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Fujifilm GFX100 – 100 MP, Bildstabi und schneller AF


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vor 11 Stunden schrieb Swissbob:

Bei bewegten Motiven ist der Autofokus das schwächste Glied.

Nicht nur. Das schwächste Glied ist die notwendige kurze Verschlusszeit, um das sich bewegende Motiv hinsichtlich der am Ende geforderten Vergrößerung scharf abzubilden. Daraus ergibt sich eine hohe Anforderung an die Lichtstärke, die man mit großen Formaten kaum mehr erfüllen kann, ohne sich totzuschleppen und ein Vermögen auszugeben. Zumal dann am Ende die Schärfentiefe dermaßen zurückgeht, dass nur noch ein kleiner Teil des Motivs scharf abgebildet werden kann. Alternativ muss man also ISO hochsetzen, damit verliert man aber den Formatvorteil und hat zwar mehr geschleppt und mehr bezahlt, aber trotzdem nicht weniger Rauschen im Bild.

Deshalb haben kleinere Formate bei Tele-Anwendungen enorme Vorteile. APS-C ist dem Mittelformat und Kleinbild hier überlegen, sofern passende Objektive zur Verfügung stehen. Tatsächlich ist ab einem gewissen Grad auch MFT die bessere Wahl gegenüber APS-C, deshalb ist eine Olympus OM-D E-MX1 im Prinzip kein schlechter Gedanke – sofern es passende Objektive gibt und der Markt schlau genug wäre, den Vorteil zu erkennen, was er natürlich nicht ist. Den Vorteil kleiner Formate hat auch Fujifilm längst erkannt und bietet in den aktuellen APS-C-Modellen deshalb den "Sportsuchermodus" an – der nichts anderes macht, als die APS-C-Kamera zeitweise in eine etwas größere MFT-Kamera mit Crop-Faktor 1.87 zu KB zu verwandeln (gegenüber Faktor 2.0 zu KB bei normalem MFT, dafür bleibt bei Fuji aber das Bildformat 3:2 erhalten). Mein 100-400mm wird dadurch am langen Ende vom Bildausschnitt zu einem KB-Objektiv mit 750mm, ich kann jedoch weiterhin den schnellen PDAF verwenden, weil die Kamera mit f/5.6 bei Tageslicht gut fokussieren kann. 16,6 MP Endausgabe reichen für Aufnahmen von sich bewegenden Motiven zudem problemlos aus, eine Nikon D4S hat schließlich auch nur 16 MP. Gleichzeitig bekomme ich dabei die gleiche Schärfentiefe, für die der KB-Fotograf seinen 750mm-Boliden an der Nikon D4S auf f/10.5 hätte abblenden müssen. Und wie gesagt: Bei Action- und Sportaufnahmen möchte man in der Regel lieber mehr als weniger Schärfentiefe haben. Und zwar gleich aus drei Gründen: 1. AF-Sicherheit: mehr DOF verzeiht kleinere AF-Fehler; 2. mehr vom Motiv im Bild: der Abnehmer freut sich, wenn zum Beispiel beim Springreiten nicht nur der Reiter, sondern auch das Pferd scharf abgebildet wird; 3. Crop-Potential: Agenturen und Abnehmer lieben es, zu croppen, doch dabei reduziert sich durch den kleiner werdenden Zerstreuungskreis auch die effektive Schärfentiefe der Aufnahme hinsichtlich ihrer finalen Abbildungsgröße etwa in einer Zeitschrift oder auf einer Website. Mehr DOF bedeutet also mehr Spielraum, durch Croppen weiter ins Bild zu zoomen.

bearbeitet von flysurfer
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Übrigens: Solange der AF-C bei spiegellosen Kamera mit Arbeitsblende operiert, hat das kleinere Format ebenfalls einen Vorteil. Denn sobald der KB-Fotograf oder MF-Fotograf abblendet, um die notwendige Schärfentiefe herzustellen, bekommen die PDAF-Pixel entsprechend weniger Licht ab.

Ich kann bei APS-C meinen PDAF mit Blende 4 und 400mm füttern, während der der KB-Fotograf an einem äquivalenten 600mm-Objektiv die Blende 6 einstellen muss, um genauso viel von "Pferd und Reiter im Sprung" scharf zu bekommen wie ich. Der PDAF arbeitet bei Blende 4 jedoch besser als bei Blende 6, vor allem bei schwachem Licht, etwa wenn das Reitturnier in einer Halle abläuft. Mit Mittelformat wäre das Ganze dann noch ungünstiger, da käme man dann schnell in einen Blendenbereich, wo der PDAF überhaupt nicht mehr zufriedenstellend operieren kann. 

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Herzlichen Dank für diese 4 extrem Interessanten Beiträge 🥂👍🤝

Ich bin beeindruckt, dass Du die Fragen von  einem dahergelaufenen Schweizer wie mir, so ausführlich beantwortet hast.🤝👍🥂

Ich habe dadurch enorm viel gelernt 🥂🙂👍👍

 

Mir ist auch aufgefallen, dass ich mit der D500 bei sich schnell bewegenden Motiven, bessere Ergebnisse hatte, als mit der D850.

Bei M4/3 ist der Autofokus noch nicht ganz perfekt (wobei ich zugeben muss, lediglich  die Olympus OM-D E-M 1 Mark 2 zu nutzen, die 1er X war mir mit fast 1kg fast zu schwer), bei statischen Motiven sind die Ergebnisse erstaunlich gut, weil ich selbst bei 600mm KB und f 6.3 eine gute Schärfentiefe  habe.

Das neue Olympus 150-400 4.5 mit 1.25 TC wird spannend ( der User ulipl wünscht sich sowas auch für das XF System , siehe hier https://www.fuji-x-forum.de/topic/37699-fujifilm-wills-wissen-welche-objektive-hättet-ihr-gerne/?do=findComment&comment=982869 ) 

Auf der Insel gibts dazu den passenden Spruch. Horses for courses...

 

Gruss 

Bob

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vor 11 Minuten schrieb Swissbob:

Mir ist auch aufgefallen, dass ich mit der D500 bei sich schnell bewegenden Motiven, bessere Ergebnisse hatte, als mit der D850.

Das ist nicht anders zu erwarten: Die D500 hat das AF-Modul aus der D5, mit dem Extra-Vorteil, dass er bei APS-C bis zu den Rändern geht. Insofern ist die D500 auch die bessere Wahl gegenüber eine D5, allerdings gibt es von Nikon kaum APS-C-Objektive, man muss also die KB-Brummer nehmen. Ich bin mir sicher, dass smarte Nikon-Profis ein Radrennen tagsüber lieber mit einer D500 und einem 400mmF2.8 als mit einer D5 und einem 600mmF4 ablichten, zumal sie das 600mmF4 bei Bedarf ja ebenfalls an der D500 benutzen können, dann mit dem Ausschnitt eines 900mm-Objektivs am KB. 

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vor 17 Minuten schrieb Swissbob:

Das neue Olympus 150-400 4.5 mit 1.25 TC wird spannend

Klar, damit bekommt man maximal 1000mm KBÄ, der PDAF kann trotzdem weiterhin mit f/5.6 arbeiten und das Ganze ist bezahlbar und portabel. Ideal für Sport, Action, Wildlife, wenn man den ganzen Kram im eigenen Rucksack transportieren muss. 

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Zitat

der User ulipl wünscht sich sowas auch für das XF System

Mit dem 100-400mm im Sportsuchermodus kann man (ebenfalls mit Blende 5.6) am langen Ende immerhin 750mm KBÄ erreichen. Zusammen mit dem TC1.4x sind es 1050mm KBÄ, allerdings dann bei Blende 8.

Nicht zuletzt deshalb hat Fuji den PDAF-Algorithmus bei den neuen Modellen weiter verbessert, um auch mit Blende 8 und sogar Blende 11 arbeiten zu können. Der Sportsuchermodus hat zudem den Vorteil, dass er sich bewegende Motive sogar über die Bildgrenze hinaus weiter verfolgen kann. Das ist mit einer MFT-Kamera nicht möglich.

bearbeitet von flysurfer
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vor 22 Stunden schrieb flysurfer:

Mit dem 100-400mm im Sportsuchermodus kann man (ebenfalls mit Blende 5.6) am langen Ende immerhin 750mm KBÄ erreichen. Zusammen mit dem TC1.4x sind es 1050mm KBÄ, allerdings dann bei Blende 8.

Nicht zuletzt deshalb hat Fuji den PDAF-Algorithmus bei den neuen Modellen weiter verbessert, um auch mit Blende 8 und sogar Blende 11 arbeiten zu können. Der Sportsuchermodus hat zudem den Vorteil, dass er sich bewegende Motive sogar über die Bildgrenze hinaus weiter verfolgen kann. Das ist mit einer MFT-Kamera nicht möglich.

Funktioniert der Phasen AF bei  Blende 11 und ordentlichen Lichtverhältnissen noch zügig? 

Das ganze bezieht sich auf die X-T3 nehme ich an ( bei der X-T1 konnte ich keinen Sportsucher finden).

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vor 1 Minute schrieb flysurfer:

Auch nicht. Mit 5.6 lief es bei 400mm und Sportsuchermodus völlig problemlos. Mehr habe ich bisher nicht gebraucht bei Action. 

Danke.

Ich nutze aktuell auch die Nikon P1000 aber da ist die Bildqualität etwas schwach(insbesondere ab 2000mm). Mit m4/3 komme ich auf 800mm das ist etwas kurz.

Ich tendiere daher dazu ein System für maximale Bildqualität auf zu bauen ( Basis Fuji GFX sonst wäre ich nicht hier) und eines für Wildlife. 

 

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vor 6 Minuten schrieb X_Fanboy:

So langsam weis ich nicht mehr ob die 100 er eine Filmkamera ist mit der man auch fotografieren kann,

oder umgekehrt.

Fujifilm vermarktet die GFX 100 als "Large Format Camera". Diese Bezeichnung macht eigentlich nur in Bezug auf Filmanwendungen Sinn, dort nennt man alles deutlich über Super 35 "Large Format", so wie die Arri Alexa LF (das LF steht dabei für...na?). 

Würde sich die GFX 100 in erster Linie an Fotografen richten, wäre sie weiterhin eine "Medium Format Camera". Damit können die Filmer allerdings nicht so viel anfangen.

Vielleicht hält Fujifilm ihre fotografische Kundschaft auch einfach nur für verblödet und glaubt deshalb, dass es kein Problem ist, die GFX im Jahr 2017 als "Mittelformat" zu vermarkten, im Jahr 2018 als "Super-Vollformat (Super Full-Frame)" und im Jahr 2019 als "Large Format". Was dem Marketing-Kompetenzteam in Tokio wohl 2020 zur GFX einfällt? Wie wär's mit "Deppenformat"? 😂

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vor 4 Stunden schrieb Swissbob:

Auffällig ruhig hier, wenn man bedenkt dass es ab morgen losgehen soll...

☺️10k , mehr sog i ned 😅  

evtl , auch wenn für diese Leistungsklasse günstig,  für die meisten dann doch außer Reichweite?   

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Damien Lovegrove hat einen Artikel veröffentlicht, einige Bilder darin sind anklickbar - man bekommt dann ein JPEG in voller Auflösung zu sehen:

https://www.prophotonut.com/2019/06/26/48-hours-in-venice-with-the-fujifilm-gfx100-high-res-samples/

Schon eindrucksvoll, was die Kamera auflöst...

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