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Plauderecke, Bestandteil des Threads "Das wöchentliche Fotothema"


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vor 3 Minuten schrieb zwanzignullzwei:

... ja, aber trotzdem kann man bei diesen genialen Bildern beschreiben und herleiten, was genau so genial ist und warum. Es ist keine Geheimwissenschaft und es ist auch keine Anleitung. Es ist lediglich ein Mittel zur Übersetzung.

Ich habe mir gestern mal wieder den Katalog zur Ausstellung "Der Eigensinn der Dinge" angeschaut, die im vergangenen Herbst im Wiener Kunsthaus zeitgenössische Stillleben in der Fotografie präsentierte. Ich riskiere die Einschätzung, dass die überwiegende Mehrheit der dort gezeigten Fotos hier ziemlich miese Kritiken erhalten würde und wenig blaue Herzerl. Alle diese Bilder wurden aber sorgfältig ausgewählt, kuratiert, präsentiert, als Fotokunst vorgestellt.

Ich kann also ohne weiteres beides machen - ich kann ein Bild so beschreiben und eine Ideologie drumherum konstruieren, die es absolut plausibel darlegt, was den besonderen Reiz und Wert dieses Bildes ausmacht. Und ich kann dasselbe Bild so beschreiben, dass es für viele nachvollziehbar wird, warum die Datenspeicher für dieses Bild schnellstmöglich zu shreddern wären. Und ich rede jetzt von sprachlich ausgefeilten Beurteilungen, nicht von Drei-Wort-Äußerungen reziproker Verdauung. Übersetzung? Traduttore è traditore, sagen die Italiener. Der Übersetzer ist ein Betrüger. Die wortgewaltig plappernden Südländer wissen gut, welche Wirklichkeiten mit Worten erzeugt werden können - und oft ist das Gegenteil auch wahr.

Gefühle, Empfindungen in Worten? Für mich ist das ein Anwendungsfall der Korzybski-Regel, man möge doch bittschön die Landkarte nicht mit der Landschaft verwechseln. Unwidersprochen, dass es gut und hilfreich ist, über Emotionen zu sprechen, geschieht eh viel zu selten. Gerade dabei passiert aber viel. Es wird eine nüchterne Sachmitteilung kommuniziert: "Dieses Bild verletzt die Drittelregel, darum gefällt es mir nicht!" Also ein emotionales Urteil - Gefallen - das rational unterfüttert wird. Zugleich wird eine Selbstaussage des Kritisierenden vermittelt: "Du nimmst doch hoffentlich eh wahr, dass ich das Experte beurteilen kann und will!?" Ähnliches überkreuzt sich dann im Dialog und kann sehr schnell sehr verwickelt werden. Und wenn ich die kommunikativen Transaktionen noch feinkörniger aufdrösele, stoße ich auf hochinteressante Wechselwirkungen, die alles Mögliche vermögen außer einem: die schlichte Emotion spürbar zu  machen, um die es geht. Bilder können das viel besser - oder sagen wir: anders. Schließlich werden die einen Schriftsteller und die anderen Maler.

Sprache ist ja auch bei weitem nicht so eindeutig und linear, wie es das "benennen" und "ausdrücken" nahelegt. Es fängt bei den schlichtesten Begriffen an, die bei jedem Menschen von individuellen Interferenzen geprägt sind, von assoziativen Einflüssen, von denen er in der Regel selbst keine Ahnung hat, und das lässt den scheinbar objektiven Inhalt eines Begriffs schon reichlich schillernd aussehen, vor allem dann, wenn er von einem Sprecher auf einen Leser trifft, also zwei Begriffswelten aufeinanderprallen. Freilich erleben wir die Sprache auch als Konvention, als Einigung darauf, was unter bestimmten Begriffen allgemein verstanden wird - das ist das idealisierte Postulat. Das in dieser Reinform in der praktizierten Kommunikation nicht vorkommt.

Objektive Kriterien für künstlerischen Ausdruck? Subjektive Eindrücke beschreiben - gern. Auch die Wirkungen, die sie beim Beschreibenden triggern. Ist oft interessant und sagt über den Kommentator mindestens so viel aus wie über das Kommentierte. Was günstigenfalls dann sowohl für den Kommentierten als auch für den interessierten Drittleser vergnügliche Lese- und Schaumomente bringen kann. Oder auch nicht.

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vor 14 Minuten schrieb jakob_ehrhardt:

Ich habe mir gestern mal wieder (...)

... vortrefflich lässt sich auch hier eine Intention verorten, eine Idiologie wird deutlich. Eine Argumetationskette, die sich nach dem Prinzip „was nicht sein darf, kann auch nicht sein“ herleitet, entspricht nicht meinem Verständnis eines gegenseitigen Austauschs. Dieser endet hier für mich. 

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vor 54 Minuten schrieb zwanzignullzwei:

A: Denn das hieße ja, dass ich grundsätzlich mit jeder Kritik nicht nur das Werk sondern auch immer und persönlich den Autor kritisiere. Wie könnten dann kreative Berufe funktionieren, wie die Zusammenarbeit in Teams? Sinnvoll wird es, wenn ich trenne: Das Werk liegt in der Mitte, der Autor und der Betrachter reden miteinander und nicht übereinander. 

B: ... na klar ist das so. Als Kritiker habe ich (m)eine Motivation und (m)eine Intention. „Man kann nicht nicht kommunizieren“ und Schulz von Thun sind auch gescheite Dinge aufgefallen.
Die postulierte, fortgeführte Vermischung ist jedoch nur eine These, die du mit dem vorher geschriebenem begründest. Weder die Fortführung, noch die Begründung haben aber Bestand, wenn ich die Möglichkeit zulasse, dass es Menschen gibt, die bei der Betrachtung zwischen Bild und Autor unterscheiden. Beispiele für diese erfolgte und erfolgreiche Trennung gibt es genug.

Ad A: Das heißt es, ja. Ich gehe sogar so weit, dass ich aus Respekt vor der Leistung, ein Werk zu schaffen, mir nicht anmaße, das Werk vom Autor abzulösen. Allein in der hier erhobenen Forderung, dass man bei einigen Bildern doch überdenken möge, ob sie wirklich hierhergehören, steckt doch die Kritik am Autor genauso wie am Werk. Und nur weil ich die meisten AutorInnen nicht persönlich kenne, heißt das nicht, dass ich nicht ihre persönliche Sensibilität dafür vermuten darf, wie jemand mit ihren Werken umgeht. Ich kann mir freilich die Fiktion zurechtlegen, dass Werk und Autor zu trennen sind, und mir damit den Freibrief ausstellen, den harten Knochen zu geben ... schließlich, selber schuld, wer sich hier unters Fallbeil begibt!?

Zusammenarbeit von Kreativen in Teams? Mein täglich Brot. Und wo "das Werk liegt in der Mitte, der Autor und der Betrachter reden miteinander und nicht übereinander" gilt, wird die Realität erfreulich; hier allerdings geschieht oft genug das Gegenteil. Es wird übereinander geredet, und das vor Publikum. Dickes Fell ist angesagt.

Ad B: Die Unterscheidung von Bild und Autor ist trivial. Natürlich ist das Bild ein Bild und die Autorin eine Autorin. Die Frage stellt sich für mich anders: Kann ich über ein Bild sprechen, als hätte es keinen Urheber und wäre nur ein formal mehr oder weniger überzeugend angeordnetes Agglomerat von Farben und Formen? Es geht unterm Strich um das Anerkennen von Komplexität in der Kommunikation. Darum, dass wir bei Sprache und auch nicht bei Bildersprache nicht von eindeutigen, linearen Begrifflichkeiten sprechen können, sondern mit dem Eintauchen in Sprache in hochgradig komplexe Wechselwirkungen eintreten. Ich bin dann durchaus mit Luhmann für Komplexitätsreduktion als methodisches Hilfsmittel, um überhaupt etwas sagen zu können - wenn die Reduktion aber so weit geht, dass beim Besprechen eines Bildes der Autor zur persona non grata wird, halte ich das eher für ideologisch fundierte Sehschwäche.

bearbeitet von jakob_ehrhardt
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vor 5 Minuten schrieb zwanzignullzwei:

... vortrefflich lässt sich auch hier eine Intention verorten, eine Idiologie wird deutlich. Eine Argumetationskette, die sich nach dem Prinzip „was nicht sein darf, kann auch nicht sein“ herleitet, entspricht nicht meinem Verständnis eines gegenseitigen Austauschs. Dieser endet hier für mich. 

Ich bin auch müde, also gern Schluss. Und wir müssen uns ja keineswegs auf irgendwas einigen. Die Logik Deines Ausstiegs erschließt sich mir allerdings nicht.

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Moin, die Diskussion lässt sich, scheint mir, fortführen; eine Anregung dazu: ein mir unbekanntes Bild von einer unbekannten Autor¡n lässt sich erstmal kaum anders besprechen als nur in formaler Weise (analog: konkreter Kunst o. dgl., wo das angestrebt wird, nur das Dargestellte, Form, Farben... zu sehen). Es ist ein erster Anspruch, den eine bestimmte Person mehr oder weniger bewusst sich sagen wird. Das ist aber, wie wir wissen, nur ein spontaner Anfang, gelingen kann dies nicht wirklich. Ohne unser Vorwissen geht es nicht (der Ideologie-Begriff ist da Vorschlaghammer). Immer habe ich zuvor etwas gelernt, und wenn ich nicht blind durch die Welt laufen will, wird immer auch bewusst die Frage gestellt, aus welchem Prozess, aus welcher Zeit, welcher Vorstellung von "Kunst" (oder "Nicht-Kunst") mag das Bild kommen? Interessant finde ich immer wieder, wie leicht es innerhalb bestimmter kultureller Gruppen ist, sich über "Kunst" selbst dann zu verständigen, wenn ein konkretes Werk nicht gefällt, es dennoch als "Kunst" akzeptiert wird. Und wie in anderen Lebenswelten dies nicht nachvollziehbar ist, bei Abstraktionen ist dann schnell von "Kinderbildern" die Rede oder eine andere Kulturtradition wird dem entgegengehalten, es müsse alles gegenständlich sein o. dgl. Doch in einem Forum, wie diesem, mit sehr unterschiedlichen Weltvorstellungen können diese Probleme mit einbezogen werden. Mit "Likes" geht das nicht, es gehört immer ein "weil" o. dgl. dazu, mehr auch als Drei-Wort-Sätze. Gruss, lars  

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vor 7 Stunden schrieb zwanzignullzwei:

Dieser endet hier für mich. 

Kritik am Geschaffenem ist eben nicht isoliert vom Schaffendem nur darauf selbst zu beziehen. Die Kritik an deiner Kritik ist ebenso Kritik an dir, wie deine Kritik an den Bildern auch Kritik an den Fotografen ist. 

Du merkst selbst, wie das treffen kann und ziehst dich nun zurück. 

Wir kennen hier niemanden und deshalb ist es für die meisten schwer, die eigene Heftigkeit und das dicke Fell des anderen in eine gut austarierte Balance zu bringen. 
 

Aber in einem Forum „Bildkritik ausdrücklich gewünscht“, sollte eigentlich schon mehr möglich sein als in den anderen Foren.

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vor einer Stunde schrieb LarsH:

Interessant finde ich immer wieder, wie leicht es innerhalb bestimmter kultureller Gruppen ist, sich über "Kunst" selbst dann zu verständigen, wenn ein konkretes Werk nicht gefällt, es dennoch als "Kunst" akzeptiert wird. Und wie in anderen Lebenswelten dies nicht nachvollziehbar ist, bei Abstraktionen ist dann schnell von "Kinderbildern" die Rede oder eine andere Kulturtradition wird dem entgegengehalten, es müsse alles gegenständlich sein o. dgl.

Kulturrezeption ist ein Prozess, der vielleicht nicht unbedingt erlernt werden muss, der aber (siehe auch die vielen Beispiele erfolgreicher Therapieformen mittels Kunst) mit Gewinn erlernt werden kann. Ich beziehe mich da jetzt weniger auf formale Bildung, sondern vor allem auf die Offenheit, das Schaffen eines Anderen zu respektieren und als sein eigenes und eigen-ARTiges wahrzunehmen. Und es macht auch einen Unterschied, meine ich, mit welcher Haltung ich der Faszination des Kreativen begegne. Ich sehe da auf der einen Seite die Haltung des Schaffenden, durchaus auch des Nachschaffenden (bin ja selber so einer) - und auf der anderen Seite die Aspekte des Marktes im weitesten Sinn. Also nicht nur auf das Pekuniäre bezogen, sondern auch auf soziale Odrdnungs- und Belohnungssysteme. Wie dieses Forum eben auch ist, unter anderem. Ein Ort des offenen Austausches, ein Ort, sich zu zeigen, ein Jahrmarkt der Eitelkeiten durchaus auch, ein Spielfeld, um sich Peer Groups von Gleichgesinnten zu suchen oder sich solchen anzuschließen und was da eben alles so läuft an Dynamiken.

Ich bin auch in eigener Sache froh über diese Diskussion, weil ich ja selbst immer wieder in die Kritiker-Attitüde verfalle, meinen eigenen Sch... über etwas zu kippen, das ein anderer gemacht hat. Und dabei übersehe, dass der Unterschied zwischen originärer Kunst hier und Wiederholung des so schon oft Gesehenen da vor allem dort interessant ist, wo es um Marktfunktionen geht. Ich hab als Alt-68er die prinzipielle Kritik mit der pubertären Muttermilch eingesogen und erst lernen müssen, dass Kritik aus Prinzip keine Tugend, sondern eine mentale Engführung darstellt. Eine Voreingenommenheit, die mich daran hindert, Menschen und Dinge offen und vielschichtig wahrzunehmen. In Abwandlung eines Marx-Sagers (der vom Manifest, kein Brother) hieße das: Es kommt nicht darauf an, die Welt zu kritisieren - wir können uns mit ihr verändern. Im lebhaften, engagierten, empathischen Austausch. Man möge mich daran erinnern, wenn ich's mal wieder vergesse.

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vor 1 Stunde schrieb EmHa:

Kritik am Geschaffenem ist eben nicht isoliert vom Schaffendem nur darauf selbst zu beziehen. Die Kritik an deiner Kritik ist ebenso Kritik an dir, wie deine Kritik an den Bildern auch Kritik an den Fotografen ist. 

Du merkst selbst, wie das treffen kann und ziehst dich nun zurück. 

Wir kennen hier niemanden und deshalb ist es für die meisten schwer, die eigene Heftigkeit und das dicke Fell des anderen in eine gut austarierte Balance zu bringen. 
 

Aber in einem Forum „Bildkritik ausdrücklich gewünscht“, sollte eigentlich schon mehr möglich sein als in den anderen Foren.

... nein, der Dialog mit jakob_ehrhardt ist für mich beendet, da ich das gemeinsame Thema nicht mehr ausmachen kann, ich die zitierten kommunikationstheoretischen Ansätze nicht wiederfinde (im Gegenteil), sich die Argumentation wiederholte und zunehmend abkapselte. Hinzu kommt eine offensichtlich anders erlebte Lebenswirklichkeit. Das ist zu akzeptieren. Punkt.

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vor 10 Stunden schrieb jakob_ehrhardt:

....

Ich kann also ohne weiteres beides machen - ich kann ein Bild so beschreiben und eine Ideologie drumherum konstruieren, die es absolut plausibel darlegt, was den besonderen Reiz und Wert dieses Bildes ausmacht. Und ich kann dasselbe Bild so beschreiben, dass es für viele nachvollziehbar wird, warum die Datenspeicher für dieses Bild schnellstmöglich zu shreddern wären...

.

 Ich hoffe, ich reiße jetzt hier nichts aus dem Zusammenhang, aber es ist mir doch ein Bedürfnis zu sagen, dass ohne den Betrachter, Leser, Zuhörer..., den der die Kritik empfängt, kein Kritiker( kein Redner...) etwas ausrichten kann. 


Jeder Mensch trägt die Verantwortung für sich selbst, wach zu bleiben und zu versuchen, sich eine eigene Meinung zu bilden ( nicht nur in der Kunst!)  und sich somit auch gegen solch manipulative Vorgänge zu wehren. 

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Au Fein! Ein kleines Marx-Seminar. Viele Alt-68er haben Kritik ja – mangels hinreichender Empathie – als Gemecker ausgedünnt verstanden (bestätige ich Jakob; als Nach-68.) Kritik sollte empfunden (!) und verstanden werden als etwas Konstruktives. Wir lernen nur, wenn etwas nicht mehr passt, es geändert werden soll. Wer das Rad erfand, kam zum Wagen, Fahrrad, Auto... Dass nicht immer alle Folgen überblickt werden können ist bekannt. Und alles lernen wir, Jakob. In der nachgeburtlichen Frühphase sogar das Sehen, wie die Unterscheidung von Kanten und Flächen, um nur dies zu nennen, wie dann nicht "die Kultur". Nur manches Lernen ist so früh, dass der Lernprozess nicht mehr erinnert werden kann (!), weil die dazu nötigen Gehirnteile noch nicht ausgebildet sind (das nennen wir dann gern: Talent oder nicht).

Für mich ist hier im Forum herauszustellen, wie sehr Kritik an Bildern, wo sie stattfindet, überwiegend konstruktiv, jedenfalls nicht negativ-zerstörend ist. Aus manchen Debatten, die hier stattfinden, wie etwa die zur Urheberreform, die zum Teil sehr wütig geführt wurde, hatte ich das nicht erwartet. Da ist wohl das Selber-Bilder-Machen ein ziemlich gutes Lernfeld, um auch "fremde" Bildformen zu dulden, wenn nicht zu akzeptieren. Insofern fand ich auch die Kurzformen von 20-0-2 besser als nichts (und verwirrt sein ist doch auch tolerierbar, zumal wenn sie auf Nachfrage erläutert wird). Manche Leute sind eben schneller wütig als andere, haben mehr oder weniger Empathie gelernt und müssen im Leben damit umgehen.

Wenn nun manche hier Kritik an ihren Bildern als Kritik an sich selbst auffassen, so ist das eben so. Ob da eine sanfte Sprache wirklich hilft? Schaden wird sie wohl nicht (und ich meine nicht Pöbeln als erlaubt). Doch müssen wir alle so viel gelernt haben, oder das noch nachholen, Kritik jedenfalls insofern zu akzeptieren, als sie stattfinden darf, wenn hier etwas gezeigt wird. Anzunehmen, Kritik am Bild sei zugleich Kritik an Autor¡nnen, weil die ja – in dieser Auffassung – so Furchtbares zeigen, ist schon sehr philosophisch (als: logisch natürlich möglich). Wenn ich jemanden so gut kenne, um etwa aus einem Bild auf eine vermeinte Charakterschwäche schliessen zu können, und es dennoch – auch wenn ganz sanft – mache, ist das ziemlich miess. Im Alltag, wie in diesem Forum, kann das nicht gelten. Hier will ich ein Bild als Bild kritisieren dürfen (dafür nehme ich dann lustig-blöde Antworten in Kauf). 

Jetzt kommt gerade der Beitrag von Elke rein, passt gut. Gruss, lars

 

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vor 25 Minuten schrieb Soleil:

Jeder Mensch trägt die Verantwortung für sich selbst, wach zu bleiben und zu versuchen, sich eine eigene Meinung zu bilden ( nicht nur in der Kunst!)  und sich somit auch gegen solch manipulative Vorgänge zu wehren. 

Selbstverständlich. Manipulativ werden Konstrukte allerdings erst dann, wenn sie mit einer manipulativen Intention verbunden sind. Da ist dann Widerspruch angesagt.

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vor 12 Minuten schrieb LarsH:

Wenn nun manche hier Kritik an ihren Bildern als Kritik an sich selbst auffassen, so ist das eben so. Ob da eine sanfte Sprache wirklich hilft?

Es ist doch irgendwie schlüssig, dass es nicht ausschließlich um das Bild geht, sondern auch um den der es geschaffen hat, weil es ja ohne ihn gar nicht da wäre.

Es ist allerdings keine Kritik an seiner Person allgemein, sondern bezieht sich ausschließlich auf das Bild und ihn als Autor dieses Bildes, weder auf seine anderen Bilder etc.

Natürlich wird das Bild niemand in der Absicht eingestellt haben, dass es nicht ins Thema passt und ein schlechtes Bild ist. Andererseits ist man in einem Strang, der "Bildkritik ausdrücklich erwünscht" heißt, was ja schon mit einschließt, dass sich andere Mitglieder dazu äußern werden. Das heißt aber auch nicht, dass man auf evtl. Kritik hin, sich nicht auch erklären kann, um zu verdeutlichen, was man mit seinem Bild sagen wollte und warum man gerade dieses ausgewählt hat.

Es handelt sich ja auch ausschließlich um die Meinung der anderen Betrachter, die vielleicht auch in negativer Form manchmal wertvoller sein kann als ein "gefällt mir" oder "ich bin verwirrt". Man nimmt es als Denkanstoß oder reagiert darauf, weil man hier ja auch seine eigene Sichtweise darlegen kann.

Bisher ist uns das immer in gesitteter und konstruktiver Form gelungen, wie es ja auch sein soll. Außerdem kann man sich noch über PN austauschen, wenn längere Erklärungen oder intensive Disskussionen nötig sind.

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vor 51 Minuten schrieb LarsH:

Anzunehmen, Kritik am Bild sei zugleich Kritik an Autor¡nnen, weil die ja – in dieser Auffassung – so Furchtbares zeigen, ist schon sehr philosophisch (als: logisch natürlich möglich). Wenn ich jemanden so gut kenne, um etwa aus einem Bild auf eine vermeinte Charakterschwäche schliessen zu können, und es dennoch – auch wenn ganz sanft – mache, ist das ziemlich miess. Im Alltag, wie in diesem Forum, kann das nicht gelten. Hier will ich ein Bild als Bild kritisieren dürfen (dafür nehme ich dann lustig-blöde Antworten in Kauf). 

Ich meine, (Hobby)Künstler identifizieren sich mit ihren Werken, mehr oder weniger. Das schließt für mich ja überhaupt nicht aus, darüber ggf. kritisch zu reden - vor allem mit dem Werkautor im Dialog, was hier ja immer wieder gut möglich ist. Diese Identifikation von Künstler und Werk meine ich, wenn ich dabei bleibe, dass jede Kritik eines Werkes auch den Autor selbst tangiert, wenn sie ihn denn erreicht - in unterschiedlichster Weise: manchmal anregend, manchmal verärgernd, manchmal verletzend.

Die Rückzugsposition, dass lediglich der Empfänger die Botschaft bestimme, ist für mich nicht mehr haltbar. Das sind hochkomplexe, vielschichtige Wechselwirkungen von Kommunikation. Erst recht dann, wenn Kritik ausdrücklich erwünscht ist. Was ich im übrigen für keine Frage der Philosophie halte, sondern für eine Mischung aus Psychologie und Neurobiologie. Aus einem Bild eine psychologische Diagnose über den Bildautor zu verfassen halte ich selbstverständlich ebenfalls für einigermaßen abwegig - damit hat sich schon C.G. Jung ziemlich blamiert, als er aus den Bildern Picassos eine Analyse der Persönichkeit des Künstlers ableiten wollte.

Philosophisch interessieren mich ganz andere Fragen in der Photografie - etwa die Spannungsfelder zwischen Abbildung und Erschaffung von Wirklichkeiten. Auch nix Neues, siehe Magritte: "Ceci n'est pas une pipe"

bearbeitet von jakob_ehrhardt
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@zwanzignullzwei

 

Du hast mein "schräg" Bild (Lighttrails) mit einem verwirrt emoji versehen ... was genau ist denn deine Kritik ? Zu wenig schräg genug um es als "geometrisch schräg" zu definieren ?

Vielleicht liegt es auch weniger an den Bildern selbst, als dem bewusst sehr allgemein und unscharf definierten Thema das dich stört?

Bitte mich nicht in die Metadiskussion reinziehen mir gehts wirklich nur um Feedback (das auch willkommen ist).

 

edit: oh ich seh der confused smily ist gar nicht mehr da, egal, wenn dich was stört sags, ich finde Kritik gut, ehrlich gesagt hab ich nur die Stelle in dem langen Thread nicht gefunden wo die tatsächliche Kritik stand... dachte zuerst du hättest nur confused-smilys verteilt 😛

bearbeitet von dave-123
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Anmerkungen zu einem Bild

Nach den langen Etappen meines Klugsch…prechens hier im Thread spürte ich deutlich: So viel Theorie kannst du nur durch Praxis ausbalancieren. Ein Bild musste her. Und vor allem: selber machen statt drüber reden.

Thema der Woche also – „Leuchten, leuchten“. Zeit bis Mitternacht … also raus und mit offenen Augen bummeln gehen. Konzept? Nein, nur ein Thema, vorläufig. Die meisten Leuchten, die mir im öffentlichen Raum unter die Augen kommen, sind eine Beleidigung für selbige. Funktional charakterlos die einen, lachhafter Kitsch die anderen, wenn moderne LED-Leuchtmittel in Als-ob-Gaslaternen verpflanzt werden. Könnte eine Reportage über Erziehung zum schlechten Geschmack durch Möblierer des Öffentlichen Raums werden, aber das ist ja nicht der Auftrag.

Dann – die alte Fahrzeughalle in Wördern/NÖ. Ungenutzt zurzeit, gelassen verfallende Architektur. Und, noch nie ist sie mir zuvor aufgefallen: mit einer Leuchte versehen über dem Tor. Schöne alte Industrieleuchte, mit reichlich Staub und Dreck patiniert. Und aus dem Bauch heraus das Gefühl: die nehm ich. Das ist sie. Mit der erfülle ich das Thema. Ohne sofort zu wissen, was und wie und warum.

Formal war’s schon beim Fotografieren klar: Zentralperspektive von unten, die halbwegs konzentrischen Kreise mussten dominieren. Das Ding irgendwie perspektivisch abzulichten, es in den Kontext seiner Zweckbestimmung zu setzen, das wäre platte Sachfotografie geworden. Und es kam auch gleich die Idee, die Lampe in der Nachbearbeitung zum Leuchten zu bringen.

Eine halbe Stunde später am PC, RAW in Capture One geladen, kommt ein Gefühl der Freude auf, weil da, durch den Bildschirm abstrahiert vom realen Erleben vor Ort, sichtbar wird: Das könnte ja wirklich ein Bild werden. Technisch passt’s, die Belichtung haut hin, die Farben in der blassen Mittagssonne kommen unaufdringlich differenziert, Schärfe ist okay – einziger kleiner Mangel: Die Glasglocke der Leuchte fluchtet nicht perfekt mit der Zentralperspektive. Ein Grund, das Bild zu kübeln? Nein, sage ich mir, und habe auch gleich die Ideologie dazu bei der Hand: Diese kleine Irritation bringt eine leichte Spannung ins Bild, wie ja auch die Schmutzpatina auf den klaren technischen Linien den Charme der Jahrzehnte in Szene setzt.

Licht einschalten. Ebene mit zirkularer Maske angelegt, ein wenig an Farbtönung und Sättigung gedreht, et voilà: ein sanftes, warmes Leuchten setzt den Schlusspunkt unter mein Tun. Bild exportieren, hochladen, fertig. Fast … beim Betexten des Uploads fällt mir auch noch der Titel für das Bild ein: Leuchte.te

Im Nachhinein kann ich allerlei Erklärungen abgeben, wie das alles zusammenspielt, zusammenspielen soll. Verstärkt durch die Wortspielerei im Bildtitel die Überbrückung von Zeit in einem Standbild – die Leuchte leuchtete schon lange nicht mehr, und auch im Bild tut sie’s nicht wirklich. Sondern als Fake!? Bilder lügen nicht!? Bilder werden nicht aufgenommen, sondern gemacht!? Das gehört zum intellektuellen Spannungsfeld hinter „Leuchte.te“, abgesehen davon, dass wieder mal das Runde im Eckigen gelandet ist, dass sanfte Farbkontraste das warme Leuchten unterstreichen, dass … im Nachhinein lässt sich da Vieles zusammenreimen. Das Bild aber war schon da im Augenblick des Wahrnehmens dieser Lampe, die Wahrnehmung war getriggert durch die Themenstellung (Danke!), und auch nach dem Fotografieren ist erst in der Bearbeitung und in der Positionierung mitsamt wortverspieltem Titel „mein Bild“ daraus geworden. Ein paar unterhaltsame Stunden an einem Spätwintertag, und weil der Wunsch laut geworden war, man möge doch auch mal etwas sagen zu seinen Bildern: Howgh.

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Hallo Zwanzignullzwei, ich könnte mich 'Neunzehnhundertsechsundfünfzig' nennen (aka 'X-FEILE'), habe erstmal Karneval abgewartet und reagiere jetzt etwas länger auf Deinen Kommentar, da ich wenig Zeit habe. Offensichtlich bin ich ja mit dem 'zurechtgeschnippelten' Foto (#290 vom 20.02.20) zum Thema 'Leuchten' gemeint.

Ja, das Foto ist beschnitten, vielleicht weniger 'zerschnippelt', wie Du Dich ausdrückst. Ich gestehe, es fällt damit aus der originären Formatauswahl meiner Fuji X 'raus und ist auch nicht quadratisch beschnitten (wie etwa erwünscht in anderem Thread).
Oh weh.

Die Ursache liegt schlicht darin, dass die dezente Stimmung der mit den Leuchten beschienenen Bänke und Bücher so besser zum Ausdruck kam. Ein Beschnitt der Lampen bzw. Reduzierung von deren Anzahl hätte m. E. der Atmosphäre geschadet. Das Foto ist ein relatives Augenblicksfoto - bei anderen Bedingungen geht mehr, draus zu machen - wie so oft.

Ach so, und es ist ein wenig an den hellsten Stellen bearbeitet.

Den Upload war mir das Foto also dennoch offensichtlich wert - es war dasjenige welches ich sofort mit dem Thema assoziierte. Man mag es nun suboptimal für den Thread finden; möglicherweise spielt bei mir der Fakt hinein, dass ich die Atmosphäre, den Raum und die Wirkung der Leuchten auf mich erlebt habe. Ob die gut zwanzig Foristen, die eine positive Rückmeldung zum Bild hinterliessen, dies taten, weil sie ebenfalls in der Location gewesen sind, oder andere Gründe haben, entzieht sich meiner Kenntnis.

Blicke ich nun auf die Gesamtmenge der Fotos, so denke ich, brauchen wir keine Sorgen um einen Niedergang hier in diesem Thread zu haben, wie Du befürchtend fragst.
Wer wollte das auch beurteilen, wenn nicht eine zumindest belastbare Basismenge von Foristen.

Beste Grüße,

Gerald

 

bearbeitet von X-FEILE
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Am 23.2.2020 um 17:24 schrieb Ford:


 

 

Am 23.2.2020 um 17:24 schrieb Ford:

Hallo Gustav

Licht gehört aber unmittelbar zur Leuchte bzw. zum Leuchten dazu, ist also nicht direkt trennbar

Ich gebe Dir ja recht. Dennoch: Wo viel Licht ist , ist starker Schatten...Ist das beim Leuchten auch der Fall?🙂

Gustav

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vor 10 Stunden schrieb stmst2011:

 

Ich gebe Dir ja recht. Dennoch: Wo viel Licht ist , ist starker Schatten...Ist das beim Leuchten auch der Fall?🙂

Gustav

Ja, das sehe ich auch so.. Auch bei meinem Bild der leuchtenden Qualle habe ich mich für eine leichte Abdunkelung der Umgebung entschieden um das Leuchten in den Vordergrund zu stellen. Gerade die vielfältige Interpretation des Themas hier finde ich interessant. 

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LG Gaby 

vor 12 Stunden schrieb X-FEILE:

Hallo Zwanzignullzwei, ich könnte mich 'Neunzehnhundertsechsundfünfzig' nennen (aka 'X-FEILE'), habe erstmal Karneval abgewartet und reagiere jetzt etwas länger auf Deinen Kommentar, da ich wenig Zeit habe. Offensichtlich bin ich ja mit dem 'zurechtgeschnippelten' Foto (#290 vom 20.02.20) zum Thema 'Leuchten' gemeint.

Ja, das Foto ist beschnitten, vielleicht weniger 'zerschnippelt', wie Du Dich ausdrückst. Ich gestehe, es fällt damit aus der originären Formatauswahl meiner Fuji X 'raus und ist auch nicht quadratisch beschnitten (wie etwa erwünscht in anderem Thread).
Oh weh.

Die Ursache liegt schlicht darin, dass die dezente Stimmung der mit den Leuchten beschienenen Bänke und Bücher so besser zum Ausdruck kam. Ein Beschnitt der Lampen bzw. Reduzierung von deren Anzahl hätte m. E. der Atmosphäre geschadet. Das Foto ist ein relatives Augenblicksfoto - bei anderen Bedingungen geht mehr, draus zu machen - wie so oft.

Ach so, und es ist ein wenig an den hellsten Stellen bearbeitet.

Den Upload war mir das Foto also dennoch offensichtlich wert - es war dasjenige welches ich sofort mit dem Thema assoziierte. Man mag es nun suboptimal für den Thread finden; möglicherweise spielt bei mir der Fakt hinein, dass ich die Atmosphäre, den Raum und die Wirkung der Leuchten auf mich erlebt habe. Ob die gut zwanzig Foristen, die eine positive Rückmeldung zum Bild hinterliessen, dies taten, weil sie ebenfalls in der Location gewesen sind, oder andere Gründe haben, entzieht sich meiner Kenntnis.

Blicke ich nun auf die Gesamtmenge der Fotos, so denke ich, brauchen wir keine Sorgen um einen Niedergang hier in diesem Thread zu haben, wie Du befürchtend fragst.
Wer wollte das auch beurteilen, wenn nicht eine zumindest belastbare Basismenge von Foristen.

Beste Grüße,

Gerald

 

Die vielen Leuchten in deinem Bild passen natürlich gut zum Thema und auch die Beleuchtung der Bänke und Bücher finde ich gelungen. Allerdings stören mich links oben diese weiß blauen Fenster enorm und lenken zu stark vom eigentlichen Motiv ab. Vielleicht könntest du durch einen etwas geänderten Blickwinkel diese eliminieren. Ich habe dein Bild geliked, weil ich die Idee und einen großen Teil des Bildes gelungen finde. 

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Am 26.2.2020 um 20:23 schrieb X-FEILE:

Hallo Zwanzignullzwei, ich könnte mich 'Neunzehnhundertsechsundfünfzig' nennen (aka 'X-FEILE'), habe erstmal Karneval abgewartet und reagiere jetzt etwas länger auf Deinen Kommentar, da ich wenig Zeit habe. Offensichtlich bin ich ja mit dem 'zurechtgeschnippelten' Foto (#290 vom 20.02.20) zum Thema 'Leuchten' gemeint.

Ja, das Foto ist beschnitten, vielleicht weniger 'zerschnippelt', wie Du Dich ausdrückst. Ich gestehe, es fällt damit aus der originären Formatauswahl meiner Fuji X 'raus und ist auch nicht quadratisch beschnitten (wie etwa erwünscht in anderem Thread).
Oh weh.

Die Ursache liegt schlicht darin, dass die dezente Stimmung der mit den Leuchten beschienenen Bänke und Bücher so besser zum Ausdruck kam. Ein Beschnitt der Lampen bzw. Reduzierung von deren Anzahl hätte m. E. der Atmosphäre geschadet. Das Foto ist ein relatives Augenblicksfoto - bei anderen Bedingungen geht mehr, draus zu machen - wie so oft.

Ach so, und es ist ein wenig an den hellsten Stellen bearbeitet.

Den Upload war mir das Foto also dennoch offensichtlich wert - es war dasjenige welches ich sofort mit dem Thema assoziierte. Man mag es nun suboptimal für den Thread finden; möglicherweise spielt bei mir der Fakt hinein, dass ich die Atmosphäre, den Raum und die Wirkung der Leuchten auf mich erlebt habe. Ob die gut zwanzig Foristen, die eine positive Rückmeldung zum Bild hinterliessen, dies taten, weil sie ebenfalls in der Location gewesen sind, oder andere Gründe haben, entzieht sich meiner Kenntnis.

Blicke ich nun auf die Gesamtmenge der Fotos, so denke ich, brauchen wir keine Sorgen um einen Niedergang hier in diesem Thread zu haben, wie Du befürchtend fragst.
Wer wollte das auch beurteilen, wenn nicht eine zumindest belastbare Basismenge von Foristen.

Beste Grüße,

Gerald

 

... hallo Gerald, „zwanzignullzwei“ ist nicht mein Geburtsjahr, da kommen noch ein paar Lenze dazu 😉

Schön, dass du dich gemeldet hast. Es ist natürlich ein Unterschied, ob die fotografierte Situation erlebt wurde oder nicht. Aber gerade darin besteht auch immer ein „Risiko“: Der Fotograf hat viel mehr Eindrücke und Erinnerungen an diesen Augenblick und bezieht auch das nicht abgebildete Drumherum mit ein, während der Betrachter nur sieht, was er sieht. Ihm fehlt daher ein ganzen Stück an Empathie für das Bild. Ein starkes Bild kann aber die Stimmung zeigen und für sich sprechen. 

Mit deinem Hinweis, dass es sich um ein Augenblicksfoto handele, hast du meine Befürchtung bestätigt. Nichts gegen spontane Aufnahmen, aber ein wenig Nachbearbeitung hätte dem Bild sehr gut getan. Ich habe das einmal gemacht und werde es dir als PN schicken (wenn du magst, kannst du es gerne hier einstellen). Für die, die es nicht sehen können: Ich habe es begradigt, die Perspektive leicht korrigiert, die Schatten angehoben, die Lichter ein wenig reduziert mit Klarheit und Dunst entfernen ein wenig nachgeholfen, die linke, obere Ecke abgedunkelt und es wieder auf ein 3:2-Format gebracht. Das Ergebnis ist in meinen Augen stimmungsvoll, auch in den Schatten kann in nun etwas erkennen und trotz des Wegschneidens einiger Leuchten bleibt der Eindruck von vielen Leuchten bestehen. Der von dir gewählte Beschnitt hätte sich gut zu für Panorama geeignet, dazu passte aber die Brennweite nicht.

Und nun frage ich: Ist ein bisschen Mühe um ein Foto für genau diesen Thread zu viel verlangt? Oder anders gefragt, wenn du dir diese Mühe nicht machen möchtest oder kannst, hätte es doch auch in z. B. „Sakrales ...“ gepasst und dir dort eine Erinnerung sein können?  

Genau um die Gesamtmenge der Fotos geht es mir ja und die finde ich bedenklich. Für mich gilt in diesem Thread nicht: Dabeisein ist alles.

Beste Grüße, zwanzignullzwei

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Hallo,

ich mache ebenfalls den @catweezle und bin die nächsten Wochen auf Bilder Tour, mit dem Unterschied, dass das vermutlich niemandem Auffallen wird 🙂

Wegen meinem Beitrag zum Wochenthema - wenn es das viele Rot ist, das euch nicht anspricht - das verstehe ich. War allerdings Absicht ich wollte mal was ausprobieren. Ich mag allerdings die Fenster (sehr sogar) und die Tasche. Würde mich über Rückmeldung freuen, sollte ich etwas am Bild übersehn haben, was sonst nicht passt. Motto - es kann nur besser werden.

 

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Anmerkung hier, um den Bilderthread nicht noch textlastiger werden zu lassen ...

Es ist für mich die Frage, welchen Stellenwert die Intention im Augenblick des Fotografierens hat. Ich neige eher dazu, dass die Veröffentlichung des Bildes den maßgeblichen Rahmen liefert, der das Bild "verortet". Auf dem Weg vom Knipsen bis zum Upload kann viel passieren, sowohl in der Bearbeitung des Bildes selbst als auch in den Einschätzungen des Bildautors, was er denn nun mit seinem Bild machen möchte. Die Betonung der Intention im Augenblick der Aufnahme erinnert mich ein wenig an die OOC-Diskussion ... auch dort kann ich die Argumente der OOC-Protagonisten selten nachvollziehen. Für mich ist ein Bild das, was zu guter Letzt als Bild vorgestellt wird. Andersrum: Bilder werden gemacht, nicht nur fotografiert.

Zur Kritik von @luci e ombre, @Quernest hätte zu wenig gestaltend eingegriffen in sein Thema ... da kommt freilich nun doch die Intention ins Spiel, denn für die ursprüngliche Absicht, das als "schräg" zu positionieren, hätte das wohl ein anderes Bild ergeben (und der Autor war klug genug, es zu diesem Thema nicht zu veröffentlichen), auch in der Bearbeitung ... nun könnte der Eindruck entstehen, es wäre sozusagen als Abfall recycelt worden, weil zufällig ein - seiner Meinung nach - passenderes Thema daherkam. Ich habe meine Meinung dazu schon im Bilderthread gesagt. Und es passt in seiner scheinbaren Beliebigkeit durchaus in manche Richtungen zeitgenössischer Fotografie, die alles ablehnen, was nach gestalteter Wirklichkeit, nach fotokünstlerischem Gestus aussieht. Insofern kann ich das durchaus akzeptieren, es war ja nicht Vorgabe für den Thread, lediglich Werke in mehr oder weniger klassischer Anmutung zu zeigen. Ich finde, @Quernest ist davon so weit entfernt, dass es auch etwas Erfrischendes, Unprätenziöses hat.

 

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