zweiten einen Supermarkt, mit einem erstaunlich vielfältigen Angebot und der dritte dient, wenn ich mich recht entsinne, als Materiallager. In der Hütte an der linken Seite schließen sich die sanitäre Anlagen an, man kann es nur erahnen, vor der Hütte gab es überdachte, aber sehr zugige, Verschläge, für die geneigte Camperschar, in der man sein Essen zusammenrühren konnte und zwangsläufig, aufgrund der sehr beengten Platzverhältnisse, mit anderen ins Gespräch kam. In unserem Falle war es ein litauisches Paar, das, im Gegensatz zu uns, über reichlich Erfahrung im Wandern verfügte, unter anderem waren sie wohl auch schon in Russland zu Fuß unterwegs und wurden dann eines Morgens von russischen Soldaten geweckt, da sie ihr Zelt im militärischen Sperrgebiet aufschlugen. Auf meinen Einwand, dass sie da aber ziemliches Glück hatten, reagierten beide mit heftigem Kopf nicken.:) Im weiteren Verlauf kamen wir dann auch auf diverse Nationalgerichte zu sprechen und stimmten recht schnell über ein, dass die traditionelle isländische Küche schon einiges an Absurditäten zu bieten hat. Aber das ist wohl in jeder traditionellen Küche so, gebratenes Gänseblut sorgte ebenfalls für Grimassen...:)

Nach diesem kleinen Exkurs beschlossen mein Kumpel und ich, dass wir den kommenden Tag gänzlich in Landmannalaugar verbringen würden, da die Wettervorhersage bessere Aussichten versprach und wir natürlich auch noch ein wenig die bizarre Bergwelt genießen wollten.

 

Tag 3, Landmannalaugar

 

#6

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Der Morgen zeigte sich dann direkt schon fast von einer freundlichen Seite. Immerhin war nun zwischen den Wolkenfeldern ein wenig die Sonne zu erahnen. Dieses Bild entstand recht früh am Morgen, als von den Tagestouristen noch niemand zu sehen war, die Laugavegurwanderer bereits aufbrachen und die übrigen Übernachtungsgäste noch seelig in ihren Zelten oder Autos schlummerten. Mit Ausnahme der einen Person auf dem Damm stellte sich, bei mir zumindest, auch endlich das Gefühl ein, weitestgehend allein in dieser großartigen Natur zu sein, wenngleich dieses Gefühl nur einen kurzen Augenblick anhielt.

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#7
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Während wir noch ein wenig in dem weitestgehend trockenen Flussbett über die ganzen Steine stolperten und diese unbeschreibliche Kulisse auf uns wirken ließen, kam die erste Frühaufsteher-Busreisegesellschaft an. So wurde es nach und nach immer voller und wir beschlossen uns einen Plan für eine Tageswanderung zu machen, die auch ein Stück aus der Rhyolithlandschaft heraus führt, denn schließlich würden wir am darauffolgenden Tag noch eine ganze Weile durch diese Berge wandern.

#8
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Hier unser Zelt in einem kurzen Moment des Sonnenlichts. Wie man sieht ist der Untergrund eine echte Herausforderung für Mensch und Material. Die im Reiseführer versprochenen Kisten voller Steine waren nicht existent, so dass man sich diese selbst zusammen suchen musste. Kleine Nebenbemerkung am Rande, wenn man sich die wackeren Zeltbauer so anschaute, wie sie mit Steinen einen Hammer simulierend ihre (Zelt-)Baumaterialien bearbeiteten, kam man sich auch irgendwie in eine andere Zeit versetzt vor. Nur das hier keiner sein Revier markierte und nicht mehr durch mit den Fäusten auf der Brust trommeln kommunizierte. Übrigens ist es auch sehr spannend, auf diesem Untergrund das Zelt nachzujustieren... Das kostete zwei weiteren Heringen das Leben...

#9
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Nach dem wir das Zelt gerichtet und unser, sehr ausgedehntes, Frühstück eingenommen hatten, trudelten mehr und mehr Tagestouristen ein, die sich mit ihrer raumgreifenden Präsenz zumindest bei uns nicht unbedingt sonderlich beliebt machten. Beim Studium der Karte kamen wir überein, den Tags zuvor aus dem Bus erblickten Frostastaðavatn einen Besuch abzustatten, zu dem es auch einen ausgewiesen Wanderweg gab. Dieser führte erst weitestgehend gemächlich an der Piste entlang, bis er schließlich recht sportlich abzweigt und rasch an Höhe gewinnt. So erhielten wir einen kleinen Vorgeschmack auf das, was uns am nächsten Tag erwarten würde. Während der Kletterei blieb auch immer mal wieder Zeit für das ein oder andere Bild. Unterwegs trafen wir noch auf zwei drei weitere Wanderer und schließlich eine Gruppe von Mountainbikeradlern, die sich den Hang hinauf kämpfte, was uns doch einigen Resepkt abnötigte...

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Hallo Konrad,

 

meine Nikonbilder aus Island habe ich nicht veröffentlicht, sondern lediglich gedruckt als Fotobuch, Druck und auf Bluray für die persönliche Verwendung. Ich hänge mal zwei Bilder aus Landmannalaugar ein, die ich mit der x 30 als Panorama gemacht hatte. Die x 30 war damals als Zweitkamera, insbesondere auch für Videosequenzen dabei. Das kann nun auch die xt 2 mitübernehmen.

 

Danke für deinen Bericht und die bisherigen Bilder.

 

Gruß Ralf

 

 

 

 

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Hallo Konrad,

 

meine Nikonbilder aus Island habe ich nicht veröffentlicht, sondern lediglich gedruckt als Fotobuch, Druck und auf Bluray für die persönliche Verwendung. Ich hänge mal zwei Bilder aus Landmannalaugar ein, die ich mit der x 30 als Panorama gemacht hatte. Die x 30 war damals als Zweitkamera, insbesondere auch für Videosequenzen dabei. Das kann nun auch die xt 2 mitübernehmen.

 

Danke für deinen Bericht und die bisherigen Bilder.

 

Gruß Ralf

Einfach eine spektakuläre Landschaft, ganz ohne Zweifel. Von den Rhyolithbergen kommen im weiteren Verlauf des Berichts auch noch ein paar interessante Aufnahmen... Ich meine ich hab hier schon mal angedeutet, was der Abend des gerade im bericht aktuellen Tages so mit sich brachte... :)

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#10
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Dieses Bild gehört zu meinen, derzeitigen, Favoriten der Tour. Während wir nun schon das Ziel unserer Wanderung vor Augen hatten, trafen wir auch wieder eine recht stattliche Anzahl an Touristen, die mit ihren Geländefahrzeugen über die Piste pflügten und für gelegentliche Fotostopps aus den Autos hechteten. Gekrönt wurde das ganze durch die wilden Hochlandbusfahrer, die wild hupend so manch spektakuläres Überholmanöver auf den Pisten starteten. Während wir also von der anderen Seite der Berge auf den See zu hielten, trafen wir an einem, scheinbaren, Aussichtspunkt auf eine Gruppe Touristen, die uns ein wenig verwundert musterten, da sie sich nicht so recht erklären konnten, woher wir zwei da plötzlich gelaufen kamen. Das Foto selbst kostete mich auch etwa 10-15 Minuten Wartezeit, bis nur noch ein einziges Fahrzeug auf der Piste zu erkennen war. Kurz darauf quälte sich bereits eine weitere kleine Fahrzeugkolonne den Hang hinauf.

#11
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Wir beschlossen recht schnell, dem Aussichtspunkt den Rücken zu kehren und zu versuchen, dichter an das Ufer des Sees heran zu kommen, was uns, wie man unschwer erkennen kann, schließlich auch gelang. Während wir an dem schwarzen Lavastrand entlang schlenderten, geriet die Piste auch immer stärker in einen gewissen natürlichen Schallschutz, so dass wir von dem fast schon geschäftigen Treiben (ist vielleicht etwas übertrieben, denn so schlimm war es nun auch nicht mehr) auf der Straße nicht mehr viel mitbekamen. Wir ließen uns dann für einen längeren Moment nieder und genossen die Ruhe, den Ausblick auf das ruhige Wasser und die uns umgebende, wahrlich spektakuläre Landschaft.

#12
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Während wir also einen kurzen Stop einlegten und unsere erste Ration an Schokoriegeln verdrückten, tauchten auch immer wieder Schwäne auf. Die Tiere ließen sich von uns dabei aber auch nicht mal ansatzweise aus der Ruhe bringen und dümpelten gemächlich vor sich hin. Ich würde sogar fast soweit gehen, dass von ihrer Entspanntheit auch ein wenig auf uns abfärbte. Im Anschluss an unsere kleine Ruhepause machten wir uns dann langsam auf den Rückweg, da der Magen, neben Zucker, auch nach etwas Herzhaftem rief.
Generell war ich beeindruckt, wie schnell man seine Bedürfnisse ohne große Eingewöhnung auf das Grundlegende einschränkt und sämtlicher Alltagsstreß Stück für Stück in der Ferne verschwindet. Es mag vielleicht esoterisch klingen, aber gerade auch die kleine Wanderung zum See und die damit verbundene Ruhepause sorgte zumindest bei mir dafür, dass ich mich nur noch auf den gegenwärtigen Moment konzentrierte und alles andere plötzlich unwichtig erschien. Ein großartiges Gefühl.

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#13

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Auf dem Rückweg nach Landmannalaugar wanderten wir durch einige interessante erstarrte Lavafelder recht jungen Alters, die uns mit ihren zahlreichen Höhlen, Verstecken und Winkeln derart faszinierten, dass wir uns lebhaft vorstellen konnten, woher die Idee der zahlreichen Trolle und Elfen auf Island kommt. Auf dem Weg selbst trafen wir ein wenig später dann auch noch einen Radwanderer, der wohl auf dem Weg aus dem Hochland hinaus war. Irgendwie schwankte ich bei diesem Gesellen zwischen Bewunderung und Fassungslosigkeit. Die Pisten waren ja schon mit dem Bus eine ziemliche Herausforderung, aber mit dem Fahrrad... .

Wie man auf der Aufnahme sieht, hatte sich das Wetter noch nicht wirklich gebessert, dennoch hatten wir wenigstens insofern Glück, dass wir nicht mit grauem Wolkenbrei konfrontiert wurden, sondern wenigstens noch reichlich Struktur im Himmel zu erkennen war. Und irgendwie passt die melancholische Stimmung ja auch ganz gut zur Landschaft.:)

 

#14

Reisebericht-klein-14.jpg

 

Nach dem wir Nachmittags etwa gegen zwei in Landmannalaugar wieder eintrafen, waren wir zunächst von den Massen an Tagestouristen geplättet, die den Campingplatz und die nähere Umgebung heimsuchten. Nur mit Mühe fanden wir in einem der bereits angesprochenen Verschläge noch ein Plätzchen um uns unser Mittagessen zu kochen. Da es uns mit der Hektik zuviel wurde, beschlossen wir in einem Anfall an Selbstüberschätzung und jugendlichem Leichtsinn, die im Reiseführer vorgeschlagene Wanderung auf den Bláhnúkur zu unternehmen. Während wir also bereits eine Wanderung von 10km hinter uns hatten, am nächsten Tag die erste (und, laut Reiseführer, heftigste) Etappe des Laugavegur laufen wollten, waren wir nun der Meinung, mal eben auf den 943m hohen Berg hoch zu sprinten. Bereits nach den ersten Anstiegen erkannten wir recht schnell, dass wir uns überschätzt hatten, der Reiseführer die Wanderung ziemlich verniedlichte und wir es wohl mit Sicherheit nicht auf den Gipfel schaffen würden.:lol:

 

#15

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Kleiner Zwischenstop bei unserem Aufstieg mit Blick in Richtung der Schlucht Grænagil. Sehr spannend war, dass wir bei dem Aufstieg in Richtung Bláhnúkur so langsam ein Gefühl dafür bekamen, was uns am nächsten Tag eigentlich erwarten würde. Da wir bei uns hier oben im Norden nicht grade mit Bergen gesegnet sind, hatten wir halt auch kaum eine Idee, mit welchen Strapazen Anstiege von 200-300 Höhenmetern verbunden sein können. Hinzu kommt, dass wir bei unserer Wanderung zum Bláhnúkur nur mit leichtem Gepäck unterwegs waren, sprich kleine Fototasche und Wanderstöcke. Mehr nicht. :) Auf dem Weg nach oben war das eine ziemlich ernüchternde Erkenntnis.:lol:

Man beachte übrigens bitte in jener Aufnahme den Himmel. Es deutet sich an, dass die Wolkendecke aufreißt...:)

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sehr schöner bericht! ich war im september eine woche in island auf eigener faust unterwegs und bin immer noch von der landschaft begeistert.

Loh t das denn, für nur eine Woche da hoch?

Stelle ich mir sehr hektisch vor wenn man sich nicht vorher schon auf wenige geplante Ziele beschränkt.

Ich würde auch gerne mal nach Island, hadere aber deshalb noch ein bisschen damit.

 

Konrad:

Toller Bericht wie auch schon dein GL-Thread!

Du unterhältst uns hoffentlich noch mit vielen Beiträgen?

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...Loh t das denn, für nur eine Woche da hoch?

Stelle ich mir sehr hektisch vor wenn man sich nicht vorher schon auf wenige geplante Ziele beschränkt.

Ich würde auch gerne mal nach Island, hadere aber deshalb noch ein bisschen damit....

 

tatsächlich waren es 8 tage vor ort. es hat sich für mich definitiv gelohnt. den flug gibt es für einen appel und ein ei. hotels und lebenshaltungskosten sind leider recht hoch. ich wäre gerne eine woche länger geblieben, aber das ging zeitlich bei mir leider nicht.

wir sind zu zweit über 2500 kilometer um die insel herum und mehrfach mittendurch gefahren. da blieb noch genug zeit für jede menge zusätzliche freizeitaktivitäten und auch abseits der geplanten ziele mal einen abstecher oder eine pause zu machen. ich habe ne das gefühl gehabt, dass es stressig oder getrieben war. man muss aber gewillt sein, jeden tag einigen stunden im auto zu verbringen und auch morgens um 06:00 uhr aus den federn zu kommen ;)

bearbeitet von zzeroz
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sehr schöner bericht! ich war im september eine woche in island auf eigener faust unterwegs und bin immer noch von der landschaft begeistert.

 

Vielen Dank. Japp, die Landschaft ist schon eine echte Hausnummer. Besonders auch die Vielfalt. Aber das kommt ja später noch im Bericht. :)

 

Konrad:

Toller Bericht wie auch schon dein GL-Thread!

Du unterhältst uns hoffentlich noch mit vielen Beiträgen?

 

Vielen Dank. Japp, wir sind ja grade erst beim dritten von vierzehn Tagen. :)

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#16

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Der Pfad auf den Gipfel des Bláhnúkur macht an diesem Punkt eine kleine Pause hinsichtlich des Anstieges, führt leicht bergab und in einer geschwungenen Rechtskurve dann auf einer Art Grat sehr steil bis ganz nach oben. Während wir an diesem kurzen Scheitelpunkt ein wenig verschnauften, reifte der Entschluss, es dabei auch bewenden zu lassen und den direkten Rückweg anzutreten. Der Gipfel grinste uns zwar noch eine Weile hämisch an, und mit einem Funken Ehrgeiz wäre sicherlich auch die finale Etappe drin gewesen, aber wir waren ja schließlich im Urlaub und nicht auf der Flucht. Ob der Ausblick vom Gipfel dann auch noch einen so großen Mehrwert bringen würde, so dass sich der Aufwand lohnt, beantworteten wir ganz klar mit "Nein!". Denn die Aussicht von unserem Punkt war ja auch nicht zu verachten.

Im weiteren Verlauf der Reise entschlossen wir uns, den Namen des Berges nicht mehr auszusprechen...:lol:

 

#17

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Der Blick in (grob) südliche Richtung, mit dem Wissen, dass wir am folgenden Tag durch diese Berge krabbeln würden, ohne den Luxus sich aufgrund fehlenden Ehrgeizes auf der Hälfte des Weges für eine Rückkehr entscheiden zu können.:)

 

#18

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Kein Islandurlaub ohne ein Bild von irgendwelchen Schafen.:) Diese lustigen Gesellen fanden inmitten des weitestgehend ausgetrockneten Flussbettes einen kleinen grünen Flecken, der reichhaltiges Futter versprach. Vermutlich haben die Tiere sich ihren Teil gedacht, als etwa zwei Dutzend Fotografen die unmöglichsten Verrenkungen unternahmen, um sie abzulichten. In der Tat musste ich auch einen Moment warten, ehe mir mal niemand durchs Bild stolperte oder mir eine Selfiestange direkt vor die Linse hielt... . Die Aufnahme entstand, wie man unschwer erkennen kann, nach unserem Abstieg vom ungenannten Berg und nach dem wir der Schlucht Grænagil einen kleinen Besuch abstatteten, wobei sich diese als nicht sonderlich fotogen entpuppte, zum einen wegen des grauen Himmels und zum anderen wegen der vielen Touristen, die auf dem Rückweg vom Gipfel des ungenannten Berges durch die Schlucht zum Campingplatz liefen.

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#19

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Wie bereits ja immer wieder erwähnt, hatten wir das Wetter tagsüber nicht so ganz auf unserer Seite. Als ich dann nach unserem entspannten Abendbrot, die meisten der Tagestouristen waren bis dahin schon wieder auf dem Rückweg, noch ein wenig auf dem Damm umher wanderte, riss die Wolckendecke immer weiter auf und die Sonne schickten traumhaft goldene Strahlen auf die nicht minder wunderbar gefärbten Rhyolithberge. So entstand ein Farbenspiel, das wohl auch nicht zu häufig vorkommt.

 

#20

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Während ich also ganz entspannt und in Ruhe meine ersten Aufnahmen machte, wurde auf dem Park- und Campingplatz hektische Betriebsamkeit laut. Das typische Geklapper von Campinggeschirr war zu vernehmen, gefolgt von häufigem Autotürengeklapper oder dem hastigen Öffnen und Verschließen diverser Reißverschlüsse. Im Anschluss wurde dann das Getrappel von Schuhen auf Schotter immer lauter, bis schließlich auf dem Damm eine recht ansehnliche Zahl an Stativen aufgebaut und eingestellt wurde. In der Zwischenzeit hatte ich allerdings schon das ein oder andere Bild im Kasten. Manchmal lohnt es sich eben doch, nach dem Essen noch eine Zigarette rauchen zu wollen und dabei aus weiser Voraussicht die Kamera dabei zu haben.:cool:

 

#21

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Das Licht wurde immer wäremer und weicher, so dass die Berge in einem fast schon unnatürlichem Gold begannen zu strahlen. Sehr spannend war auch zu bemerken, dass urplötzlich nur noch Geschäftigkeit der Fotografen zu vernehmen war, aber kaum noch ein gesprochenes Wort. Die Erhabenheit des Naturschauspiels hatte wohl auch die größte Plaudertasche in ihren Bann gezogen und die Sprache verschlagen.:)

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#19

[... und die Sonne schickten traumhaft goldene Strahlen auf die nicht minder wunderbar gefärbten Rhyolithberge. So entstand ein Farbenspiel, das wohl auch nicht zu häufig vorkommt.

Ja.

Diese Landschaft und dieses Licht...

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Toller Reisebericht bisher   :)

Auch wenn ich nicht so der Zelter bin, macht das schon Lust auf Island!

 

Es gibt in Landmannalaugar eine Hütte, die man zwar vermutlich jetzt schon für das nächste Jahr buchen sollte oder man fährt dort mit einem ausreichend geländegängigen Jeep hin und übernachtet im Auto. Die Möglichkeit gibts auch, wobei man für die Hochlandpiste vielleicht shcon etwas 4x4-Erfahrung haben sollte. :)   Aber freut mich, dass ich dein Interesse mit den Bildern wecken kann.

 

 

Ja.

Diese Landschaft und dieses Licht...

 

Es war schon wirklich traumhaft. :)  Geht auch gleich noch weiter.

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#22

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Zu den folgenden Bildern möchte ich nicht großartig Worte verlieren.:)

 

#23

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#24

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Zum Abschluss des Abends noch ein kleines Selfie...:)

Damit endete dann schließlich auch unser Tag in Landmannalaugar. Am nächsten Tag würden wir dann die erste Etappe unseres Wanderweges unter die Sohlen nehmen und hofften einfach, dass das Wetter halbwegs mitspielen würde. Da die Sonne recht abrupt hinter den Bergen unterging, wurde es auch zum ersten Mal recht frisch. Und während wir selig schlummerten, schlich sich Väterchen Frost nach Landmannalaugar. Unsere Blicke als wir erkannten, was denn nun eigentlich den Schattenwurf auf dem Vorzelt verantwortet, müssen ziemlich witzig gewesen sein, es war nämlich eine recht ausgeprägte Reifschicht und die Pfütze vor dem Vorzelt trug eine zarte Eisschicht. Doch davon dann morgen mehr.:)

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Tag 4, Etappe 1 Landmannalaugar --> Hrafntinnusker

 

#25

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Während wir also morgens aus dem Zelt krochen, nichts ist so furchtbar, wie das morgendliche Verlassen des Schlafsacks und das Hineinschlüpfen in die klamme Hose, gab sich die Sonne alle Mühe, die eisigen Temperaturen zu vertreiben. Wir ließen uns beim Frühstücken etwas Zeit und trafen auf einen netten Belgier (?), der ziemlich durchgefroren aussah. In der Tat unterschätzte er wohl ein wenig die Temperaturen im Hochland und wachte nächtens immer wieder auf, da sein Schlafsack schlicht zu dünn war. Wir empfahlen ihm dann, zum Aufwärmen einfach auf den ungenannten Berg zu laufen, dann wären seine Lebensgeister auch wieder geweckt, was er tatsächlich auch vor hatte, wobei wir ihm dann kurz über unseren Versuch aufklärten, so dass wir herzlich zusammen lachten.:) Im Laufe unseres Frühstückes begann sich dann bereits auch die erste geführte Gruppe bereit zu machen, will heißen ihren leichten Tagesrucksack umzuschnallen, so dass wir uns noch ein wenig mehr Zeit beimFrühstück ließen, um bei unserem Aufbruch nicht direkt in die Meute zu rennen.

Nach dem wir dann alles verstaut und zusammegepackt hatten, unsere Rücksäcke schulterten, kam schließlich der ersehnte Moment, in dem wir uns auf den Weg machten. Dabei trafen wir eine Schweizerin, die ein wenig hilflos im Umgang mit ihren Wanderstöcken schien, so dass wir ihr kurz, unser ebenfalls bisher nur theoretisches Wissen, weitergaben. Natürlich musste am offiziellen Startpunkt noch ein Bild aufgenommen werden, wobei dies nur mit meinem Handy entstand. Rechts im Bild bin übrigens ich zu sehen.

 

#26

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Das Wetter war ein Traum, wie man sieht und wir waren noch keine zwei Kilometer gelaufen, als wir direkt das erste Mal anhielten, um die Berge im Sonnenlicht noch mal etwas auf uns wirken zu lassen. An Idylle ist es an unserem kleinen Rastplatz kaum noch zu überbieten. Dazu kommt, wie bei solchen Wanderungen üblich, dass am Rucksack noch nicht alles so sitzt, wie es sitzen soll und wir, wie man im Bild vorher ganz gut erkennen kann, uns auch völlig mit den Klamotten verschätzt hatten. Fleecepullover, Merinoshirt, Palituch und winddichter Überwurf waren dann doch etwas zuviel des Guten.:ugly:

Das Lavafeld, durch das der Laugavegur zunächst führt, ist, soweit ich weiß, noch ziemlich frisch und auch ein sehr beliebtes Ziel für die zahlreichen Tagestouristen. Dazu muss man sagen, dass die Grate, Höhlen und Gebilde wirklich wundervoll und fast schon mystisch aussehen. Das ganze im Nebel sieht mit Sicherheit auch sehr interessant aus, so dass es absolut nachvollziehbar ist, dass der Ort recht hoch frequentiert ist. Als die ersten Busladungen eintrafen, sahen wir zu, dass wir weiter kommen.:)

 

#27

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Auch dieses Bild entstand noch bei unserer ersten kleinen Rast. Wie man sieht, ist der Laugavegur so spät in der Saison eigentlich fast nicht mehr zu verfehlen, nicht mal im Nebel. Im Hintergrund, dort wo die Rauchsäule aufsteigt, versteckt sich eine Schwefelquelle, hinter der der Laugavegur, für einen Norddeutschen, recht radikal an Höhe gewinnt und schließlich auch dafür sorgt, dass sich die Tagestouristen von den Laugavegurwanderern trennen. Denn freiwillig läuft da wohl kaum einer hoch.:)

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#28

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Eine Aufnahme während der Pause nach dem ersten, reichlich schweißtreibenden Anstieg, welcher, wie bereits beschrieben, die Laugavegurwanderer von den Tagestouristen trennt.:) Dort trafen wir auch wieder auf die Schweizerin, welche in Landmannalaugar unsere Hilfe wegen ihrer Wanderstöcke erbat. Japsend nach Luft waren wir aber nicht fähig eine Unterhaltung zu beginnen. Während wir also noch nach Luft rangen und die herrliche Aussicht genossen, wurden aus dem Nichts Gitarrenklänge laut. Kurz darauf schallte uns spanischer Gesang entgegen und wir wurden zunehmend hektischer. Hinter uns lief eine Gruppe von Spaniern durch die Landschaft, welche wir schon auf dem Campingplatz in der Nacht zuvor nicht unbedingt auf unsere Sympathieliste eintragen wollten. Die Aussicht, den Rest der Etappe von johlenden Spainern verfolgt zu werden, ließ urplötzlich ungeahnte Kräfte frei und wir setzten den Anstieg schnellstmöglich fort, bis wir auf dem nächsten kleineren Höhenzug feststellten, dass die Spanier uns gar nicht folgten, sondern dem Weg der Tagestouristen folgten. Dadurch wurden unsere Rucksäcke auch gefühlt 15kg leichter...:lol:

Auf der Aufnahme sieht man übrigens das noch recht junge Lavafeld, dass zu Beginn des Laugavegur durchquert wird und einfach eine ganz eigene Atmosphäre vermittelt. Ganz fern im Hintergrund ist auch noch das Flussbett zu erkennen, an dem die Hüttenansammlung Landmannalaugar liegt. Übrigens war es auch sehr frustrierend, dass man stundenlang durch die Landschaft wanderte und immer wieder beim Blick zurück erkennen konnte, woher man kam, denn der Weg führte immer höher hinaus, bis auf eine Höhe von etwa 1100m. So konnte man beständig die Hütten, Zelte und Autos in Landmannalaugar erkennen und gewann den Eindruck im Prinzip nicht voran zu kommen.:ugly:

 

#29

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Rechts von dieser Schlucht verlief der Weg bei strahlendem Wetter immer höher hinaus, was uns zunehmend Kraft kostete. Aber Wetter und Aussicht machten dies bei Weitem wieder wett. Der stettige und eigentlich recht sanfte Anstieg wurde immer mal wieder von sehr kurzen aber auch heftig steilen Anstiegen unterbrochen, so dass wir häufig Pausen einlegten, uns regelrecht Bäche an Schweiß den Rücken hinunter liefen und wir immer wieder auf besagte Schweizerin trafen. Bei einer etwas größeren Rast und als wir wieder ins regelmäßige Atmen kamen, stellten wir uns erstmal vor, wobei sich noch ein weiterer Wanderer zu unserer kleinen Gruppe gesellte. Diese Ungezwungenheit und Unkompliziertheit mag für erfahrene Wanderer eine Selbstverständlichkeit sein, für uns war es jedoch eine wunderschöne positive Erfahrung, die sich über den gesamten Trail zog und einfach einen großen Teil dazu beitrug, dass wir/ich uns dort auch so wohl fühlten. Es gibt wohl ein gefühltes Gesetz unter Wanderern, dass man sich gegenseitig nicht auf den Keks geht, aber jederzeit unterstützt und aushilft. So kamen wir beispielsweise in den Genuss echter Schweizer Schokolade. Dies hatte nur Vorteile, unser Zuckerspeicher war wieder aufgefüllt und die Schweizerin war 125g Gewicht los.:cool:

 

#30

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Der Wanderweg führt, wie schon beschrieben, mitten durch die farbenfrohen Rhylotihberge, wobei am Wegesrand auch häufig heiße Quellen anzutreffen sind, die einen Geruch verströmen, dass einem mitunter auch schon mal die Luft weg bleibt.:) Auf dem Bild ist zu erkennen, dass der Weg auch Ende August, Anfang September noch recht hoch frequentiert ist. Wobei dies jetzt kein unangenehmer Aspekt war, sieht man einmal von den geführten Reisegruppen ab, deren Gepäck von Fahrzeugen von Hütte zu Hütte transportiert wurde.

Im Hintergrund lässt sich bereits ein erneuter Anstieg erahnen, knapp über den Köpfen der drei Wanderer. Der Anstieg hatte es wahrlich in sich, da er aus schwarzem Sand bestand, der durch den Sonnenschein natürlich ziemlich austrocknete und dadruch sehr locker wurde. Dies führte dazu, dass man das Gefühl bekam, auf einer Düne zu laufen, mit fast senkrechtem Anstieg und knapp 25kg auf dem Rücken.:ugly: Das war nach unserer einhelligen Meinung auch das fieseste Stück weg, sieht man mal von dem später wartenden Altschneefeld ab...:lol:

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#31

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Nach dem bei Bild 30 beschriebenen Anstieg saßen wir etwa eine halbe Stunde auf einem kleinen Bergrücken, ließen uns die Sonne auf den Pelz brennen und versuchten wieder zu Luft zu kommen. Dabei genossen wir diese wundervoille Aussicht und sahen dann auch den kleinen Schmelzwassersee. Die kurz aufglühende Idee, dort hinzulaufen, scheiterte direkt schon am Aufstehen und dem Wissen, zusätzlich noch mal den ein oder anderen Bergrücken hoch und runter zu laufen...:lol:

 

#32

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An meinem Aufnahmeplatz hat sich nichts geändert, allein ich habe die Kamera etwas geschwenkt, viel mehr war noch nicht möglich. Während wir also in der Sonne saßen und langsam wieder regelmäßig atmeten, kam tatsächlich eine kleine Gruppe von Mountainbikern an uns vorbei gefahren. Auf unser freundlich zugerufenes "Hallo" bekamen wir aber von allen vieren keine Antwort, sie waren schlicht nicht in der Lage zu sprechen, sondern waren vollauf mit atmen beschäftigt, schafften es aber immerhin, uns kurz mit einem sehr gequälten Lächeln zuzunicken. Das war auch der Moment, in dem wir feststellten, dass wir zwar schon ganz schön fertig waren, aber eine Fahrradtour in diesem Gelände wohl noch mal um einiges anstrengender sein muss. Diese Erkenntnis verlieh uns dann gewissermaßen auch den nötigen Antrieb, uns langsam wieder auf den Weg zu machen.

 

#33

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Der Blick nach vorn. Im weiteren Verlauf des Trails ließen wir nun die bunten Rhyolithberge hinter uns und gewannen weiterhin stetig an Höhe. Der Zielpunkt, die Hütte in Hrafntinnusker, liegt etwa 1050m über dem Meer, der Weg selbst führt bis zu einer Höhe von 1100m, kurz vor dem Zielpunkt. Die Rhyolithberge wurden schließlich von einem Obisidianfeld abgelöst, doch davon später mehr. Wie man im Bild schon erkennen kann, führt der Trail direkt an einer recht großen heißen Quelle vorbei, die auch noch mal eine interessante Vegetation hervorbrachte. Da wir mittlerweile schon recht hoch gekommen waren, ist von Vegetation nicht mehr viel zu sehen. Laut unserem Reiseführer, entsprechen die angestrebten 1000m über dem Meer aufgrund der nördlichen Lage wohl etwa 3000m in den Alpen. Wie zutreffend diese Aussage schließlich wurde, gibt es später noch zu lesen.:)

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Ich bekam zu Bild #31 sehr häufig die Rückmeldung, es doch mal im 16:9-Format zu beschneiden. Ich habe das mal ausprobiert, fand es aber nicht ausreichend, bzw. nicht stimmig. Ich habe dann mal noch etwas radikaler geschnippelt und kam schließlich auf folgendes Ergebnis, welches mir doch recht gut gefällt. :)

#31 Wide
Reisebericht-klein-31-Wide-Nordwinkel.jp

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