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Hohe Ausschußquote, viele unscharfe Bilder


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Ich fotografiere mit der X-Pro2 seit ihrem Erscheinen 2016, meine Frau mit der X-T2.  Wir erleben immer wieder, daß unsere FUJIFILM X-Kameras überraschend hohe Ausschußquoten produzieren. Der Fehler: Unscharfe Fotos. Aufgefallen ist es uns wiederholt bei Hochzeiten, aber neulich eben auch im Studio. Den Situationen gemeinsam ist schlechteres Licht. Im Studio womöglich noch etwas besser als in einer Kirche oder einem Standesamt.

Wir haben schon angefangen "zu warten", wenn wir den Auslöser halb heruntergedrückt haben, bis der AF denn mal scharf gestellt hat. Das führt zu weniger Ausschuß, aber immer noch zu viel. Und es bremst uns sehr aus. Zum Vergleich: In denselben Situationen haben unsere Nikon D800E nur die üblichen paar Outtakes produziert. Und im Studio eigentlich gar keine, was die Schärfe angeht. Bei den D800E haben wir auch niemals "warten" müssen.

Jetzt gibt es aber mehr als genug scharfe und gelungene Portrait-Fotos oder Sport-/Action-Aufnahmen, die mit diesen FUJIFILM X-Kameras entstanden sind. Bevor wir also unsere Kameras für diese hohe Ausschußquote ächten und das womöglich zu unrecht, fragen wir nochmal nach: Was haben wir verkehrt gemacht, wo könnte uns ein Fehler unterlaufen sein?

  1. Als Objektive kommen zumeist das XF 16-55/f2.8 an der X-Pro2 oder X-T2 zum Einsatz bzw. das XF 18-55/f2.8-4 (Kit-Objektiv) an der X-T2.
  2. Die Kameras sind beim Einzel-AF auf Schärfe-Priorität eingestellt
  3. Das Problem tritt auch mit Gesichtserkennung auf, m.E. sogar schlimmer als ohne. Die Verwendung von Gesichtserkennung bei Portraitshootings ist ein Tip von FUJIFILM gewesen.
  4. In der Einstellung AF-C wird das Ergebnis leicht besser, bleibt trotzdem merklich hinter der D800E zurück
  5. Pre-AF habe ich eingeschaltet, scheint sich nicht zu meinen Gunsten auszuwirken in diesen Situationen

Momentan sind wir vor allem bei Portrait-Aufnahmen sehr enttäuscht. Wenn ich die Fotos ansehe, die mit der Nikon D800E + Zeiss Apo Sonar T* 2/135 oder auch mit Nikon AF-Objektiv entstanden sind, dann zweifle ich gerade, ob die FUJIFILM X-Kameras eine gute Wahl für uns sind.

Auf Reisen, unterwegs und zum immer dabei Haben: Perfekt. Auch bei mehr Licht erscheint der AF sicherer zu sein.

Wir sind für Ideen zur Ursachenfindung / zur Lösung dankbar.

 

bearbeitet von pbielert
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Als früherer Nikonianer nutze ich seit Beginn der Fuji-X-Serie die E1, E2 und aktuell die T2. Jeweils mit den vorgesehenen Zusatzhandgriffen.

Im Einsatz sind vorwiegend X-Festbrennweiten.

Fokussierprobleme, wie von Dir beschrieben, kann ich nicht bestätigen. Der Fokus sitzt insbesondere bei der T2 genau dort wo er sein soll

und ist in 99 % der Fälle absolut scharf. Motive "in Bewegung" fotografiere ich aber eher seltener.

 

bearbeitet von St.-Gaudens
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vor 18 Stunden schrieb pbielert:

[...]

Wir sind für Ideen zur Ursachenfindung / zur Lösung dankbar.

Servus Ihr zwei,

wenn man produzieren muss und das Werkzeug funktioniert nicht so, wie man es möchte oder gewohnt ist, dann ist das natürlich unbefriedigend.

Das Thema AF bei Fuji ist immer wieder ein Thema. Und so oft es kommt, so vielfältig sind im einzelnen die Gründe für Fehlfokus. Da wird es schwierig Rat zu geben. Ich möchte an dieser Stelle wenigstens einen Tipp geben: Wie sieht denn die Einstellung bei Euch bei diesem Menüpunkt aus? Wenn diese Option auf 'On' steht, dann kann das leicht dazu führen, dass man unbewusst, da man ja i.d.R. die Kamera-Objektivkombination vorne hält, den Fokus nach dem AF leicht verstellt.

Ganz grundsätzlich sollte das XF 16-55/f2.8 mit seinen schnellen Linearmotoren und Offenblende ohne Fehl und Tadel sein. Das XF 18-55er ist dafür bekannt, dass es in Kombination mit AF am kurzen Ende gerne mal danebenhaut. Das triff umso häufiger auf, desto kleiner die Blende, also größer die Tiefenschärfe ist. Ich sage dazu "Passt scho"-Fokus.

AF-C würde ich nur für bewegte Motive nehmen. Alles, was fast statisch ist, nur mit AF-S. Die Angewohnheit, immer Continous AF zu verwenden, sollte man bei Fuji sein lassen. Deshalb kann ich nicht ganz nachvollziehen, warum AF-C bei Euch besser sein soll. Das lässt mich irgendeinen anderen Fehler in der Bedienung vermuten.

Großes Verschwenken nach AF ist eine Technik, die man sich besser abgewöhnt.  (weiß nicht, wie Ihr da arbeitet).

Steht die Einstellung auf Fokuspriorität und AF+MF auf 'Aus', dann sollte man auch ganz beherzt den Auslöser durchdrücken können, weil dann fokussiert wird und beim Zustand "Ist im Fokus" ausgelöst wird.

So schön es ist, dass die Fujis so leicht sind, habe ich oftmals den Eindruck, dass ein schweres Gerät nicht so leicht dazu führen würde, dass ich eine kleine Verwacklunsgunschärfe produziere. Ich bin mir mittlerweile sicher, dass ich "in action" den Vorgang "Auslösen" zu ruppig durchführe, so dass ich mir in der 1-zu-1-Ansicht eine leichte Bewegungsunschärfe einhandle.

Instant-AF ist bei schlechten Lichtverhältnissen auch eine Option. Da wird dann explizit mit Offenblende fokussiert. Das hat zwei Auswirkungen: a) Mehr Licht auf den Sensor b) Schärfeeben schmal, so dass tatsächlich das fokussiert wird, was soll.

Zu allerletzt: Das Fokusquadrat nie so groß werden lassen, dass ein Teil einer anderen Schärfeebene (z.B. Hintergrund) mit enthalten ist. Ich arbeite i.d.R. mit dem zweitkleinsten AF-Feld bei der X-T2. Beim kleinsten Feld fällt der AF auf Kontrastautofokus zurück und verwendet nicht mehr die Phasendetektionspixel. Das wird deutlich langsamer, aber in bestimmten Situationen auch genauer.

Sollten wir noch mehr erzählen können, dann müsstest Du uns den Motivtyp näher erläutern, der zu Eurem Ausschuss führt. Z.B. rennende Kinder, zitternde Greise, tanzendes Brautpaar bei Schummerlicht.

Gruß
Andreas

bearbeitet von Gast
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vor 39 Minuten schrieb Graufilter:

Servus Ihr zwei,

wenn man produzieren muss und das Werkzeug funktioniert nicht so, wie man es möchte oder gewohnt ist, dann ist das natürlich unbefriedigend.

Das Thema AF bei Fuji ist immer wieder ein Thema. Und so oft es kommt, so vielfältig sind im einzelnen die Gründe für Fehlfokus. Da wird es schwierig Rat zu geben. Ich möchte an dieser Stelle wenigstens einen Tipp geben: Wie sieht denn die Einstellung bei Euch bei diesem Menüpunkt aus? Wenn diese Option auf 'On' steht, dann kann das leicht dazu führen, dass man unbewusst, da man ja i.d.R. die Kamera-Objektivkombination vorne hält, den Fokus nach dem AF leicht verstellt.

Ganz grundsätzlich sollte das XF 16-55/f2.8 mit seinen schnellen Linearmotoren und Offenblende ohne Fehl und Tadel sein. Das XF 18-55er ist dafür bekannt, dass es in Kombination mit AF am kurzen Ende gerne mal danebenhaut. Das triff umso häufiger auf, desto kleiner die Blende, also größer die Tiefenschärfe ist. Ich sage dazu "Passt scho"-Fokus.

AF-C würde ich nur für bewegte Motive nehmen. Alles, was fast statisch ist, nur mit AF-S. Die Angewohnheit, immer Continous AF zu verwenden, sollte man bei Fuji sein lassen. Deshalb kann ich nicht ganz nachvollziehen, warum AF-C bei Euch besser sein soll. Das lässt mich irgendeinen anderen Fehler in der Bedienung vermuten.

Großes Verschwenken nach AF ist eine Technik, die man sich besser abgewöhnt.  (weiß nicht, wie Ihr da arbeitet).

Steht die Einstellung auf Fokuspriorität und AF+MF auf 'Aus', dann sollte man auch ganz beherzt den Auslöser durchdrücken können, weil dann fokussiert wird und beim Zustand "Ist im Fokus" ausgelöst wird.

So schön es ist, dass die Fujis so leicht sind, habe ich oftmals den Eindruck, dass ein schweres Gerät nicht so leicht dazu führen würde, dass ich eine kleine Verwacklunsgunschärfe produziere. Ich bin mir mittlerweile sicher, dass ich "in action" den Vorgang "Auslösen" zu ruppig durchführe, so dass ich mir in der 1-zu-1-Ansicht eine leichte Bewegungsunschärfe einhandle.

Instant-AF ist bei schlechten Lichtverhältnissen auch eine Option. Da wird dann explizit mit Offenblende fokussiert. Das hat zwei Auswirkungen: a) Mehr Licht auf den Sensor b) Schärfeeben schmal, so dass tatsächlich das fokussiert wird, was soll.

Zu allerletzt: Das Fokusquadrat nie so groß werden lassen, dass ein Teil einer anderen Schärfeebene (z.B. Hintergrund) mit enthalten ist. Ich arbeite i.d.R. mit dem zweitkleinsten AF-Feld bei der X-T2. Beim kleinsten Feld fällt der AF auf Kontrastautofokus zurück und verwendet nicht mehr die Phasendetektionspixel. Das wird deutlich langsamer, aber in bestimmten Situationen auch genauer.

Sollten wir noch mehr erzählen können, dann müsstest Du uns den Motivtyp näher erläutern, der zu Eurem Ausschuss führt. Z.B. rennende Kinder, zitternde Greise, tanzendes Brautpaar bei Schummerlicht.

Gruß
Andreas

Hallo Andreas

Solche hervorragend sachlichen Erläuterungen sind super.

In ähnlichen Fällen wünsche ich mir das auch von anderen im Forum ( zu oft wird unsachlich bis beleidigend  etwas beantwortet...)

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vor einer Stunde schrieb axel g:

Solche hervorragend sachlichen Erläuterungen sind super.

In ähnlichen Fällen wünsche ich mir das auch von anderen im Forum ( zu oft wird unsachlich bis beleidigend  etwas beantwortet...)

Ich finde auch das Andreas/Graufilter hier vorbildlich konstruktiv geantwortet hat. Ich könnte mir vorstellen, dass dies (bezugnehmend auf deine Kritik bez. anderen Stellen im Forum) vor allem auch darin begründet ist, dass der TO hier in genau so vorbildlicher Weise nachgefragt hat. Daran scheitert es oft und dann hat auch keiner mehr Lust sich mit dem Problem ernsthaft zu befassen. Ich hoffe das so auch eine Lösung für pbielert erreicht werden kann.

/ Ende mit Off topic 

bearbeitet von AS-X
überflüssiges Wort entfernt
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Ich möchte den Thread auch mal kurz nutzen, ob nachzufragen, ob jemand ne Idee hat, woran das liegt. X-Pro2, 35mm, f2. Folgendes Bild ist mit f13 und 250/sec fotografiert, im still stehen und der Autofokus hat ein grünes Quadrat angezeigt. Sowas hab ich leider oft, dass das Bild zwar nicht richtig unscharf ist, trotzdem aber leicht daneben. Ist das Objektiv kaputt?

https://i.imgur.com/loQLudy.jpg

 

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vor 11 Stunden schrieb Graufilter:

So schön es ist, dass die Fujis so leicht sind, habe ich oftmals den Eindruck, dass ein schweres Gerät nicht so leicht dazu führen würde, dass ich eine kleine Verwacklunsgunschärfe produziere. Ich bin mir mittlerweile sicher, dass ich "in action" den Vorgang "Auslösen" zu ruppig durchführe, so dass ich mir in der 1-zu-1-Ansicht eine leichte Bewegungsunschärfe einhandle.

Instant-AF ist bei schlechten Lichtverhältnissen auch eine Option. Da wird dann explizit mit Offenblende fokussiert. Das hat zwei Auswirkungen: a) Mehr Licht auf den Sensor b) Schärfeeben schmal, so dass tatsächlich das fokussiert wird, was soll.

Zu allerletzt: Das Fokusquadrat nie so groß werden lassen, dass ein Teil einer anderen Schärfeebene (z.B. Hintergrund) mit enthalten ist. Ich arbeite i.d.R. mit dem zweitkleinsten AF-Feld bei der X-T2. Beim kleinsten Feld fällt der AF auf Kontrastautofokus zurück und verwendet nicht mehr die Phasendetektionspixel. Das wird deutlich langsamer, aber in bestimmten Situationen auch genauer.

Herzlichen Dank, @Graufilter, für Dein detailliertes und begründetes Posting. Da ist viel Info enthalten, die ich noch nicht kannte. Die zitierten Hinweise sind m.E. vielversprechendsten. Dieses "ruppige" Auslösen scheint zu unserem "warten auf den AF" bzw. pausieren bei halb gedrücktem Auslöser zu passen. Ich prüfe unsere Einstellungen und werde noch einmal im Studio ein paar Aufnahmen ausprobieren. Die Nikon D800E hat das in  denselben Situationen verziehen; würde zu Deiner Erfahrung mit Body-Größe und Gewicht passen. Denn: Die scharfen Fotos mit der D800E erziele ich im wesentlichen sogar mit manuellen Objektiven.

AF+MF ist z.Zt an, das wird ausgeschaltet.

AF-C ist deswegen an, um leichtere, spontane Bewegungen des Models zu kompensieren.

Fokussieren und verschwenken nutze ich kaum (noch). 

Die Motive sind absolut keine bewegten Motive im Wortsinn: Keine Sportler, spielende Kinder o.ä., sondern ein Brautpaar oder ein Model im Studio. Insbesondere bei letzterem bin ich eben so überrascht, weil sie weiß, daß sie abgelichtet wird, weil sie weiß, daß sie stillhalten sollte und es tut.

Ich bedanke mich bei allen, die sich die Zeit genommen haben, mein langes Posting zu lesen und sich ihre Gedanken zu machen und mir zu schreiben.

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vor 2 Minuten schrieb Zrag:

dass das Bild zwar nicht richtig unscharf ist, trotzdem aber leicht daneben

Ich kann keine wirkliche Unschärfe ausmachen in Deinem Foto. Das, was ich meine zu sehen, könnte das bereits auf Beugungsunschärfe bei der kleinen Blende zurückzuführen sein?

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