Jump to content

Meine Gedanken zur Fotografie (jekami)


hooky69

Empfohlene Beiträge

vor 1 Minute schrieb DeLuX:

Da bin ich mir nicht so sicher.

Da haben kürzlich irgendwo auf der Autobahn Schaulustige die Rettungskräfte bei einem Unfall mit tödlichem Ausgang behindert, haben mir ihren Händis alles fotografiert bzw. gefilmt und sogar in den Rettungswagen hinein. Schaulustige hat es immer schon gegeben, aber so aufdringlich war man, glaube ich, im Allgemeinen früher nicht. Für mich ist das symptomatisch, an erster Stelle steht das Individuum, die ICH-AG. 

Link zum Beitrag
Auf anderen Seiten teilen

vor einer Stunde schrieb DeLuX:

Was ist an den von Lenz Moser zitierten Fotos unanständig?

Ich habe mich nicht auf Lenz Moser bezogen und auch mit keinem einzigen Wort erwähnt. EmHa hat eine pauschale Aussage getroffen und ich habe pauschal geantwortet.

Link zum Beitrag
Auf anderen Seiten teilen

vor 23 Minuten schrieb MiHu:

Ich habe mich nicht auf Lenz Moser bezogen und auch mit keinem einzigen Wort erwähnt. EmHa hat eine pauschale Aussage getroffen und ich habe pauschal geantwortet.

Das ist natürlich nicht richtig. 

Denn ich habe keine pauschale Aussage getroffen, sondern explizit pauschale Beschränkungen angesprochen.

Behinderungen von Rettungseinsätzen, ehrverletzende Darstellungen und die ganzen negativen Auswirkungen der Fotografie waren vor der DSGVO und ähnlichem auch schon verboten. 

Aber lassen wir das, die Diskussionen hatten wir ja bereits geführt. 

Link zum Beitrag
Auf anderen Seiten teilen

Ich habe es als pauschale Aussage aufgefasst, dass Du mit der DSGVO im allgemeinen nicht einverstanden bist und dich eingeschränkt fühlst-

Das trifft aber bei jedem Gesetz so zu, dass irgendwelche Personengruppen eingeschränkt werden. Deshalb meine pauschale Antwort, dass es Gesetze nur gibt, weil sonst skrupellose Menschen ohne Anstand alles Ausnutzen.

Es bezog sich bei mir nicht um die DSGVO.

Link zum Beitrag
Auf anderen Seiten teilen

vor 10 Stunden schrieb DeLuX:

Warum sollte das nicht möglich sein? Man darf deine Frage nur nicht auf den kleine Kreis der Fuji-X-Forum-User beschränken.
Es wird soviel fotografiert wie nie zuvor. 1,2 Billionen Bilder hatte bitcom für 2018 prognostiziert und das ist nicht alles Müll.

Das Problem mit der schieren Masse wird sich von selbst erledigen, weil ein Großteil der Bilder über die Jahre einfach verschwinden wird. Schau dir z.B. Flckr an, seit die Geld für ihre Leistungen wollen, wurden - quasi über Nacht - Millionen Bilder gelöscht. Und das ist sicher erst der Anfang, denn ich bin sicher, dass über kurz oder lang alle einschlägigen Anbieter im WWW Geld für ihre Dienste verlangen werden. Mit Werbung sind diese Portale auf Dauer nicht zu finanzieren, die Leute wollen einfach keine Werbung mehr sehen.

Ob nachfolgende Generationen ein Interesse an diesen Bildern haben werden, hängt entscheidend davon ab, was die Fotografen mitzuteilen haben. Bilder, die etwas über das Leben im 21. Jahrhundert erzählen, werden die Menschen des 22. Jahrhunderts sicher genauso spannend finden wie wir die Bilder der letzten hundert Jahre.

Und Vivian Maier hat genau das getan, sie einfach das Leben ihrer Epoche fotografiert. Ganz ohne großartiges Konzept, sondern mehr oder weniger instinktiv.
Sie hat fotografiert, was sie interessant oder wichtig fand, sie hat nicht danach gefragt, was Andere wohl davon halten werden.

Neugierig und mit offenen Augen durch die Welt gehen und aufnehmen, was einem begegnet, das ist nicht das schlechteste "Konzept".

Vielleicht ist es ja auch so etwas "typisch deutsches", dass wir immer so hohe Ansprüche an alles und Jeden stellen und immer nur "große Kunst" erwarten!?

Detlef, vielleicht hast du mich missverstanden. Wir sind eigentlich nahe beieinander.

Aber auch die Bilder von V.M. sind fast auf dem Müll gelandet und sie stammen aus einer Zeit in der weit weniger Inflationär viel fotografiert wurde. Der Zauber des Neuen, des Unentdeckten ist in der Fotografie zudem vorbei.

Das heißt nicht, dass heute keine erhaltenswerten Bilder mehr geschaffen werden, ob nun hier oder anderswo. Ich halte es nur für unwahrscheinlich, dass man diese in 50-100 Jahren noch zu schätzen weiß.

Die Ansprüche hingegen sind Triebfeder und manchmal auch das Problem des jeweiligen Fotografen. Denn sie bringen einen ja erst dazu "mehr" leisten zu wollen als das übliche Geknipse. Gleichzeitig können sie einen -je nach Auslegung- soweit in Selbstzweifel bringen, dass statt Antrieb nur noch Lähmung verbleibt. Es ist ein schmaler Grat.

Link zum Beitrag
Auf anderen Seiten teilen

Werbung (verschwindet nach Registrierung)

Die persönliche Akzeptanz (und gleichzeitig die Gleichgültigkeit darüber) des eigenen "Versagens in den Augen anderer" ist sehr wichtig.

Wenn du schreibst, dass du früher schon immer zu den besten gehören wolltest, auf das Treppchen wolltest, dann konntest du deinen Sport in meinen Augen nicht genießen. All diejenigen die es nicht auf das Treppchen schaffen, hatten wohl mehr Spaß als diejenigen, die alles dafür gegeben haben, eben auf jenes Treppchen zu steigen. Das ist wie bei einem freiwilligen Laufen für ein gute Sache. Die Sieger strengen sich richtg hart an und schwitzen wie blöd, pfeifen aus dem letzten Loch aber vergessen dabei, warum sie eigentlich dabei sind. Hauptsache ich bin der Beste. Aber wofür? Hat man dadurch einen Vorteil im Leben? Steigt das Ansehen in der Gesellschaft? Nach derVeranstaltung ist man in den Augen vieler bereits vergessen denn das Leben geht auch ohne diese Leistung (einer fremden Person) weiter. Wer gewonnen hat ist sozusagen kurz danach egal und nach ein paar Tagen vergessen. Eben weil es egal ist wer gewinnt.

Es ist nicht wichtig, der beste zu sein. Es ist wichtig, Spaß zu haben. Es ist nicht wichtig, die beste Ausrüstung zu haben. Es ist wichtig, soviel Ausrüstung wie nötig, für das was du tun willst, zu haben. Ob das Objektiv nun f 0.95 oder f2.8 hat ist bei einem guten Foto völlig egal, solange die f0.95 nicht für das gute Foto verantwortlich sind.

Ich habe erst mit ungefähr 14 - 15 Jahren angefangen zu fotografieren. Damals mit einer alten D80 und dem 18-200mm Objektiv. Das ausschlaggebende Argument war: Für alles was da kommen mag gerüstet zu sein, denn so hats mit der Verkäufer gesagt, weil ich seine Frage nach dem "was ich denn fotogafieren wolle" nicht beantworten konnte. Mittlerweile habe ich mich in der Reportagefotografie gefunden weil ich spontane Augenblicke festhalten möchte. In diesem Stil fotografiere ich auch Hochzeiten. Ich habe immer mal wieder Anwandlungen, Portraitfotos machen zu wollen aber ich habe erkannt, dass das nichts für mich ist. Ich habe meinen Instagram-Account mit _streetphotography ergänzt und sämtliche Natur- und Tierfotos dort gelöscht und dabei war mir völlig egal wieviel likes und Kommentare diese Fotos bisher hatten. Die Fotos hängen bei mir zuhause an der Wand, nicht alle aber einige im Wechsel. Bei den Objektiven in meiner Signatur ist das 27mm mein Lieblingsobjektiv. Vielseitig einsetzbar, genau zwischen 35 und 50 mm - perfekt für die Reportage. Das es "nur" f2.8 hat ist mir voll egal. Man! Hab ich früher auf das 24-70 f2.8 Nikkor gegeiert bis ich es endlich hatte, hab fast 1000 Euro dafür ausgegeben und nun habe ich eine f2.8 Festbrennweite für um die 200 Euro die zu meiner Art der Fotografie 100% passt.

Ich habe kein einziges Zoom-Objektiv, weil ich weiß was ich will und wofür ich jedes einzelne Objektiv einsetze. Jedes hat seinen Job. Ich habe fotografisch sozusagen nur das nötigste und alles andere ist auch nicht wichtig und purer Luxus. Und das macht frei. Da jedes Objektiv seine Aufgabe hat, komme ich auch nicht in die Verlegenheit, mit dem 50er oder 90er Streetfotos zu machen weil ich dafür das 27mm habe und ich weiß auch warum das so ist obwohl die anderen beiden Objektive "besser" aber eben nicht geeignet sind.

Lange Rede kurzer Sinn: Wenn du Reportage/Dokumentarfotografie machen willst dann mach es einfach und denke nicht eine Sekunde über das perfekte Foto nach denn das wirst du niemals machen. Es gibt immer einen der das bessere Foto macht (und das ist sowieso subjektiv). Das ist die Realität und je eher du das begreifst, desto früher kannst du wieder den Spaß an der Fotografie genießen. ^_^

Link zum Beitrag
Auf anderen Seiten teilen

@ Taikido

Hallo Andreas,

ich finde, dass deine eigenen Erfahrungen nachvollziehbar sind und dein Weg waren, um dich mit Freude der aktiven Fotografie zu widmen. Das freut mich auch für dich!

Mir ist vor einigen Jahren erstmals der Ausspruch über den Weg gelaufen: "Auch Ratschläge sind Schläge." Dieses habe ich erst einmal hinterfragt und mir nach und nach erschlossen.

Ich habe bemerkt, dass Ratschläge oftmals etwas sehr persönliches sind und im besten Falle eine Anregung für das Gegenüber sein sollen, oftmals aber sind sie nur das Ergebnis für denjenigen, der einen Ratschlag gibt. Dabei ist mir aufgefallen, dass die Wortwahl dabei eine besondere Bedeutung erhält, dass es nicht womöglich in den falschen Hals gerät oder das Gefühl beim Gegenüber verursacht, etwas falsch gemacht zu haben. Darum versuche ich zwischenzeitlich, von meinen Erfahrungen zu erzählen und was mir geholfen hat und nicht meinem Gegenüber zu sagen, wenn du das und das machst, wirst du wieder glücklich sein oder das Ergebnis erzielen, was du erreichen möchtest.

Hier wird meines Erachtens deutlich, das auch der Weg das Ziel sein kann oder gar ist oder aber auch wichtig ist, für das individuelle Erfolgserlebnis, was sich ja auch in dem Weg zum Ergebnis offenbart.

Für Heiko sind die Dinge, die er angesprochen hat, einfach im Moment sehr wichtig. Ohne seine "Visionen" oder "Ziele" hätte sein fotografisches Handeln womöglich nicht mehr die Bedeutung und aus eigener Erfahrung kann ich sagen, dass es manches Mal die sonstigen äußeren Umstände sind, die zu den genannten Empfindungen und Zweifeln führen können. Da geht es nicht mehr um den eigenen Anspruch oder die hochgesteckten Ziele, sondern womöglich um fehlende Freiräume oder mangelnde Zeit für die persönlichen Sehnsüchte, die man als Mensch hat.

Jeder von uns sucht seinen eigenen Freiraum zu einem Erleben zu machen, indem man sehr individuell Dinge tut oder auch lässt und möchte dabei nicht fremdbestimmt sein. Die meisten von uns haben die Fotografie als Ausgleich und Erlebnis oder wichtigen Aspekt zur Erinnerung gewählt und es ist wundervoll, dass wir diese Möglichkeiten haben!

In diesem Sinne wünsche ich uns einen freien Blick der Seele, einen guten Blick für die emotionale Motivfindung und die Zeit, um der Kreativität den passenden Ausdruck verleihen zu können - egal wie diese auch aussehen mag.

bearbeitet von forensurfer
Schreibkorrektur
Link zum Beitrag
Auf anderen Seiten teilen

vor 37 Minuten schrieb forensurfer:

Mir ist vor einigen Jahren erstmals der Ausspruch über den Weg gelaufen: "Auch Ratschläge sind Schläge."

Kannte ich nicht, aber finde ich gut. Es macht natürlich einen Unterschied, ob die beratschlagte Person um den Rat gefragt hat oder nicht. Wenn nicht, ist es umso problematischer. :)

Link zum Beitrag
Auf anderen Seiten teilen

vor einer Stunde schrieb forensurfer:

Ich habe bemerkt, dass Ratschläge oftmals etwas sehr persönliches sind und im besten Falle eine Anregung für das Gegenüber sein sollen, oftmals aber sind sie nur das Ergebnis für denjenigen, der einen Ratschlag gibt. Dabei ist mir aufgefallen, dass die Wortwahl dabei eine besondere Bedeutung erhält, dass es nicht womöglich in den falschen Hals gerät oder das Gefühl beim Gegenüber verursacht, etwas falsch gemacht zu haben. Darum versuche ich zwischenzeitlich, von meinen Erfahrungen zu erzählen und was mir geholfen hat und nicht meinem Gegenüber zu sagen, wenn du das und das machst, wirst du wieder glücklich sein oder das Ergebnis erzielen, was du erreichen möchtest.

Du hast du absolut recht. Ich möchte ihm mit meinem Post nicht sagen dass er alles falsch gemacht hat sondern dass er sich auf das Wesentliche besinnen sollte, auf das, was wirklich wichtig ist. Und dazu zählt nicht der Beste zu sein oder nach dem Optimum zu streben sondern es sind die einfachen Dinge im Leben, die wichtig sind. Z.B. sich mit 80% oder auch weniger zufrieden geben. Solange man hier und da Fortschritte erzielt weil man manches einfach bewusster/abgegrenzter angeht, ohne jeglichen Erfolgsdruck.

Ich habe zu Anfangszeiten immer "Blümchen und Bienchen" fotografiert. Und zwar so lange bis ich vor dem Auslösen wusste bzw. erahnte, was hinterher rauskommt.

Deswegen möchte ich auch Heiko sagen: Wenn du Reportage/Dokumentation fotografieren willst oder fotografisch neue Wege gehen möchtest dann fang an und mach dir erst hinterher Gedanken drüber.

Ich verpacke solche Sachen gerne etwas härter und schreibe es nicht auf hohem Niveau aber es ist gewiss nie böse gemeint. ✌️

bearbeitet von Taikido
Link zum Beitrag
Auf anderen Seiten teilen

vor 9 Stunden schrieb Taikido:

Es ist nicht wichtig, der beste zu sein. Es ist wichtig, Spaß zu haben.

Hi,

beides stimmt. Aber es ist ein schöner Anspruch, wenn man sein Bestes geben möchte.

So würde ich den Anspruch formulieren.

Viele Grüße, Christian 

Link zum Beitrag
Auf anderen Seiten teilen

Am 23.1.2019 um 21:35 schrieb AS-X:

Letztlich sind auch das Mutmaßungen (wenn auch vielleicht zutreffend). 

Ich wüsste gerne wie oft eine sich zufällig ergebende Entwicklung im künstlerischen Bereich im nachhinein als künstlerisches  Konzept verklärt wird.  

Was den Hype um V.M. betrifft, ja die Geschichte ist gepusht worden. Aber geschicktes Marketing steht hier m.E. nicht im Widerspruch zum auch künstlerischen (nicht nur zeitgeschichtlichen) Wert. 

Es gibt 2 Dokumentarfilme über VM. Welchen meint Ihr denn?

Lesenswert dazu: http://vivianmaierproject.com/

Link zum Beitrag
Auf anderen Seiten teilen

Am 24.1.2019 um 12:45 schrieb Lenz Moser:

Kannte ich nicht, aber finde ich gut. Es macht natürlich einen Unterschied, ob die beratschlagte Person um den Rat gefragt hat oder nicht. Wenn nicht, ist es umso problematischer. :)

So sehe ich das auch. Wenn jemand um Rat gefragt hat, bin ich vielleicht der Rat-Geber ... wenn nicht, eher ein Rat-Schläger :D 

Link zum Beitrag
Auf anderen Seiten teilen

  • 1 month later...

Guten Morgen liebe Mitforisten,

ich wollte schon einen eigenen Thread eröffnen, als mir heute Morgen ein paar Gedanken zum Fotografieren und der Fotografie kamen. Ich halte aber diesen Thread noch immer für so bedeutsam, dass ich gerne hier den Faden neu aufgreifen möchte.

Ich habe schon letztes Jahr deutlich weniger fotografiert als die Jahre davor und dieses Jahr wird es noch weniger werden, so wie es aussieht. Das hat einige Gründe, die auch in meiner Person liegen.

Ich habe aber gerade heute früh erkannt, dass es mir nichts ausmacht, sondern ich sogar sagen kann, dass ich ein Stück weit wieder wie zu analogen Zeiten durch die Welt gehe. Wer von den äteren Semstern erinnert sich nicht daran, dass ein 36er Film schon mal das ganze Jahr in der Kamera verbrachte, bis er belichtet war?!? ;)

Meine Ausrüstung ist komplett, auch wenn es noch das ein oder andere Detail gibt, was ich ergänzen könnte. Aber was viel wichtiger ist, das ich mich ähnlich wie Heiko im Eingangspost erwähnte, wieder bei der Motivsuche dazu gebracht habe, bewusster zu schauen und auch einfach mal kein Bild zu machen.

Das gedanklich weiterentwickelt habe ich das Gefühl, dass ich wieder von der Möglichkeit der digitalen Masse wegkomme und mich der gezielten Betrachtung des Augenblicks und der dann entstehenden Fotografie widme, der ich damit eine besondere Achtsamkeit schenke und gleichzeitig entlaste ich mich von dem konsumieren großer Bildmengen. Eine Binsenwahrheit, die vermutlich nicht jeder teilt, aber für mich bedeutet es ein Stück "fotografischen Seelenfrieden", da ich eine hochpreisige Ausrüstung nicht als Verpflichtung zum Fotografieren ansehen muss.

Es ist schon einige Jahre her, dass ich sogar das Gefühl hatte, dass ich die Fotografie als solches nicht mehr benötige um glücklich sein zu können und habe damals begonnen, mit dem Herzen bewusster zu sehen. Das steht auch heute im Vordergrund und trotzdem kann ich durch das entspanntere Umgehen mit der Fotografie spüren, dass mir die Ideen nicht ausgehen. Aber die Fotos sind in einigen Fällen kein Selbstzweck mehr, sondern bewusst eingesetzte Kreativität oder bei den im Kopf befindlichen Reportagethemen eher die Ergänzung zu den Geschichten des Lebens, die ich erarbeiten möchte. Das lässt mich schon alleine zufrieden lächeln und ich freue mich auf die kleinen und großen Entdeckungsreisen, die mir das Leben noch bescheren wird.

Das ist es, was ich auch euch ans Herz legen möchte und euch natürlich auch wünsche.

Link zum Beitrag
Auf anderen Seiten teilen

  • 1 month later...

Es ist vielleicht schon geschrieben worden, aber noch nicht von mir:

wir leben in einer Leistungsgesellschaft. Schon im Kindergarten werden wir für die besondere "Leistung" gelobt, dann kommen die Schulnoten, dann die Einstufung im Beruf durch z.B. die Gehaltsgruppe... Da kommen wir halt auch schwer im Privatleben raus, egal ob Sport oder Fotografie. Im Sport ist die Vergleichbarkeit der Leistung ja im Großen und Ganzen noch relativ einfach, aber bei der Fotografie?  Wenn ich mir die zur Zeit teuerst gehandelten Fotografien anschaue, würden die auf unserer Fotoclub-Ausstellung (in normaler Größe 30x40 Abzug) sehr wahrscheinlich vom Publikum kaum Punkte bekommen. Eine Fotoclubkollegin, die mit ihren Bildern bei allen möglichen kuratierten Kunstausstellungen ausstellt (auch international), belegt bei unserer Fotoclubausstellung nur die hinteren Plätze. Die Kuratoren der Ausstellungen würden im Gegensatz unser Publikums-Siegesbild wahrscheinlich noch nicht mal auf die Toilette hängen.

Wenn ich mir so rundherum Fotografien in Foren und auch Ausstellungen anschaue, sind es zu mindestens 95% keine eigenen Ideen, sondern nur mehr oder weniger gut gemachte Nachahmungen. 

Was will man mit seiner Fotografie? Leistet man etwas besonderes wenn man in Myanmar die Tempel morgens um 6:00 Uhr mit 50-100 anderen Fotografen vom "Kodak-Picture-Point" auch Fotografiert? Da kommen halt nur nicht soo viele Leute hin (absolut gesehen), wie in deiner/meiner Heimatstadt. Schlecht in und für unsere Konsumgesellschaft ist halt auch, dass man für wirklich gute Fotografie verdammt wenig braucht.

Ich habe daher beschlossen in erster Linie für mich zu fotografieren und erfreue mich an meiner Fotografie, auch wenn es die 1 000 000ste Wiederholung des gerade schönen Sonnenuntergangs ist.

Gruß

Michael

 

Link zum Beitrag
Auf anderen Seiten teilen

Diskutiere mit!

Du kannst direkt antworten und dich erst später registrieren. Wenn du bereits einen Account hast, kannst du dich hier anmelden, um unter deinem Usernamen zu posten.
Note: Your post will require moderator approval before it will be visible.

Gast
Auf dieses Thema antworten...

×   Du hast formatierten Text eingefügt.   Formatierung jetzt entfernen

  Only 75 emoji are allowed.

×   Dein Link wurde automatisch eingebettet.   Einbetten rückgängig machen und als Link darstellen

×   Dein vorheriger Inhalt wurde wiederhergestellt.   Clear editor

×   Du kannst Bilder nicht direkt einfügen. Lade Bilder hoch oder lade sie von einer URL.

×
×
  • Neu erstellen...