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GFX 100 & GF50mmF3.5: erste Eindrücke und Praxistest


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Link zum Album mit allen Testaufnahmen: https://www.flickr.com/gp/ricopfirstinger/Y090Z0

Link zum Album mit dem Verzeichnungstest: https://www.flickr.com/gp/ricopfirstinger/3j33Qc

Link zum Album mit dem Vignettierungstest: https://www.flickr.com/gp/ricopfirstinger/P6d237

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Ich bin bekanntlich ein Freund des kleinen XF27mmF2.8 Pancake-Objektivs, das ich hier ausführlich an einer X-T20 als handliches Reiseobjektiv verwendet habe. Mit dem GF50mmF3.5 R LM WR hat Fujifilm nun ein Pendant für das G-Bajonett angekündigt, das schon in wenigen Wochen im Handel sein soll. Ich hatte ein Vorserienexemplar zum Testen hier und konnte mich mit dem Mittelformat-Pancake deshalb bereits etwas näher beschäftigen.

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bearbeitet von Rico Pfirstinger
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Im Gegensatz zu XF27mm besitzt das GF50mm einen Blendenring, und es gibt sogar eine winzige Gegenlichtblende zum Anschrauben:

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Mit Gegenlichtblende ist das GF50mm also kaum größer als ohne. Interessanterweise ändert sich dadurch der Durchmesser für den Objektivdeckel, sodass Fuji mit dem Objektiv zwei verschiedene Deckel mitliefert: einmal 62mm für das eigentliche Filtergewinde, und einmal 43mm für die Gegenlichtblende.

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Die Spezifikationen des Objektivs kann man hier nachlesen: https://www.fujifilm.eu/de/produkte/digitalkameras/model/gf50mm-f35-r-lm-wr/specifications-35478

Mit 335 Gramm ist es recht leicht und von der Größe her auch absolut portabel. Für mich ist es ein Objektiv, das an die GFX 50S oder R gehört, für die GFX 100 ist es eigentlich zu klein.

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Getestet habe ich das GF50mm dennoch an der GFX 100, um von der Kameraseite her die beste BQ inkl. IBIS zu bekommen.

Bei diesem ersten Testbild ging es mir darum, Randschärfe und allgemeine feine Detailauflösung abzuschätzen. Manchmal sind Vorserienobjektive leider ziemliche Rohrkrepierer, in solchen Fällen kann man den Test gleich wieder beenden. Bei diesem Objektiv schien das jedoch nicht der Fall zu sein, sodass sich weitere Testaufnahmen unmittelbar anboten.

bearbeitet von Rico Pfirstinger
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Bei dieser zweiten Testaufnahme ging es um die Schärfe bei Offenblende (nicht zuletzt auch in den Ecken) und um das Moiré-Verhalten der GFX 100. Die GFX 50 erzeugt bei solchen Motiven ein ausgeprägtes Moiré in Fell und Mähne, das auf ihre zu klein geratenen Mikrolinsen zurückzuführen ist. Bei der GFX 100 hat Fujifilm aus dem Fehler offenbar gelernt: die Kamera ist deutlich gutmütiger, was Moiré und Aliasing angeht. Wer dazu mehr aus technischer Sicht lesen möchte, findet hier und hier weiteren Lesestoff. In meinem Fuji X Secrets Buch kann man ein ähnliches Motiv finden, das als Demonstration für das GFX-50-Bayer-Moiré und seine nachträgliche Beseitigung in Lightroom herhalten muss.

Das Pancake selbst schlägt sich hier erfreulich gut, fokussiert wurde aufgrund der tierischen Bewegungen übrigens mit AF-C.

bearbeitet von Rico Pfirstinger
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Dieses Testbild erfüllt ebenfalls mehrere Zwecke auf einmal: Neben der Schärfe und Randschärfe bei Offenblende können wir auch das Bokeh, den Schärfe/Unschärfeübergang und den daraus resultierenden "3D-Pop"-Effekt beurteilen, den man sich gerade von Mittelformatobjektiven gerne wünscht. 

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Hier ein erster Test, um die Offenblendenschärfe im Nahbereich beurteilen zu können, denn viele Objektive verhalten sich bei kurzen Distanzen ganz anders als bei längeren. Trotz Blende 3.5 ist hier die Schärfentiefezone so gering, dass bestenfalls ein einziges Blatt im Fokus ist – bei 100%-Betrachtung der vollen 100 MP sogar weniger. Ich habe den gesamten Test allerdings praxisnah für eine Zielauflösung von 50% (also gut 25 MP) fotografiert. Durch das Downsampling bekomme ich eine herausragende Pixelqualität (es findet quasi ein Binning von vier RGGB-Bayer-Pixeln zu einem virtuellen Superpixel mit allen drei Farbkanalinformationen statt). Dementsprechend habe ich auch die Blenden bei den folgenden Aufnahmen ausgewählt.

bearbeitet von Rico Pfirstinger
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Diese beiden Testaufnahmen sind bis zu den Rändern sehr detailreich, also gut geeignet, um die Auflösung des Objektivs zu erforschen – einmal quer und einmal hochkant. Das Pancake leistet sich dabei keine für mich erkennbaren Schwächen, ganz im Gegenteil. Es liegt auch wenig bzw. praktisch keine Bildfeldkrümmung vor, was ich auch im direkten Vergleich mit dem GF32-64mm-Zoom als positive Eigenschaft bewerte.

bearbeitet von Rico Pfirstinger
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Nach diesem ersten (und durchaus positiven) Eindruck aus dem heimischen Garten ging es einige Tage später in die nähere Umgebung. Bei dieser Testaufnahme ging es mir natürlich wieder um Schärfe und Detailreichtum, jedoch auch um das Verhalten bei Gegenlicht. Hier ist die Lichtquelle (Sonne) rechts oben mit im Bild, und man kann die bei Blende 9 erzeugten Farbartefakte gut erkennen. Das ist soweit nichts Ungewöhnliches. Man wird viele Objektive finden, die sich diesbezüglich etwas besser oder auch schlechter verhalten. 

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In die umgekehrte Richtung fotografiert konnte man hier schön die Funktion des IBIS testen, denn die Kamera wurde hochkant mit 1/25s aus der Hand fotografiert. Das Ergebnis ist dennoch auch in der 100%-Ansicht pixelscharf, und bei 50% mit Downsampling erst recht.

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Hier ein weiteres Beispiel mit 1/50s und Blende 9. 

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Nun schon nahe am eigentlichen Ziel des Mini-Ausflugs in Nürnberg habe ich hier das Offenblendenverhalten bei einer etwas größeren Porträtentfernung ausprobiert.

bearbeitet von Rico Pfirstinger
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Bei diesem in Gegenrichtung aufgenommenen Testbild sieht man das Flare-Verhalten, wenn Gegenlicht bei Blende 7.1 gerade noch so ins Bildfeld hineinragt. Gleichzeitig kann man das Bokeh der 9 abgeblendeten Lamellen beurteilen. Das Ganze (so wie alle Aufnahmen) selbstverständlich mit angesetzter Gegenlichtblende. 

bearbeitet von Rico Pfirstinger
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Weiter geht's mit Blende 22 direkt in die Abendsonne. Man sieht schön die Farbeffekte in den Blendenstern – da ist nichts dabei, was mich begeistert. Selbst bei 25 MP hat man bei Blende 22 einen sichtbaren Beugungsunschärfe-Effekt, sodass ich das Bild in Lightroom mit anderen Einstellungen als üblich geschärft habe, um dies so gut wie möglich auszugleichen. Mehr dazu in Fuji X Secrets Buch und im Fuji X Secrets RAW Workshop im Oktober.

bearbeitet von Rico Pfirstinger
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Hier nun an gleicher Stelle der gleiche Test mit Offenblende und ausgeprägter Überstrahlung. Dieses Ergebnis gefällt mir ausgesprochen gut, das Objektiv bildet fast einen analogen Filmlook mit weichem Clipping nach. Trotz des durch die High-Key-Belichtung absichtlich gering gehaltenen Kontrasts ist das mit AF-C fokussierte im Wind schaukelnde Blatt angenehm zart scharf und detailreich. Hier macht das Objektiv die Enttäuschung aus dem vorherigen stark abgeblendeten Test wieder wett.

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Hier nun die eigentliche Sunset-Stimmung jeweils mit 1/60s und 1/30s bei Blende 9 aus der Hand fotografiert. Der IBIS leistet wieder einmal ganze Arbeit – trotzdem sehe ich die Zukunft des Pancakes bei mir eher an der GFX 50S.

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Diese drei Landschaftsaufnahmen sind gut geeignet, um die Leistungsfähigkeit des Objektivs hinsichtlich Schärfe und Detailauflösung zu beurteilen.

Bild 1 erstreckt sich in den Raum, sodass die Details nach hinten kleiner werden. Blende 7.1 dürfte nahe am Optimum des Objektivs sein, mit 25 MP bekommt man die Landschaft gerade so von vorne bis hinten pixelscharf. Für eine 100%-Ansicht mit 100 MP müsste man die Blende auf ca. 14 verdoppeln, was dann wiederum in der Beugung liegen würde, und sicherlich auch deutlich von der kritischen Blende dieses Objektivs entfernt. Selbst solche Landschaftsbilder ohne näher liegenden Vordergrund müsste man also mit Focus Stacking erstellen, um Objektiv und Kameras innerhalb der technisch optimalen Einstellungen zu halten und Ergebnisse mit 100 MP bei 100% mit bestmöglicher Qualität zu betrachten.

Mich betrifft das freilich alles nicht, weil ich die GFX 100 als in punkto BQ eine der besten 25-MP-Kameras der Welt gekauft habe und sie auch so verwende. Bei Bild 2 durfte ich trotzdem auf f/10 abblenden, weil die Kamera hier etwas nach oben gerichtet ist, was die Schärfeebene verschwenkt. Konkret bedeutet das, dass die Schärfeebene für den Vordergrund (das Gras unten) hinter dem Baum liegt, obwohl auf den Baum fokussiert wurde. Hier hilft folglich Abblenden, dennoch kann man in der 100%-Ansicht des 25-MP-Ergebnisses eine leichte Unschärfe beim Gras links vorne unten erkennen, was natürlich nicht dem Objektiv anzulasten ist, sondern der dort auch für 25 MP und f/10 zu weit hinten liegenden Schärfeebene. 

Bild 3 ist ebenfalls ein gewollter Kompromiss, deshalb nur Blende 7.1. Schließlich ging es darum, den Vordergrund links unscharf zu halten, um das Vordergrundbokeh zu testen. Mit f/7.1 bekommt man auch mit nur 25 MP nicht den gesamten Rest des Motivs pixelscharf, aber doch den wesentlichen Teil.

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Diese Beispiele illustrieren das Verhalten des Objektivs in Fällen, die eine perspektivische Korrektur erfordern – in diesem Fall eine vertikale Korrektur, weil es nicht möglich war, mit der Kamera weit genug zurückzugehen, sodass die Bildebene etwas nach oben verschwenkt werden musste. Wie man sieht, bietet das Objektiv in Kombination mit der Kamera hier große Reserven.

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Mit diesem Beispiel testen wir das Bokeh und die Schärfe bei Offenblende nahe der MFD, die beim GF50mm leider ca. 50 cm beträgt – da würde man sich weniger wünschen. Die Restriktion hat offenbar ihren Grund, denn man erkennt im Übergang von Schärfe zu Unschärfe einen leicht verträumten Charakter. Die Schärfe selbst ist in dem minimalen DOF-Bereich jedoch tadellos, und zwar bis zum Rand. 

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Hier nun das Gegenstück: mit Offenblende auf einen entfernten Punkt fokussiert, sodass der Vordergrund unscharf abgebildet wird. Die Schärfeebene liegt etwa auf der Höhe von Gisi, und wie man sieht, bildet das Objektiv dort scharf und hochauflösend ab. Im Vordergrund rechts unten kann man bei etwas Vergrößerung den PDAF-Banding-Effekt der GFX 100 ausmachen, der sich beim Aufhellen von Schattentönen zwangsläufig ergibt. Während man bei RawTherapee bereits an einer Lösung arbeitet (die aufgrund des präzise wiederkehrenden Musters relativ trivial zu sein scheint), kümmert man sich bei Adobe, Capture One, Iridient und anderen kommerziellen Anbietern bisher nicht um dieses Problem. 

bearbeitet von Rico Pfirstinger
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Diese drei Bilder zeigen ein ergiebiges Testmotiv mit vielen unterschiedlichen Details: Grünzeug, Mauerstrukturen und Dachziegel – letztere sind bei der GFX 50 eine häufige Moiré-Ursache.

Bei der GFX 100 ist davon nichts zu sehen, was auf das andere Mikrolinsen-Design zurückgeführt werden kann. Dank unserer Zielauflösung von 25 MP konnte ich die drei Aufnahmen zudem mit Blende 8 machen, also gerade an der Grenze zur sichtbaren Beugung bei voller Sensorauflösung und sicherlich noch innerhalb des "Sweet Spot"-Bereichs des Objektivs. Das ist bedeutsam, denn ein Test bei Blende 16 führt die Suche nach Moiré ad absurdum, weil wir wissen, dass Beugungsunschärfe bei der GFX 100 ein besseres Mittel für die Unterdrückung von Aliasing ist als eine leichte Defokussierung. Wenn man die Kamera also auf Moiré hin testen möchte, muss man Blenden verwenden, die nicht schon deutlich in der Beugung liegen.

Mehr zu der obigen Erkenntnis findet man hier und hier. Beugung erzielt bei der GFX 100 also einen ähnlichen Effekt wie die Verwendung eines Tiefpassfilters (AA-Filters). Dies kann man sich in entsprechenden Situationen durchaus zunutze machen, indem man bewusst weiter abblendet als eigentlich nötig.

bearbeitet von Rico Pfirstinger
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Dieses Beispiel illustriert den Grad der digitalen Verzeichnungskorrektur, oben mit und unten ohne. Man erkennt, dass das Objektiv bei der Verzeichnung weitgehend optisch korrigiert ist, sodass lediglich eine geringe tonnenförmige Restverzeichnung digital herausgerechnet wird. Die Metadaten dafür werden wie immer in der RAW-Datei gespeichert, sodass auch externe RAW-Konverter auf sie zugreifen können.

Wer den direkten Vergleich besser sehen möchte, klickt bitte hier

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