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Sinnvolle Belichtungszeiten mit OIS


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Bei einem kleinen Fotospaziergang, geleitet von einer Fotografin für Fuji X Systems, hatte sie beiläufig erklärt dass nur ein bestimmter Bereich für die möglichen Verschlusszeiten sinnvoll ist mit OIS zu fotografieren. 

Sie hatte das Beispielhaft so erklärt, dass man sich die unterschiedlichen Verschlusszeiten, wie auf dem Drehregler, als einen art Kuchen vorstellen kann und nur ein bestimmtes Stück davon eignet sich um mit dem OIS zu fotografieren. 

Ich habe einen Artikel im I-Net gefunden der zu dieser Aussage kommt:

Quote

Ist ein Bildstabilisator vorhanden (und aktiv), so hat man in etwa 2-3 Blendenstufen mehr Puffer. In Zeit ausgedrückt: Fotografiere ich mit einem 200 mm Objektiv, würde ich ohne Bildstabilisator 1/200 s benötigen; davon 2 Blendenstufen runter sind dann also scharfe Aufnahmen mit 1/200 * 1/2 * 1/2 = 1/50 s bei einer Brennweite von 200 mm noch möglich.

Mich würde jetzt interessieren welche Erfahrungen ihr mit dem OIS und den Verschlusszeiten gemacht habt? Ist die oben genannte Formel eine gute Faustformel so wie die für die Belichtungszeit in Bezug auf die Brennweite?

Belichtungszeit = Kehrwert der Brennweite. Beispiel: 50 mm Brennweite, mindestens 1/50 s

Was die Fotografin wahrscheinlich auch noch meinte ist, bei einer Belichtungszeit von > 1/1000 s machte wahrscheinlich auch nicht mehr viel Sinn mit dem OIS zu arbeiten. Bedeutet die o.a. Faustformel für den Bildstabilisator, dass man z.B. bei 24mm Brennweite (KB) rund 1/8 s nicht unterschreiten sollte? 

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vor 23 Minuten schrieb Schmaid:

Belichtungszeit = Kehrwert der Brennweite. Beispiel: 50 mm Brennweite, mindestens 1/50 s

Hallo Schmaid,

diese alte Faustregel bezieht sich auf Kleinbild-Objektive. Bei Crop-Kameras müsstest Du das Ergebnis noch durch den Crop-Faktor teilen, also 

Belichtungszeit = 1 / (Brennweite * 1,5)

Das ist aber wirklich nur eine grobe Faustregel, weil noch eine Menge anderer Faktoren eine Rolle spielen

  • Masse der Kamera: eine schwere Kamera wackelt durch ihre höhere Massenträgheit natürlich weniger als eine Leichte
  • Der Fotograf selbst - wie ruhig kann er die Kamera halten, hat er einen stabilen Stand, kann er die Arme abstützen, ist er nervös oder außer Atem
  • Der Zufall - mit etwas Glück löst man genau in dem Moment aus, in dem die Kamera sich nicht bewegt

Wenn die Lichtverhältnisse sehr schlecht sind, wäre auch eine ISO-Reihe sinnvoll. Lieber ein verrauschtes, aber scharfes Bild als ein verwackeltes :)

Mehrere Aufnahmen sind im Grenzbereich immer eine gute Idee, weil nicht alle gleich stark verwackelt sind.

 

 
bearbeitet von Sunhillow
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Zeiten von mehreren Sekunden kann der OIS/IBIS nicht sehr effektiv kompensieren, vor allem, wenn sich die Kamera in dieser Zeit deutlicher bewegt. Kürzere Zeiten bis 1/4000s (OIS) oder beim IBIS wohl sogar noch kürzer können stabilisiert werden.

In der Praxis dürfte sich der nutzbare OIS-Bereich zwischen ca. 1/2s und 1/4000s erstrecken. Sinnvoll sind so kurze Zeiten natürlich nur in Fällen mit entsprechend hochfrequenter Vibration, etwa das Fotografieren aus einem kleinen Helikopter. Da kann einem 1/2000s ohne OIS durchaus um die Ohren fliegen, und der Verschluss selbst braucht ohnehin etwas länger für die Aufnahme (mit einer Sync.-Zeit von 1/250s braucht die Kamera sicherlich 1/500s, um den Verschluss ablaufen zu lassen).

bearbeitet von flysurfer
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Aus meiner bisherigen Erfahrung mit dem OIS bei Fuji (und auch Nikon) kann ich das bestätigen. Ich nehme jedoch folgende Werte

  • 1/<Brennweite>  <-> 1/Belichtungszeit
  • mindestens 1/60
  • bei OIS 2 Blendenstufen mehr - also beim 18-55 stelle ich auf 1/15
  • den Faktor 1,5 ignoriere ich bei Brennweiten <= 60

Dabei ist mir aufgefallen:

1. Beim OIS und kleinen Belichungszeiten kommt es immer mal zu Ausschuss. Eine 100% sichere Sache ist das also nicht.

2. Bei kleinen Brennweiten (35/23/12) kann man auch mal unter 1/60 gehen - ebenfalls mit dem Risiko auf Ausschuss.

Um den Ausschuss zu minimieren kann man heutzutage einfach 2 oder 3 Bilder machen.

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Auch wenn ich kein Fuji-OIS verwende, sondern den IBIS aus einem anderen System, so sind die Systeme bzgl. Performance nicht so weit auseinander. Meine bewährte Faustformel dabei ist schon seit Ewigkeiten 5/f , das wären also ~3 Blenden länger als die Faustformel ohne Stabi. Ich habe auch schon deutlich längere Zeiten mit IBIS halten können, das ist aber dann tagesformabhängig und nicht unter allen Bedingungen reproduzierbar. Wie Rico schon schrieb, ist die Zeit auch noch absolut gedeckelt, diese halbe Sekunde sollte man wirklich nicht überschreiten.

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Die Auflösung der Kamera spielt ebenfalls eine Rolle, wenn man die Schärfe in der 100%-Ansicht beurteilt, was ja die meisten Leute machen. Es macht einen Unterschied, ob man bei APS-C einen bestimmten Bildwinkel auf 4288 oder 6240 Pixel in der Breite aufteilt.

Deshalb braucht auch die GFX 100 eine gute Stabilisierung. Schon die jetzige GFX verteilt ihr horizontales Bildfeld auf 8256 Pixel, deshalb verwenden kundige Benutzer, die damit pixelscharf fotografieren, seit jeher konservativere Zeiten als die Faustregel verlangt. Mit einem GF63mm-Objektiv fotografiere ich zum Beispiel ungern länger als 1/100s aus der Hand, obwohl die alte KBÄ-Faustregel ca. 1/50s nahelegen würde. Bei der GFX 100 dürften es sogar ca. 11675 Pixel in der Breite werden. Pixelscharfe Fotos aus der Hand wären damit zwar weiterhin ohne OIS und IBIS möglich, jedoch oft nur mit unpraktikabel kurzen Belichtungszeiten, die in vielen Fällen höhere ISOs und mehr Rauschen mit sich bringen, womit sich der Lichtvorteil des größeren Sensors in Luft auflöst.

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7 hours ago, Sunhillow said:

diese alte Faustregel bezieht sich auf Kleinbild-Objektive. Bei Crop-Kameras müsstest Du das Ergebnis noch durch den Crop-Faktor teilen

@Sunhillow Ich glaube das mit dem Crop-Faktor verfolgt mich hier wohl im Forum ;).

 

7 hours ago, Sunhillow said:

Lieber ein verrauschtes, aber scharfes Bild als ein verwackeltes :)

Auch diesen Satz habe ich bei meinem Walk mit der Fuji X Fotografin das erste mal gehört. Beim Weihnachtsmarkt, als meine Tochter auf einem Karussell saß, das erste mal auch gleich angewendet (ISO 4000) und echt ein cooles Bild hinbekommen :). 

@flysurfer Interessanter Hinweis mit den hochfrequenten Schwingungen, aber mit dieser Herausforderung habe ich bisher noch nicht kämpfen dürfen. Aber bei meinem nächsten Helikopterflug, werde ich an dich denken ;). 
Ich dachte auch das es schon möglich sein sollte mit dem OIS 1/2s aus der Hand zu halten. Aber da hatte die Fotografin nur mit dem Kopf geschüttelt. Meinte das währe schon zu lang. Gut nach der Faustformel wäre das ja definitiv so. 
Das mit der Synch Zeit von 1/250 und 1/500 habe ich nicht verstanden.

5 hours ago, herbert-50 said:

2. Bei kleinen Brennweiten (35/23/12) kann man auch mal unter 1/60 gehen - ebenfalls mit dem Risiko auf Ausschuss.

Diese Aussage kann ich nicht nachvollziehen, weder gegen die von mir genannte Faustformel noch aus persönlicher Erfahrung also ich noch ein Bildstabi hatte. Ich habe selbst mit 24mm Brennweite noch 1/25 manchmal auch 1/15 noch aus der Hand gehalten. War aber mit einer schwereren Kamera (Nikon D300 mit schwererem Objektiv - 17-55 f2.8)
Hier trifft vielleicht auch das was @Sunhillow geschrieben hat zu (Trägheit bei schwereren Kameras).

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vor 22 Stunden schrieb flysurfer:

Die Auflösung der Kamera spielt ebenfalls eine Rolle, wenn man die Schärfe in der 100%-Ansicht beurteilt, was ja die meisten Leute machen. Es macht einen Unterschied, ob man bei APS-C einen bestimmten Bildwinkel auf 4288 oder 6240 Pixel in der Breite aufteilt.

Das ist einer der Gründe, warum die Faustregel mittlerweile über 12 Jahre gültig geblieben ist. Die Verbesserung in der Wirksamkeit der Stabis hält eigentlich lediglich mit der Auflösungssteigerung Schritt. 

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vor 18 Stunden schrieb Schmaid:

Das mit der Synch Zeit von 1/250 und 1/500 habe ich nicht verstanden.

Es ging darum, dass der Stabi nicht nur die Belichtungszeit, sondern in einigen Fällen auch die etwas längere Verschlusslaufzeit ausgleichen muss. Die reine Laufzeit eines Vorhanges plus Belichtungszeit ist dabei die Gesamtlaufzeit, wobei diese Laufzeit etwas kürzer als die Synchronzeit ist, in der der Verschluss ja während der Abbrennzeit des Blitzes zusätzlich noch offen bleiben muss.

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