Durch den besonderen, stillen Wald.

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2018

Viel Stress, viel Hektik im Job, ich musste mal raus. Raus mit Rucksack und Kamera und 2 Tage alleine Wandern.

Warum meine Wahl auf diesen Ort, auf diesen Wald fiel, naja er war immer schon im Kopf.

Ein schöner kleiner Ort war der Startpunkt meiner kleiner Tour.

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Eine kleine Idylle mit schönen altern Häusern und einer

kleinen Kirche. 

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bearbeitet 3. November 2019 von picmaker7

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So mitten in der Woche und am frühen Morgen war es genau wie

ich es mir gewünscht hatte, ruhig. Keine Menschen unterwegs und nur gelegentlich fuhr ein Auto vorbei.

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bearbeitet 3. November 2019 von picmaker7

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Also Rucksack auf, Kamera umgehängt und dann folgten meine Schritte den Wegweisern Richtung Wald.

Gleich zu Beginn ein eigenartiger Schaukasten am Wegesrand, dessen Sinn mir verborgen blieb.

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bearbeitet 3. November 2019 von picmaker7

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Dann war ich plötzlich drin, mitten in diesem besonderen Wald. Leichter Nieselregen begleitete mich und außer meinen

Schritten auf dem Weg, herrschte Stille. 

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Hin und wieder ertappe ich mich dabei, wie ich in mich hineinhöre. Was fühle ich hier, was denke ich und

was sehe ich hier. Wie mag es gewesen sein, als es hier nicht so still war wie jetzt.

 

 

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Hin und wieder glitzert es auf den Wegen und schwarze glänzende Steine liegen auf dem Boden.

Steinkohlestücke liegen dort. 

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Trotz der kleinen Lichtinseln die einem immer wieder begegnen, kommt einem dieser Wald dichter und 

dunkler vor als andere Wälder.

 

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bearbeitet 3. November 2019 von picmaker7

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Klein und verlassen komme ich mir zeitweise vor und in den fast 9 Stunden die ich am ersten Tag dort verbringe,

begegne ich nur einem Menschen. 

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Verschiedenste Grün- und Brauntöne dominieren den Boden und die Baumwipfel, bis

ein Farbklecks diese Einigkeit unterbricht. Dazu weiter …. Stille, auch keine Vögel sind zu hören.

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Tiefer im Wald und am unteren Ende eines steilen Hanges dann das plätschern eines kleinen

Baches, der sich seinen Weg durch Farn und umgestürzte Bäume bahnt.

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Dann wie aus dem Nichts sind sie  da, die Zeugen einer traurigen und schrecklichen Zeit.

Zu dieser Zeit war es hier nicht so friedlich und still.

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bearbeitet 3. November 2019 von picmaker7

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Wie auf einem weichen Teppich geht man über die Fichten und Tannennadeln zu einem kleinen

Hügel und steht dann auf ihnen, denn sie sinken langsam in den Waldboden ….

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Ich bin unterwegs im Hürtgenwald, hier tobte im Zweiten Weltkrieg eine der blutigsten Schlachten

auf deutschem Boden. 

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In der Zeit vom 19.09.1944 - 10.02.1945 kämpften hier Verbände der Wehrmacht gegen die

anrückenden Amerikaner. Die dort noch zum Teil erhaltenen Bunker, sind Teil der Siegfried-Linie.

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Viele der Bauwerke wurden gesprengt, die zum Teil noch erhaltenen dienen u.a. Fledermäusen als

Quartier und sind zeitweise gesperrt.

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So wie die Bunker langsam immer tiefer in den Waldboden sinken, so überdeckt auch an anderen Stellen die Natur nach und nach die Zeichen dieser schrecklichen Zeit. Die "Foxholes" (Erdlöcher  für 1-4 Soldaten) wie auf dem Bild Nr.10 hinter dem Fingerhut, werden Jahr um Jahr durch den Laubteppich immer flacher.

Auf Bild Nr.6 sieht man die Reste eines Kampfstandes für ca. 30 US Soldaten, der auch nach und nach in der Zeit verschwindet.

Gelegentlich  findet man neben den Steinkohlestücken die von den Amerikanern zum Heizen genutzt wurden, auch noch deren Funkgeräte-Batterien auf dem Waldboden.  

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Geheizt wurden unter anderem auch solche Unterstände die in den Hang gebaut wurden und nun noch als Bodendenkmal erhalten sind. 

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Bis 1948 wüteten im Hürtgenwald immer wieder verheerende Waldbrände, die zum Teil auch auf die Dörfer übergriffen. 

Später kamen dann viele Sondengänger die den Boden nach Resten aus dieser Zeit durchsuchten. Das was die nicht gebrauchen

konnten, findet man teilweise noch rostend auf dem Waldboden.

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Wie man lesen kann, waren die Amerikaner nicht gut informiert und vorbereitet und wurden von den Gegebenheiten der Umgebung von Simonskall, Schmidt und Vossenack überrascht. 

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Ein Teil der geborgenen Gefallenen, viele davon unter 20 Jahren, liegen auf dem

Soldatenfriedhof in Vossenack.

Unter anderem auch ein hochrangiger Offizier, dessen kleine Grabplatte verschwunden ist.

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Bestattet wurden hier immer zwei Gefallene und sind auch immer zu zweit auf der

kleinen Platte vermerkt. Insgesamt wurden hier 2.221 Soldaten beerdigt, darunter 960 unbekannte Tote.

Insgesamt sollen im Hürtgenwald 12.000 Amerikaner und ca. 12.000 Deutsche gefallen sein, die Zahlen sind aber nicht genau.

Die Grabplatte fehlt übrigens bei General Walter Model.

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bearbeitet 3. November 2019 von picmaker7

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Erwähnen muss man in diesem Zusammenhang auch Julius Erasmus, den Totengräber von Vossenack.

Der Pionierhauptmann verlor im Krieg alles und zog sich nach dem Krieg in eine Hütte im Wald zurück. 

Er begann dann die noch überall liegenden Gefallenen zu bergen, zu identifizieren und zu bestatten. 

Von den in Vossenack ruhenden Soldaten hat Julius Erasmus 1569 geborgen und beerdigt.

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