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David Hamilton - Wie hat er seinen Effekt wirklich erreicht?


chkphotos

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Hi allerseits!

Ich beschäftige mich eine Weile mit dieser Frage und konnte manches fest stellen:

1. Er verwendete definitiv keine Gaze/Strumpfhose
2. Er verwendete sehr wohl Filter, auch wenn er anderes behauptete. Siehe folgendes Videozwischen 7:26 und 7:41. Dort sieht man in Zeitlupe (ich habe es Bild für Bild analysiert) ganz klar eine plane Fläche vor einem Minolta 1,7/85mm und in diesem Bild auch vor einem Minolta 1,4/58mm PG. In diesem Bild sieht man das auch von der Seite ganz klar. Ja, ich habe natürlich all diese Objektive.
3. Vaseline, Haarspray o. ä. auf einem UV Filter sind am wahrscheinlichsten

WEISS jemand (bitte mit Quelle), wie er es gemacht hat?

Ich hatte schon versucht, von seiner Assistentin Jelica Bujic etwas zu erfahren, da warte ich allerdings (schon eine Weile) auf Antwort.

Bitte bleibt sachlich, wir kennen alle die Vorwürfe die gegen den Herrn erhoben worden sind und dass ich nach seiner Methode frage, heißt nicht, dass ich seine Bilder toll fände. Lassen wir das bitte außen vor und konzentrieren wir uns auf die technischen Aspekte.

Liebe Grüsse und vielen Dank schon mal für eure Infos

Chris

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Du hast sicherlich die Seite

https://de.wikipedia.org/wiki/Weichzeichnen

schon gelesen, aber die plausibelste Erklärung ist, dass Hamilton aus seiner "uniquen" Technik ein Geheimnis machen wollte. Ähnlich machte das  Andrzej Dragan mit der nach ihm benannten Technik.

By the way wurde mir erst durch die Googelei bewußt, dass Hamilton nicht nur junge Mädchen gerne fotografierte, sondern vermutlich auch ein Pädophiler war, was in mehreren Vergewaltigungs- Vorwürfen gipfelte. Ich bin zwar weit davon entfernt der "Me too" Bewegung anzugehören, aber die Vorwürfe in Verbindung mit seiner "Kunst" werfen kein gutes Licht auf sein Andenken.

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@Don Pino 

Vielen Dank für den Hinweis, ja, die Seite kenne ich in der Tat.

Man hört allenthalben, dass er einfach nicht raus rücken wollte, wie er seine Bilder wirklich gemacht hat und daher möglicherweise falsche Angaben verbreitete.

Vorwürfe: Ja, das ist bekannt. Daher hatte ich auch in meinem ursprünglichen Beitrag eine Anspielung darauf gemacht.

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  • 5 months later...

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Wikipedia meint einerseits auch "Vaseline", verlinkt dann aber andererseits einen Artikel, aus dem hervorgehen soll, daß es nicht Vaseline war - der verlinkte Artikel gibt diese Info aber nicht her ...

Ich halte es für nicht unwahrscheinlich, daß es in der Tat etwas derart Profanes war - nur wegen des Mysteriums um die G'schicht ist es halt dementiert worden.

Preisfrage, was hätte es denn sonst noch sein können? Ich erinnere mich an das Canon EF 135mm 1:2.8 Soft-Focus, welches einen regelbaren Weichzeicheneffekt hatte (mittels verschiebbarer apshärischen Linse in der Knostruktion, wenn ich micht nicht täusche). Dann haben wir sowas wie das 56/1.2 APD mit einem Apodisationsfilter im Objektiv verbaut.

Wenn der Fotograf den Effekt, wie angedeutet, mit einem Filter vor dem Objektiv erzeugt hat, dann scheidet die verschiebbare Linse wohl schon mal aus. Kann man ein APD-Filter auch "draußen" draufpacken? Und - gab es sowas überhaupt in der früher 80ern?

Wie gesagt, ich tippe auf den klassischen UV-A mit irgendwas beschmiert - Vaseline, Gänsefett ... was auch immer.

P.S.: Wenn man das mal selber versucht, merkt man sehr schnell, daß die Vaseline auch nur in homöopathischen Dosen auf das Filter darf, da man sonst nüscht mehr erkennt. Das würde erklären, daß auf den Fotos mit Hamilton und Filter nicht zu sehen ist - bringt aber auch die Frage auf, wie man homogen eine richtig dünne Schicht aufbringt - meine Idee wäre zwischen 2 Filtergläsern

Edited by Guest
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Mit Vaseline wird’s etwas schlieriger und man kann je nachdem wie man sie schmiert, diffuse Streifen ins Bild bringen.    Die Beispielbilder, welche ich gesehen hatte waren dafür zu homogen. Vielleicht hat er einfach nur irgendeinen Dunst auf den Filter gedampft.

Edited by Crischi74
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Es gab ja auch spezielle Vorsatzlinsen, wie zB von Zeiss (ich meine Softar o.ä.). Da waren Rillen in das klare Glas gefräst oder kleine erhabene Glashalbkugeln aufgebracht. In beiden Fällen erhielt man wohl ein scharfes Kernbild welches von einem weichgezeichneten überlagert wurde. 

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vor 2 Stunden schrieb xpro-shooter:

Ich denke der einzige der es wirklich weiß ist der hier:

http://maxstolzenberg.com/2019/11/25/memories-of-david-hamilton/

Wie es scheint hat er mit Hamilton zusammen gearbeitet.

 

Richtig. Allerdings hat er sich leider gegen eine Info dazu gesperrt. Einmal erhielt ich eine Mail von der netten Dame, die seine Site verantwortet und dann war es das. Nachfragen werden ignoriert. Auch der Hinweis, dass man gerne für ein laufendes Buchprojekt (nicht meines) Infos wollte, hilft nicht. Vielleicht gab es da ein Agreement, nichts zu verraten. Das wäre natürlich ok, wenn er sich dran hielte, aber das kann man auch einfach sagen, statt zu mauern.

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vor einer Stunde schrieb Cobalt60:

Wikipedia meint einerseits auch "Vaseline", verlinkt dann aber andererseits einen Artikel, aus dem hervorgehen soll, daß es nicht Vaseline war - der verlinkte Artikel gibt diese Info aber nicht her ...

Ich halte es für nicht unwahrscheinlich, daß es in der Tat etwas derart Profanes war - nur wegen des Mysteriums um die G'schicht ist es halt dementiert worden.

Preisfrage, was hätte es denn sonst noch sein können? Ich erinnere mich an das Canon EF 135mm 1:2.8 Soft-Focus, welches einen regelbaren Weichzeicheneffekt hatte (mittels verschiebbarer apshärischen Linse in der Knostruktion, wenn ich micht nicht täusche). Dann haben wir sowas wie das 56/1.2 APD mit einem Apodisationsfilter im Objektiv verbaut.

Wenn der Fotograf den Effekt, wie angedeutet, mit einem Filter vor dem Objektiv erzeugt hat, dann scheidet die verschiebbare Linse wohl schon mal aus. Kann man ein APD-Filter auch "draußen" draufpacken? Und - gab es sowas überhaupt in der früher 80ern?

Wie gesagt, ich tippe auf den klassischen UV-A mit irgendwas beschmiert - Vaseline, Gänsefett ... was auch immer.

P.S.: Wenn man das mal selber versucht, merkt man sehr schnell, daß die Vaseline auch nur in homöopathischen Dosen auf das Filter darf, da man sonst nüscht mehr erkennt. Das würde erklären, daß auf den Fotos mit Hamilton und Filter nicht zu sehen ist - bringt aber auch die Frage auf, wie man homogen eine richtig dünne Schicht aufbringt - meine Idee wäre zwischen 2 Filtergläsern

Ja, bin ich genau bei dir. Der Effekt ist ja sphärische Aberration und das geht mit den APD/soft-Objektiven in der Tat. Das was er in den Aufnahmen verwendet (siehe meinen ersten Post) ist jedoch deutlich zu erkennen - ich habe die Objektive ja alle. Und auch, dass er einen Filter verwendete. Vaseline haben wir ausgiebig getestet und das ist etwas andere im Effekt.
Wie auch in anderen Beiträgen gesagt, ist wohl etwas auf den Filter aufgetragen worden, das wie beim Softar einen "Mikrolinsen-Effekt" erzeugt.
Hier wird gern Haarspray genannt. Das funktioniert auch einigermaßen - jedenfalls am besten von allen Möglichkeiten.

Sein Effekt hat sich ja auch über die Zeit geändert. In der frühen Phase waren das nur Effekte, die die Mitten flacher machten (könnte z. B. ein herkömmlicher Seidenstrumpf helfen) aber wie du auch richtig einbringst, in den 80ern hat er den Effekt erzielt, der ihn wirklich zum Schluss hin bekannt gemacht hat, das "Halo" durch sphärische Aberration.

So etwas wie Filmentwicklung kommt in der Tat nicht Frage, weil er Ektachrome 200 verwendete und weil es ja auch Filme in dem Effekt von ihm gibt. Es wäre undenkbar, jedes Bild eines Filmes einzeln "richtig" zu entwickeln.

In einem späteren Film über seine Arbeit (dem wohl letzten) sieht man ihn auch auf das Objektiv pusten - ausdrücklich nicht hauchen - was mich auch etwas irritiert hat. Hauchen würde aber zu schnell weg gehen, um einen Film damit zu drehen, also ist auch das keine der endgültigen Lösungen. Und in dem zu Anfang erwähnten Film arbeitet er auch ohne auf die Linse zu pusten/hauchen.

Also: sehr gut überlegt, vielen Dank! An all den Überlegungen "kamen wir auch schon vorbei", weshalb wir eben neue Ideen dazu suchen...

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vor 5 Minuten schrieb wolf:

vielleicht einfach mal in der richtigen kathegorie posten > small-talk

und nicht im bilderforum...

Ah, ok, danke... Kann ich dann den Thread hier verlinken, weil ich nicht wie ein Spammer wirken möchte oder muss ich einen neu aufmachen?

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Für mich kommen da mehrere Faktoren zusammen.
Erstmal natürlich das offen recht weiche 1,4 / 58 Rokkor-PF. Offen versteht sich.
Dazu viel Licht .. meist von oben schräg von vorne.
Das klapt draußen ebenso, wie drinnen unterhalb eines Fensters, was man oft sieht.
Dazu eine Überbelichtung von etwa 1 Blende.
Und natürlich entsprechender Film der eher kontrastarm war. GGf tat die damalige Körnung noch ihren Senf dazu.
Dann geht es gar mit der X-Pro1 in etwa in diese Richtung. Ganz ohne besonderen künstlerischen Anspruch versteht sich. Nur, um mal zu zeigen, wie sich die obigen Dinge auswirken.
Ganz ohne Filter, Vaseline, Strümpfe, etc.

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In dem in Beitrag #1 verlinkten Video sieht man übrigens auch bei 11.36min gut den lila Schleier,
den das Minolta offen im Gegenlicht "verursacht", was ebenso bei den anderen Bildern sicher geholfen hat.
Das macht die Minolta-Vergütung sehr gerne, aber auch Pentax-M Linsen aus den 80igern können diesen Effekt zaubern.

Hier kommt der Effekt am eigentlich weissen Türrahmen gut zur Geltung.

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Aus meiner Sicht kam aber Herrn Hamilton noch etwas anderes zugute. Er hat einfach "Regeln" ignoriert und etwas anderes gemacht, als alle anderen.
Damals, wie heute, gab es die "Regel", bloß nicht in der Mittagssonne zu fotografeiren. Schon gar nicht Portraits :)

Dabei kann man gerade in dieser Mittagszeit und knapp danach den oben genannten Effekt sehr gut erreichen.
Dazu eine Messung auf die Haut / Gesicht ... Kein Aufheller (Blitz / Reflektor) ... That's it.
Gesicht ist schön, der Rest frißt aus. Auf Film vielleicht nicht ganz so heftig, wie auf unseren digitalen Sensoren.
Und natürlich die damalige Vergütung der Minoltas, die den rosigen Schleier drüberlegt. Auch auf die Haut.
Alles wird weich und fließend.


 

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Am 25.11.2019 um 14:41 schrieb Uwe Richter:

Für mich kommen da mehrere Faktoren zusammen.
Erstmal natürlich das offen recht weiche 1,4 / 58 Rokkor-PF. Offen versteht sich.

==definitiv
Dazu viel Licht .. meist von oben schräg von vorne.

==genau, und keine Sonnenblende, bitte
Das klapt draußen ebenso, wie drinnen unterhalb eines Fensters, was man oft sieht.
Dazu eine Überbelichtung von etwa 1 Blende.
Und natürlich entsprechender Film der eher kontrastarm war. GGf tat die damalige Körnung noch ihren Senf dazu.

===so und es gibt auch einige Beispiel mit dem geringeren Kontrastumfang des E200, da rauschen die Schatten sehr in den Keller, wobei die Mitten und Höhen schön cremig sind
Dann geht es gar mit der X-Pro1 in etwa in diese Richtung. Ganz ohne besonderen künstlerischen Anspruch versteht sich. Nur, um mal zu zeigen, wie sich die obigen Dinge auswirken.
Ganz ohne Filter, Vaseline, Strümpfe, etc.

===👍 Schönes Bild, danke... und ja genau sieht das mit dem 58mm PF aus... allein das ist schon spitze... ich trage das fast immer mit mir rum... und einigermaßen in die Nähe davon kommt auch noch das 1,7/85mm - aber bei weitem nicht so nice

 

Anmerkung der Moderation: Bitte Zitat von eigenem Text deutlicher trennen.

Edited by Jürgen Flens
Bildzitat entfernt
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Wie machen wir das im Moment? Hier ein paar Beispiele (alle Bilder mit einem Tiffen 2er soft, Haarspray-beschichtet):
Bild der jungen Dame: So ist das 1,4/58mm PF... Mit der T2 bei uns im Garten gemacht...
Bild Dame auf Felsen: Hier zum Vergleich das 1,2/58mm auf der T2
Bild bei uns daheim die Küste lang: dann wieder 1,4/58mm PF auf der T20 - erinnert mich an den Venedig-Bildband und meine ersten Erinnerungen an softe Landschaften aus dem Magazin "Photographie" in den 80ern
Und bevor jemand wegen der Farben fragt, ja, mein Favorit war schon zu "echten" chemischen Zeiten: Kodachrome 64, kein E200 bei bei DH, weil der mir etwas zu hart ist..., manchmal schiebe ich den gern Richtung warm...

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@chkphotos ... sehe ich genauso. Das 58mm gehört in jede Tasche :)

Eine andere Möglichkeit, um diesen Blur-Effekt zu erzielen wäre allerdings, ein Helios 44-M4 zu nehmen und die Frontlinse zu drehen.
Hat den "neumodischen" Erfolgsfaktor, dass man noch gezielt hohe Schärfe setzen kann ;)



Aber das stand Hamilton eher nicht zur Verfügung, nehme ich mal an.

Sehr schöne Bilder übrigens da oben !

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vor 10 Stunden schrieb Cobalt60:

Preisfrage, was hätte es denn sonst noch sein können? Ich erinnere mich an das Canon EF 135mm 1:2.8 Soft-Focus, welches einen regelbaren Weichzeicheneffekt hatte (mittels verschiebbarer apshärischen Linse in der Knostruktion, wenn ich micht nicht täusche). Dann haben wir sowas wie das 56/1.2 APD mit einem Apodisationsfilter im Objektiv verbaut.

Wenn der Fotograf den Effekt, wie angedeutet, mit einem Filter vor dem Objektiv erzeugt hat, dann scheidet die verschiebbare Linse wohl schon mal aus. Kann man ein APD-Filter auch "draußen" draufpacken? Und - gab es sowas überhaupt in der früher 80ern?

Wie gesagt, ich tippe auf den klassischen UV-A mit irgendwas beschmiert - Vaseline, Gänsefett ... was auch immer.

Mein Tipp wäre auch Vaseline. Man könnte die Frontlinse mit Schleifpapier bearbeiten, aber wer würde so etwas tun?

Jedenfalls hat Apodisation nichts mit einer Weichzeichnung zu tun. Ein Apodisationsfilter (und nein, den kann man nicht vor die Frontlinse setzen; er muss sich schon in der Blendenebene befinden) macht ein scharf zeichnendes Objektiv nicht weicher; vielmehr beeinflusst er nur das Bokeh, also die Wiedergabe in den sowieso unscharfen, weil außerhalb der Schärfenzone gelegenen Bereichen.

Bei einem Weichzeichnerobjektiv bleibt die sphärische Aberration absichtlich unkorrigiert, so dass das scharfe Bild von unscharfen Bildern überlagert wird. Dieser Effekt wird zum Bildrand hin stärker; im Zentrum bildet auch ein Weichzeichnerobjektiv schärfer ab. Weichzeichnungsfilter vor dem Objektiv (zum Beispiel mit eingeschliffenen Ringen oder dergleichen, die das Licht streuen) können dagegen eine gleichmäßige Weichzeichnung erzeugen. Den Effekt eines Weichzeichnerobjektivs kann man mit verschieden geformten Blenden innerhalb gewisser Grenzen steuern; daher rührt wohl die Assoziation zur Apodisation. Die Blenden machen das Bild aber nur schärfer; mit der Weichzeichnung als solcher haben sie nichts zu tun. 

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