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X-T2 - ist das was für Anfänger?


Petzen

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Hallo wehrte Fuji X Gemeinde,

ich habe vor knapp 2 Jahren eine X-T2 mit dem Kit 18-55 gekauft. Alles was man darüber liest und erfährt ist positiv. Über die Zeit habe ich meine Ausrüstung mit dem 23er 1.4 und dem 55-200 erweitert. Ebenso habe ich ein recht gutes Stativ von Serui mit gutem Kopf. Obendrein nutze ich zum Blitzen den Godox 685.

Diese Ausrüstung ist mein Einstieg in das Hobby Fotografie. Ich habe viel gelesen, etliche YouTube Videos geschaut und bin im grafischen Bereich bewandert. Jetzt meine eigentliche Frage:

Ist eine Fuji-X zu kompliziert für einen Anfänger? Braucht man vorher Erfahrungen mit DSLR Systemen, um auf Fuji umzusteigen? Ich frage, weil ich mit meinen bisherigen Ergebnissen nur selten zufrieden bin. Natürlich weil ich nicht die nötige Erfahrung habe. Dennoch würde ich von meinem Equipment mehr erwarten, selbst wenn ich im Automatik Modus schieße. Ich habe einige fantastische Bilder, bei denen man merkt, was die Kamera kann. Aber der überwiegende Teil meiner Ausbeute ist oft enttäuschend. Entweder unscharf, überbelichtet und oft das Gefühl, das die Bilder selbst auf einem Stativ verwackelt wirken. Die größte Enttäuschung hatte ich auf der Hochzeit meines Neffen auf Teneriffa. Ich wollte anschließend ein Fotobuch erstellen und trotz des guten Wetters war die Ausbeute der guten Bilder so mager.

Wie gesagt, frage ich nach Eurer Meinung, ob ohne Erfahrung ein Einstieg in die Fuji-X Serie sinnvoll ist? Aus den ganzen Video "Anleitungen" auf YT kommt mir schon der Gedanke, alles zu verkaufen und auf Sony umzusteigen. Mittlerweile sieht man aber immer mehr, dass andere (gewerbl. Fotografen) genau den umgekehrten Weg gehen. Sicherlich lauten die meisten Antworten "üben, üben, üben", was ja richtig ist. In einem Fall habe ich sogar gelesen, dass die Kamera nicht in Ordnung war und nach einem Tausch wieder alles im Lot gewesen ist. Da ich aber einige perfekte Bilder habe, schließe ich das aus.

Ist diese X-T2 für Einsteiger zu kompliziert, oder bin ich zu blöd? Ob ich zu blöd bin, könnt Ihr natürlich beurteilen und ich glaube es auch nicht. Würde dennoch gerne mal Eure Meinung hören, ob Ihr sagt: Ja, der Einstieg in die X-T2 ist ohne Erfahrung und nur mit Wissen aus Lektüre und Videos schon schwerer, als mit einer DSLR Kamera!

Freue mich sehr auf Eure Antworten bzw. Tipps zum Durchhalten, oder auch für Links oder Workshops, die den Einstieg erleichtern.

Vielen Dank im Voraus.

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Hallo "Petzen",

ich habe mit der Fuji X-T1 das bewusste Fotografieren vor etwas mehr als 4 Jahren angefangen. Später folgte die X-T2. Nein, ich glaube, dass es ohne vorbelastet zu sein, einfacher ist, den Umgang mit einer Systemkamera zu erlernen. Du hast ja in Deiner persönlichen "Mängelliste" einige verschiedene Punkte aufgezählt, die verschiedene Bereiche umfassen.

Verwackelte Bilder auf dem Stativ:

  • Das Stativ wackelt
  • Das Motiv wackelt
  • Du hast das OIS bei Deinen Objektiven bei Verwendung auf dem Stativ an (seltene Ursache)

Unscharfe Bilder:

  • Hierzu gibt es endlose Threads in diesem Forum. Es gilt hier die Anwendung der AF-Modi zu erlernen. Es gibt auch einige Parameter in den Einstellungen, die unscharfe Bilder verursachen können.
  • Es wird gerne übersehen, dass sich bewegende Motive mit genügend kurzer Belichtungszeit fotografiert werden müssen, um scharf zu sein. Es gibt einen gravierenden Unterschied zwischen der Fotografie von bewegten und statischen Motiven.
  • Je kürzer die Brennweite, desto unzuverlässiger ist in meinen Augen der AF. Wenn es das Motiv hergibt, z.B. Landschaft vom Stativ, dann kann man sich auch die Zeit nehmen, manuell zu fokussieren. Es gibt in der X-T2 schöne Helferlein, um hier nahezu perfekt zu fokussieren.

Falsch belichtete Fotos:

  • Ja, klar kommt das vor. Wenn ja, dann ist man selbst schuld.
  • Ein wirklich wirklich wichtiger Vorteil der Sytemkamera ist der WYSIWYG-Sucher. Du siehst, was Du bekommst. Nach einiger Eingewöhnung weißt Du, ob das Foto so belichtet sein wird, wie Du willst. Es gibt hier eine Sache grundlegend zu verinnerlichen. Die Kamera misst für Dich und schlägt Dir eine Belichtung vor. Du, der Fotograf belichtet dann, d.h. korrigiert gegebenenfalls den Vorschlag der Kamera. Du siehst aber sofort, wohin Du korrigieren musst/kannst.
  • Bei wechselnden Lichtbedingungen arbeite ich gerne mit der ISO-Automatik. D.h. Du stellst aus gestalterischen Gründen die Blende ein. Aufgrund der Mindestverschlusszeit, die sich aus dem Motiv, Deinem stabilen Halten und der Bernnweite ergibt, wird von der Kamera Belichtungszeit und ISO hinzugerechnet. Passt dann das Bild im Sucher nicht, dann korrigierst Du mit der Belichtungskorrektur bis das Bild im Sucher passt.
  • Unterbelichtet habe ich immer dann, wenn ich "Schiss" vor ausgebrannten Lichtern hatte. Überbelichtet, wenn ich das Maximum herausholen wollte und über das Ziel hinausgeschossen bin.

Mein Fazit: Vergiss die YT-Videos. Die können Dich ganz gagga machen. Meist ist alles equipmentzentriert, was Dir nicht weiterhilft. Im Forum ist @flysurfer zugange, der im realen Leben als Rico Pfistinger auch Fotoworkshops anbietet, von dem die Teilnehmer wohl zufrieden und bereichert wieder heimgehen. Schau mal im Forum (eventuell Aufruf starten), ob Du Dich mit einem "Könner" in der Nähe zusammentun kannst, der Dich über die verschiedenen Hürden heben kann.

ABER: Ich kann mangels Erfahrung nicht ausschließen, dass Dir bei Deiner Art des Fotografierens und bei Deinem Können die "Automatik" einer anderen Kamera mehr liegen könnte. So oder so, sollte der Spaß nicht flöten gehen. Und macht dann die Kamera irgendwann keinen Spaß mehr, wird es dann auch schwer sich darauf so einzulassen, dass der Spaß anhand der Ergebnisse wieder zurück kommt.

Zeig doch mal Fotos, die Du gut findest und die Dir Freude machen, und auch Fotos, die für Dich daneben sind. Am besten sind hier auch immer die "RAWs".

Gruß
Andreas

Edited by Guest
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Hallo und willkommen im Forum,

Warum sollte man Erfahrung mit einer DSLR haben müssen um auf Fuji umsteigen zu können? Das ist doch absurd.   Meiner Meinung nach, als einer der mit Fuji erst seit einem Monat arbeitet 😁 , sind die Fujis perfekt um die Grundlagen der Fotografie erlernen, weil sie halt so "analog" zu bedienen sind.  Wer nur im Automatikmodus knipsen will und nicht bereit ist, sich mit Blende, Zeit und ISO zu beschäftigen, der ist meiner Meinung nach falsch bei Fujifilm. Bei jeder anderen Systemkamera und DSLR übrigens auch. Ich weiss nicht weshalb deine Fotos nicht gut werden aber an der Kamera liegt es bestimmt nicht. 

Da ich keine Ahnung habe, weshalb  deine Bilder nicht gut werden, kann ich dir auch keine Tipps geben. Vielleicht wäre es gut wenn du Bilder z.B. auf Flickr hochlädst und hier einbindest. Auf Flickr sieht man die Exif Daten sehr schön.

Sind dir die Grundlagen der Fotografie vertraut? Blende? Belichtungszeit? ISO? Die Zusammenhänge? Falls nicht mach dich damit vertraut. Z.b. mit www.fotolehrgang.de

Kennst du die Unterschiede der verschiedenen Belichtungsmessmethoden Matrix, Spot, Mittenbetont? Ist da allenfalls was verstellt?

vor 41 Minuten schrieb Petzen:

Ist diese X-T2 für Einsteiger zu kompliziert, oder bin ich zu blöd? Ob ich zu blöd bin, könnt Ihr natürlich beurteilen und ich glaube es auch nicht. Würde dennoch gerne mal Eure Meinung hören, ob Ihr sagt: Ja, der Einstieg in die X-T2 ist ohne Erfahrung und nur mit Wissen aus Lektüre und Videos schon schwerer, als mit einer DSLR Kamera!

Eine DSLR ist im Gegenteil mühsamer, weil man das Resultat nicht direkt im Sucher sieht. Wenn man sich nicht mit den Grundlagen beschäftigen will, wird es mit einer DSLR nicht besser. Im Gegenteil.

Und weil du Sony erwähnt hast. Fragen dazu kann ich gut beantworten, da ich seit mehr als sieben Jahren mit Sony E fotografiere (aktuell Alpha 9 und  Alpha 7RII). Auch da sind Grundkenntnisse nötig und der Vollautomatikmodus ist kein Wundermittel. Der Vorteil bei neueren Sonys ist der sehr gut funktionierende Augen AF auch bei AF-C. Der trifft eigentlich immer. Da hinkt Fuji hintennach.

Edited by Guest
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Hallo und herzlich willkommen hier im Forum!

An deiner Ausrüstung sollte es nicht liegen, dass deine Fotos nicht deinen Ansprüchen genügen.
Allerdings solltest du dich nicht von diversen Beispielfotos von den Werbeseiten blenden lassen.
Die dort gezeigten Fotos stellen oft das Maximum dar, was man nach jahrelanger Übung und entsprechender Nachbearbeitung am Rechner erreichen kann.
Jedenfalls habe ich meine ganze Knipserei als stetigen Lernprozess erlebt und gaaanz viele schlechte Fotos geschossen.
Es ist aber auch von essentieller Bedeutung, dass man sich auch Hilfe holt - so wie du es gerade getan hast - wenn man nicht weiter kommt.
Wenn du keine "Vorbildung" in Sachen Fotografie hast, sind auch Workshops (wie der von Rico ak Flysurfer) eine gute Maßnahme.
Oder du schaust mal bei deiner örtlichen VHS, ob dort Fotokurse mit den notwendigen Grundlagen (Zeit, Blende, ISOs und ihre Abhängigkeiten) angeboten werden.
Bildgestaltung ist auch ein oft unterschätztes Thema.
Die Beherrschung der Technik ist zwar eine Vorraussetzung, aber bei Weitem nicht die einzige.
Und mit technischem Overkill den Erfolg zu erzwingen wird ganz schön teuer - wenn es überhaupt gelingt.
Vielleicht gibt es ja in deiner Nähe auch den einen oder anderen Forenten, der dir ein wenig unter die Arme greifen kann.

Da wir ja nicht wissen können, was du alles fotografieren, bzw. was du mit deinen Fotos erreichen möchtest, wären ein paar von deinen "mißlungenen" Beispielen sehr hilfreich.
Wenn du hier welche hochladen möchtest, sollten sie nicht größer als 500KB sein und die maximale Kamtenlänge von etwa 1200 Pixeln haben.
Je nachdem, wieviele feine Strukturen im Bild sichtbar sind, kann auch schon mal 800 Pixel das Maximum für die lange Kante darstellen.
Das reicht aber für einen ersten Eindruck, wenn dazu noch die wichtigsten Parameter (Zeit, Blende, ISOs und das Objektiv und seine eingestellte Brennweite) mit angegeben werden.

Ich würde die Flinte jedenfalls nicht so schnell ins Korn schmeißen - auch wenn du mit zwei Jahren deines "Martyriums" schon einiges an Durchhaltevermögen gezeigt hast.

Lass den Mut nicht sinken :) ...

Gruß

Christian

 

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Eventuell besteht ja auch noch die Möglichkeit, dass du durch die Youtubevideos die Kamera komplett verstellt hast. Dort wird immer wieder zu irgendwelchen Einstellungen geraten und diese als Geheimtipp gepriesen. Das mag in Einzelfällen für einzelne Aufnahmesituationen gelten, aber halt nicht allgemein. Daher würde ich erstmal die Kamera auf Werkseinstellung zurücksetzen und entspannt von vorne beginnen, dich mit der Kamera vertraut zu machen. 

Grundsätzlich habe ich aber den Eindruck, dass Du komplett am Anfang Deines Fotografischen Werdegang bist und noch viel lernen musst. Die X-T2 kann sehr viel, aber man sollte zumindest die Grundbegriffe wie ISO, Belichtungszeit und Blende, sowie deren Zusammenspiel kennen, damit es was wird. Also am besten mal ein Buch in Ruhe lesen und üben. 

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Wenn Du viel gelesen hast dann möglicherweise auch das : https://www.dpunkt.de/buecher/12807/9783864904325-die-fujifilm-x-t2.html

https://www.dpunkt.de/common/leseproben//12807/1_Leseprobe.pdf

Man darf sich durch die Fülle von Funktionen nicht kirre machen lassen sondern muss erst mal vorsortieren, was jetzt gerade wichtig ist. Aber das wirst Du selber wissen.

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Hallo Petzen

Ich wage die Behauptung, dass du mit jeder Kamera die Probleme gehabt hättest, du du beschreibst, das hat doch nichts mit Fuji zu tun, sondern mit deinen eigenen Fähigkeiten, die du sicherlich mit einem Kurs, Workshop und (auch wenn das hier nicht empfohlen wird) mit Youtube-Videos erweitern kannst. Bei den Youtube-Videos empfehle ich dir zb. Stephan Wiesner, welcher auf sachliche und verständliche Art die Fotografie erklärt (gibt noch weitere Beispiele), ich könnte dir auch ein paar Namen nennen, die du besser nicht schaust, da dort eben entweder das Equipment oder die sich selbst inszenierende Person zu stark im Vordergrund steht.

Dass viele heutige Fujianer von einer anderen Marke hergekommen sind, das ist kein Indiz dafür, dass man erst was anderes haben muss, sondern das hat damit zu tun, dass spiegellose Kameras noch relativ jung sind und die heutigen Fujis den Spiegelreflexen nicht nur ebenbürdig, sondern in vielen Bereichen überlegen und technisch fortschrittlicher sind. So sind halt dann einige zb. von Canon her kommend (ich zb.) zu Fujifilm gewechselt, denn ich gebe gerne einiges Geld dafür aus, will aber zeitgemässe Technik in den Händen halten.

Das alles hat aber wie eingangs erwähnt nichts mit meinem eigenen fotografischen Wissen und Können zu tun. Das Wissen kann man sich aneignen und das Können kann man trainieren. Es ist wichtig, dass du die Zusammenhänge kennst, dann verstehst du auch besser die vielen Rädchen, Menuoptionen und Knöpfe einer Fuji (oder jeglicher sonstigen Kamera).

Viel Spass damit :)

Edited by naturliacht
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vor 8 Stunden schrieb Petzen:

Ich frage, weil ich mit meinen bisherigen Ergebnissen nur selten zufrieden bin.

"Your first 10,000 photographs are your worst." (Henri Cartier Bresson)

Geduld, mein Lieber. Geduld.
Fotografiere so viel du kannst, egal, was dir vor die Linse kommt. Wenn du weiterhin mit einem (selbst)kritischen Blick auf deine Bilder schaust, wirst du in absehbarer Zeit auch die gewünschten Ergebnisse erzielen. Und glaube mir: die X-T2 wird dich in deiner Entwicklung nicht behindern.

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Zu den Bildern bei der Hochzeit kann ich dir sagen, dass wohl der Anlass der falsche für Bilder war. Ich habe versucht bei Ostern Bilder im Garten zu machen. Andauernd laufen Menschen ins Bild, du kannst dich einfach nicht auf die wichtigen Dinge konzentrieren. Gute Architekturbilder brauchen auch Ruhe. Ein stabiles Stativ und Graufilter, dann hast du die ganze Hochzeitsgesellschaft aus den Bildern raus, wenn du Glück hast. Ansonsten einfach für die Zeit wo anders hinfahren. Ansonsten schließ ich mich den Vorrednern an, einfach weiter üben 🙂 viel Spaß

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Die harte, sichere und langwierige (und teure) Fotografieschule ist: Analog!

Eine günstige SLR/RF egal... ohne AF und Zeitautomatik kaufen mit einem 50mm für unter 100€ und ein paar 100er, 400er s/w/Farb/Diafilme belichten...

Ich nutze neben einer analogen Rolleichord Mittelformat-Kamera digital Sony und Fuji und ausser den verschiedenen AF-Modi benötige ich bei beiden nicht mehr Funktionen als am analogen System. Okay, aus ASA wird ISO...

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vor 39 Minuten schrieb docmarten:

Die harte, sichere und langwierige (und teure) Fotografieschule ist: Analog!

Und was lernt man so besser als digital? Sorry kann ich nicht nachvollziehen und ich komme auch aus der analogen Zeit. 

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Ich halte die Vermutung und den Tipp von zzeroz für relativ wahrscheinlich. Vielleicht hast du wirklich wichtige Einstellungen verstellt?!

Und ich empfehle dir außerdem den Besuch eines Workshops. Seit einem solchen sind mir die möglichen Grundeinstellungen vertraut und das Fuji-System macht einfach Spass. Im Grunde eignet sich die Fuji gut für einen Einstieg in die Fotografie, da sich die grundlegenden Einstellungen nicht in komplizierten Menüs "verstecken", sondern mit Knöpfen und Rädchen einfach bedienbar sind.

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vor 10 Stunden schrieb Petzen:

Jetzt meine eigentliche Frage:

Ist eine Fuji-X zu kompliziert für einen Anfänger? Braucht man vorher Erfahrungen mit DSLR Systemen, um auf Fuji umzusteigen?

Meines Erachtens nach ist das Gegenteil richtig. DSLR-Erfahrungen schaden eher, da gewisse Mechanismen (besonders beim AF, aber auch bei der Belichtung) nun mal systemisch völlig anders funktionieren und entsprechend vom Fotografen auch andere Eingriffe abfordern. Zumindest was das rein technische Ergebnis angeht und nicht gestalterische Kriterien. Aber genau darum ging es dir ja. 

Edited by tabbycat
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Hallo Petzen,
willkommen im Forum!

Ich glaube, mit der X-T2 und den genannten Objektiven, hast Du hervorragende Technik, die Dir gute Fotos ermöglichen kann. Nun mußt Du diese Technik nur noch beherrschen (und eine Auge für die Bildkompositions entwickeln - das nimmt Dir keine Kamera ab). Die X-T2 bietet Dir hier alle Möglichkeiten: Von fast vollständiger Automatik bis zur manuellen Einstellung der Grundwerte: Blende, Belichtungszeit, ISO, Brennweite. Deren Bedeutung sollte Dir bekannt sein - hier am besten mal die empfohlenen Kurse, Bücher, Kompendien in Ruhe anschauen. Das oben erwähnte Buch von Rico Pfirstinger (hier flysurver) ist einen zweiten Blick wert: Es beschreibt in leserlichem Deutsch das Wie und auch Warum der Technik der X-T2. Mir hat es geholfen.
Wenn Bilder nicht werden, wie gewollt, waren Einstellungen dieser Grundwerte nicht optimal. Wenn Du Automatiken diese Einstellungen überläßt, gibst Du die Kontrolle ab. Automatiken können mehr oder minder falsch liegen - in neueren Modellen sind Problem vielleicht ausgemerzt, aber es ist unwahrscheinlich, daß eine bestimmte Marke grundsätzlich anderen überlegen ist. Wichtig ist, die Grenzen der eigenen Technik zu kennen, um sie zu kompensieren und sich in anderen Situation darauf verlassen zu können und sich so das Leben zu vereinfachen.

Meiner Meinung nach ist die X-T2 da nicht viel schlechter oder besser als andere. Für mich eher besser, da die analoge Retro-Bedienung der Grundeinstellungen mir angenehmer ist.
Ich bezweifele, dass für das Erlernern der Fotografie unbedingt der Weg über eine DSLR zu gehen ist. Diese sind ebenfalls komplex und bieten aber weniger Hilfsmittel (WYSISWYG - wenn gewünscht).

Grundzusammenhänge der Fotografie verstehen und anwenden (am besten manuell testen), Automatiken gezielt verwenden, testen und kennenlernen, Wie von anderen schon gesagt: Üben, üben, üben. Und hierzu am Anfang die Komplexität reduzieren - also vielleicht manuell oder in Halbautomatik arbeiten.
Es gibt keine Universal-Einstellungen, die für alles gelten, sondern Ziel ist, das Handwerkszeug zu beherrschen. Dann können auch gute Ergebnisse entstehen.

Ansonsten Bücher, Üben, vielleicht ein wenig das Forum befragen (aber nicht irre machen lassen) und ein Fuji-Stammtisch in der Nähe suchen. Von einem Hersteller zum nächsten zu hüpfen, bloss weil der einen neueren bunten Prospekt hat, wird teuer. Die Technik, die Du hast, ist hochwertig, so daß Du der weiteren nahen Zukunft gelassen entgegensehen kannst!

Viel Erfolg!

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vor 37 Minuten schrieb tabbycat:

Die Zahl gilt im digitalen Zeitalter aber nicht mehr, 10k schaffen manche ja in ein paar Wochen durchzurasseln - und das völlig ohne etwas dazu gelernt zu haben. 

Das ist zweifellos auch der Hintergrund, vor dem vorhin auf das analoge Fotografieren als "gute Schule" hingewiesen wurde. Dabei ist der Gedanke, dass der hohe Aufwand an Zeit, Geld und Ressourcen den Benutzer dazu zwingt, sich vor dem Auslösen mehr Gedanken zu machen – über den Inhalt, die Gestaltung und die Technik. Früher hatten viele Benutzer oft nur 36 Bilder für einen ganzen Tag, da galt dann "make it count". Und wer erinnert sich nicht an Jim Brandenburgs "One-Photo-a-Day"-Projekt, bei dem angeblich seine besten Aufnahmen entstanden sein sollen.

In der Tat ist es so, dass viele Handyfotografen auch nach vielen Jahren und Abertausenden Selfies keine Verbesserung erkennen lassen – weder inhaltlich noch technisch. Das gab es aber auch früher schon bei vielen "Knipsern" mit ihren kompakten Filmkameras. Neben dem Aufwand an Zeit, Geld und Ressourcen spielt also offenbar auch noch ein anderer Faktor eine Rolle: nämlich das Interesse und die Leidenschaft, sich fotografisch zu verbessern. Wenn Leidenschaft und Interesse für etwas vorhanden sind, beschäftigt man sich intensiv damit und wird automatisch besser – egal mit welcher Kamera, mit Smartphone oder analog. Zum Erfolg fehlt dann nur noch das Durchhaltevermögen für das notwendige Training.

Es liebt ja auch nicht am Klavier, ob man ein guter Pianist wird. Oder am Schuh, ob man ein guter Läufer wird. Oder an der Pfanne, ob man ein guter Koch wird. Es liegt vor allem daran, ob Talent und  Leidenschaft vorhanden sind, sowie die Ausdauer, es durchzuziehen.

Edited by flysurfer
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vor 10 Stunden schrieb Graufilter:

Hallo "Petzen",

ich habe mit der Fuji X-T1 das bewusste Fotografieren vor etwas mehr als 4 Jahren angefangen. Später folgte die X-T2. Nein, ich glaube, dass es ohne vorbelastet zu sein, einfacher ist, den Umgang mit einer Systemkamera zu erlernen. Du hast ja in Deiner persönlichen "Mängelliste" einige verschiedene Punkte aufgezählt, die verschiedene Bereiche umfassen.

Verwackelte Bilder auf dem Stativ:

  • Das Stativ wackelt
  • Das Motiv wackelt
  • Du hast das OIS bei Deinen Objektiven bei Verwendung auf dem Stativ an (seltene Ursache)

Unscharfe Bilder:

  • Hierzu gibt es endlose Threads in diesem Forum. Es gilt hier die Anwendung der AF-Modi zu erlernen. Es gibt auch einige Parameter in den Einstellungen, die unscharfe Bilder verursachen können.
  • Es wird gerne übersehen, dass sich bewegende Motive mit genügend kurzer Belichtungszeit fotografiert werden müssen, um scharf zu sein. Es gibt einen gravierenden Unterschied zwischen der Fotografie von bewegten und statischen Motiven.
  • Je kürzer die Brennweite, desto unzuverlässiger ist in meinen Augen der AF. Wenn es das Motiv hergibt, z.B. Landschaft vom Stativ, dann kann man sich auch die Zeit nehmen, manuell zu fokussieren. Es gibt in der X-T2 schöne Helferlein, um hier nahezu perfekt zu fokussieren.

Falsch belichtete Fotos:

  • Ja, klar kommt das vor. Wenn ja, dann ist man selbst schuld.
  • Ein wirklich wirklich wichtiger Vorteil der Sytemkamera ist der WYSIWYG-Sucher. Du siehst, was Du bekommst. Nach einiger Eingewöhnung weißt Du, ob das Foto so belichtet sein wird, wie Du willst. Es gibt hier eine Sache grundlegend zu verinnerlichen. Die Kamera misst für Dich und schlägt Dir eine Belichtung vor. Du, der Fotograf belichtet dann, d.h. korrigiert gegebenenfalls den Vorschlag der Kamera. Du siehst aber sofort, wohin Du korrigieren musst/kannst.
  • Bei wechselnden Lichtbedingungen arbeite ich gerne mit der ISO-Automatik. D.h. Du stellst aus gestalterischen Gründen die Blende ein. Aufgrund der Mindestverschlusszeit, die sich aus dem Motiv, Deinem stabilen Halten und der Bernnweite ergibt, wird von der Kamera Belichtungszeit und ISO hinzugerechnet. Passt dann das Bild im Sucher nicht, dann korrigierst Du mit der Belichtungskorrektur bis das Bild im Sucher passt.
  • Unterbelichtet habe ich immer dann, wenn ich "Schiss" vor ausgebrannten Lichtern hatte. Überbelichtet, wenn ich das Maximum herausholen wollte und über das Ziel hinausgeschossen bin.

Mein Fazit: Vergiss die YT-Videos. Die können Dich ganz gagga machen. Meist ist alles equipmentzentriert, was Dir nicht weiterhilft. Im Forum ist @flysurfer zugange, der im realen Leben als Rico Pfistinger auch Fotoworkshops anbietet, von dem die Teilnehmer wohl zufrieden und bereichert wieder heimgehen. Schau mal im Forum (eventuell Aufruf starten), ob Du Dich mit einem "Könner" in der Nähe zusammentun kannst, der Dich über die verschiedenen Hürden heben kann.

ABER: Ich kann mangels Erfahrung nicht ausschließen, dass Dir bei Deiner Art des Fotografierens und bei Deinem Können die "Automatik" einer anderen Kamera mehr liegen könnte. So oder so, sollte der Spaß nicht flöten gehen. Und macht dann die Kamera irgendwann keinen Spaß mehr, wird es dann auch schwer sich darauf so einzulassen, dass der Spaß anhand der Ergebnisse wieder zurück kommt.

Zeig doch mal Fotos, die Du gut findest und die Dir Freude machen, und auch Fotos, die für Dich daneben sind. Am besten sind hier auch immer die "RAWs".

Gruß
Andreas

Hallo Graufilter,

vielen Dank für Deine ausführliche Antwort, die mich motiviert. Die YT-Videos machen einen tatsächlich gagga. Da heißt es, mach einfach dies und das und dann "bäm" komnt das dabei raus. Wenn man das nachmacht, kommt "bäm" - bei mir nicht.

Vor Ort habe ich gleich zu Anfang einen Fotokurs besucht. War von den Grundlagen gut - kleine Gruppe mit 6 Personen. Als Erstes Theorie, anschließend praktische Anwendung im Freien und zum Schluss die Auswertung. Leider konnte man nicht auf meine Fragen und Fehler antworten, da alle anderen Teilnehmer DSLR Kameras hatten und meine Fuji anscheinend ein Exot war. Die Kursleitung aus dem eigenen Fotofachgeschäft, das den Kurs angeboten hat, hat mich anscheinend auch nur als Teilnehmer geduldet, da dieses Geschäft Fuji gar nicht bzw. DSLM wenig anbietet. Tja, das war schon ein blöder Start. 

Die Fiebel von Rico habe kurz nach dem Kauf der Kamera besorgt. Diese sollte ich wahrscheinlich noch mal Step by Step durchgehen.

Danke Dir.

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Das ist das Problem bei solchen Kursen. Unterschiedliche Kameras und sogar Bauweisen und verschiedener Wissensstand. Deshalb bin ich kein Fan davon.

Selbststudium mit Learning by Doing finde ich persönlich sinnvoller und hier kann man auch gleich den grössten Vorteil einer DSLM ausnutzen. Nämlich den, dass man bei Änderungen der Belichtung, das Resultat gleich im Sucher sieht.  So lernt man am schnellsten die Zusammenhänge. Ich wäre froh gewesen, wenn ich vor dreissig Jahren diese Möglichkeit gehabt hätte aber damals gabs nur analog und man sah die Resultate erst nach der Filmentwicklung und bis dahin hatte ich die Einstellungen eh schon wieder vergessen.

Edited by Guest
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vor 10 Stunden schrieb octane:

Hallo und willkommen im Forum,

Warum sollte man Erfahrung mit einer DSLR haben müssen um auf Fuji umsteigen zu können? Das ist doch absurd.   Meiner Meinung nach, als einer der mit Fuji erst seit einem Monat arbeitet 😁 , sind die Fujis perfekt um die Grundlagen der Fotografie erlernen, weil sie halt so "analog" zu bedienen sind.  Wer nur im Automatikmodus knipsen will und nicht bereit ist, sich mit Blende, Zeit und ISO zu beschäftigen, der ist meiner Meinung nach falsch bei Fujifilm. Bei jeder anderen Systemkamera und DSLR übrigens auch. Ich weiss nicht weshalb deine Fotos nicht gut werden aber an der Kamera liegt es bestimmt nicht. 

Da ich keine Ahnung habe, weshalb  deine Bilder nicht gut werden, kann ich dir auch keine Tipps geben. Vielleicht wäre es gut wenn du Bilder z.B. auf Flickr hochlädst und hier einbindest. Auf Flickr sieht man die Exif Daten sehr schön.

Sind dir die Grundlagen der Fotografie vertraut? Blende? Belichtungszeit? ISO? Die Zusammenhänge? Falls nicht mach dich damit vertraut. Z.b. mit www.fotolehrgang.de

Kennst du die Unterschiede der verschiedenen Belichtungsmessmethoden Matrix, Spot, Mittenbetont? Ist da allenfalls was verstellt?

Eine DSLR ist im Gegenteil mühsamer, weil man das Resultat nicht direkt im Sucher sieht. Wenn man sich nicht mit den Grundlagen beschäftigen will, wird es mit einer DSLR nicht besser. Im Gegenteil.

Und weil du Sony erwähnt hast. Fragen dazu kann ich gut beantworten, da ich seit mehr als sieben Jahren mit Sony E fotografiere (aktuell Alpha 9 und  Alpha 7RII). Auch da sind Grundkenntnisse nötig und der Vollautomatikmodus ist kein Wundermittel. Der Vorteil bei neueren Sonys ist der sehr gut funktionierende Augen AF auch bei AF-C. Der trifft eigentlich immer. Da hinkt Fuji hintennach.

Danke für Dein Willkommen.

Wie gesagt, habe ich mich schon belesen, wie welche Parameter zu nutzen sind und möchte auch nicht so ein hochwertiges Equipment im Automatik Modus nutzen. Ich habe nur mehr von der Automatik erwartet. Sicherlich muss ich mich nur intensiver mit der Kamera beschäftigen und viel mehr Versuche machen. Ich war nur enttäuscht, dass ich bei wichtigen Events so wenig Ausbeute hatte. Dass das nicht an der Kamera liegt, sondern nur an dem dahinter ist mir schon klar. Ist wie beim PC - das Problem sitzt ca. 40 cm davor 🙂

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vor 23 Stunden schrieb Petzen:

... Vor Ort habe ich gleich zu Anfang einen Fotokurs besucht. War von den Grundlagen gut - kleine Gruppe mit 6 Personen. Als Erstes Theorie, anschließend praktische Anwendung im Freien und zum Schluss die Auswertung. Leider konnte man nicht auf meine Fragen und Fehler antworten, da alle anderen Teilnehmer DSLR Kameras hatten und meine Fuji anscheinend ein Exot war. ...

Sehr gute Idee, leider sub-optimale Umsetzung (durch den Anbieter). Klingt nach einer Einführung in Kameras der Marke XYZ.

Spezialisierung sollte in meinen Augen erst der zweite Schritt sein.

Edited by EchoKilo
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vor 9 Stunden schrieb Allradflokati:

Hallo und herzlich willkommen hier im Forum!

An deiner Ausrüstung sollte es nicht liegen, dass deine Fotos nicht deinen Ansprüchen genügen.
Allerdings solltest du dich nicht von diversen Beispielfotos von den Werbeseiten blenden lassen.
Die dort gezeigten Fotos stellen oft das Maximum dar, was man nach jahrelanger Übung und entsprechender Nachbearbeitung am Rechner erreichen kann.
Jedenfalls habe ich meine ganze Knipserei als stetigen Lernprozess erlebt und gaaanz viele schlechte Fotos geschossen.
Es ist aber auch von essentieller Bedeutung, dass man sich auch Hilfe holt - so wie du es gerade getan hast - wenn man nicht weiter kommt.
Wenn du keine "Vorbildung" in Sachen Fotografie hast, sind auch Workshops (wie der von Rico ak Flysurfer) eine gute Maßnahme.
Oder du schaust mal bei deiner örtlichen VHS, ob dort Fotokurse mit den notwendigen Grundlagen (Zeit, Blende, ISOs und ihre Abhängigkeiten) angeboten werden.
Bildgestaltung ist auch ein oft unterschätztes Thema.
Die Beherrschung der Technik ist zwar eine Vorraussetzung, aber bei Weitem nicht die einzige.
Und mit technischem Overkill den Erfolg zu erzwingen wird ganz schön teuer - wenn es überhaupt gelingt.
Vielleicht gibt es ja in deiner Nähe auch den einen oder anderen Forenten, der dir ein wenig unter die Arme greifen kann.

Da wir ja nicht wissen können, was du alles fotografieren, bzw. was du mit deinen Fotos erreichen möchtest, wären ein paar von deinen "mißlungenen" Beispielen sehr hilfreich.
Wenn du hier welche hochladen möchtest, sollten sie nicht größer als 500KB sein und die maximale Kamtenlänge von etwa 1200 Pixeln haben.
Je nachdem, wieviele feine Strukturen im Bild sichtbar sind, kann auch schon mal 800 Pixel das Maximum für die lange Kante darstellen.
Das reicht aber für einen ersten Eindruck, wenn dazu noch die wichtigsten Parameter (Zeit, Blende, ISOs und das Objektiv und seine eingestellte Brennweite) mit angegeben werden.

Ich würde die Flinte jedenfalls nicht so schnell ins Korn schmeißen - auch wenn du mit zwei Jahren deines "Martyriums" schon einiges an Durchhaltevermögen gezeigt hast.

Lass den Mut nicht sinken :) ...

Gruß

Christian

 

Danke Christian!

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