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[Gast Sven Solid]

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Ich lege noch eins nach, muss aber eine kleine Geschichte dazu erzählen. Ich war in einer Handwerksfirma und wir kamen auf das Thema Rente, speziell Betriebsrente. Die Arbeiter sahen mich an und ihren Blick ordne ich zwischen spöttisch und resigniert ein. Ihr Wortführer sagte dann nach einer Pause zur mir: "Wir kriegen hier alle um die 1200.- Euro brutto. Wir sind später alle auf Hartz 4, mein Guter. Die 20 Euro im Monat (Erkl. : Zuschuss Betriebsrente) vom Chef nehme ich lieber in die Tasche. Dann kann ich mir nen Kasten Bier mehr holen.".

 

Ich muss sagen, dass mich das bis heute nicht losgelassen hat. So entstand dieses Bild, das meine Gedanken ziemlich genau in visuelle Umsetzung bringt.

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[esdeebee]

Die Geschichte passt zum Bild - alles nur Licht und Schatten. Sieht vielleicht nett aus, ist aber nicht greifbar. Was bleibt, ist Leere und Dreck...

Ich entnehme den Worten auch viel Resignation.

 

Schön, dass Dich Deine Empfindung geleitet hat.

[Monie]

Die Geschichte bewegt mich. Aber selbst ohne diese Erklärung, welche Emotionen sich für dich in dem Bild wiederspiegeln, hätte es für mich einen Titel wie "Resignation", "Wo Licht ist, ist auch Schatten ", "Endstation"...

 

Ich sehe in diesem Bild eben eine Geschichte, ich schaue gerne mehrmals hin, es berührt mich - es hat all das, was ein gutes Bild ausmacht, auch technisch.

[HS-Photo]

Die Geschichte zeigt wieder mal, um was es manchen Leuten heute geht: Alkohol und Nikotin (dann kann ich mir nen Kasten Bier mehr holen). Den Kindern wird schon im Kinderwagen beigebracht (z.B. Bieranstich bei Volksfesten), dass das eben dazu gehört, damit man einen schönen Abend erleben kann. Da wundern wir uns, wenn Komasaufen wieder ansteigt? Wie sollen denn die Kinder sonst zeigen, dass ihnen die Verschwendung der paar vorhandenen Kröten auf den Keks geht, statt sie in vernünftige und schöne Dinge zu lenken?

[St.-Gaudens]

"Alles wird gut" ! Schlimm nur, dass "alles" vorher erst einmal viel schlechter wird.

 

Die Natur, respektive ... die "unintelligente Menschheit" wird das schon richten, im Negativen wie auch im Guten.

Das gilt heute genauso wie bereits vor 5.000 Jahren.

Tragisch aber offensichtlich wahr.

 

Trotzalledem: Lasst uns wieder fotografieren, solange das noch möglich ist.

Wo ist mein Antidepressivum ?☺

bearbeitet 3. Dezember 2017 von St.-Gaudens

[Gast]

Wir schaffen das.

[Tommy43]

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Die Geschichte zeigt wieder mal, um was es manchen Leuten heute geht: Alkohol und Nikotin (dann kann ich mir nen Kasten Bier mehr holen). Den Kindern wird schon im Kinderwagen beigebracht (z.B. Bieranstich bei Volksfesten), dass das eben dazu gehört, damit man einen schönen Abend erleben kann. Da wundern wir uns, wenn Komasaufen wieder ansteigt? Wie sollen denn die Kinder sonst zeigen, dass ihnen die Verschwendung der paar vorhandenen Kröten auf den Keks geht, statt sie in vernünftige und schöne Dinge zu lenken?

Diese Ansicht wird ja in den deutschen Medien gern gepredigt: Der der nichts hat, ist dafür selbst verantwortlich. Dass es noch eine andere Seite der Medaille gibt, kann man in dem Text von Sven auch herauslesen - wenn man denn will.

[Gast Sven Solid]

Einerseits ist es schön und gut zu sehen, wenn man drüber redet im Kontext einer bildhaften Umsetzung. Aber ich will Euch auch nicht runterziehen. Im Moment bin ich leider der Typ, "der zu Beginn der Party schon geht, weil ich nicht feiern kann, so lange ich im Babylon leb`" (Sammy Deluxe). Oder mit den Worten von Adorno, "es gibt kein richtiges Leben im falschen".   Das drückt sich sehr stark in meinen Bildern aus. Ich weiß sonst nicht, wohin damit.

[Gast]

Den Kindern wird schon im Kinderwagen beigebracht...

Das klingt jetzt so als ob die Verantwortung dafür bei den Kinderwagenkäufern läge...

Das sind "wir", die dafür sorgen, dass das so ist.

"Wir".

bearbeitet 3. Dezember 2017 von Gast

[Martin-KN]

Ein Bild mit Geschichte. Es löst Gedanken aus.

Alles richtig gemacht!

lg, martin

[- Geo -]

Ein schönes Bild (auch wenn schön nicht ganz dazu passt, du weisst hoffentlich was ich meine) auch ohne die Geschichte dazu die du im Kopf hattest.

 

BTW, ein Link zum Thema Komasaufen bei Jugendlichen:

 

https://m.suedkurier.de/nachrichten/panorama/Studie-Jugendliche-greifen-immer-seltener-zur-Flasche-auch-Komasaufen-wird-seltener;art409965,9259131

 

Sehr interessant die Zahlen aus den 70iger, mit einer der Generationen die sich heute über die jugendlichen Komasäufer sorgt

bearbeitet 3. Dezember 2017 von - Geo -

[Udo aus Moabit]

Hallo Sven,

wichtige story, aber das Bild trägt sie nicht.

Nicht in meinen Augen, sorry

Aber ich hab jetzt auch keine Idee, wie an das Thema rangehen....

[Gast Sven Solid]

Danke Udo, das kann es auch gar nicht. Nicht für jeden. Eigentlich nur für mich. Warum ? Weil es gedanklich Komponenten gibt, die nur ich zusammenfügen konnte. Ich habe vor einiger Zeit ein Buch gelesen mit dem Namen "Der schwarze Weg". Am Ende des Buches landet ein junger Mann in einer üblen Sozialbude, absolut unten angekommen. Ich habe die Geschichte oben mit dem Buch und dem Film   in meinem Kopf zusammengebracht. Das Bild wie oben zeigt eine Art Standbild.

bearbeitet 6. Dezember 2017 von Sven Solid

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