Farbproblem bei Buchdruck mit Blurb

[antonio]

Werbung (verschwindet nach Registrierung)

Liebe Leute, vielleicht kann mir jemand einen Tipp geben...ich habe jetzt das zweite Buch mit Blurb drucken lassen. Das erste war soweit o.k., aber beim zweiten hat es doch eine Anzahl Bilder mit massiven farblichen Abweichungen. Vor allem viel zu satte Grün und oft auch stark nach Blau abweichenden Tönen. Eine grosse Anzahl der Bilder sind aber gut. 

 

Ich kann mir das nicht erklären. Die Entwicklungen am Bidschirm betrachtet sehen gut aus, der Bildschirm (Mac) ist kalibriert. Ich habe in Lightroom und mit dem Buchtool in LR gearbeitet und dann direkt zu Blurb hochgeladen. Die Origianale sind in RAW- diese werden wohl beim Hochladen in jpg umgewandelt? Kann es irgendwie daran liegen? 

 

Hat da einer ähnliche Probleme schon gehabt und weiss nun woran es liegen könnte?

 

Soll ich das bei Blurb reklamieren- hat man da Chance zu Nachbesserung?

 

Mein Erfahrungshorizont in diesem Bereich ist nahe Null :-)

 

antonio

[wildlife]

welcher Mac? Und hast du auch ein Beispielsbild, das du zeigen kannst? (also die Bilddatei, kein Bild des Fotobuchs)

[antonio]

iMac, aber das spielt ja doch keine Rolle und wenn ich selber auf dem Canon Pro drucke habe ich keine Probleme. Habe den Bildschirm und das Buch nochmals bei den kritischen Bildern verglichen. Es sieht stark danach aus, als wäre die Sättigung hochgeschaubt worden. Die reinen Farbwerte, also die "Töne" stimmen weitgehend gut. Aber auf dem Papier (das ungestrichene von Blurb) ist es einfach teilweise unerträglich satt und dicht, viel heftiger als der Bildschirm. Vor allem Grün, teilweise das Rot und  machmal zuviel Blau bei einigen Bildern. Die "erdigen", mehr gelb-braun-roten und auch die SW kamen erstaunlich gut, nahezu ohne Farbstich, wie man das sonst oft sieht. Zeigen kann ich das hier nicht, da man das im direkten Vergleich sehen muss.

 

Mir geht es darum, zu erfahren, ob das Problem allenfalls bekannt ist und woran es liegen könnte.

 

Aufgefallen ist mir dabei auch wieder, wie halt eine Entwicklung auf dem Bildschirm richtig eingestellt, dann im Druck oft zu dunkel scheint, da das Papier halt nicht leuchtet wie der Bildschirm. Wie man das berücksichtigt ist mir auch nicht klar.

[jjoste]

Du kalibrierst deinen Bildschirm mit einem Colorimeter und der dazugehörenden Software auf eine Leuchtdichte von 80 bis max. 100 cd/qm. Das scheint dann am Monitor erst mal sehr dunkel, passt aber dann im Druckergebnis zum Bildschirmeindruck.

[antonio]

Ja? Das hört sich jetzt aber komisch an, warum wird dann der Druck heller, wenn der Bildschirm ein dunkleres Bild zeigt? Bisher habe ich das Bild am Bildschirm tendenziell etwas heller gestellt, damit der Druck weniger Dunkel ausfällt. Den Bildschirm hatte ich mit dem Colormonkey des Kollegen bereits kalibriert, recht das nicht? Ich versteh da nicht all zuviel von der Materie.

[antonio]

Ach so, bei Nachdenken: Dein Vorschlag geht davon aus, dass der Bildschirm eigentlich zu dunkel ist, man dann aber die Bilder heller stellt, damit man optisch am Bildschirm zu akzeptierbaren Wert kommt. Im Druck kommt es dann heller, wegen des "zu dunklen" Bildschirms?

[Mr.Darcy]

Werbung (verschwindet nach Registrierung)

Das Profilieren deines Monitors bringt dir im Druck doch gar nichts.

Blurb bietet ein Profil an: http://www.blurb.de/color-management

[antonio]

Meines Wissens lässt sich dieses Profil in LR nicht aufrufen, da es CYMUK basiert ist. In Photoshop geht das, aber das ganze Prozedere wird so langsam unhandlich, wenn ich zuerst alles noch in PS bearbeiten muss. Das Bestechende wäre ja gerade, dass man ein Buch direkt aus LR bei Blurb in Auftrag geben kann, ohne langfädige Umwege.

Blurb habe ich nun mal kontaktiert und ein paar Bilder auch schon geschickt. Mal sehen, was dabei rauskommt.

[DeLuX]

Wie bereits geschrieben wurde, ist dein Monitor (wie die meisten) zu hell eingestellt. Die Luminanz sollte zwischen 80/90 und max. 120 cd/qm liegen.

 

Du hast ja schon selbst festgestellt, dass Papier nicht leuchtet und der Druck daher immer dunkler erscheint.

Deshalb hat man ja auch Dia-Filme immer unterbelichtet, damit die Bilder bei der Projektion nicht zu hell wurden.

 

Ferner sollte der Druckdienstleister zu jeder Papiersorte ein ICC-Profil anbieten, da das Ergebnis sonst immer ein Zufallsergebnis sein wird.

Ohne ein solches Profil ist es nicht möglich, am eigenen PC zu überprüfen, was bei dem aus der Maschine kommt (Proof).

 

Einbinden musst du das Profil im Betriebssystem (Windows oder Mac OS), bei Windows z.B. mit Rechtsklick auf die Datei (icc/icm) und "Profil installieren".

Beim Mac musst du die Profile in den Ordner „/Library/ColorSync/Profiles“ oder in den Ordner „/Benutzer/[ Benutzername ]/Library/ColorSync/Profiles“ kopieren.

Anschließend stehen sie in LR zur Verfügung.

 

Darüber hinaus gibt es bei den Buch-Gestaltungsprogrammen bzw. in der Bestellsoftware meist eine Funktion "automatische Optimierung", die i.d.R. auch voreingestellt ist.

Diese Option solltest du unbedingt deaktivieren, da sonst Helligkeit, Kontrast und Farbsättigung von der Software verändert werden.

 

Als letzten Punkt würde ich noch die Kameraeinstellung hinsichtlich des verwendeten Farbraumes überprüfen.

Deiner Schilderung zufolge weichen vor allem die Grün- und Blautöne von deiner Bildschirmansicht ab, was seine Ursache z.B. in der Verwendung des Adobe RGB-Modus haben könnte.

Wenn dein Monitor diesen Farbraum nicht oder nicht vollständig darstellen kann, muss es zwangsläufig zu abweichenden Ergebnissen im Druck kommen.

 

Wer seine Bilder bei einem Druckdienstleister bestellt, sollte für die Aufnahme die Einstellung sRGB wählen.

bearbeitet 11. Dezember 2017 von DeLuX

[ing]

Wenn das Problem nur bei einigen Bildern im Buch auftritt, würde ich erst mal nicht von einem generellen Kalibrierungsfehler ausgehen. Ich bin mal gespannt, was Blurb sagt. Du wirst es uns wissen lassen, oder antonio?

[DeLuX]

Ich bin ziemlich sicher, dass es am Farbmanagement liegt.

Bei manchen Bildern fällt es nur nicht so deutlich auf.

[antonio]

Hallo DeLuX, hallo ing

Danke für die Inputs :-) Deine Stossrichtung kann ich gut nachvollziehen, DeLuX. Ich werde das mal so verfolgen und hoffe, dass ich das mit dem Profil, bzw. dessen Installation schnalle. Was ich (noch) nicht ganz begreife- wie/wo stelle ich die Luminanz ein? Muss ich das über den Spyder machen. Mein Kollege hat ein Kalibriergerät und hatte mir den Monitor kalibriert. Misst der dabei auch die Luminanz? 

 

Komisch ist nur, dass wenn ich auf unserem gemeinsamen Canon Pro  drucke, sind die Bilder auch tendenziell zu dunkel, aber das habe ich bisher eher der unterschiedlichen Leucht-/Reflexionskraft Papier/Monitor zugeschrieben. Scheint aber grundsätzlicher zu sein.

 

Blurb will noch abfotografierte Bilder aus dem Buch haben. Reiche ich noch nach. Ist mir allerdings ein wenig schleierhaft, was das bringen soll. Da kommen ja neue Variablen hinzu.

 

Meine X Pro2 steht auf sRGB- kontrolliere ich aber noch :-)

 

Jep, werde berichten, was Blurb meint.

bearbeitet 12. Dezember 2017 von antonio

[Dein Support für das Forum]

Hat dir das Forum geholfen? So kannst du das Forum unterstützen!

Premium Mitglied werden | Spenden | Bei Amazon* oder eBay* kaufen
Software: Topaz* | DxO Nik Collection* | Skylum Luminar* (–10€ mit Gutschein FXF) | * Affiliate Links