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Belichtungskorrektur: Nanu, was steht denn da im Manual?


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Bisher habe ich die Belichtungskorrektur immer so verwendet, dass ich Motive mit grellem Licht leicht unterbelichtet habe, dunkle Motive hingegen u.U. leicht überbelichtet. 

 

Nun lese ich gerade im Manual meiner X70, dass das Gegenteil richtig sei:

 

DOv9EadXcAAyxFe.jpg

 

Helle Motive wie Schneefelder soll man also mit +1EV noch zusätzlich überbelichten, dunkle wie Nadelbäume mit -2/3 unterbelichten.

 

Habe ich da jahrelang was falsch gemacht, oder hat Fuji hier groben Unfug verzapft? 

 

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Nein, das ist alles richtig, was da steht.

Grund ist folgender: Belichtungsmesser sind doof ;)

Sie sind auf ein mittleres Grau geeicht. Versuchen als immer, egal, was sich da vor der Linse befindet, das Bild so zu belichten, dass im Durchschnitt die Belichtung ein mittleres Grau ergibt.

 

Das kommt nicht von ungefähr. Dieses mittlere Grau ist ein Kompromiß auf den man sich geeinigt hat, da - wenn man viele Motive bezüglich ihrer Helligkeitsverteilung miteinander anbgleicht - dieses mittlere Grau heraus kommt.

Somit werden Belichtungsmesser darauf geeicht. Und zwar egal, ob Spot, Integral, Mehrfeld...

 

Nun gibt es aber Situationen, die extrem von diesem Mittelwert abweichen. Also die oben beschriebenen. Nacht, Gegenlicht, Schnee...

Also immer, wenn es extrem hell oder dunkel ist. Das weiß der Belimesser nicht. Der misst nur eine Lichtmenge.

Eine Schneelandschaft würde vom Belichtungsmesser auf ein mittleres Grau runter gezogen werde. Weißer Schnee entsprechend grau und langweilig. Soll er weiß erscheinen, gibst Du eine Pluskorrektur ein. Und erhältst damit den visuellen Eindruck, der realen Situation.

Ähnliches gilt für die Nacht. Wo es dunkel ist, ist es plötzlich grau. Das Bild verliert jegliche Spannung. Unterbelichten hilft.

 

Ich hoffe, ich konnte einige Unklarheiten beseitigen.

bearbeitet von esdeebee
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Helle Motive wie Schneefelder soll man also mit +1EV noch zusätzlich überbelichten, dunkle wie Nadelbäume mit -2/3 unterbelichten.

Logisch, der Schnee wäre sonst ja grau und nicht weiß. Genau darauf ist die Belichtungsautomatik ja ausgelegt: Auf einen mittleren Grauton (die bekannten 18% Reflexion).

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Nein, das ist alles richtig, was da steht.

Grund ist folgender: Belichtungsmesser sind doof ;)

Sie sind auf ein mittleres Grau geeicht. Versuchen als immer, egal, was sich da vor der Linse befindet, das Bild so zu belichten, dass im Durchschnitt die Belichtung ein mittleres Grau ergibt.

 

 

Ich hoffe, ich konnte einige Unklarheiten beseitigen.

 

Oha, vielen Dank! Da war die Frage im Bereich "Newbies" ja genau richtig gestellt.  :)

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Um vielleicht noch zu erklären, wie mein Denkfehler zustande kam:

 

Wenn ich bei hellen Szenen die Belichtung um +2/3 bis +1 EV nach oben korrigiert habe, fransten bei meiner bisherigen Kamera (X10, neuer Sensor ohne "weiße Scheiben") beinahe immer die Spitzlichter aus. Kontrast auf hellen Flächen war dann nicht mehr zu sehen, stattdessen ein durchgehendes Weiß. 

 

Ich habe deshalb bei grellen Flächen immer leicht unterbelichtet und dann beim RAW-Import bzw. bei der JPG-Bearbeitung nachträglich unter Bewahrung der Kontraste aufgehellt. 

 

 

Nochmal vielen Dank für Eure Antworten sagt:

kernpanik 

bearbeitet von kernpanik
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Um vielleicht noch zu erklären, wie mein Denkfehler zustande kam:

 

Wenn ich bei hellen Szenen die Belichtung um +2/3 bis +1 EV nach oben korrigiert habe, fransten bei meiner bisherigen Kamera (X10, neuer Sensor ohne "weiße Scheiben") beinahe immer die Spitzlichter aus. Kontrast auf hellen Flächen war dann nicht mehr zu sehen, stattdessen ein durchgehendes Weiß. 

 

Ich habe deshalb bei grellen Flächen immer leicht unterbelichtet und dann beim RAW-Import bzw. bei der JPG-Bearbeitung nachträglich unter Bewahrung der Kontraste aufgehellt. 

 

 

Nochmal vielen Dank für Eure Antworten sagt:

kernpanik  :)

Prinzipiell schon richtig. Moderne Kameras versuchen dieses Dilemma ja auch durch Motivprogramme und Mehrfeldbelichtungen zu umgehen. Was aber nicht immer gelingt.

Denn es gilt nach wie vor das oben beschriebene.

 

Korrekturen tragen natürlich immer das Risiko in sich, dass Du des Guten zu viel machst und plötzlich helle Bereiche ausfressen oder eben dunkle absaufen. Es gibt da kein Patentrezept und kein 100% falsch oder richtig. Es gibt am Ende ein Bild, dass Dir gefällt oder eben nicht.

Da hilft auch einfach mal ausprobieren. Dank live-view und Betrachtungsmöglichkeit des geschossenen Ergebnisse, hast Du ja auch die Möglichkeit, schnell vor Ort zu reagieren und einen zweiten Schuß mit veränderten Werten zu machen.

 

Belichtungsreihen helfen. Und, wie Du schon beschrieben hast, das raw-Format.

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Genau, Belichtungsreihe, und bei sehr schwierigen Lichtsituationen evtl. vom Stativ, damit man wenn man es braucht ein HDR rechnen kann.

 

Für Portraits bei Sonnenuntergang im Gegenlicht sollte man ggf. aufhellen, d.h. großen Reflektor nehmen falls möglich, z.B. großer weißer Gegenstand und damit das Licht Richtung Gesicht lenken.

Oder halt blitzen, die unterschiedlichen Lichtfarben könnte man durch eine Farbfolie (leicht gelborange) vor dem Blitz ausgleichen. Für die meisten Blitzgeräte gibt es Vorsatzscheiben.

 

Bei Gegenlicht, high-key oder low-key sollte man auch nie auf die raw-Aufnahme verzichten, die jpgs reichen hier fast nie aus, weil nur 8 bit pro Kanal Datentiefe. Den Dynamikumfang der Kamera kann man nur mit den raws ausschöpfen.

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