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Welches ist die beste Belichtungsmessmethode


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vor 21 Minuten schrieb mjh:

Der Unterschied ist halt, dass Integral- und Spotmessung „dumme“ Messverfahren sind – die Kamera belichtet stur so, dass die durchschnittliche Helligkeit (Integralmessung) oder die Helligkeit an einem angemessenen Punkt (Spotmessung) im Bild mit einer mittleren Helligkeit wiedergegeben werden. Ob das dann Sinn macht, muss der Fotograf beurteilen und gegebenenfalls einen anderen Punkt anmessen oder die Belichtung korrigieren. Die Mehrfeldmessung ist dagegen ein „intelligentes“ Messverfahren, bei dem die Kamera so schlau zu sein versucht, die Art der Szene zu erkennen, die Absicht des Fotografen zu erraten und mit einer Auswertung der Helligkeitsverteilung im Bild diejenige Belichtung zu finden, die den bildwichtigen Motiven am besten gerecht wird. Das kann gut funktionieren, aber es ist natürlich auch ein fehleranfälliges Verfahren, weil Kamera und Fotograf manchmal unterschiedliche Vorstellungen von einer optimalen Belichtung haben. Auf Basis einer Spot- oder Integralmessung fällt es leichter, gezielt korrigierend einzugreifen, weil die Kamera bloß die Helligkeit misst, ohne schlauer als der Fotograf sein zu wollen. Der Nachteil einer simplen Helligkeitsmessung ist allerdings, dass sie sich nur um mittlere Tonwerte kümmert, obwohl diese sowieso recht robust sind und auch gut alleine zurecht kommen; viel wichtiger wäre es, auf die Lichter zu achten. Aber auch das ist möglich, wenn man die Lichtwaage nutzt: Die Anzeige, die im Automatikbetrieb die vom Fotografen gewählte Belichtungskorrektur anzeigt, hat im manuellen Modus eine andere Funktion: Sie zeigt an, wo die angemessene Helligkeit relativ zu einer mittleren Helligkeit liegt, fungiert also als Zonendisplay. Damit kann man auch Lichter und Schatten gut kontrollieren – jedenfalls dann, wenn der Anzeigebereich ±5 statt nur ±3 EV beträgt.

Vielen Dank für diesen Post. Ich kann leider nichts über die Arbeit mit dem Zonendisplay in der Bedienungsanleitung der 100f finden. Hätten Sie einen Tip, wo ich allgemein, oder speziell für Fuji X-Kameras etwas zum Nachschlagen über diese Thema finden kann.
Beste Grüße

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vor 18 Minuten schrieb Ulf Schrader:

... Ich kann leider nichts über die Arbeit mit dem Zonendisplay in der Bedienungsanleitung der 100f finden ...

 .

Man muss ja unterscheiden zwischen den Grundlagen der Fotografie und der Bedienungsanleitung einer Kamera. Wenn letztere auch noch die Grundlagen liefern würde, dann wäre die Bedienungsanleitung eine Art Fotografie-Brockhaus :)

In Kürze: Wenn du auf eine weiße Fläche belichtest und dem Belichtungsvorschlag der Kamera folgst, wirst du eine mittelgraue Fläche bekommen. Die Kamera denkt nämlich: Oh, es ist hell, also mal abdunkeln... Belichtest du hingegen eine schwarze Fläche und folgst ebenso dem Belichtungsvorschlag der Kamera, zeigt das Bildergebnis ebenso eine mittelgraue Fläche. Die Kamera denkt nämlich: Oh es ist dunkel, also mal aufhellen... Folglich musst du bei hellen Motiven die Belichtung erhöhen und bei dunkeln Motiven die Belichtung reduzieren. Die Erhöhung bzw. Reduzierung der Belichtung erfolgt dann mit der Skala, die dir im Display angezeigt wird (von -5 bis +5). Die Kamera ist ja an sich doof und weiß nicht, was dir wichtig ist. Deshalb musst du korrigierend eingreifen. Aber Achtung, das war jetzt ganz grob erklärt, nur zum grundlegenden Verständnis.

bearbeitet von Parallaxe
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Vielen Dank für die Erklärung. Mir war nicht bekannt, dass sich im manuellen Modus die Belichtungskorrekturskala in eine Zonenskale verwandelt und dafür die +/-5EV-Einstellung eingestellt werden muß. Das gehörte nach meiner Meinung schon in eine Bedienungsanleitung. Ich habe auch in den bekannten Büchern zur 100t und 100f keinen Hinweis darauf gefunden. 
Hätte jemand einen Literaturtip?

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In Kürze:

Wenn Du mittleres Grau anmisst, sollte die Lichtwaage im Idealfall in der Mitte stehen (+/-0). Bei reinem Schwarz bei -5, bei reinem Weiß bei +5 (ergibt in Summe 11 "Zonen").

Es gibt aber oft Motive, die vom Kontrastumfang nicht in diese Skala passen. Dort sollte dann so belichtet werden, dass die hellsten Lichter bei +5 gemessen werden. Dann "saufen" die tiefsten Schatten u.U. "ab", können aber im Normalfall in der EBV gerettet werden.

Bei Motiven mit geringem Kontrastumfang wird dies ebenso gemacht (Messen der hellsten Lichter auf +5). Diese Methode nennt sich ETTR (Belichtung so weit wie möglich nach rechts, also in Richtung hell). Die Schatten und/oder Mitten sind dann heller als sie eigentlich sein sollten, was sich aber problemlos in der Nachbearbeitung korrigieren lässt.

Das alles gilt für die Arbeit mit RAW's, für JPG muss man Kompromisse machen und die optimale Belichtung unter Verwendung der richtigen Parameter in der Kamera (Filmsimulation, Lichter, Schatten, DR) und vor allem persönlichem Gusto einstellen. Zum Teil müssen völlig schwarze oder weiße Bereiche in Kauf genommen werden, was natürlich auch ein Gestaltungsmittel sein kann.

bearbeitet von MEPE
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Gestern erst habe ich hier eine Testreihe gepostet, die ein Motiv in allen 11 Zonen zeigt, siehe den weiter oben verlinkten Auslöser-Thread.

Das Zonensystem allgemein wird im Internet umfassend und kostenlos erklärt (auch Wikipedia ist hier unser Freund), schließlich gibt es das schon seit Jahrzehnten und ist seitdem Teil des fotografischen Grundwissens, freilich immer wieder an die aktuelle Technik angepasst. Da findet man eine Menge Lesestoff.

Die praktische Anwendung des Zonensystems bei Fuji-Kameras (mit ihrer praktischen 11 EV oder Zonen umfassenden Belichtungsskala von -5 bis +5) steht natürlich auch in meinem Fuji X Secrets Buch und ist zudem Bestandteil aller meiner Workshops. Wir haben dieses Thema aber auch hier im Forum immer wieder mal mehr oder weniger ausführlich besprochen, schließlich handelt es sich dabei um einen wesentlichen Vorteil des manuellen Modus M. Somit war es auch gestern wieder Thema im oben verlinkten Auslösertyp-Thread.

bearbeitet von flysurfer
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vor 1 Minute schrieb MarcWo:

Damit stellt sich die Frage nach der Messmethode erst gar nicht.

Und wie sie sich stellt: Da empfiehlt sich dann die Spotmessung (mit einem möglichst kleinen Messfeld, also zur Messung am besten mit dem Fokusfeld koppeln und dieses ganz klein machen), sonst klappt das nicht mit den oben genannten Zonen.

Wenn man dann nach erledigter manueller Belichtungseinstellung die manuelle Belichtungsvorschau abschaltet, ist die Messmethode ebenfalls bedeutend, weil diese motivabhängig die Bildschirmhelligkeit bestimmt. Da ist es dann manchmal ratsam, bei sehr kontrastreichen Motiven die Messmethode allein für die Anzeige zu wechseln, damit man im Live-View das eigentliche Motiv besser erkennen kann. 

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Das mit dem Zonenmesssystem ist bisher an mir vorbeigegangen. Dafür fehlt mir offenbar die fotografische Allgemeinbildung und vielleicht einfach die Phantasie, wie man jedesmal 11 Zonen ausmisst, bevor die Sonne untergeht. Aber auch das verstehe ich wahrscheinlich nicht. Wenn jemand in der Lage ist, mir die praktische Anwendung zu erklären, wäre ich sehr dankbar. Gerne auch per PN.

Bis dahin bleibe ich bei meiner RGB-Guckerei, dem automatische LR Tonwertausgleich und einem kalibrierten Monitor. Da ist die Messmethode nämlich egal

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vor 11 Minuten schrieb ing:

Dafür fehlt mir offenbar die fotografische Allgemeinbildung und vielleicht einfach die Phantasie, wie man jedesmal 11 Zonen ausmisst, bevor die Sonne untergeht.

Stell dir vor du bist im Grand Canyon. Allein. Kein Internet. Kein Telefon. Nur du und diese Landschaft.
Dein einziges Ziel ist es, eine absolut korrekt belichtete RAW-Datei mit nach Hause zu bringen.

Da kann das Anwenden des Zonensystems schon Sinn machen, um sich die Zeit zu vertreiben ;)

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Die Anwendung macht eigentlich ziemlich oft Sinn, ich frage mich nur, wieso ich da jedes Mal 11 Zonen ausmessen sollte. Masochismus? Sonst nichts besseres zu tun? 😂

Ich messe meistens nur den einen Bereich an, auf den es mir ankommt und von dem ich die Wunschzone weiß (Wolken, Schnee, Gesicht etc.). Oft reicht uns heute ja auch das Wissen um den hellsten Bereich, das freilich auch vom Histogramm und den Blinkies abgedeckt wird. Das ist dann doch eine nette Kombi, wenn einem Histogramm und Blinkies ausgefressene Bereiche zeigen, während einem die Zonenmessung direkt zeigt, ob die Haut des fotografierten Mädels die gewünschte Helligkeit bekommt. Gibt es da Disprepanzen, kann man die ausgleichen, und zwar oft schon direkt in der Kamera: die DR-Funktion ist unser Freund. Ideal für JPEG-Fotografen, die wenig oder keine Nachbearbeitung wollen.

bearbeitet von flysurfer
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Manchmal genügt es auch, etwas einfach zu wissen, z.B. weil man sich für technische Dinge interessiert. Das heißt nicht, dass man es auch (vollumfänglich) anwendet. Ich selbst arbeite mit diesem Zonensystem nicht und belichte fast immer mit Zeitautomatik, Korrekturrad und Histogramm/Blinkies. Klappt zu meiner vollsten Zufriedenheit und nur das zählt.

 

 

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Ich will ja lernen und nix falsch machen, wenn ich mal in den Grand Canyon komme.

@flysurfer: Ich versteh das jetzt so, dass ich mit der Spotmessung z.B. einen hellen Wolkenfleck anmesse. Dann habe ich einen Wert für 18% Grau. Das ist dann Zone 6, oder? Dann messe ich andere Stellen an und die Lichtwaage zeigt mir an, in welchen Zonen die liegen. Richtig? Dann habe ich aber noch immer kein optimal belichtet Bild, geschweige denn ein Foto gemacht. Wie komme ich denn dahin?

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vor 1 Minute schrieb ing:

Ich versteh das jetzt so, dass ich mit der Spotmessung z.B. einen hellen Wolkenfleck anmesse. Dann habe ich einen Wert für 18% Grau. 

Nö, dann hast du de Helligkeitswert der Wolke, in 1/3-Stufen exakt in der Anzeige. Sollte nicht weit über Zone 8 liegen, sonst frisst sie aus.

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vor 16 Minuten schrieb flysurfer:

Nö, dann hast du de Helligkeitswert der Wolke, in 1/3-Stufen exakt in der Anzeige. Sollte nicht weit über Zone 8 liegen, sonst frisst sie aus.

Sorry Rico, ich will wirklich was lernen. Meinetwegen schreib' hier, das steht Alles auf Seite Y der englischen Fuji X-Secrets Ausgabe. Aber führ mich bitte nicht vor.

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vor 20 Minuten schrieb ing:

Ich will ja lernen und nix falsch machen, wenn ich mal in den Grand Canyon komme.

@flysurfer: Ich versteh das jetzt so, dass ich mit der Spotmessung z.B. einen hellen Wolkenfleck anmesse. Dann habe ich einen Wert für 18% Grau. Das ist dann Zone 6, oder? Dann messe ich andere Stellen an und die Lichtwaage zeigt mir an, in welchen Zonen die liegen. Richtig? Dann habe ich aber noch immer kein optimal belichtet Bild, geschweige denn ein Foto gemacht. Wie komme ich denn dahin?

Spätestens jetzt wird es Zeit einen Workshop zu buchen oder ein Buch zu kaufen :)

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Ich hoffe, ich mache das jetzt korrekt.

Wenn du die Wolke mit der Spotmessung anmisst und die Belichtung so einstellst, das die Belichtungswaage auf 0 steht, so legst du die Wolke in Zone 5. Die Wolke sollte aber z.B. Zone 8 sein. Dann muss die Belichtung auf +3 geändert werden.

bitte korrigieren, wenn ich das falsch verstanden habe.

gruss, Uwe,

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vor 3 Minuten schrieb uwe1956:

Ich hoffe, ich mache das jetzt korrekt.

Wenn du die Wolke mit der Spotmessung anmisst und die Belichtung so einstellst, das die Belichtungswaage auf 0 steht, so legst du die Wolke in Zone 5. Die Wolke sollte aber z.B. Zone 8 sein. Dann muss die Belichtung auf +3 geändert werden.

bitte korrigieren, wenn ich das falsch verstanden habe.

gruss, Uwe,

Und schon hast du die Wolke richtig belichtet und den Rest machst du in Lightroom.

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Okay, Zone 5, man fängt ja bei null an...

Aber ob die Wolke dann in Zone 4, 6 oder 7 soll, entscheidet mein fotografischer Bauch? Und warum brennt sie über Zone 8 aus, wenn ich doch 11 Zonen habe? Fragen, Fragen, Fragen...

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vor 20 Minuten schrieb Uwe Richter:

Spätestens jetzt wird es Zeit einen Workshop zu buchen oder ein Buch zu kaufen :)

Im September sind sogar noch ein paar Plätze beim Camera-Workshop frei. Da kann man das dann sogar praktisch üben. ;)

Die Zonen-Methode im Modus M steht in der Tat auch in Fuji X Secrets und in anderen meiner Bücher. Sie wurde hier im Forum aber auch schon oft beschrieben, erst gestern wieder, und hier in diesem Thread heute ja auch noch einmal kurz. Natürlich gab es – so wie auch heute hier – wieder einige dumme und abfällig Kommentare. Und täglich grüßt das Murmeltier. 🤪

Das Forum ist offenbar kein geeigneter Ort, um Wissen nachhaltig zu vermitteln. Wer wirklich etwas zum Thema Belichtung mit Fuji X-Kameras lernen möchte und das Potenzial der Kameras besser ausschöpfen möchte, hat immerhin noch meine Bücher, und man kann mich auch gerne kontaktieren und einen 1:1 Termin vereinbaren  (habe kommenden Samstag erst wieder einen) oder sich für einen der beiden Camera- und RAW-Workshops im September oder Oktober anmelden. Das sind übrigens die letzten Termine in diesem Jahr. Wenn überhaupt, dann gibt es erst wieder im 2. Quartal 2020 einen Camera-Workshop.

bearbeitet von flysurfer
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