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Girlfriend


Lithographin

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Girlfriends

 

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Cristina

bearbeitet von Lithographin
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Unscharfe Silhouetten in Rückansicht im Gegenlicht, Spiegelung, S/W kontrastreich entwickelt, Körnung, massive Vignette, zerrupfter Rand... kann man machen, aber mir erschließt sich die Verbindung zum Titel nicht, der für mich emotionaler besetzt ist, als es das Bild widerspiegelt. Aber vielleicht ist der Kontrast zum Titel ja gewollt?

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Die Tochter einer Freundin auf dem Weg zum Standesamt mit Freundinnen von ihr die geheiratet haben.
Sie war Trauzeugin. Ich habe den Moment eingefangen als kurz vor dem Trauungszimmer waren und regelrecht ins Licht gingen.

 

Die drei waren einfach glücklich, überdreht und aufgeregt weil es endlich geklappt hat und jetzt soweit war.

Musste aus der Situation heraus einfach sein.

 

Der Rand kommt im Print auf Baryt, wofür er eigentlich gedacht war, richtig gut.

Ansonsten bin ich auch kein Freund von Rändern.

 

Wie auch immer, für mich muss das Bild genau so sein. Eine genaue Darstellung würde den Zauber den ich "Gesehen" habe zunichte machen.

bearbeitet von Lithographin
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War auch von mir keine Kritik am Bild selbst. Kann Deine emotionale Bindung absolut nachvollziehen. Aber ohne die jetzt folgende „Geschichte zum Bild“ war die Verbindung zum Titel, und nur darum ging es mir, eher rätselhaft. Danke für die Aufklärung, mit der Geschichte dazu sehe ich es auch neu :)

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War auch von mir keine Kritik am Bild selbst. Kann Deine emotionale Bindung absolut nachvollziehen. Aber ohne die jetzt folgende „Geschichte zum Bild“ war die Verbindung zum Titel, und nur darum ging es mir, eher rätselhaft. Danke für die Aufklärung, mit der Geschichte dazu sehe ich es auch neu :)

Habe ich auch nicht so aufgefasst. Ich hätte es ja gleich dazuschreiben können. Freut mich das Du Dich mit dem Bild auseinandergesetzt hast. :)

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Weggehende Menschen in SW, mit einem unklaren, vernebelten Ziel, in so einem Rahmen mit dem Korn, das gefällt mir spontan sehr gut. Da kann ich viel hineinsehen und es inspiriert mich zu allerhand Geschichten. Auf die deine wäre ich nicht gekommen. Und ich finde es schon ein bisschen merkwürdig, ich meine interessant, dass du das Glück und die Freude der eigentlichen Situation so umgesetzt hast. Aber – honi soit qui mal y pense! Ich stelle auch gerne Kontra-Eindrücke von Situationen dar: Nur "schön und glücklich" kann man ja auch nicht immer aushalten.

Also – dein Bild auch ohne deine Geschichte finde ich richtig toll – danke!

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In Bezug auf Titel und der Story aus #3 fehlt mir die Farbe.

 

Sie gehen ins Licht, ins Leben oder zumindest in einen neuen Lebensabschnitt.

Dazu noch frisch verheiratet. Dazu entscheidet man sich doch häufig aus Liebe und Lebenslust.

Für mich wäre das Farbe, Licht, Leben ... mein persönliches „Bild“ halt.

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Danke auch Euch Xavax und Uwe für Eure Kommentare!

 

--------------------------------------------------------------------------------------------------

 

Das nun Geschriebe wurde zwar durch die Kommentare angeregt, köchelte aber schon länger in mir und ist für alle gedacht die das hier lesen wollen.

 

Ich habe nichts zum Bild geschrieben weil das in der Vergangenheit in den Foren immer mehr zum Thema wurde.

Ich persönlich schrieb gerne eine kleine Geschichte dazu. Wo, warum, aus welcher Gefühlsregung etc.

Das führte oft zu Diskussionen die mit dem Bild ungefähr so viel zu tun hatten wie eine Kugel Eis und eine geplante Expedition zum Mars.

 

Ich bin schon immer ein sehr gefühlsbetonter Mensch. Ich beobachte, höre zu, lese, bilde mir so nach und nach meine Meinung in der Hoffnung alle Seiten gehört zu haben.

Das hat Zeit, entwickelt sich.

 

Und dann gibt es Situationen, Momente, in denen ich von 0 auf 100 voll einsteige ohne das auch nur im mindesten kontrollieren zu können.

Ich was schon immer so, habe es aber nie gezeigt. Mein Ventil war das Schreiben, Zeichnen und die Fotografie.

 

Auf dem Bild sind drei Frauen zu sehen die einen Gang entlanggehen.

Bei meiner Bearbeitung sieht logischerweise jede® etwas anders. Es entstehen Geschichten im Kopf oder auch nicht. Es gefällt, oder auch nicht.

Aber es regt zu einer Diskussion an. Das ist schon sehr gut in meinen Augen.

 

Ich passe aber immer mehr auf zu verschweigen was hinter mir, meinen Bildern, Gefühlsregungen wirklich steht.

Warum das jetzt wieder?

 

Weil ich anders bin. Weil ich transsexuell bin, oder war. Je nachdem.

Gott wie ich dieses Wort Trans ... hasse.

 

Weil ich die Geschichte die hinter diesem Paar steht anders sehe als die meisten.

 

Ich wusste von klein auf das ich ein Mädchen war. Anfangs stört einen das nicht. Dann wird man älter, die Geschlechtertrennung wird aktuell bei den heranwachsenden Jugendlichen.

Es war auch eine Zeit in der es kein Internet gab. Meine Eltern übersiedelten von Ingolstadt in ein 600 Seelen Dorf in Österreich.

Dirndl, Bauern, viel Natur, die Probleme der männlichen Jugendlichen wurden selten mit Reden gelöst.

 

Es gab mehrere Ereignisse die mir klarmachten das ich niemanden zum Reden hatte, auch nicht meine Eltern. Also drehte ich den Spieß um und wurde zum wilden Hund.

Ich igelte mich ein und gab nur noch Gas.

 

Jugendfeuerwehr, Bergwacht, Lehre als Lithograph, 4 Jahre Militärdienst mit jeder Ausbildung die gar nicht extrem genug sein konnte.

UNO Einsatz und 9 Jahre Polizei am Wachzimmer, Verkehrstreife am Motorrad und die Beginne mobilre Einsatzkommandos.

Je mehr, desto besser. Nur nicht nachdenken, zur Ruhe kommen.

 

Mein "anderes ICH" wurde aber trotzdem immer stärker was ich allerding tunlichst unterdrückte indem ich alles an Überstunden und Ausbildung mitnahm was möglich war.

Nach einem Nachtdienst vom Dienstmotorrad auf die private Maschine mal eben nach Italien gefahren um am nächsten Tag wieder Dienst zu machen.

200 Überstunden und mehr waren im Sommer mit Festspielen, Papstbesuch und allem was sonst noch anfiel kein Problem.

 

Ich merkte das ich es nicht schaffte, kündigte mit 30 und ging in die Privatwirtschaft.

So recht fand ich aber auch keinen Ausweg und so wiedrholte sich das Ganze im Außendienst.

Ich arbeitete mich hoch bis zum Verkaufsleiter Westösterreich und hielt "mich" mit Arbeit flach. 12 - 16 Stunden am Tag bis hin zu 150.000 km im Jahr, was in Österreich in den Alpen schon eine Ansage ist.

 

Dann kam endlich der Zusammenbruch. Was ich selber nicht schaffte sagte mir mein Körper.

Ich konnte kaum noch reden, stotterte nur noch und ohne Krücken konnte ich nicht mehr gehen. Mein Bandscheibenvorfall unterstützte mich da nach Kräften.

 

Ich könnte jetzt noch viel schreiben, aber ich mache es kurz.

Ich stellte mich dem was ich verdrängte. Dank der Standpauke meiner Hausärztin und meines damaligen Verkaufleiters Österreich die mir ins Gewissen redeten.

 

Ich wusste das ich mich sozial isolieren würde, machte aber trotzdem den ersten Schritt.

Behandlung, psychologische Tests die schon einen stark entwürdigenden Charakter hatten und die Erkenntnis das alles was ich bisher in meinem Leben erreicht, gemacht hatte keine Bedeutung mehr hatte.

Transsexuelle werden, wie viele andere durch die soziale Zentrifuge nach außen gedrängt. Nach und nach ist man kein Teil mehr von etwas.

 

Ich zog es trotzdem durch.

Alle Gutachten und plötzlich nur noch das helle Licht am OP Tisch.

 

Das war vor 7 Jahren. Von dem Zusammenbruch habe ich mich nie wirklich erholt und wurde irgend wann in Frühpension geschickt obwohl ich mich auch da Anfangs wehrte.

Ein Stigma in unserer Gesellschaft. 

 

Ich habe diese Entscheidung niemals bereut, spüre aber jeden Tag die Konsequenzen. Mal mehr, mal weniger. Mal sind es Nadelstiche, mal ein gefühlsmässiger Schlag ins Gesicht.

Oft wird mir gesagt das sei ja alles kein ... Aber mein "Adressbuch" hat sich doch massiv gelichtet.

Ehrlich zu sich selber zu sein, zu sich stehen ist das schwierigste was ich in meinem Leben gemacht habe.

 

Warum ich das jetzt schreibe?

Es mag andere Gründe geben, aber jetzt, heute, es war nur dieses Bild.

 

Das Bild von 2 jungen Damen die ihren Weg gegangen sind.

 

Geflüchtet aus dem ehemaligen Jugoslavien während des Krieges haben sie hier Fuss gefasst.

Eine der beiden hat eine schwere Krankheit überstanden, die andere hat immer zu ihr gehalten.

Sie haben es geschafft.

 

Warum ich das Bild so und nicht anders gemacht habe, gerade jetzt gezeigt habe?

Keine Ahnung.

 

Manchmal muss es raus.

Sei es ein Bild, eine Zeichnung oder eben Worte.

Mir hilft die Fotografie schon mein ganzes Leben. Sie sagt manchmal das was ich nicht in Worte zu fassen vermag.

Und meine Worte sagen das was ich nicht zeigen kann.

 

Cristina

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Hallo.

 

Was ich an dem Bild besonders mag, angesehen sofort Emotionen da, zwar eine andere Geschichte aber um so besser. Lässt viel Freiraum. Perfekt. Das macht für mich Fotografie aus. Ich hab nicht eine Sekunde daran gedacht, dass man es anders machen müßte.

 

Gut Licht aus Wien.

bearbeitet von Missmut
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Hallo Cristina.

 

Das Bild - sowohl inhaltlich als auch in der Ausarbeitung* - gefällt mir sehr sehr gut. Leider macht der Titel es kaputt.

 

Das klingt jetzt härter, als es gemeint ist, daher möchte ich das kurz erläutern:

Du kennst ja den Anlass, Hintergrund und die Beziehung der Personen im Bild, daher erscheint Dir dieser Titel passend. Ich als neutraler Betrachter würde mir aber gerne meine eigene "Story" ausdenken, wenn ich so ein Bild sehe. Und der Bildtitel drängt mich da in eine Richtung, die mir nicht plausibel erscheint: es gibt keinen sichtbaren Körperkontakt zwischen den Personen, es könnten auch einander völlig Unbekannte sein, die da nebeneinander her laufen. Ohne den Titel hätte ich mehr Spielraum, mir zu dieser Szene eigene Gedanken zu machen.

 

*Doch noch etwas zur Ausarbeitung: Ich hätte hier einen ganz leichten Sepiastich gesetzt (falls Du mit Lightroom arbeitest: Ich meine Teiltonung der Schatten mit den Werten 30 und 6), damit das Bild ein wenig wärmer erscheint. Ist aber natürlich Geschmackssache...

 

Viele Grüße

Matthias

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Hallo Christina,

 

zunächst einmal meinen allergrößten Respekt für deine Offenheit und den tiefen Einblick in den Seelenleben.

Deine Geschichte zeigt, wie weit unsere Gesellschaft noch davon entfernt ist, den einzelnen Menschen so zu akzeptieren und zu respektieren, wie er ist.

Noch steht die Norm über dem Individuum, aber ich bin sicher, das wird sich ändern und Menschen wie du werden maßgeblich dazu beitragen.

 

Doch nun zu deinem Bild:

Mit Kenntnis der Geschichte dahinter, erschließt sich der Titel natürlich schon.

Ich bin aber ganz der Meinung von Matthias, ohne Titel hat der Betrachter viel mehr Raum, (s)eine eigene Geschichte zu entdecken.

Vielleicht sogar eine ganz ähnliche, nur mit anderen Protagonisten.

 

Wie auch immer; das Bild ist auf jeden Fall sehr stark und ich wollte nichts daran geändert wissen.

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Hallo Cristina.

 

Das Bild - sowohl inhaltlich als auch in der Ausarbeitung* - gefällt mir sehr sehr gut. Leider macht der Titel es kaputt.

 

...

 

Viele Grüße

Matthias

 

Hallo Cristina.

 

Ich zitiere mich mal eben selbst, damit der Bezug da ist...

 

Deinen ausführlichen Beitrag (#8) habe ich jetzt erst gelesen, da ich Dein Bild gesehen und dazu gleich etwas schreiben wollte.

 

Nicht, dass ich an meinen Anmerkungen etwas ändern möchte, jetzt, wo ich mehr über Dich weiss. Ich möchte Dir nur, wie schon einige Vorredner, meinen allergrößten Respekt für Deine Offenheit und Deinen Umgang mit einem schwierigen Thema ausdrücken. Schön, dass es Menschen wie Dich gibt, und dass man sie - Dich - hier findet.

Viele Grüße

Matthias

bearbeitet von Mattes
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Ich finde nicht, dass der Titel das Bild kaputt macht. Im Gegenteil, es lädt bewusst dazu ein das Bild so zu erkunden wie es Cristina gesehen und was sie dabei gefühlt haben könnte. Eben weil man bei dem Titel etwas anderes erwartet und er scheinbar so widersprüchlich ist. Es muss nicht immer die eigene Interpretation sein. Gerade bei so einem persönlichen Bild finde ich den Titel sehr wichtig.

 

Und meinen größten Respekt dafür, dass du hier deine Geschichte so offenlegst.

bearbeitet von ArsRava
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