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ISOlose RAW-Konverter


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Die nächsten RAW-Workshops stehen vor der Tür und ich bereite mein kameraübergreifendes "Fuji X Secrets"-Buch vor.

 

Dabei fällt mir zunehmend auf, dass wir nicht nur über ISOlose Kameras uns Sensoren sprechen müssen, sondern genauso intensiv auch über ISOlose RAW-Konverter. Gerne wird nämlich so getan, als ob ein RAW-Konverter eine "black box" wäre – ein unbestechliches, neutrales Messgerät, mit dessen Hilfe man präzise herausfinden kann, wie ISOlos eine bestimmte Kamera arbeitet, sprich welchen maximalen Dynamikumfang man mit ihr praktisch erzielen kann.

 

Das stimmt leider nicht, denn RAW-Konverter sind alles andere als neutral und unbestechlich. Deshalb sind zum Beispiel die "objektiven" Tests von dpreview, wo man die ISO-Invarianz der dort getesteten Kameras mit Hilfe von Adobe Lightroom vergleicht, in Wahrheit fehlerhaft. Das liegt ganz einfach daran, dass Lightroom längst nicht alle RAW-Dateien aller Hersteller und Kameramodelle qualitativ gleich gut pusht. Man misst dann nicht nur die ISO-Invarianz des Sensors, sondern die ISO-Invarianz des RAW-Konverters. Wenn man also Qualitätsunterschiede zwischen einzelnen Kameramodellen feststellt, so sind diese Unterschiede keineswegs zwingend das Resultat der jeweiligen Sensoren und Prozessoren in den Kamera. Es kann sich genauso gut um Unterschiede handeln, die der RAW-Konverter produziert.

 

Eine besondere Herausforderung sind in diesem Kontext RAWs aus Fujifilms älteren Modellen mit "X-Trans CMOS I"-Sensor und "EXR I"-Prozessor, denn diese Kameras speichern RAW-Daten nur mit 12 Bit ab.

 

Ich habe hier als praktisches Beispiel für euch eine solche RAW-Datei aus einer X-E1-Vorserie mit 18-55mm-Vorserien-Zoom zum Herunterladen vorbereitet: https://www.dropbox.com/s/3rj0aedjuhu5c0f/DSCF5861.RAF?dl=0

 

So sieht die ISOlos sauber auf die bildwichtigen Lichter belichtete Datei nach dem Import im aktuellen Lightroom aus (Profil "Adobe Farbe"):

 

28352926828_bbff206803.jpg

 

Auch die X-E1 ist weitestgehend ISOlos, die eigentliche Frage lautet deshalb: Ist auch der RAW-Konverter ISOlos, mit dem ihr eure Dateien praktisch entwickelt? Mit diesem RAW könnt ihr das leicht herausfinden.

 

Hier eine Variante, die ich mit einem bekannten kommerziellen RAW-Konverter entwickelt habe:

 

40419030750_f2a7d92482.jpg

 

Und hier eine weitere Variante mit einem anderen bekannten kommerziellen Konverter:

 

42180355692_cb0c007e1f.jpg

 

Für die volle Auflösung einfach auf die Bilder klicken.

 

Nun die Challenge: Entwickelt die verlinkte RAW-Datei mit einem Konverter eurer Wahl und findet dabei selbst heraus, wie gut oder schlecht ihr mit dem Konverter eures Vertrauens den in dieser RAW-Datei enthaltenen Dynamikumfang extrahieren könnt. Oder um einen Autovergleich zu bemühen: Das RAW ist ein Motor, der mächtig Leistung bringt – der RAW-Konverter sind die dazu passenden Reifen, die man braucht, um die Leistung auch tatsächlich auf die Straße zu bringen. 500 PS und vier dünne Noträder werden den Job sicher nicht erledigen.

 

Eure Ergebnisse könnt ihr hier in diesem Thread posten, möglichst mit Links zu dezent komprimierten JPEGs in Originalgröße, damit wir auch die Feinheiten (Farbtreue, Luminanz- und Farbrauschen vs. Detailauflösung, chromatische Aberrationen etc.) vergleichen können. 

bearbeitet von flysurfer
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Sehr interessant Rico!

ich habe das Bild einmal in LR und einmal in Iridient entwickelt.  RAW Studio ging nicht (Datei nicht kompatibel?)

Iridient beherrsche ich nicht so gut, da ich es nur zum demosacing nutze und dann in LR weiterarbeitet. Diesmal habe ich es ausschließlich in Iridient bearbeitet. Ich konnte kaum die Tiefen anheben, da lediglich der Kontrast wegging.

In LR habe ich die Belichtung um +5 Blenden angehoben. Die Lichter auf -95 zurückgeholt und Profil Farbprofil gewählt. Keine Rauschunterdrückung und kein Schärfen. Klarheit +15.

Bei Iridient auch 5 Blenden überbelichtet und Highlight Recovery max.

Den Weißabgleich habe ich per Pipette mit beiden RAW Konvertern auf das linke weiße T-Shirt gerichtet.

 

Das wäre LR:

40421637790_970157b8f4_k.jpgDSCF5861 by Peter Helm, auf Flickr

 

 

Und das Iridient:

 

41328036415_92a8b5f8b5_k.jpg42180355692_bb7a7c4def_o by Peter Helm, auf Flickr

 

 

 

Peter

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Hallo Peter,

hast Du eine X-E3 zum Entwickeln im X RAW Studio verwendet? Wenn nicht, schlägt wahrscheinlich die Beschränkung der Kamera zu: Es können nur RAWs des eigenen Kamera-Modells entwickelt werden. Wenn X-E3 verwendet, ist es vielleicht auch eine Inkompatibilität mit dem erwähnten Vorserien-Modell.

Ansonsten, interessanter Vergleich! Danke!

Edgar

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Ich habe mich mit Capture One 11 herangemacht - dabei bewusst keine Rauschreduzierung eingestellt.

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Hier ist meine LIghtroomversion, erstellt mit 6.8 und ja, ich habe kräftig geschummelt.

Ich habe neben den Belichtungskorrekturen noch eine Rauschreduktion hinzugefügt und partiell abgedunkelt oder aufgehellt, dann auch noch geschärft.

So hätte ich es vermutlich entwickelt wenn es mein Bild wäre (aber ich war natürlich nicht vor Ort).

 

Das kleine Bild habe ich wie sonst auch immer angehängt.

 

Hier müsstet ihr es bei Interesse in groß wiederfinden:

 

https://www.dropbox.com/s/nxybp1i89vf3c3h/DSCF5861.jpg?dl=0

 

 

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Man sieht sehr schön, wie Lightroom bei der Tint-Korrektur versagt – während andere Konverter wie Iridient, C1, Photo Ninja und sogar Luminar 2018 zumindest diesen Aspekt gut hinbekommen.

 

Bei 14-Bit-RAWs ist das LR-Versagen beim Extrem-Push von Schattentönen deutlich weniger stark ausgeprägt, aber bei Pushs von 5 EV und mehr immer noch sichtbar – insbesondere übrigens bei RAWs, die mit dem ES gemacht wurden (warum auch immer).

 

Aus diesem Grund sind alle ISO-Invarianz-Vergleiche von dpreview fehlerhaft, sofern diese auch Modelle von Fujifilm mit X-Trans-Sensor beinhalten. Denn diese Vergleiche werden stets mit Lightroom gemacht, also mit genau dem Konverter, der bei bei Fuji-RAFs das nicht gut kann, was er eigentlich neutral vermessen soll.

 

Die Lösung für den erschütterten LR-Benutzer ist übrigens trivial: Bei RAWs mit hohem Push-Bedarf einfach das RAF mit dem Iridient X-Transformer in ein DNG umwandeln und dieses dann in Lightroom ganz normal entwickeln. Schon ist der Farbstrich weg und die Schatten werden perfekt dargestellt.

bearbeitet von flysurfer
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Man sieht sehr schön, wie Lightroom bei der Tint-Korrektur versagt – während andere Konverter wie Iridient, C1, Photo Ninja und sogar Luminar 2018 zumindest diesen Aspekt gut hinbekommen.

 

Bei 14-Bit-RAWs ist das LR-Versagen beim Extrem-Push von Schattentönen deutlich weniger stark ausgeprägt, aber bei Pushs von 5 EV und mehr immer noch sichtbar – insbesondere übrigens bei RAWs, die mit dem ES gemacht wurden (warum auch immer).

 

Aus diesem Grund sind alle ISO-Invarianz-Vergleiche von dpreview fehlerhaft, sofern diese auch Modelle von Fujifilm mit X-Trans-Sensor beinhalten. Denn diese Vergleiche werden stets mit Lightroom gemacht, also mit genau dem Konverter, der bei bei Fuji-RAFs das nicht gut kann, was er eigentlich neutral vermessen soll.

 

Die Lösung für den erschütterten LR-Benutzer ist übrigens trivial: Bei RAWs mit hohem Push-Bedarf einfach das RAF mit dem Iridient X-Transformer in ein DNG umwandeln und dieses dann in Lightroom ganz normal entwickeln. Schon ist der Farbstrich weg und die Schatten werden perfekt dargestellt.

 

 

Kannst du das mit der Tint-Korrektur noch mal erklären bitte, bin mir nicht sicher ob ich dich (den Begriff) richtig verstehe.

 

Tatsächlich gefallen mir persönlich die LR Ergebnisse hier am besten, was natürlich nicht heißt, dass die LR Interpretation der Daten richtiger ist als die anderen.

Dazu ist das (tolle) Motiv aber vielleicht auch weniger geeignet, da außer dir wohl kaum einer weiß, wie es eigentlich aussehen müsste.

 

BTW: Danke für das zur Verfügung stellen und wo ist das eigentlich aufgenommen?

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Kannst du das mit der Tint-Korrektur noch mal erklären bitte, bin mir nicht sicher ob ich dich (den Begriff) richtig verstehe.

 

 

 

Man sieht deutlich, das bei LR die Schatten absaufen und die Farben stark ins Grüne gehen. Mit X-Transformer passt es dann wieder.

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Bin unterwegs und das Zitieren klappt an dem Rechner hier nicht, beziehe mich auf Ricos Post Nr. 11:

 

Danke, ja die Unterschiede sind schon deutlich. Ich hätte nur (ohne Kenntnis der Verhältnisse vor Ort) die LR Version für natürlicher gehalten (i.S. von feuchtem Fels mit Moos und Flechten). Aber das war dann wohl eine Fehlinterpretation sowohl von LR als auch von mir. Auf jeden Fall interessant und ein guter Hinweis für die Praxis.

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Habe mich mit folgender Kombination versucht:

 

Iridient-X-Transformer  -> DNG-Datei

 

PS Elements 13 - DNG verarbeiten 

 

Ergebnis: 

 

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