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Fujifilm GFX100 – 100 MP, Bildstabi und schneller AF


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Ich komme nochmal auf einen zentralen Aspekt zurück, der vielleicht etwas aus dem Blickfeld gewandert ist:

Mit der GFX 100 hat Fuji einen Meilenstein in Hinblick auf maximale Bildqualität und der Möglichkeit diese auch in der Praxis zu erzielen gesetzt.

Sicher werden neue Kameras kommen, FF und  Mittelformat, doch selbst bei riesigen Ausdrucken wird kaum ein Unterschied sichtbar werden, denn mit den neuen BSI Chips sind die physikalischen Grenzen was Empfindlichkeit (Quantenausbeute) und Rauschen fast erreicht. Natürlich wird die Zahl der Pixel noch steigen, Pixelshift Technologien bereiteren Einzug halten, doch  auch die Optiken kommen an die Grenzen.

Für wen maximale Bildqualität höchste Priorität besitzt und bereit ist den Preis entsprechenden Preis zu zahlen, ich denke mit der GFX 100 ist jetzt die Kamera dafür gekommen, es gibt keinen Grund zu warten, (sichtbar) besser werden die Bilder in den nächsten Jahren wohl kaum.

Hier ein Link zu einem ganz interessanten Interview mit Fuji Managern:

https://www.fujirumors.com/fujifilm-manager-70-of-gfx-users-came-from-full-frame-x-h-and-x-t-line-will-both-evolve-in-future-hope-for-fujifilm-x-h2/

 

Dort findet sich u.a.

„Die GFX 100 ist kein Ersatz für die 50 S, sie wendet sich an einen andern Kundenkreis“

„ IBIS passt nicht in die GFX50S Linie, Fuji sucht nach Lösungen IBIS in kleinere Kameras zu integrieren“

„ Ein nächster Schritt wird sein die GFX Kameras leichter und preiswerter zu machen um eine größere Kundschaft zu erreichen.

Das sind sehr gute Nachrichten, wenn einem die GFX 100 zu groß oder zu teuer ist.

 

Beste Grüße

Thomas

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Das entspricht einerseits den Erfahrungen im Vergleich mit Foveon, andererseits der Erfahrung, dass man beim Herunterrechnen auf 1/3 immer klare Unterschiede gegenüber derselben nativen Auflösung sieht. Tatsächlich sieht sogar bei 4K noch einen Unterschied zwischen 50 MP und 24 MP als Oversampling-Basis. So gesehen kann man also auch bei kleineren Größen gar nicht genug Ursprungsauflösung haben. 

 

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vor 4 Stunden schrieb Thomas_M:

Das sind sehr gute Nachrichten, wenn einem die GFX 100 zu groß oder zu teuer ist.

Es wird sicherlich weiterhin kleinere Modelle geben. Die GFX 50R war/ist schließlich erfolgreicher als die GFX 50S. Nachdem Fuji den IBIS bereits für die X-T4 verkleinert, darf man sicherlich auch mit einem verkleinerten MF-IBIS zu rechnen.

Es wird auch neue MF-Sensoren von Sony geben, die Entwicklung endet nicht mit dem aktuellen 102 MP Sensor. Unklar ist bisher nur, ob es von Sony neben einer Weiterentwicklung des aktuellen Sensors auch noch einen kostengünstigeren "Light"-Sensor geben wird. Das hängt neben der technischen Machbarkeit letztlich auch von der Nachfrage und den Wünschen von Kunden wie Fujifilm, Hasselblad, Phase One und Pentax ab.

Vielleicht wird der derzeitige Sensor auch einfach nur "durchgereicht", sprich in zwei Jahren kommt dann eine "GFX 150" mit 150 MP als neues Spitzenmodell, sodass der dann bereits wieder "alte" 102 MP Sensor in günstigere und kleinere Modelle verbaut wird. In zwei Jahren kostet der heute aktuelle Sensor dann natürlich auch deutlich weniger als heute.

bearbeitet von flysurfer
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vor einer Stunde schrieb flysurfer:

Es wird sicherlich weiterhin kleinere Modelle geben. Die GFX 50R war/ist schließlich erfolgreicher als die GFX 50S. Nachdem Fuji den IBIS bereits für die X-T4 verkleinert, darf man sicherlich auch mit einem verkleinerten MF-IBIS zu rechnen.

Es wird auch neue MF-Sensoren von Sony geben, die Entwicklung endet nicht mit dem aktuellen 102 MP Sensor. Unklar ist bisher nur, ob es von Sony neben einer Weiterentwicklung des aktuellen Sensors auch noch einen kostengünstigeren "Light"-Sensor geben wird. Das hängt neben der technischen Machbarkeit letztlich auch von der Nachfrage und den Wünschen von Kunden wie Fujifilm, Hasselblad, Phase One und Pentax ab.

Vielleicht wird der derzeitige Sensor auch einfach nur "durchgereicht", sprich in zwei Jahren kommt dann eine "GFX 150" mit 150 MP als neues Spitzenmodell, sodass der dann bereits wieder "alte" 102 MP Sensor in günstigere und kleinere Modelle verbaut wird. In zwei Jahren kostet der heute aktuelle Sensor dann natürlich auch deutlich weniger als heute.

Vielen Dank für die interessante Einschätzung,.

Bei Imaging Resource gibt es übrigens bereits Studio-Aufnahmen mit  ISO 50- 101.400 als JPG, mit dem ComparatorToot kann man 1:1 mit der GFX 50 S,  der Sony Alpha 7R III und auch Phase One XF IQ3 mit 100 Mpixel vergleichen. 

https://www.imaging-resource.com/news/2019/05/24/fuji-gfx-100-first-shots

Mein erster Eindruck,  Auflösung und der Detailreichtum der GFX 100 sind wirklich ein großer Sprung , auch bei ISO 12800  und höher der 50S deutlich überlegen, die IQ3 ist bei ISO 100 ähnlich, fällt aber bei höheren ISO deutlich ab.

beste Grüße

 

Thomas

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Was bei den Diskussionen über dieses oder jenes Detail offenbar aus der Sicht gerät: Der Mittelformatmarkt von heute hat kaum noch etwas mit dem Mittelformat vom Anfang des Jahrhunderts gemein.

Mittelformatkameras waren lange Zeit nichts, mit dem ich mich professionell beschäftigt hätte. Ich testete zwar alle möglichen Kameras, aber das Mittelformat blieb meist außen vor. Einerseits deshalb, weil sich die Leser der Magazine, für die ich schrieb, dafür allenfalls theoretisch interessierten, aber auch aus dem Grunde, dass Mittelformathersteller in einer eigenen Welt lebten. Normalen Kameraherstellern war daran gelegen, dass ihre neuen Modelle zeitnah getestet wurden, und es war überhaupt kein Problem, Testexemplare zu bekommen. Bei Hasselblad und Phase One konnte man höflich anfragen, aber es kümmerte sie nicht, was der Pöbel wollte. Mittelformatkameras verkauften sich nicht darüber, wie sie in Tests abschnitten.

Ab 2006 bekam ich dann mehr mit Mittelformatkameras zu tun, weil ich für die Redaktion von „Victor by Hasselblad“ rekrutiert wurde, dem (damals) neuen Kundenmagazin von Hasselblad. Als wir erstmals in Kopenhagen – dem zweiten Hauptquartier, nachdem Hasselblad mit dem Rückteil- und Scanner-Hersteller Imacon fusioniert worden war – auftauchten, um uns für diesen Job zu bewerben, führte uns der damalige CEO durch alle Abteilungen, und dort arbeiteten noch die Redakteure des alten Kundenmagazins, was ein bisschen peinlich war. Von der Kantine im obersten Stockwerk aus konnte man Phase One sehen, deren Hauptquartier ein paar Straßen weiter lag (und liegt). Das waren die Hersteller, die den Mittelformatmarkt beherrschten, und  wer sich für solche Themen überhaupt interessierte, fragte sich, ob Phase One oder Hasselblad jeweils gerade vorne lagen.

Das war eine spannende Zeit, wobei ich allerdings feststellen musste, dass man nur deshalb, weil man für den Laden arbeitete, kaum bessere Chancen hatte, mal ein neues Kameramodell in die Hand zu bekommen. Wie gesagt – Mittelformat war eine andere Welt. 2008 endete diese Phase für mich, nachdem die Printausgabe von „Victor by Hasselblad“ eingestellt wurde. Das passte wiederum ganz gut, weil Leica zur selben Zeit in den Mittelformatmarkt einstieg und ich ja auch bei der LFI mit im Boot war und als Victor-Redakteur Loyalitätsprobleme bekommen hätte.

Leica hat mit dem S-System neuen Schwung gebracht, und ebenso wie Pentax mit der 645D und 645Z haben sie einen Beitrag dazu geleistet, die Mittelformatfotografie in den Mainstream zu bringen. Das ist aber kein Vergleich mit dem, was Fuji hier geschafft hat. Dass sie von 2017 bis 2019 drei Kameramodelle vorgestellt haben, also ein Modell pro Jahr, wirkt für sich genommen nicht bemerkenswert, aber für die Verhältnisse des Mittelformats ist es das. Bei Hasselblad und Phase One zählt man eine Versionsnummer weiter, auch wenn die Verbesserungen minimal sind. Für den Entwicklungssprung von einer GFX 50S zur GFX100 hätten die etablierten Hersteller fünf, wenn nicht zehn Jahre gebraucht (oder sich diese Zeit genommen). Hasselblad hat mit der X1D ebenfalls einen bemerkenswerten Sprung zu einem neuen spiegellosen System geschafft, aber dieses Modell ist jetzt drei Jahre alt. Eine einzige Heldentat tut es nicht; man muss dranbleiben, und da lässt Hasselblad bislang zu wünschen übrig. Dass seitdem wieder mal ein neuer CEO bestellt wurde, machte die Sache sicherlich nicht leichter.

Ich weiß nicht, was Hasselblad oder Phase One jetzt planen, aber es ist klar, dass der alte Schlendrian nicht mehr funktioniert, wenn man in diesem Segment bestehen will. Und das ist eine gute Sache.

bearbeitet von mjh
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vor 8 Stunden schrieb flysurfer:

Das entspricht einerseits den Erfahrungen im Vergleich mit Foveon, andererseits der Erfahrung, dass man beim Herunterrechnen auf 1/3 immer klare Unterschiede gegenüber derselben nativen Auflösung sieht. Tatsächlich sieht sogar bei 4K noch einen Unterschied zwischen 50 MP und 24 MP als Oversampling-Basis. So gesehen kann man also auch bei kleineren Größen gar nicht genug Ursprungsauflösung haben.

Ja, klar. Mehr ist immer gut, das haben solche Signalketten so an sich. Trotzdem kann man da nicht einfach dritteln, schon alleine deshalb, weil ja bei allen Auflösungen Signalverluste auftreten, selbst bei den kleinsten. 

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vor 8 Stunden schrieb mjh:

Ich weiß nicht, was Hasselblad oder Phase One jetzt planen, aber es ist klar, dass der alte Schlendrian nicht mehr funktioniert, wenn man in diesem Segment bestehen will.

ich würde tippen, dass Phase One das begriffen hat. Sie haben auch verstanden, dass sie mit Fuji im 44x33mm Markt (oder nun scheinbar auch Large Format genannt 😅 ) nicht mithalten können. Also haben sie das Nächstbeste gemacht, Fuji den Markt ziemlich überlassen und machen ihr Geld dort mit der Software. Fuji zahlt und die Kunden (die vermutlich ein Vielfaches von dem sind, was Phase One mit ihren eigenen Kameras an Nutzer generiert hätte) zahlt ebenfalls. Es wäre interessant, ob das finanziell überhaupt "das Nächstbeste" ist, oder ob so vielleicht sogar mehr Geld in die Kassa von Phase kommt. 

Bei Hasselblad hat es 2016 so gewirkt, als hätten sie mit aller Kraft versucht, ihre X1D vor Fujis Vorstellung auf den Markt zu bringen. Vermutlich haben sie bereits gewusst, dass sie von den Eckdaten und Preis nicht konkurrieren können. Interessant wird, ob der Kauf durch DJI Geld für Entwicklung gebracht hat. Eine X1D auf dem Hardwareniveau einer GFX100 (ohne IBIS) könnte durchaus einige Käufer finden. Zumindest wenn der Preis nicht, wie bei X1D vs 50s, fast 50% höher liegt. 

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vor 9 Stunden schrieb tabbycat:

Ja, klar. Mehr ist immer gut, das haben solche Signalketten so an sich. Trotzdem kann man da nicht einfach dritteln, schon alleine deshalb, weil ja bei allen Auflösungen Signalverluste auftreten, selbst bei den kleinsten. 

Der Grenznutzen nimmt bei mehr als der dreifachen Endauflösung deutlich ab, man sieht dann in den meisten Bildern keinen relevanten Unterschied mehr zwischen einem, das mit 3x oder 4x aufgenommen und entsprechend skaliert wurde. Bei 4K Endauflösung sieht man den Unterschied zwischen einem 24 MP Ausgangsbild und einem 50 MP Ausgangsbild nur noch andeutungsweise im direkten Vergleich bei sehr hoher Vergrößerung und sehr schwierigen Details. In der Praxis würde man da in einem Film wohl keinen Unterschied mehr sehen.

Bei 3x Sampling mit CFA hat man ungefähr dieselbe BQ wie mit 1x Sampling ohne CFA und ohne Demosaicing, das kann man bei einem Vergleich einer Merrill mit einer hochauflösenden KB-Kamera auch selbst nachprüfen. Moiré taucht natürlich immer noch beim Bild mit CFA auf, der Faktor Demosaicing mit seinen Nachteilen fällt ja nicht komplett weg, sondern wird nur weniger kritisch. Ich habe das gestern auch nochmal mit einer PhaseOne 100 MP und einer Pentax mit 36 MP Multishot getestet. Skaliert man die Phase auf die Auflösung der Pentax herunter, sind sich die Ergebnisse sehr ähnlich, mit nur noch geringen Vorteilen für die Pentax, die in der Praxis eines realen Landschaftsbilds (kein Testchart) vermutlich auch keiner mehr sehen würde. Mit niedrigeren Endauflösungen und entsprechenden Source-Kameras habe ich ohnehin schon tage- und nächtelange Vergleiche gemacht. Erfreulicherweise gilt meine Drittelfaustregel auch 100 MP mit Demosaicing vs. 36 MP (vor 4:3 Beschnitt) ohne Demsoaicing, wie vorhergesagt. Insofern danke für den Hinweis, der meine Erkenntnisse nun auch nochmal für die hier relevante neue MF-Auflösungen von Fujifilm bestätigt hat.

bearbeitet von flysurfer
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Nachdem Flickr endlich wieder läuft, habe ich den Vergleich schnell mal hochgeladen: https://www.flickr.com/gp/ricopfirstinger/W77ye7

Diesen Bereich fand ich besonders interessant. Oben jeweils LR ohne (links) und mit (rechts) Datails verbessern mit der P1 100MP, unten die Pentax mit Multishot in LR. Man sieht, dass trotz 3x OS und Details verbessern die kleine weiße Schrift auf der grünen Tube nicht sauebr farblich getrennt wurde, sie hat einen deutlichen grünen Touch. Für die Pentax kein Problem. Bei solchen Details ist also auch 3x Oversampling noch nicht ausreichend – aber genau deshalb wird die GFX ja ebenfalls Multishot per Firmware bekommen.

Anderes Beispiel:

Hier sieht man schön, dass auch 3x OS nicht ausreicht, um Moiré komplett zu unterdrücken, und witzigerweise hat Details verbessern sogar mehr Moiré als der normale Algo. Die Detailauflösung selbst ist freilich praktisch gleich. Trotzdem auch hier: Vorteil Pentax, Phase One verliert trotz 100 MP.

Ähnliches auch hier:

Der Text ist etwa gleich gut lesbar, aber beim normalen CFA Algo sieht man trotz 100 MP etwas Moiré. 

Alles in allem bleibe ich klar bei meiner Empfehlung, bei Kameras mit CFA mit 3-fachem OS zu arbeiten, um am Ende beim Herunterskalieren etwa die BQ zu bekommen, die man mit 1x OS ohne CFA bekommt. Wenn mir jemand Beispiele zeigt, die belegen, dass man dieselbe BQ bereits mit 2x OS bekommt bzw. man zwischen 2x und 3x nach dem jeweiligen Skalieren auf 1x keinen relevanten Unterschied mehr sieht, fände ich das natürlich fein, aber eigentlich ist es ja wohl eher so, dass 3x die untere Grenze ist und man mit 4x und 5x zumindest in kritischen Problembereichen noch bessere Ergebnisse bekommt. Gottlob trifft man solche Problembereiche eher in Testcharts als in der Wirklichkeit an, deshalb ist 3x für mich im praktischen Einsatz der Sweet Spot.

Klar ist freilich auch, dass weitere Fortschritte bei Adobe Sensei das Demosaicing derart verbessern könnten, dass man auch mit weniger Oversampling auskommt, um nahezu ideale Ergebnisse zu bekommen. Das sieht man jetzt schon beim Einsatz von "Details verbessern", die Funktion hat eine sehr positive Auswirkung auf bekannte X-Trans- und Bayer-Problemstellen, denen man bislang nur mit brute-force Oversampling beikommen konnte.

Wie immer auf die Bilder klicken für den Link zu Flickr mit der vollen Auflösung zum Gucken und Herunterladen.

bearbeitet von flysurfer
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Anbei eine Sidebar-Seite aus meinem Mai-Artikel für Fuilove Gear Talk. Bei solchen gemeinen Motiven sieht man nicht nur den Unterschied zwischen 16 MP und 16 MP sehr deutlich (beide RAWs wurden mit dem aktuellen LR und "Details verbessern" bearbeitet), man sieht auch, dass bei einem derart "gemeinen" Motiv selbst 50 MP als Ausgangsbasis eigentlich noch zu wenig sind. Denn da ginge im Zentrum des Siemenssterns sicherlich noch mehr. Zum Glück fotografieren wir in der realen Welt normalerweise keine farbigen Siemenssterne, sonst würden unsere Kameras mit CFA vermutlich durch die Bank als unbrauchbar einstufen.

https://www.flickr.com/gp/ricopfirstinger/z8kWC8

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Um das Ganze nochmal zu verdeutlichen:

Es geht hier nicht darum, zu behaupten, dass eine MF-Kamera mit 100 MP und CFA nicht mehr Details zeigen/auflösen kann als eine Kamera mit 35 MP ohne CFA. Das kann sie natürlich, zumindest in den weniger kritischen Bildbereichen, bei denen das derzeit verfügbare Demosaicing sehr gut funktioniert. In kritischen Bereichen fällt sie jedoch deutlich ab, und in sehr kritischen Bereichen sogar hinter eine 35 MP-Kamera ohne CFA zurück, einfach weil das Demosaicing des RAW-Konverters mit ihnen nicht klarkommt und dort dann ein Bild produziert (erfindet), das mit der Realität nicht mehr viel zu tun hat.

Es geht also vielmehr darum, welche Mehrauflösung (Oversampling) man braucht, um die beim Demosaicing kritischer Bereiche entstehenden Artefakte und Fehler in der auf die Zielauflösung herunterskalierten Version praktisch nicht mehr zu erkennen. Sprich: Ab welchem Oversampling sieht das von Xx Oversampling auf 1x herunterskalierte Bild so gut (fein, sauber, fehlerfrei und der Realität entsprechend) aus wie ein natives 1x Bild, bei dem gar kein Demosaicing notwendig war, weil jedes Pixel von Haus aus alle RGB-Informationen enthält. Schon Sigma sprach seinerzeit ja von der dreifachen "Auflösung" durch Foveon, und wenn man sich entsprechende Chart-Testbilder anguckt (die gar nicht so leicht zu finden sind) und mit einer herunterskalierten GFX 50 vergleicht, kann man das tatsächlich gut nachvollziehen. Interessanterweise muss man dafür aber die alten Merrills mit dem echten Foveon (14,4 MP) nehmen. Der Nachfolger mit dem verwässerten Foveon hat zwar mehr Pixelauflösung, zeigt aber bei den farbigen Siemenssternen auch mehr Artefakte.

bearbeitet von flysurfer
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Was mich ein wenig wundert, ist das Ausbleiben des Shitstorms der usual suspects ob der Tatsache, dass die Kamera nun zwar 16-TIFF ausgeben kann (jedoch wie die GFX 50 nur nach der eigentlichen Aufnahme, also über den eingebauten RAW-Konverter), dieses TIFFs jedoch nur 10 Bits pro Farbkanal an Information enthalten. Die restlichen 3x6 Bits werden mit Nullen aufgefüllt.

 

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vor 3 Stunden schrieb flysurfer:

Um das Ganze nochmal zu verdeutlichen:

Es geht hier nicht darum, zu behaupten, dass eine MF-Kamera mit 100 MP und CFA nicht mehr Details zeigen/auflösen kann als eine Kamera mit 35 MP ohne CFA. Das kann sie natürlich, zumindest in den weniger kritischen Bildbereichen, bei denen das derzeit verfügbare Demosaicing sehr gut funktioniert. In kritischen Bereichen fällt sie jedoch deutlich ab, und in sehr kritischen Bereichen sogar hinter eine 35 MP-Kamera ohne CFA zurück, einfach weil das Demosaicing des RAW-Konverters mit ihnen nicht klarkommt und dort dann ein Bild produziert (erfindet), das mit der Realität nicht mehr viel zu tun hat.

Damit komme ich auch viel besser klar, weil es die Sache nicht so unterkomplex darstellt... a la "Die GFX 100 ist ja praktisch eine 35-MP-Kamera". Denn dafür erkenne ich in einem CFA-Bild einfach viel zu viele Details auf Pixelebene. Wenn auch nicht überall, neben kritischem Verlauf von Ortsfrequenzen machen ja auch noch kritische Farbkombinationen dem Demosaicing zu schaffen. Manch einer mag das "praktisch" entsprechend wie von dir gedacht interpretieren, aber die Befürchtung liegt doch nahe, dass ein Großteil die Sache zu sehr simplifiziert. Danke also für die Präzisierung. 

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Am Ende arbeitet ja kaum jemand mit 100 MP-Bildern. Und auch nicht mit 50 MP-Bildern. 

Auch wenn man 100 MP JPEGs oder TIFFs groß druckt, skaliert die Software das Eingebabebild passend zur Ausgabeauflösung herunter. Fügt man ein 100 MP JPEG oder TIFF in ein Buch (Bildband) ein, macht inDesign bei der Ausgabe des Druck-PDFs das gleiche, passend zum Druckraster und zum Papier. Wenn man sich so ein Bild auf dem Schirm anguckt, dann derzeit mit in der Regel maximal 4K (also Höchstbreite 3840 Pixel), in Zukunft dann 8K. Letzteres entspricht einer Kamerauflösung von mehr als 36 MP. Wer in Zukunft also Bilder in nahezu perfektem 8K (fast) ohne Artefakte etc. (also Ausgangsmaterial mit 3x Oversampling) genießen möchte, kommt um eine CFA-Kamera mit mehr als 100 MP nicht herum. Wahlweise tut es auch eine Pentax mit 36 MP, aber nur mit Multishot-Aufnahmen.

Dass Kameras mit 100 MP partiell (da wo das Demosaicing funktioniert) auch nahezu 100 MP auflösen, ist schon nett, aber diesen Vorteil sehen wir in der Praxis kaum, weil selbst 8K-Bildschirme weit darunter liegen. Da müssten wir also in das Bild hineinzoomen. Die Artefakte in CFA-Aufnahmen ohne Oversampling sehen wir aber durchaus ohne Zoomen: verbogene Schrift (Hieroglyphen-Effekt), Farbfehler (wie der grüne Schimmer in der weißen Schrift auf der Farbtube, oder die silbrig entfärbte goldene Schrift auf der Flasche in den obigen Beispielen), Moiré, Zippering. All das wird beim Herunterskalieren erstmal mitverkleinert. Es verschwindet nicht so einfach, wird aber immer kleiner und damit unscheinbarer, stört also weniger. Um praktisch komplett unsichtbar zu werden, müsste die Verkleinerung massiv sein, mehr als 3x – was umgekehrt heißt, dass wie unserer Bilder mit gewaltigen Sensorauflösungen oder eben mit Multishot machen müssen. Aber als Kompromiss (Sweet Spot) ist die Faustregel 3x-Oversampling ausgesprochen brauchbar – zumindest solange, bis Adobe mit einem Super-Sensei herauskommt, das beim Demosaicing die Fehlerrate nochmal deutlich reduziert. Dann geht es auch mit weniger MP – jedoch nur für Abonnenten. Aber vielleicht ziehen andere Konverter-Anbieter ja nach und bieten ebenfalls KI-gestützte Algorithmen fürs Demosaicing an.

Ach ja: Smartphones arbeiten zunehmend mit Hand-held Multishot und gleichzeitig mit hohem Oversamling (demnächst bis zu 108 MP). Die wissen halt, wie's geht. 

bearbeitet von flysurfer
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Man kennt das ja: Umso geringer die Ahnung, desto lauter das Geschrei – vor allem in den Foren und sozialen Medien. Aktuell wird wieder mal die Forderung laut, Fuji möge eine MF-Kamera mit 25 MP herausbringen, weil die dann bei schwachem Licht ja soooooooooo viel besser wäre als die vergleichsweise unbrauchbaren Modelle mit 50 oder 100 MP.

Das ist natürlich ausgemachter Unsinn, war aber immer die Meinung der Mehrheit, ist die Meinung der Mehrheit und wird auch immer die Meinung der Mehrheit sein – weil sich Dummheit, Unwissen, Fake News etc. in unserer heutigen digitalen Medienlandschaft immer und überall durchsetzen.

Deshalb ist mir bewusst, dass ich nur eine kleine Minderheit erreiche, wenn ich hier nun einen kleinen Vergleich zwischen einer Sony A7RII (mehr als 42 MP auf KB) und einer Sony A7SII (nur 12 MP, ebenfalls KB) poste, beide mit ISO 12800, beide mit dem gleichen Objektiv, dem gleichen Motiv, dem gleichen Licht, der gleichen Blende und der gleichen Belichtungszeit. Das Ganze im aktuellen Lightroom inkl. "Details verbessern" (letzteres gibt vor allem der A7SII einen Vorteil) normalisiert und auf jeweils 12 MP exportiert. Man klicke hier: https://www.flickr.com/gp/ricopfirstinger/8uVF88

Ganz klar: Bei normalisiertem Rauschen zeigt die A7RII mehr Details und weniger Artefakte. Liefert also das bessere 12 MP Bild. Und das bei richtig schwachem Licht (also sehr viel Photonenrauschen) und ISO 12800.

Man sieht: Eine GFX 100 (mit BSI) wäre einer GFX 25 (mit oder ohne BSI, bei einem so hohen Pixel Pitch nämlich egal)  in jeder Hinsicht überlegen. Auch bei low-light und high-ISO.

bearbeitet von flysurfer
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Fragt sich nur, warum es nicht längst auch APS-C-Sensoren mit 36MP oder besser 42-50MP gibt, die müssten doch auch in einer deutlich verbesserten Bildqualität resultieren.

Vor wenigen Jahren hieß es mal, dass das MP-Rennen aufgrund erhöhten Rauschens bei hohen Iso's sinnlos sei, inzwischen hat sich die Tendenz umgekehrt. Mehr MP bedeuten offenbar tatsächlich überlegene Bildqualität.

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Für mich ist das leicht verständlich: Es ging/geht bisher halt technisch nicht. Kommt aber. Es wird ja auch besser: Die T3 ist schneller als die T2, löst besser auf und wird trotzdem nicht so warm. 

Wir werden dann sehen, wie der Kompromiss aussieht: vielleicht ein größeres Gehäuse für bessere Wärmeableitung (X-H2?), und/oder ein stacked CMOS (schnell, aber nicht so gut für die Dynamikumfang), und in wenigen Jahren wird sicherlich auch der Global Shutter für APS-C kommen.

Die GFX 100 ist ja nun auch auf diesem Trip: 4K30p ohne Sensorcrop, davon können derzeit auch viele KB-Kameras nur träumen. 

 

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Die nötigen Pixelgrößen hat Sony ja schon im Programm. Mit dem Pixelraster der MFT-Sensoren mit 20 MP käme man bei APS-C auf 33 MP, mit dem Pixelraster der 1-Zoll-Sensoren auf 63 MP. Aber je mehr Pixel auszulesen sind, desto mehr Abwärme entsteht auch, wie Rico ja schon schrieb, und zwar auf engerem Raum als bei den größeren Sensoren mit ähnlichen Auflösungen. Es wäre dann auch die Frage, ob man sich mit 12 Bit zufrieden gibt (wenn man sowieso herunterskaliert, wäre das möglicherweise ausreichend), oder ob es 14 Bit sein sollen – die brauchen dann länger und es entsteht auch mehr Wärme. Da haben die Sensorentwickler noch ein bisschen zu tun, aber das sind keine unüberwindlichen Probleme.

Und wie ich kürzlich schon im DOCMA-Blog schrieb: Wenn man erst einmal einen schnellen, globalen elektronischen Verschluss hat, kann man eine Belichtung in viele Teilbelichtungen zerlegen und so den ISO-Wert praktisch beliebig senken, während Rauschabstand und Dynamikumfang im gleichen Maße steigen. Damit würden die verbliebenen Nachteile kleiner Sensorpixel wegfallen, selbst wenn man die Bilder am Ende nicht herunterskaliert.

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Der neue GFX-Sensor bietet laut Sony-Dokumentation übrigens eines Modus, die eine Hälfte der Zeilen kürzer zu belichten als die andere, Fuji scheint diese Funktion aber bisher nicht zu nutzen. Sonst hätten wir jetzt wieder eine EXR-Kamera, nur diesmal mit 50 anstatt 6 MP.

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Fuji-Ambassador Damien Lovegrove hat unlängst auf Facebook erklärt, dass er sich keine GFX 100 kauft, sondern bei der GFX 50S bleibt. Er sollte es wissen, schließlich wurde er von Fuji dafür bezahlt, die GFX 100 auf einer Roadshow vorzustellen, er kennt also beide Kameras aus erster Hand.

Seine Gründe dafür sind erwartungsgemäß wirtschaftlicher Natur, denn für seine Art der Fotografie bringen ihm die 11.000 EUR Extrakosten (die er freilich nicht bezahlen müsste, Fujifilm gibt ihm Rabatt) nicht genug Mehrwert in Form von höher bezahlten Aufträgen oder Ergebnissen, die deutlich besser aussehen als mit einer GFX 50. Auch für Damiens Arbeitsweise (durchweg gestellte Porträts unter kontrollierten Licht- und Standortbedingungen) bringt ihm die GFX 100 keine Vorteile, die den Aufpreis wert wären.

Ich denke, dass zahlreiche andere Profis und Amateure in einer ähnlichen Situation sind, schließlich macht längst nicht jeder (Hochzeits-)Reportagen, Sport, Action oder Tiere. Wer in erster Linie kontrollierte Porträts macht, ist mit einer GFX 50 auch weiterhin bestens bedient – deren Gesichts- und Augenerkennung funktioniert in der Praxis unter solchen Bedingungen übrigens sehr gut.

 

 

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Samuel Zeller hat ein paar RAWs geteilt, die er mit einem Prototyp der GFX 100 geschossen hat. Ich fand dieses hier ganz interessant: https://drive.google.com/uc?id=1WY-tkUN6jbDf73955YUESVe7zCr_Q2k-&export=download

Ich habe das mal kurz in LR etwas gepusht und neu bearbeitet:

Im Ergebnis haben wir hier in den Schatten einen Push von 3-4 EV gegenüber Basis-ISO 100, effektiv also Schatten und Mitteltöne mit mehr als ISO 800. Das kann sich durchaus sehen lassen. Wie immer Draufklicken für groß.

bearbeitet von flysurfer
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Das wollte ich nun natürlich genauer wissen, deshalb habe ich das RAW ausgehend von Basis-ISO 100 in Lightroom um 7 EV (!) auf effektiv ISO 12800 gepusht, unter Anwendung des Standardprofils Adobe Farbe und Rettung der sonst ausgefressenen Lichter. Luminanz-NR auf Null, Farb-NR auf Default 25.

Das Ergebnis ist sehr ansprechend. Der Sensor produziert bei diesem Push selbst auf Pixelebene so gut wie kein Rauschen. Man sieht allerdings in den stark aufgehellten dunklen Bereichen in der 100%-Ansicht etwas Banding (vermutlich PDAF-bedingt). Das muss man sich bei den Serienmodellen noch einmal genauer anschauen, denn dieses Phänomen kann man prinzipiell auch per Firmware reduzieren oder abstellen. Der Prototyp hatte im Februar/März natürlich noch keine finale Firmware.

Wie immer Klick für Groß.

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