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Upload-Filter / Artikel 13: Neue Eskalation


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Es gibt neue Entwicklungen in Sachen EU-Urheberrechtsreform, speziell Upload-Filter – und zwar maximal schlechte, die den Fortbestand des Fuji X Forums gefährden.

Nein, das ist keine Panikmache.

Zu den Hintergründen (Stand Juni letzten Jahres, seitdem hat sich in der Substanz wenig geändert)

In der letzten Version des Gesetzes, das im September vom Parlament verabschiedet wurde, waren Ausnahmen für kleine Plattformen vorgesehen, die weniger als 10 Mio Umsatz machen. 

Diese Ausnahme macht das Gesetz nicht sinnvoller, hätte aber für das FXF und meine anderen Foren Entwarnung bedeutet. Hätte.

Derzeit wird das Gesetz hinter verschlossenen Türen im sog. Trilog zwischen Parlament, EU Kommission und EU Rat (das sind die Regierungen) weiterverhandelt. Zwischendurch sah es so aus, als ob das Gesetz am Widerstand einiger Länder komplett scheitert, jetzt stellt sich raus, dass es auf eine massiv verschärfte Version hinausläuft:

Ausnahmen nur für Plattformen, die…

  • weniger als 5 Mio Besucher pro Monat haben (Check)
  • weniger als 10 Mio € im Jahr Umsatz machen (Check)
  • nicht älter als 3 Jahre sind (reingefallen)

Heißt:

Jedes einzelne Diskussionsforum, das ich kenne, wird betroffen sein und darf

  • entweder Lizenzvereinbarungen mit jedem möglichen Lizenzinhaber abschließen (kurz: unmöglich) oder
  • muss vorab sicherstellen, dass nichts urheberrechtlich geschütztes hochgeladen wird, indem alles automatisch vorab kontrolliert wird (vulgo: Uploadfilter)

Ich neige nicht zur Dramatisierung, aber das wird das Internet, wie wir es kennen, ruinieren.

Plattformen wie Flickr, Instagram und Youtube sind auch betroffen, aber die haben die technischen und finanziellen Ressourcen, um sich abzusichern.

Erwischen wird es die kleinen und mittleren Plattformen, die aus Unsicherheit oder direkter Bedrohung durch Rechteinhaber und Abmahnanwälte (die freuen sich schon) ihre Foren dichtmachen.

Ich bin gerade ziemlich mit den Nerven runter und muss erstmal wieder runterkommen. Aber im Moment sieht alles ziemlich sch… aus.

Andreas

Quellen:

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Wenn ich wieder Energie getankt habe, poste ich Tipps und Bitten, wie ihr euren EU-Parlamentarier vor der finalen Abstimmung kontaktieren könnt.

Hier findest du deinen EU-Abgeordneten:

http://www.europarl.europa.eu/germany/de/die-eu-und-ihre-stimme/die-deutschen-europa-abgeordneten-nach-bundesländern

Andreas

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Europa bricht uns noch allen das Genick. Dieser von Brüssel angeordnete Bürokratiewahn ist unerträglich. Ich sehe schon Platformen wie Flickr, Youtube usw. wie sie nach Räumlichkeiten im Vereinten Königreich Ausschau halten. England wird dann wohl das "Panama der Sozial Media"

Gruß Wolfgang

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Nutzlosen Politikern einen nutzlosen Bürokratenposten in Brüssel verschaffen. Das ist scheinbar das Einzige, das noch so richtig gut funktioniert.
Jeder klar denkende Mensch müsste eigentlich sofort erkennen, was für ein hanebüchener Schwachsinn das ganz ist.

Die EU und auch Deutschland schafft sich ab! Die GroKo wirds richten!

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Ich habe soeben an die 10 Abgeordneten in Niedersachsen, die im EU Parlament vertreten sind einen entsprechenden Brief geschrieben. Am Ende bleibt mir nur noch die gelbe Weste. Das letzte mal habe ich Wackersdorf demonstriert😁

Wir könnten ja mal gemeinsam in Berlin wegen Artikel 13 demonstrieren, wir hätten auf jedenfalls eine gute Fotodoku davon.

Peter

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Gab es vor einigen Monaten nicht das Gleiche mit Inkrafttreten der DSGVO? Ging da nicht auch das Abendland und alle Fotoforen mit unter?

Es ist gemessen an der damaligen Aufregung äußerst ruhig um das Thema geworden und der selbst der "Street"-Faden wird fleißig mit Bildern gefüllt, ohne dass die Fotografen im Gefängnis landen.

Ansonsten am besten gleich ein Dexit-Votum starten, wenn Deutschland nicht mehr an die EU gekettet ist, wird garantiert alles besser...

[Ironie aus]

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Gerade eben schrieb MEPE:

Gab es vor einigen Monaten nicht das Gleiche mit Inkrafttreten der DSGVO? Ging da nicht auch das Abendland und alle Fotoforen mit unter?

[Ironie aus]

Der Unterschied ist aber der, dass bei der DSGVO das Risiko eher beim Einsteller liegt und bei Artikel 13 bei Andreas. Es ist nicht einfach hinzunehmen, dass man sein Beruf illegal ausführt. Darauf könnte ich nicht bauen.

Peter

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Ja Peter, da hast Du Recht.

Ich wollte nur überspitzt deutlich machen, dass meist (ich gebe zu, nicht immer) nicht so heiß gegessen wie gekocht wird, aber das EU-Bashing leider immer wieder sehr unsachliche Ausmaße annimmt, die dann in letzter Konsequenz zu so verrückten Dingen wie dem Brexit führen. Den Briten wurde auch erzählt, wie toll es so ganz ohne EU ist, nur leider haben die Brexiteers bis jetzt noch nicht dargelegt, wie das ganz konkret funktionieren soll.

Der Vorteil fehlender Upload-Filter wäre jetzt zumindest ein Argument für den harten Brexit. 🤣

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Sind wir nicht auch mitverantwortlich, dass die in Brüssel solche Bestimmungen einführen wollen? Von Nichts kommt Nichts. Wie ist Facebook, Twitter, Google, Amazon (Geiz ist geil!) derart mächtig geworden? Wer unternimmt etwas gegen Whatsapp? Wieso kommunizieren die Lehrer in der Schweiz (teilweise) mit ihren Schülern mit Whatsapp (Daten werden abgesaugt und gehen zu Facebook) Es gibt genügend Beispiele, dass wir unsere Verantwortung ungenügend wahrnehmen. Was wissen eigentlich Politiker (in der Schweiz) was Künstliche Intelligenz im Guten und im Schlechten anrichtet und engagiert sich im Wahljahr 2019 zu diesem Thema. Klar ist das ein Rundumschlag, aber auch nicht schlechter, als jetzt die EU als Ganzes zu verteufeln.

Wie kann man Verantwortung übernehmen? Indem man mehr NEIN sagt. So einfach ist das.

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Könnt mir einen persönlichen Gefallen tun?

  • Kein EU Bashing. So sehr mich diese Regelung bedroht, halte ich die EU bei all ihren Fehlern für das beste, was uns in den letzten 100 Jahren passiert ist.
  • Kein allgemeines Blabla und Beschwören der bösen Digitalwelt. Nein Jürg, an diesem konkreten Mist bin ich nicht schuld und keiner von euch. Und mit Amazon und Whatsap. hat das nix zu tun.
vor 2 Stunden schrieb MightyBo:

Ich habe soeben an die 10 Abgeordneten in Niedersachsen, die im EU Parlament vertreten sind einen entsprechenden Brief geschrieben.

Das hilft. Danke. Gerne nachmachen.

Andreas

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vor 3 Stunden schrieb FXF Admin:

Ausnahmen nur für Plattformen, die…

  • weniger als 5 Mio Besucher pro Monat haben (Check)
  • weniger als 10 Mio € im Jahr Umsatz machen (Check)
  • nicht älter als 3 Jahre sind (reingefallen)

Das Kriterium "nicht älter als 3 Jahre" verstehe ich nicht. D.h. neuere Plattformen sind grundsätzlich vom Gesetz ausgenommen? Was ist der Gedanke dahinter?
Dass würde ja bedeuten, dass ein Forenbetreiber sein über 3 Jahre altes Forum dicht machen und anschließend ein "neues" Forum mit gleichem Thema (unter anderem Namen) öffnen kann, um sich nicht unter Artikel 13 zu fallen.

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vor 5 Minuten schrieb Volker:

Das Kriterium "nicht älter als 3 Jahre" verstehe ich nicht. D.h. neuere Plattformen sind grundsätzlich vom Gesetz ausgenommen? Was ist der Gedanke dahinter?
Dass würde ja bedeuten, dass ein Forenbetreiber sein über 3 Jahre altes Forum dicht machen und anschließend ein "neues" Forum mit gleichem Thema (unter anderem Namen) öffnen kann, um sich nicht unter Artikel 13 zu fallen.

Das Kriterium "nicht älter als 3 Jahre" ist so zu verstehen: Jede künftige oder bereits existierende Plattform - sofern sie Kriterien 1. und 2. erfüllt - hat eine Schonfrist von 3 Jahren ab Inbetriebnahme bevor Artikel 13 in voller Härte wirksam wird. Der Gedanke dahinter: Startups sollen es in der Startphase leichter haben. 

Gruß,
ickser

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vor 16 Stunden schrieb MEPE:

Es ist gemessen an der damaligen Aufregung äußerst ruhig um das Thema geworden und der selbst der "Street"-Faden wird fleißig mit Bildern gefüllt, ohne dass die Fotografen im Gefängnis landen.

Damit liegst du völlig daneben, die Wirklichkeit sieht anders aus.
Seit der DSGVO vergeht kein (Streetfoto-)Tag, an dem ich nicht von irgend jemand verdächtigt, beschuldigt werde und man mich auffordert, die Bilder in meiner Kamera zu zeigen. Als Fotograf steht man mittlerweile unter Generalverdacht.

Dafür bekomme ich heute mehr Spam als je zuvor, von Firmen, mit denen ich nie Kontakt hatte, alles unter Berufung auf Artikel 6 Abs.1 DSGVO.
Was hier gerade geschieht hat absolut nichts mit dem Schutz der Bürger zu tun, das ist vielmehr Entmündigung.
Das gilt für die DSGVO ebenso wie für die geplanten Uploadfilter.

Auf der anderen Seite werden dafür Polizeigesetze verschärft und ohne jeden Anlass z.B. KFZ-Kennzeichen automatisch abgeglichen.
Unsere Freiheit geht so Stück für Stück verloren.

bearbeitet von DeLuX
Formulierung
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vor 8 Minuten schrieb ickser:

Der Gedanke dahinter: Startups sollen es in der Startphase leichter haben.

Leichter Urheberrechtsverletzungen zu begehen oder zu ermöglichen?

Lustige Idee. 

Würde aber dazu passen, dass es gar nicht so sehr um echte Rechtsverletzungen geht, sondern um die Kontrolle von Veröffentlichungen. 

Denn ginge es tatsächlich um die Rechte von irgendwem, wäre es doch vollkommen Wurscht, wie lange eine Plattform besteht, auf der das Recht verletzt wurde. 

Auch wenn der Admin das nicht so sieht, ich sehe da sehr wohl ein System in den ganzen Internetregelungen, die sicher nicht zum Vorteil der Offenheit des Internets aufgestellt werden. 

bearbeitet von EmHa
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vor 6 Minuten schrieb luci e ombre:

Das ist möglich. Dann erklär mir mal, mit was es dann konkret zu tun hat.

Ich finde schon auch, dass unser allzu sorgloser Umgang mit diesen neuen Medien, Technologien und vor Allem mit den eignen Daten, mit dazu beigetragen hat.
Als die Leute feststellen mussten, was diese Unternehmen mit ihren harmlosen Daten (ich habe ja nichts zu verbergen) anstellen und wie wertvoll diese doch sind, riefen sie lautstark nach dem "Staat". Der solle sie gefälligst besser schützen. Das Ergebnis sehen wir jetzt.

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vor 5 Minuten schrieb luci e ombre:

Was stimmt jetzt: "Das hilft" oder 

"4 Millionen haben in der Petition nein zu Art 13 gesagt, aber das stört die EU Bürokraten nicht. Die Lobby ist halt mächtiger." wie Chris_MS schrieb

Es ist kein gutes Argument in einer Demokratie als Einzelner seine Meinung nicht aufzuzeigen nur weil man glaubt, bzw. hört dass dies in der Summe keine Wirkung hat.

Peter

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vor 4 Stunden schrieb FXF Admin:

 

  • muss vorab sicherstellen, dass nichts urheberrechtlich geschütztes hochgeladen wird, indem alles automatisch vorab kontrolliert wird (vulgo: Uploadfilter)

 


Sind damit tatsächlich nur Inhalte gemeint, die im technischen Sinne "hochgeladen" also auf deine Infrastruktur transferiert wurden, oder auch solche, die lediglich verklinkt sind?
Und wie ist das unter Aspekten wie Chaching o.Ä. zu betrachten?

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vor 3 Stunden schrieb pilfi:

Nutzlosen Politikern einen nutzlosen Bürokratenposten in Brüssel verschaffen.

Bürokraten haben damit wenig zu tun, Brüsseler Bürokraten eingeschlossen. In Brüssel tagt allerdings das Europäische Parlament, das diesen Entwurf noch ablehnen könnte. Die aktuell diskutierte, für weite Teile des Internet tödliche Regelung verdanken wir unserer Regierung und der Regierung Frankreichs. Es sind die nationalen Regierungen, die uns dieses Schlamassel eingebrockt haben, und es ist eine europäische Institution, das EP in Brüssel, die uns noch mal retten könnte.

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vor einer Stunde schrieb Chris_MS:

4 Millionen haben in der Petition nein zu Art 13 gesagt, aber das stört die EU Bürokraten nicht. Die Lobby ist halt mächtiger.

4 Millionen sind gemessen an der EU-Gesamtbevölkerung dann auch wieder nicht so viele, wie es angesichts des bloßen Zahlenwerts scheinen mag.
Und eine Petition ist eine Petition und keine Volksabstimmung.

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