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Terry Richardson - der Weinstein der Modebranche


Don Pino

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Condé Nast setzt Starfotograf auf Index

http://www.spiegel.de/panorama/justiz/terry-richardson-conde-nast-a-1174738.html

http://www.n-tv.de/leute/Es-wird-eng-fuer-Terry-Richardson-article20102262.html

 

 

Wer hätte, 50 Jahre nach "Blow up", gedacht, dass es sowas auch unter Modefotografen gibt.

 

Bei all der geheuchelten Empörung find ichs trotzdem gut, dass solche Typen jetzt mal öffentlich gegrillt und bei Bedarf auch strafrechtlich verfolgt werden.

bearbeitet von Don Pino
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Wobei Richardsons Verhalten – „Blow up“ war ja vergleichsweise Kinderfunk – seit Jahren bekannt war und Berichte darüber auch immer wieder durch die Medien gingen. Ein Geheimnis war es nicht, weder in der Branche noch in der breiteren Öffentlichkeit.

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Wie Michael schon schrieb, die Vorwürfe gegen ihn sind seit Jahren bekannt. Allerdings blieben sie meines Wissens immer ohne rechtliche Konsequenzen für diese Kreatur, was wohl auch auf Geld- und Machtverhältnisse zurückzuführen ist.

 

Für mich ist es immer wieder erstaunlich, was alles hingenommen wird, um solches Gesindel zu schützen. Aber zur Kennzeichnung von Photoshop-Bearbeitungen von Modefotos werden Gesetze verabschiedet...

 

Grüße

Matthias

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einerseits gut dass , wenn auch spät, gehandelt wird. Andererseits zeigt es doch parademäßig was für eine scheinheilige verlogene Bagage diese ganze doch Branche ist. Jahrelange halten sie es wie die berühmt berüchtigten 3 Affen (Augen,Ohren, Mund) und plötzlich "ach Gott'chen, ach Gott'chen, der böse Onkel Terry" Und im Frühjahr wenn das Gras wieder wächst wird auch wieder Kohle mit den Bildern von belästigten und genötigten jungen Frauen gemacht.

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Wenn es wirklich "eh jeder wusste", dann frage ich mich, wieso sich die Leute überhaupt von ihm haben fotografieren lassen und wieso er noch Aufträge bekommen hat. Bei sowas gehören ja immer mehrere dazu. Die Strukturen der Komplizenschaft sind schon bemerkenswert – niemand will offenbar der erste sein, der sie aufbricht, zu schnell gilt man als Nestbeschmutzer nach dem Motto "kill the messenger".

bearbeitet von flysurfer
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 Kreatur ... Gesindel

 

Gefällt mir nicht, wie du über einen Menschen sprichst, von dessen Verfehlungen du nur über Dritte und Vierte erfahren hast.

Diese wieder mal überall aufpoppenden "Hexenjagden" finde ich abstoßend. Das rührt absolut nicht am Kern des Problems und belässt es beim Fingerzeig, der immer auf die Anderen deutet.

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Gefällt mir nicht, wie du über einen Menschen sprichst, von dessen Verfehlungen du nur über Dritte und Vierte erfahren hast.

Diese wieder mal überall aufpoppenden "Hexenjagden" finde ich abstoßend.

 

 

Erst wird öffentlich geschwiegen, dann kommen Pranger und Selbstjustiz ("dem sollte man..."). Ich weiß auch nicht, was ich abstoßender finde.

 

Dabei war und ist das Ganze eigentlich immer nur eine Sache der für die Strafverfolgung zuständigen Behörden. Wie kann jemand jahrelang mit Straftaten durchkommen, von denen angeblich "jeder weiß", dass sie immer wieder begangen wurden?

 

Der direkte Übergang vom aktiven Wegschauen durch die Öffentlichkeit zur aktiven Schuldvermutung durch dieselbe Öffentlichkeit, die sich dann als Kläger, Richter und Henker geriert, ist bemerkenswert – zumal alles ja nur auf Vorwürfen, Stimmungen und Emotionen basiert, die massenhaft geteilt (und damit verstärkt) werden. Es wurde ja bisher niemand angeklagt oder gar verurteilt. Es wurde noch kein gerichtsfester Beweis gewürdigt. Das Urteil wurde aber trotzdem schon gefällt und nun vollstreckt.

 

Das Ganze ist auch beängstigend, denn es zeigt, wie leicht man heutzutage Rufmord begehen kann. Man braucht nur die richtigen Knöpfe in den sozialen Medien zu drücken, schon rollt die Welle über das Opfer seiner Wahl hinweg. Ob das Ganze wahr ist oder nicht, ist nebensächlich – Hauptsache ein massenkompatibler Aufreger und ein gemeinsames Ziel für den Mob. 

 

Denn auf das Stiften von Gemeinsamkeiten läuft es ja hinaus. War früher die Religion der soziale Kit einer Gesellschaft, ist es im "global village" die gemeinsame Teilhabe an emotionalisierenden Aufregerthemen und am gemeinschaftlichen Hass auf Einzelne und Gruppen. So funktioniert Trump, so funktioniert Pegida, so funktioniert der Weinstein-Pranger. Hauptsache ein Thema, bei dem sehr viele unterschiedliche Menschen wieder einer Meinung sein können. Einigkeit macht eben stark – und wer möchte sich in Zeiten der Unsicherheit nicht stark fühlen?

bearbeitet von flysurfer
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Ich vermute, das ist nur die Spitze des Eisbergs.

Auch wenn die Empörung geheuchelt ist, weil man das eigentlich schon lange wusste, ist es dennoch gut, dass nun derart "auf die Kacke gehauen wird". Sonst ändert sich ja nie was.

 

Diese wieder mal überall aufpoppenden "Hexenjagden" finde ich abstoßend. Das rührt absolut nicht am Kern des Problems und belässt es beim Fingerzeig, der immer auf die Anderen deutet.

Und genau wegen solchen Aussagen rauten sich viele Frauen in der Vergangenheit nicht damit an die Öffentlichkeit zu gehen. Ihnen wurde nicht geglaubt und deren Kariere wurde zerstört, die Taten wurden relativiert, die Täter geschützt und alles lief, wie gewohnt. Und "gewohnt" ist das richtige Wort, denn man gewöhnt sich mit der Zeit an so etwas und stumpft ab. Es ist halt so.

 

Nein! Es ist nicht einfach so! Ich habe die Tage einen guten Spruch gelesen: Wenn Du dir nicht sicher bist, ob das was Du zu einer Frau sagst ok ist, dann stellt dir vor ein 2 m großer muskelbepakter Mann sagt das zu dir, während ihr beide im Gefängnis einsitzt. Wenn Du dich dann unwohl fühlen würdest, wird es die Frau vermutlich auch tun.

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Und genau wegen solchen Aussagen rauten sich viele Frauen in der Vergangenheit nicht damit an die Öffentlichkeit zu gehen

 

 

Man geht als Opfer einer Straftat ja auch nicht an die Öffentlichkeit, sondern zur Polizei.

 

Bei uns darf man ja nicht einmal das Video der eigenen Überwachungskamera posten, um einen Dieb über Facebook (oder mit einem klassischen Aushang am Laternenmast) zu identifizieren. 

 

Hier im Forum wird oft ein großes Geschrei gemacht, wenn jemand im öffentlichen Raum eine dritte Person fotografiert und das Bild dann ohne dessen ausdrückliche Einwilligung im Street-Thread postet. Man darf also kein Bild von einer dritten Person posten, aber jeder darf öffentlich behaupten, eine dritte Person hätte ihn oder sonstwen sexuell belästigt? Und die Schuld der dritten Person gilt dann so lange, bis die Unschuld bewiesen wurde? Bzw. auch noch darüber hinaus, weil "irgendwas muss dran gewesen sein, es stand ja überall im Internet".

bearbeitet von flysurfer
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Man muss sich nur mal die im Netz verfügbaren Bilder anzusehen, was auf TRs Bildern zu sehen ist und wie es bei ihm am Set zugeht. Wer auf erniedrigenden Gruppensex steht, ist da als Model sicher gut aufgehoben. Und jetzt heißt es plötzlich, huch, das haben wir ja gar nicht gewusst, dass das mit Gewalt und Ausbeutung zu tun hat, der Typ ist ja so kreativ und humorvoll. Die gleiche Chose wie mit der Gewalt- und Kriminalitätsverherrlichung in der Hip-Hop-Musik, die hat ja auch nix mit der Realität zu tun, das ist ja auch nur Kunst und Kreative Freiheit... oder doch nicht? https://en.wikipedia.org/wiki/List_of_murdered_hip_hop_musicians

bearbeitet von skahde
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Und genau wegen solchen Aussagen rauten sich viele Frauen in der Vergangenheit nicht damit an die Öffentlichkeit zu gehen.

 

Wenn Du dir nicht sicher bist, ob das was Du zu einer Frau sagst ok ist, dann stellt dir vor ein 2 m großer muskelbepakter Mann sagt das zu dir, während ihr beide im Gefängnis einsitzt. Wenn Du dich dann unwohl fühlen würdest, wird es die Frau vermutlich auch tun.

 

Dein Ernst ? Weil man Hexenjagden und Verunglimpfungen inklusive sprachlicher Entgleisungen gegen Leute, deren Namen, geschweige denn Taten, bis dato kaum jemand kannte (bzw. kennt) ablehnt, hindert man Frauen daran, mit ihren Erlebnissen an die Öffentlichkeit zu gehen ? Gehts denn eigentlich noch :rolleyes: ?

Die haben sich selber daran gehindert, weil sie das Spiel mitspielten und in höchstem Maße davon profitierten.

 

Und der zweite Satz ist so durchgeknallt, dass ich dir unterstelle, nicht im Ansatz darüber nachgedacht zu haben ... :lol: :lol:. Bitte erst denken, dann posten ! (Du bist 13 ... höchstens ... oder :mellow: ?).

In so einer Welt möchte ich jedenfalls auf gar keinen Fall leben ... das ist krank ...

bearbeitet von Gast
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Man muss sich nur mal die im Netz verfügbaren Bilder anzusehen, was auf TRs Bildern zu sehen ist und wie es bei ihm am Set zugeht. Wer auf erniedrigenden Gruppensex steht, ist da als Model sicher gut aufgehoben. Und jetzt heißt es plötzlich, huch, das haben wir ja gar nicht gewusst, dass das mit Gewalt und Ausbeutung zu tun hat, der Typ ist ja so kreativ und humorvoll. Die gleiche Chose wie mit der Gewalt- und Kriminalitätsverherrlichung in der Hip-Hop-Musik, die hat ja auch nix mit der Realität zu tun, das ist ja auch nur Kunst und Kreative Freiheit... oder doch nicht? https://en.wikipedia.org/wiki/List_of_murdered_hip_hop_musicians

 

 

Wenn es jeder gewusst hat (= massenweise Zeugen) und es offensichtlich war, wieso gab es dann keine Anzeigen, Anklagen, Verhandlungen und Urteile? 

 

Erst gucken also alle weg (deswegen kann man verurteilt werden, zum Beispiel Begünstigung oder unterlassene Hilfeleistung, Komplizenschaft etc.), und jetzt nehmen alle das Recht selbst in die Hand (auch deswegen kann man verurteilt werden). 

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Man muss sich nur mal die im Netz verfügbaren Bilder anzusehen, was auf TRs Bildern zu sehen ist und wie es bei ihm am Set zugeht. Wer auf erniedrigenden Gruppensex steht, ist da als Model sicher gut aufgehoben. Und jetzt heißt es plötzlich, huch, das haben wir ja gar nicht gewusst, dass das mit Gewalt und Ausbeutung zu tun hat, der Typ ist ja so kreativ und humorvoll. Die gleiche Chose wie mit der Gewalt- und Kriminalitätsverherrlichung in der Hip-Hop-Musik, die hat ja auch nix mit der Realität zu tun, das ist ja auch nur Kunst und Kreative Freiheit... oder doch nicht? https://en.wikipedia.org/wiki/List_of_murdered_hip_hop_musicians

 

Alter Schwede, jetzt wird sogar der Hip Hop mit in die Diskussion einbezogen - Halt durch :)

 

Vielleicht sollten die ganzen Hip Hopper ja auch einfach in die Kirche gehen und an ihrem sozialen Kit arbeiten ;)

 

Peace y'all

 

Geo

bearbeitet von - Geo -
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Wenn es jeder gewusst hat (= massenweise Zeugen) und es offensichtlich war, wieso gab es dann keine Anzeigen, Anklagen, Verhandlungen und Urteile? 

Du bist in solchem Umfeld von der Gunst und Unterstützung einiger Entscheidungsträger abhängig, mit denen man es sich nicht verscherzen darf. Wieso hat es fast 100 Jahre gedauert bis der erste Sportler wegen Dopings bei der Tour de France seine Titel verloren hat, obwohl das ganze Peloton und die Organisatoren wussten, was los war und Doping mit steigender Perfektion aber immer präsent war? Lies die Interviews mit den Beteiligten, dann verstehst Du was abgeht: Du verlierst als Sportler wie als Model oder Schauspieler(in) deine Existenz und deinen Beruf, wenn Du in so einem Umfeld anzeigst und vor Gericht gehst. Niemand bucht dich mehr, niemand nimmt dich mehr in sein Team. Und deshalb sagt auch niemand zu deinen Gunsten aus, da dann für denjenigen dasselbe gilt.

bearbeitet von skahde
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Du bist in solchem Umfeld von der Gunst und Unterstützung einiger Entscheidungsträger abhängig, mit denen man es sich nicht verscherzen darf. Wieso hat es fast 100 Jahre gedauert bis der erste Sportler wegen Dopings bei der Tour de France seine Titel verloren hat, obwohl das ganze Peloton und die Organisatoren wussten, was los war und Doping mit steigender Perfektion aber immer präsent war? Lies die Interviews mit den Beteiligten, dann verstehst Du was abgeht: Du verlierst als Sportler wie als Model oder Schauspieler(in) deine Existenz und deinen Beruf, wenn Du in so einem Umfeld anzeigst und vor Gericht gehst. Niemand bucht dich mehr, niemand nimmt dich mehr in sein Team. Und deshalb sagt auch niemand zu deinen Gunsten aus, da dann für denjenigen dasselbe gilt.

 

 

Den Nestbeschmutzer-Grund hatte ich ja selbst schon erwähnt. Aber das ist nur ein Teil der Geschichte.

 

Es gab und gibt es im Filmbereich und Fotobereich mehr als genug (= die große Mehrheit) Akteure, wo man auch ohne Besetzungscouch weiterkommt. Die Frage ist also, wieso Schauspielerinnen (insbesondere solche, die ins Beuteschema fielen) dennoch mit den bekannten schwarzen Schafen arbeiteten, obwohl sie wissen mussten, auf was sie sich einließen – weil es ja angeblich "jeder wusste" und es "ein offenes Geheimnis" war. Die Antwort darauf kann nur sein, dass die Betroffenen sich mehr oder weniger bewusst darauf eingelassen und das Ganze ertragen haben – frei nach Motto "man muss für die Karriere eben Opfer bringen". Damit haben sie sich aber nicht nur zum Opfer, sondern auch zum Komplizen des Täters gemacht und ihn ermutigt, diesen Weg fortzusetzen.

 

Das erklärt auch, wieso der Pakt mit dem Teufel anschließend nicht öffentlich gemacht wurde. Es ist eben nicht nur so, dass "alle" es immer schon gewusst haben –  sondern "alle" wussten auch, dass sie trotz dieses Wissens mit Weinstein und Co. kooperiert und das scheinbar Unvermeidliche ertragen haben, ohne sich zu wehren. Das ist dann natürlich ein guter Grund, das Ganze nicht öffentlich zu machen oder gar zur Polizei zu gehen, sondern es lieber zu verdrängen. Man war und ist eben nicht nur das Opfer, sondern leider auch ein Komplize – denn jeder wusste oder ahnte ja zumindest, auf was man sich einließ.

 

Das erklärt auch, dass nun binnen kürzester Zeit 60 Frauen bei Weinstein an die Öffentlichkeit gingen, da bricht regelrecht ein Damm und gibt Dinge frei, die ohne Zweifel auch aus Scham verschlossen gehalten wurden. Inmitten einer größeren Opferguppe aber ist man stark, man ist in guter Gesellschaft, die öffentliche Meinung ist klar gegen den Täter positioniert, und der Täter kann sich auch nicht mehr wehren, da er keinen Einfluss mehr besitzt.

 

Mit dem Argument "das ist halt so, alle machen es, anders kommt man leider nicht nach oben, dann mache ich halt mit" stützt man ein kriminelles System und seine Akteure, sei es in Hollywood oder im Sport. Es ist schwierig und auch nicht redlich, sich anschließend als unschuldiges Opfer zu gerieren, das keine Wahl und Mitschuld hatte.

bearbeitet von flysurfer
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Dein Ernst ? Weil man Hexenjagden und Verunglimpfungen inklusive sprachlicher Entgleisungen gegen Leute, deren Namen, geschweige denn Taten, bis dato kaum jemand kannte (bzw. kennt) ablehnt, hindert man Frauen daran, mit ihren Erlebnissen an die Öffentlichkeit zu gehen ? Gehts denn eigentlich noch :rolleyes: ?

 

Die haben sich selber daran gehindert, weil sie das Spiel mitspielten und in höchstem Maße davon profitierten.

Erst lesen (ggf. auch mehrmals), verstehen(!), dann denken, dann posten.

In vielen Fällen zeigen Frauen sexuelle Belästigung und Schlimmeres nicht an, weil sie glauben, ihnen wird eh nicht geglaubt. Und solche Sprüche sind ein Beispiel dafür.

 

Und der zweite Satz ist so durchgeknallt, dass ich dir unterstelle, nicht im Ansatz darüber nachgedacht zu haben ... :lol: :lol:. Bitte erst denken, dann posten ! (Du bist 13 ... höchstens ... oder :mellow: ?).

In so einer Welt möchte ich jedenfalls auf gar keinen Fall leben ... das ist krank ...

Offensichtlich war ich bereis mit 13 Jahren inteligenter als Du jetzt.

Vieles, was Männer als "Kompliment" ansehen, sehen Frauen als sexuelle Belästigung an. Für viele Männer ist das nicht nachvollziehbar. Mein vorgeschlagener Perspektivwechsel kann bei Männern mit genügend IQ einen Aha-Effekt auslösen.

Mann schaut eine Frau anzüglich an und ruft lüstern so etwas wie "Hey Süße". Komplment oder sexuelle Belästigung? Stell dir vor Du bist im Gefängnis und ein muskelbepakter 2 m Hühne schaut dich lüstern an und sagt "Hey Süßer". Wenn Du dich bei dieser Vorstellung wohl oder gar erregt fühlst, dann war's wohl ein Komplment. Wenn nicht, war's wohl sexuelle Belestigung. Stell dir weiterhin vor, Du würdest das melden, nur glaubt dir keiner, weil der Täter das natürlich zurückweist. Statt dessen bekommst Du so etwas wie "Ach hab dich nicht so. Wer mal locker" gesagt.

 

 

Wenn es jeder gewusst hat (= massenweise Zeugen) und es offensichtlich war, wieso gab es dann keine Anzeigen, Anklagen, Verhandlungen und Urteile? 

 

Erst gucken also alle weg (deswegen kann man verurteilt werden, zum Beispiel Begünstigung oder unterlassene Hilfeleistung, Komplizenschaft etc.), und jetzt nehmen alle das Recht selbst in die Hand (auch deswegen kann man verurteilt werden).

Wer sagt denn, dass es nicht so war? Zum Beispiel Courtney Love warnte schon 2005 vor Weinstein. Mitte der Neunziger hat Bratt Pitt es auch versucht. Bei Terry Richardson war das nicht viel anders.

Männern in diesen Positionen ist nicht einfach beizukommen, da schnell der Verdacht geäußert wird, dass der/die Ankläger(in) sich nur bereichern wollen.

Im Prinzip haben wir alle paar Monate oder Jahre einen Skandal (man denke an #aufschrei, jetzt ist es #metoo), dann verlieren die Leute das Interesse und es läuft, wie gehabt.

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Man kann mit allem, auch mit gut Gemeintem (oder ist es doch nur Selbstinszenierung á la "seht her, ich gehöre zu den Guten!"), weit übers Ziel hinausschießen. Wenn man aufgrund einzelner Männer, bei denen der Trieb Verstand und Anstand dominiert, keinen gesunden Umgang mehr mit Frauen findet (sondern sich jedes Mal deinen 2m - Kerl vorstellt :rolleyes::D ), wird das in einer wahrhaft schrecklichen Gesellschaft enden.

Ich kenne das vom Umgang mit Kindern (mein Beruf) ja nur allzu gut. Weil sich manche an Schutzbefohlenen vergreifen, darf ich ein Kind nicht mehr auf den Schoß oder in den Arm nehmen ? Niemals! In so einer Welt möchte ich nicht leben. Also rede solchem Unsinn bitte nicht das Wort!

Du sagst es ja eigentlich selber:

 

 

Im Prinzip haben wir alle paar Monate oder Jahre einen Skandal (man denke an #aufschrei, jetzt ist es #metoo), dann verlieren die Leute das Interesse und es läuft, wie gehabt.

 

Auf diese Weise endet das Ganze immer nur wieder in einer (Selbst)inszenierung von Leuten, die, als es darauf ankam, versagten.

Aus Feigheit, mangelnder Zivilcourage und vor allem, weil sie ja (erstmal) weiter selber von diesem schmutzigen System profitieren wollten.

Da wird schnell klar, dass eine wirkliche Änderung der Verhältnisse weder durch alberne Hashtags noch durch Hexenjagden erreicht werden wird. So leicht ist das leider nicht.

bearbeitet von Gast
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Auf diese Weise endet das Ganze immer nur wieder in einer (Selbst)inszenierung von Leuten, die, als es darauf ankam, versagten.

Aus Feigheit, mangelnder Zivilcourage und vor allem, weil sie ja (erstmal) weiter selber von diesem schmutzigen System profitieren wollten.

Da wird schnell klar, dass eine wirkliche Änderung der Verhältnisse weder durch alberne Hashtags noch durch Hexenjagden erreicht werden wird. So leicht ist das leider nicht.

Was sollte man also deiner Meinung nach tun, damit das nicht wieder im Sande verläuft? Schweigen? Verharmlosen? Victim Blaming?

Ich bin der Meinung, dass man ein Problem erst benennen muss, um es aus der Welt schaffen zu können. Leider wird Frauen erst geglaubt, wenn sie im Rudel auftreten. Mag sein, dass diese Hashtags momentan nicht wirklich das bewirken, was sich viele wünschen. Aber einfach so zu tun, als wäre nichts gewesen, wird auch nichts verändern. Je mehr man das Problem ins Bewusstsein der Menschen bringt, desto eher wird sich etwas ändern.

 

Passend zu dem Thema: Doch meine Täter waren Deutsche, deshalb hat es keinen interessiert.

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Die Fälle Weinstein und Richardson muss man unterschiedlich sehen, meine ich. Was Weinstein so trieb, war offenbar vielen, die ihn kannten, durchaus bekannt; Allgemeingut war es dagegen nicht. (Ich bin nicht gerade in der Filmbranche zu Hause, so dass mir nicht einmal der Name „Weinstein“ etwas sagte. Wenn mich Filme interessieren, dann interessieren mich Schauspieler, Regisseure und Kameraleute, nicht die Produzenten.) Die Artikel über Richardsons, vorsichtig ausgedrückt, exzentrische Praktiken bei Foto-Shoots sind dagegen zahlreich; seit Jahren berichten Models immer wieder darüber. Und damit meine ich Artikel in Tageszeitungen wie dem Guardian, nicht irgendwelche Blogs in den Tiefen des Internet, die kein Mensch liest. Richardson hat auch kaum jemals etwas bestritten; er behauptete nur stets, dass ja alles in bestem Einvernehmen zwischen allen Beteiligten geschehen sei.

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Ich bin der Meinung, dass man ein Problem erst benennen muss, um es aus der Welt schaffen zu können.

 

Der Meinung bin ich auch. Benannt ist das Problem aber längst. Immerhin leben wir in einer Zeit, die so "sensibel" ist, dass selbst die Frage nach der Herkunft einer Person als Rassismus gebrandmarkt wird. All das ist längst bis ins Idiotische übersteigert. Wie auch dein "Zwei-Meter-Kerl-Beispiel" deutlich zeigt.

Das Problem liegt eher im fehlenden Mut und in der fehlenden Zivilcourage. Daher beeindrucken mich "me-too-Ruferinnen", die erst nach Jahren und aus sicherer Deckung heraus "schießen", eher weniger. Ich feiere Leute, die in einer aktuellen Situation den Mund aufmachen oder einschreiten. Ohne zu wissen, ob das Umfeld Rückendeckung geben wird. Und hoffe, dass ich ggf. selber den Mut dazu aufbringen werde. Meine Kinder/Schüler werde ich daher eher zur Letzterem, als zur Denunziation per "social-media" erziehen.

Was dabei rauskommt, zeigt aktuell der Fall Kevin Spacey. "Im Zweifel für den Angeklagten" gibts auf dieser Ebene nicht mehr. Vielmehr verbale Selbstjustiz ... völlig egal, ob an 30 Jahre alten Begebenheiten was dran ist, oder nicht. Gleichzeitig sinkt die Bereitschaft zur Zivilcourage ins Bodenlose. Ich beobachte das mit wachsendem Befremden :rolleyes: ...

bearbeitet von Gast
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