Jump to content

Street photography mit Tatsuo Suzuki und Fuji X


Empfohlene Beiträge

vor einer Stunde schrieb Mattes:

Und rechtskräftige Gerichtsurteile sind leider selten geworden. Mal ist es die schwere Kindheit, oft der teure Anwalt und/oder gute Beziehungen - und schon laufen die Täter frei herum, während die Opfer jahrelang auf einen Therapieplatz warten.

Das halte ich für ganz dünnes Eis ... es ist in einem Rechtsstaat völlig klar, wann ein Urteil rechtskräftig ist. Ob es einem in den Kram bzw. ins subjektive Rechtsverständnis passt, sagt überhaupt nichts über die Rechtskraft aus. Dass in einem Strafprozess auch indivuelle Aspekte der Täterschaft und belastende sowie entlastende Momente zu berücksichtigen sind, ist gute Praxis im zivilisierten Rechtsstaat. Wenn Opfer "jahrelang auf einen Therapieplatz warten", wäre das eine eklatante Schwachstelle des Sozialwesens - wobei mir insgesamt ja die Solidarität mit Opfern und Benachteiligten zunehmend unter die Räder zu kommen scheint. Daran würde aber auch "die volle Härte des Gesetzes" nichts ändern. De facto sind allerdings die Therapieangebote für traumatisierte Klienten durchaus vorhanden, es geht wohl eher um die Frage der Finanzierung: Wer zahlt's? Und da, meine ich, wäre es durchaus überlegenswert, ins Strafmaß für die Täter z.B. auch eine Verpflichtung zur Übernahme von Therapiekosten auf Opferseite einzubeziehen.

Link zum Beitrag
Auf anderen Seiten teilen

vor 17 Minuten schrieb Crischi74:

Kunst hatte immer Gegenwind. Kunst ist überhaupt erst möglich wenn sich Individuen über die Grenzen und Vorstellungskraft der Masse erheben. 

Das bestreite ich (als Künstler sowieso) nicht.

Kunst kann, darf und sollte mal mehr, mal weniger provozieren.

Meiner Meinung nach allerdings nicht auf Kosten und unter Ausnutzung anderer, die nicht einmal die Möglichkeit des Einspruchs haben.

 

Solche Bilder erinnern mich an meine Studienzeit, als wir uns witzig meinten und Fotos zur Klotür herein gemacht haben.

Allerdings gab es zu der Zeit kein fb oder so und sie hingen auch dann nicht an der Wandzeitung aus...

Link zum Beitrag
Auf anderen Seiten teilen

vor 35 Minuten schrieb mjh:

Völlig unabhängig von einer vermutlichen Verjährung meine ich, dass Spaceys Verhalten in diesem Fall zwar nicht in Ordnung, aber unter den gegebenen Umständen so gerade eben noch entschuldbar war.

Versuchen einen 14 jährigen zu verführen und sich auf ihn legen ist für dich „gerade noch entschuldbar“? ..... Ich bin gerade fassungslos.

Link zum Beitrag
Auf anderen Seiten teilen

vor 8 Minuten schrieb Uwe Richter:

Versuchen einen 14 jährigen zu verführen und sich auf ihn legen ist für dich „gerade noch entschuldbar“? ..... Ich bin gerade fassungslos.

Wie gesagt: In dieser sehr speziellen Situation.

Link zum Beitrag
Auf anderen Seiten teilen

Werbung (verschwindet nach Registrierung)

vor 4 Stunden schrieb platti:

Hier geht es jetzt aber nicht darum, wer der bessere Möchtegernjurist ist, oder?

Darum geht es ja ganz genauso unter Berufsjuristen - weil unterm Strich der im Recht ist, der Recht behält.

Ich verstehe ja sehr gut den Wunsch nach Klarheit und Eindeutigkeit in der Rechtslage - was aber nur dann der Fall sein könnte, wenn es für jeden denkbaren Einzelfall unter Einbeziehung aller denkbaren Umstände ein eigenes Gesetz gäbe. Die Wirklichkeit sieht aus vielen guten Gründen anders aus - darum gibt es ja neben Legislative und Exekutive auch die Judikative, sozusagen die laufende Übertragung der allgemein formulierten Gesetze in konkrete Gerichtsentscheidungen. Und diese einigermaßen unübersichtliche Judikative ist für die Anwendung von Gesetzen mindestens so bedeutsam wie "der Buchstabe des Gesetzes". Davon leben Legionen von Juristen sehr gut, deren tägliches Brot es ist, sich an der Spruchkultur einer realitätsnahen Judikative zu beteiligen. Und in strittigen Fällen muss das eben ausverhandelt werden, bis zur höchsten Instanz. Was wäre denn die Alternative? Irgendwer legt fest, was gerade rechtens ist? Auf welcher Basis? Gesunder Menschenverstand? Wunschdenken?

Im Bereich des Fotografierens von Menschen gibt es rechtlich wenig Eindeutiges, aber schon auch ein paar Klarheiten. Kunstfreiheit entsteht z.B. nicht dadurch, dass ich von heute auf morgen ein Foto von mir zu Kunst erkläre, sondern das wird rechtlich nur als Argument anerkannt, wenn die kontinuierlichen, künstlerischen Aspekte in meiner Biografie nicht völlig unerheblich sind. Und auch das Recht von Menschen, sich nicht fotografieren zu lassen, wird strittigenfalls immer überwiegen, außer es ist wirklich nachvollziehbar, dass "Panoramafreiheit" nicht als Ausrede ins Treffen geführt wird. Neben dem immer zu beachtenden Umstand, dass in anderen Ländern nicht nur andere Sitten, sondern auch andere Gesetze gelten und die eigene Rechtsmeinung da im Konfliktfall allenfalls ankedotischen Wert hat. Wenn dann noch internationales Recht ins Spiel kommt, reiben sich die Juristen die Hände ...

Link zum Beitrag
Auf anderen Seiten teilen

vor 3 Minuten schrieb jakob_ehrhardt:

Darum geht es ja ganz genauso unter Berufsjuristen - weil unterm Strich der im Recht ist, der Recht behält.

Der Unterschied zwischen Juristen und Nicht-Juristen besteht ja vor allem darin, dass der Jurist eben die bessere Kenntnis des geltenden Rechts hat, einschlägige Urteile kennt oder weiß, wie er die finden kann. Aber Entscheidungen über knifflige Rechtsfragen hängen selten daran, ob einem Prozessbeteiligten rechtzeitig irgendein obskures, längst vergessenes Gesetz einfällt, das im gegebenen Fall eben doch einschlägig ist, und das der Nicht-Jurist nicht kennt. Am Ende hängen Entscheidungen in Zweifelsfragen oft davon ab, was ein Richter für plausibel, für ein normales Verhalten oder für das Werturteil der „recht und billig Denkenden“ hält – beispielsweise gilt „Sittenwidrigkeit“ als „Verstoß gegen das Anstandsgefühl aller billig und gerecht Denkenden“. Und darin kann er ebenso im Irrtum sein wie jeder andere.

Link zum Beitrag
Auf anderen Seiten teilen

vor 1 Minute schrieb mjh:

Wie gesagt: In dieser sehr speziellen Situation.

Und in einem sozialen Umfeld, das solche Entgleisungen offenbar achselzuckend zur Kenntnis genommen hat - ich denke jetzt noch ein paar Jahre, Jahrzehnte zurück, als mit dem Aufkommen der ersten AIDS-Infektionen auf einmal das Erstaunen groß war, welche sexuellen Präferenzen eine nicht geringe Zahl von Leinwandhelden an den Tag legte. Die Literatur ist voll von Schilderungen der Aspekte von Privatmoral, die in manchen Kreisen von Filmindustrie, Politik und Wirtschaft anscheinen einigermaßen friktionsfrei neben der öffentlichen Moral gelebt wurden. Und es scheint mir sehr, sehr oft dort virulent zu werden, wo Geld/Macht/Hierarchie es nahelegen und erlauben, Menschen als Ware, als nützliche und nutzbare Objekte zu betrachten. Individuell entschuldigt das gar nichts - gesellschaftlich zeigt es jede Menge Veränderungsbedarf auf, der durch das Anprangern von etlichen exemplarischen Sündenböcken nicht erfüllt wird.

Link zum Beitrag
Auf anderen Seiten teilen

Am 10.2.2020 um 14:41 schrieb teww:

Die Fotos von Tatsuo Suzuki finde ich einfach nur gut.
Die Art und Weise wie er dazu kommt widerstrebt mir.

...
Trotzdem freue ich mich auf die Veröffentlichung seines Buches und werde es mit Bewunderung anschauen.

Grüße

 

Das ist inkonsequent.

bearbeitet von clemens camphausen
Link zum Beitrag
Auf anderen Seiten teilen

vor einer Stunde schrieb Captcha:

Kunst kann, darf und sollte mal mehr, mal weniger provozieren.

Meiner Meinung nach allerdings nicht auf Kosten und unter Ausnutzung anderer, die nicht einmal die Möglichkeit des Einspruchs haben.

So ist es, Kunst darf und muss zuweilen auch provozieren. Provokativ sollte aber das Werk sein und nicht die Arbeitsweise des Kunstschaffenden.

Link zum Beitrag
Auf anderen Seiten teilen

vor 41 Minuten schrieb mjh:

Wie gesagt: In dieser sehr speziellen Situation.

Und die wäre?
Der Alkohol etwa? Oder der Junge alleine im Schlafzimmer?

Diese Situation hätte in meinen Augen folgendes erfordert:
Eltern anrufen und ihn abholen lassen.
Alternativ. gute Nacht wünschen das Zimmer verlassen und die Couch im Wohnzimmer aufsuchen.
Alles wäre besser gewesen, als das was du beschrieben hast.

Was wäre wohl passiert, wenn er sich nicht hätte aus dem Griff befreien können?

Nein ... ich mag nicht darüber nachdenken.

 

Link zum Beitrag
Auf anderen Seiten teilen

vor 2 Minuten schrieb Uwe Richter:

Alles wäre besser gewesen, als das was du beschrieben hast.

Das stimmt natürlich, aber es gibt Ausnahmezustände in denen der Mensch nicht Herr seiner Sinne ist, z.B. durch zuviel Alkohol.
Auch, wenn man sich das immer wünscht, absolute Sicherheit gibt es nicht. Auch nicht für Kinder.

Link zum Beitrag
Auf anderen Seiten teilen

vor 5 Minuten schrieb DeLuX:

Das stimmt natürlich, aber es gibt Ausnahmezustände in denen der Mensch nicht Herr seiner Sinne ist, z.B. durch zuviel Alkohol.
Auch, wenn man sich das immer wünscht, absolute Sicherheit gibt es nicht. Auch nicht für Kinder.

Aber niemand wird besoffen geboren. Ich werde nie verstehen, dass Alkoholmissbrauch als Entschuldigung gewertet wird...

Link zum Beitrag
Auf anderen Seiten teilen

vor 20 Minuten schrieb DeLuX:

So ist es, Kunst darf und muss zuweilen auch provozieren. Provokativ sollte aber das Werk sein und nicht die Arbeitsweise des Kunstschaffenden.

Das Werk und der Prozess zum Werk lassen sich in Kunst nur selten so trennen wie Du es für Deine Argumentation benötigst.   Der Entstehungsprozess ist maßgeblich für die Einordnung der Werke als Kunst.

Bei provokanter Kunst wird sich immer die Frage stellen: „Wie konnte er nur?“ bzw. „Warum hat er das so gemacht?“

bearbeitet von Crischi74
Link zum Beitrag
Auf anderen Seiten teilen

vor 15 Minuten schrieb DeLuX:

Das stimmt natürlich, aber es gibt Ausnahmezustände in denen der Mensch nicht Herr seiner Sinne ist, z.B. durch zuviel Alkohol.
Auch, wenn man sich das immer wünscht, absolute Sicherheit gibt es nicht. Auch nicht für Kinder.

Das ist zwar klar, aber deshalb wird es nicht „entschuldbar“.

Link zum Beitrag
Auf anderen Seiten teilen

vor 8 Minuten schrieb Crischi74:

Das Werk und der Prozess zum Werk lassen sich in Kunst nur selten so trennen wie Du es für Deine Argumentation benötigst.   Der Entstehungsprozess ist maßgeblich für die Einordnung der Werke als Kunst.

Bei provokanter Kunst wird sich immer die Frage stellen: „Wie konnte er nur?“ bzw. „Warum hat er das so gemacht?“

Richtig ... aber selten „wie hat er sich dabei anderen gegenüber benommen?“

Link zum Beitrag
Auf anderen Seiten teilen

Sorry, hier muss ich zumachen.

Zu viele heikle Themen, die zu viel Empörungspotential haben.

Bitte haltet nach Möglichkeit solche Themen aus dem Forum raus.

Danke

Andreas

PS.: Sorry für Kurzangebundenheit, aber mir steht die Arbeit gerade an der Oberkante Unterlippe. Für Einzelbetreuung habe ich gerade keine Zeit...

Link zum Beitrag
Auf anderen Seiten teilen

Gast
Dieses Thema wurde für weitere Antworten geschlossen.
×
×
  • Neu erstellen...