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Das Forum in Zeiten von Corona


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vor einer Stunde schrieb - Geo -:

...gut ausgebauter Digitalisierung im Gesundheitswesen...

Man muss dort auch nicht von 10 Krankenkassen versuchen, die Daten zur Lage der Bevölkerung zu bekommen, man wertet sie einfach bei DER Krankenkasse aus und ist fertig. Bei so was bekommen in DE immer alle hektische Flecken und wittern den Kommunismus.

Nicht nur im Gesundheitswissen ist das so. Jeder Bürger in DK hat einen zentralen digitalen Account für alle Anliegen und vor allem: Alles wurde so aufgebaut und umgesetzt, dass Rückhalt und Vertrauen in der Bevölkerung erreicht wurden. Deswegen lassen sich die Dänen das auch was kosten und zahlen wohl die höchsten Abgaben der Industrieländer.

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Auf Twitter hat gestern jemand einen alten Tweet von Karl Lauterbach herausgekramt, in der er schon vor fast zwei Jahren ein Testverfahren empfohlen hatte, das an der Harvard University (wo Lauterbach selbst ja auch mal studiert hatte) entwickelt worden war: Kombinatorisches Pooling. Das wäre eigentlich genau das, was wir jetzt, angesichts der knappen PCR-Kapazität, gut gebrauchen könnten.

Wenn ich 120 Personen getestet habe, muss ich ohne Pooling 120 PCR-Tests machen – einen für jeden Abstrich. Nehmen wir an, von den 120 Abstrichen wäre einer positiv, dann brauche ich also 120 Tests für ein positives Ergebnis. Bei normalem Pooling gebe ich von jedem Abstrich eine Probe in einen Pool, in diesem Fall beispielsweise 12 Pools für je 10 Proben. Dann brauche ich 12 Tests, von denen einer positiv ist, und um dann herauszufinden, welche der 10 Proben in diesem Pool dafür verantwortlich ist, sind weitere 10 Tests nötig, insgesamt also 22. Das ist schon mal viel besser.

Man könnte auch größere Pools verwenden; anscheinend kann man bis zu 30 Proben gemeinsam testen. Ich könnte also auch mit 4 Pools zu je 30 Proben arbeiten, so dass 4 + 30 = 34 Tests nötig wären – das ist dann nicht mehr ganz so gut. Oder ich arbeite umgekehrt mit 24 Pools zu je 5 Proben; dann brauche ich 24 + 5 = 29 Tests – auch nicht so gut. Pools mit 10 Proben scheinen also nahe beim Optimum zu liegen.

Aber nun kommt die Kombinatorik ins Spiel: Ich arbeite wieder mit 12 Pools, zwacke aber von jedem Abstrich gleich drei Proben ab und gebe sie in drei verschiedene Pools. Und zwar wähle ich für jede Probe eine andere Kombination von Pools aus: Bei der ersten Probe habe ich 12 Pools zur Auswahl, bei der zweiten 11 und bei der dritten noch 10; das macht 1320 verschiedene Verteilungen von drei Proben auf 12 Pools, weit mehr als genug für meine insgesamt 120 Abstriche. Da sich die Zahl der Proben verdreifacht hat, liegen schließlich in jedem Pool 30 Proben. Wenn ich nun die 12 Pools teste und wiederum einer der 120 Abstriche positiv ist, werde ich bei drei Pools ein positives Ergebnis bekommen – nämlich bei denen, in denen eine der drei Proben von diesem Abstrich gelandet ist. Und da ich ja protokolliert habe, von welchem Abstrich ich Proben in welchen Pool gegeben habe, weiß ich damit auch bereits, welcher Abstrich positiv ist – ein weiterer Test ist nicht nötig. Damit habe ich die Zahl der Tests von 120 auf 12 reduziert.

Das gilt, wie gesagt, wenn nur ein Abstrich positiv ist. Das Verfahren funktioniert auch noch bei einer größeren Zahl positiver Abstriche, aber irgendwann kommt man an den Punkt, an dem die Kombinatorik allein nicht mehr ausreicht und zusätzliche Tests erforderlich werden. Insgesamt braucht man aber immer noch weniger Tests als beim herkömmlichen Pooling.

bearbeitet von mjh
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vor 18 Minuten schrieb mjh:

Auf Twitter hatte gestern jemand einen alten Tweet von Karl Lauterbach herausgekramt, in der er schon vor fast zwei Jahren ein Testverfahren empfohlen hatte, das an der Harvard University (wo Lauterbach selbst ja auch mal studiert hatte) entwickelt worden war: Kombinatorisches Pooling. Das wäre eigentlich genau das, was wir jetzt, angesichts der knappen PCR-Kapazität, gut gebrauchen könnten. [...]

Von der Testtheorie her tatsächlich ein eleganter Ansatz. Aber kann das in der Praxis funktionieren?

Immerhin müssten die x Abstriche ja innerhalb relativ enger zeitlicher und örtlicher Grenzen zur Verfügung stehen, um das Pooling überhaupt erst starten zu können. Und es würden erhebliche Anforderungen an die Sorgfalt im Befolgen und Protokollieren der Testanordnung zu stellen sein. Ob das im "Krisen-Modus" funktioniert?

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vor 14 Minuten schrieb micaelo:

Immerhin müssten die x Abstriche ja innerhalb relativ enger zeitlicher und örtlicher Grenzen zur Verfügung stehen, um das Pooling überhaupt erst starten zu können. Und es würden erhebliche Anforderungen an die Sorgfalt im Befolgen und Protokollieren der Testanordnung zu stellen sein. Ob das im "Krisen-Modus" funktioniert?

Normales Pooling wird ja schon länger praktiziert – insbesondere bei Tests von Schülern, denn da sind genau diese Voraussetzungen gegeben. Und wenn die Labors von Testanfragen überschwemmt werden, sind die Voraussetzungen sowieso gegeben – an Abstrichen herrscht kein Mangel, sofern man den Leuten nicht von PCR-Tests abrät.

Kombinatorisches Pooling erfordert natürlich einen höheren Aufwand bei der Protokollierung, aber eine Software, die so etwas unterstützt, programmiere ich Dir im Handumdrehen … 

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Ich frage mich, wie Menschen sich überhaupt infizieren können, wenn sich jeder an die Regeln hält?

Also, sorgfältig und korrekt eine FFP2 Maske tragen, wo man Leuten begegnet, nicht im Gesicht herumfummeln, Hände regelmäßig waschen, bzw. unterwegs desinfizieren. Damit wäre eine Infektion zu 99 % ausgeschlossen. Ich habe neulich einen Test gelesen, dass zwei Personen in einem Raum, wenn sie eine FFP2 Maske korrekt tragen, und einer ist stark virulent, eine Weitergabe des Virus zu besagtem Prozentsatz ausgeschlossen ist. Wenn sie dann noch vollständig geimpft wären, sollte das eine sichere Sache sein.

Daher überlege ich, wo diese explodierenden Zahlen herkommen. Sicher innerhalb der Familien, wenn man zusammenlebt und vielleicht kleine Kinder hat, die das mitbringen, dann kann man dem natürlich nicht ausweichen, selbst wenn man geimpft ist. Trotzdem begreife ich diese erschreckende Entwicklung gerade nicht.

Wo steckt man sich also an? Im Bus? Trotz Masken? Im Supermarkt? Oder doch private Treffen? (Ich vermute letzteres)

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vor 9 Minuten schrieb rednosepit:

Ich frage mich, wie Menschen sich überhaupt infizieren können, wenn sich jeder an die Regeln hält?

Also, sorgfältig und korrekt eine FFP2 Maske tragen, wo man Leuten begegnet, nicht im Gesicht herumfummeln, Hände regelmäßig waschen, bzw. unterwegs desinfizieren. Damit wäre eine Infektion zu 99 % ausgeschlossen. Ich habe neulich einen Test gelesen, dass zwei Personen in einem Raum, wenn sie eine FFP2 Maske korrekt tragen, und einer ist stark virulent, eine Weitergabe des Virus zu besagtem Prozentsatz ausgeschlossen ist. Wenn sie dann noch vollständig geimpft wären, sollte das eine sichere Sache sein.

Daher überlege ich, wo diese explodierenden Zahlen herkommen. Sicher innerhalb der Familien, wenn man zusammenlebt und vielleicht kleine Kinder hat, die das mitbringen, dann kann man dem natürlich nicht ausweichen, selbst wenn man geimpft ist. Trotzdem begreife ich diese erschreckende Entwicklung gerade nicht.

Wo steckt man sich also an? Im Bus? Trotz Masken? Im Supermarkt? Oder doch private Treffen? (Ich vermute letzteres)

Sorry, da muss ich dir widersprechen. Wir haben es uns eingefangen trotz äußerster Vorsicht, alle Familienmitglieder geboostert, konsequentem FFP-2-Masken-Tragens, Menschenkontakt auf das beruflich Notwendige beschränkt, keine privaten Treffen. Ich denke, Omikron ist da anders und hat bzgl. der Infektiösität noch eine Schippe draufgelegt. Wünsche dir, dass es dich trotzdem nicht erwischt.

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vor 18 Stunden schrieb mjh:

Auf Twitter hat gestern jemand einen alten Tweet von Karl Lauterbach herausgekramt, in der er schon vor fast zwei Jahren ein Testverfahren empfohlen hatte, das an der Harvard University (wo Lauterbach selbst ja auch mal studiert hatte) entwickelt worden war: Kombinatorisches Pooling. Das wäre eigentlich genau das, was wir jetzt, angesichts der knappen PCR-Kapazität, gut gebrauchen könnten.

Wenn ich 120 Personen getestet habe, muss ich ohne Pooling 120 PCR-Tests machen – einen für jeden Abstrich. Nehmen wir an, von den 120 Abstrichen wäre einer positiv, dann brauche ich also 120 Tests für ein positives Ergebnis. Bei normalem Pooling gebe ich von jedem Abstrich eine Probe in einen Pool, in diesem Fall beispielsweise 12 Pools für je 10 Proben. Dann brauche ich 12 Tests, von denen einer positiv ist, und um dann herauszufinden, welche der 10 Proben in diesem Pool dafür verantwortlich ist, sind weitere 10 Tests nötig, insgesamt also 22. Das ist schon mal viel besser.

Man könnte auch größere Pools verwenden; anscheinend kann man bis zu 30 Proben gemeinsam testen. Ich könnte also auch mit 4 Pools zu je 30 Proben arbeiten, so dass 4 + 30 = 34 Tests nötig wären – das ist dann nicht mehr ganz so gut. Oder ich arbeite umgekehrt mit 24 Pools zu je 5 Proben; dann brauche ich 24 + 5 = 29 Tests – auch nicht so gut. Pools mit 10 Proben scheinen also nahe beim Optimum zu liegen.

Aber nun kommt die Kombinatorik ins Spiel: Ich arbeite wieder mit 12 Pools, zwacke aber von jedem Abstrich gleich drei Proben ab und gebe sie in drei verschiedene Pools. Und zwar wähle ich für jede Probe eine andere Kombination von Pools aus: Bei der ersten Probe habe ich 12 Pools zur Auswahl, bei der zweiten 11 und bei der dritten noch 10; das macht 1320 verschiedene Verteilungen von drei Proben auf 12 Pools, weit mehr als genug für meine insgesamt 120 Abstriche. Da sich die Zahl der Proben verdreifacht hat, liegen schließlich in jedem Pool 30 Proben. Wenn ich nun die 12 Pools teste und wiederum einer der 120 Abstriche positiv ist, werde ich bei drei Pools ein positives Ergebnis bekommen – nämlich bei denen, in denen eine der drei Proben von diesem Abstrich gelandet ist. Und da ich ja protokolliert habe, von welchem Abstrich ich Proben in welchen Pool gegeben habe, weiß ich damit auch bereits, welcher Abstrich positiv ist – ein weiterer Test ist nicht nötig. Damit habe ich die Zahl der Tests von 120 auf 12 reduziert.

Das gilt, wie gesagt, wenn nur ein Abstrich positiv ist. Das Verfahren funktioniert auch noch bei einer größeren Zahl positiver Abstriche, aber irgendwann kommt man an den Punkt, an dem die Kombinatorik allein nicht mehr ausreicht und zusätzliche Tests erforderlich werden. Insgesamt braucht man aber immer noch weniger Tests als beim herkömmlichen Pooling.

Das wäre bestimmt zu Beginn der Omikron-Variante eine charmante Idee. Ich hörte gestern, dass jeder 3. Test mittlerweile positiv ist und frage mich, ob in diesem Stadium Pooltestungen nicht reine Ressourcenverschwendung ist.

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vor 54 Minuten schrieb rednosepit:

Ich frage mich, wie Menschen sich überhaupt infizieren können, wenn sich jeder an die Regeln hält?

Also, sorgfältig und korrekt eine FFP2 Maske tragen, wo man Leuten begegnet, nicht im Gesicht herumfummeln, Hände regelmäßig waschen, bzw. unterwegs desinfizieren. Damit wäre eine Infektion zu 99 % ausgeschlossen. Ich habe neulich einen Test gelesen, dass zwei Personen in einem Raum, wenn sie eine FFP2 Maske korrekt tragen, und einer ist stark virulent, eine Weitergabe des Virus zu besagtem Prozentsatz ausgeschlossen ist. Wenn sie dann noch vollständig geimpft wären, sollte das eine sichere Sache sein.

Daher überlege ich, wo diese explodierenden Zahlen herkommen. Sicher innerhalb der Familien, wenn man zusammenlebt und vielleicht kleine Kinder hat, die das mitbringen, dann kann man dem natürlich nicht ausweichen, selbst wenn man geimpft ist. Trotzdem begreife ich diese erschreckende Entwicklung gerade nicht.

Wo steckt man sich also an? Im Bus? Trotz Masken? Im Supermarkt? Oder doch private Treffen? (Ich vermute letzteres)

Private Treffen spielen sicherlich eine große, wenn nicht die größte Rolle. FFP2-Masken werden sicher selten korrekt behandelt (falsch angelegt, in die Hosentasche gestopft, zu lange verwendet...). In Kindergärten und Kitas wird meines Wissens keine Maske getragen (zumindest die Kinder nicht) - aus nachvollziehbaren Gründen und die Kinder tragen das Virus dann unweigerlich in Familie und Freundeskreis. Weitere Orte, wo Maske tragen nicht praktikabel ist, sondern nur die komplette Schließung Infektionen verhindern würden: Fitnessstudios oder generell Indoor-Sport und Gastronomie.

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Ganz gefährlich ist die aktuelle Verharmlosung der Krankheit. Ich habe den Eindruck, man lässt es jetzt einfach laufen, in dem Glauben, dass die Sache dann irgendwann von selbst erledigt ist. Dann gibt es nur noch Tote und Genesene. Mich berührt das gerade, weil eine gute Freundin, jung und sportlich, trotz zweifacher Impfung (der Termin für die dritte stand schon fest) erkrankte und trotz relativ leichtem Verlauf nun Herzschäden hat. Das ist so traurig.

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Und das lohnt sich auch: Der Umgang der sächsischen Politik mit "Coronagegnern". U.a. ein CDU Kandidat, der für den Fall seiner Wahl verspricht, eine Impfpflicht in seinem Gesundheitsamt nicht umzusetzen.

Den Westdeutschen wird ja immer unterstellt, sie würden den Osten nicht verstehen. Aber was gibt es da nicht zu verstehen?

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vor 3 Stunden schrieb Trulla:

Das wäre bestimmt zu Beginn der Omikron-Variante eine charmante Idee. Ich hörte gestern, dass jeder 3. Test mittlerweile positiv ist und frage mich, ob in diesem Stadium Pooltestungen nicht reine Ressourcenverschwendung ist.

Für gewöhnliche Pooltests trifft das zu (sie werden aber wohl immer noch durchgeführt, glaube ich). Hier geht es um kombinatorische Pooltests.

Der Punkt ist halt, dass wir nicht die Kapazität für individuelle PCR-Tests aller potentiell Infizierten haben, und daraus ergibt sich die Frage, was die Alternative sein soll. Antikörpertests sind es sicher nicht, denn dafür sind sie zu unzuverlässig.

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vor 30 Minuten schrieb mjh:

Antikörpertests sind es sicher nicht, denn dafür sind sie zu unzuverlässig.

Man muss da wohl pragmatisch sein. Lauterbach hat auf der BPK dafür plädiert, z.B. in den Schulen die Pooltests in der aktuellen Situation durch Antigentests zu ersetzen, weil die Ergebnisse kurzfristig vorliegen und infizierte Kinder schneller isoliert werden können. Also anders als in NRW, wo die Grundschulkinder nach einem positiven Poolergebnis am nächsten Tag wieder in die Schule kommen müssen, um einen individuellen Antigentest zu machen.

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vor 1 Stunde schrieb ing:

Man muss da wohl pragmatisch sein. Lauterbach hat auf der BPK dafür plädiert, z.B. in den Schulen die Pooltests in der aktuellen Situation durch Antigentests zu ersetzen, weil die Ergebnisse kurzfristig vorliegen und infizierte Kinder schneller isoliert werden können. Also anders als in NRW, wo die Grundschulkinder nach einem positiven Poolergebnis am nächsten Tag wieder in die Schule kommen müssen, um einen individuellen Antigentest zu machen.

Tja, wenn man mit einem Antigen-Test schneller sein will, dieser Test aber erst später als ein PCR-Test auf eine Infektion anspricht … nun ja. Nach einem Pooltest ist kein weiterer Abstrich nötig, denn die Probe liegt ja vor und muss nur noch einmal getestet werden; die Zeit verlängert sich also nur um die Dauer eines weiteren PCR-Testlaufs auf Basis des vorhandenen Abstrichs.

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vor 20 Minuten schrieb mjh:

die Zeit verlängert sich also nur um die Dauer eines weiteren PCR-Testlaufs auf Basis des vorhandenen Abstrichs.

Für PCR Tests reichen die Laborkapazitäten nicht. Niemand behauptet, dass die Antigentests ein vollwertiger Ersatz sind. Das Risiko falsch negativer Tests wird offenbar geringer eingeschätzt als die lange Zeitspanne, bis die PCR vorliegt.

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vor 6 Stunden schrieb rednosepit:

Ganz gefährlich ist die aktuelle Verharmlosung der Krankheit. Ich habe den Eindruck, man lässt es jetzt einfach laufen, in dem Glauben, dass die Sache dann irgendwann von selbst erledigt ist. Dann gibt es nur noch Tote und Genesene. Mich berührt das gerade, weil eine gute Freundin, jung und sportlich, trotz zweifacher Impfung (der Termin für die dritte stand schon fest) erkrankte und trotz relativ leichtem Verlauf nun Herzschäden hat. Das ist so traurig.

Das sehe ich nicht so. Sicher sind nach so langer Zeit der Einschränkungen und Covid-Berichterstattung viele Leute mehr oder weniger abgestumpft. Verständlich, da man nicht in permanentem Alarmismus leben kann - ich zumindest nicht.

Es ist ja nicht so, dass alle Corona-Maßnahmen über Board geworfen wurden. Es gilt immer noch Maskenpflicht fast in allen geschlossenen öffentlichen Räumen, 2G oder sogar 2G-Plus in der Gastromomie und in Hotels, Öffnungsverbot für Bars/Kneipen/Diskos, Auslastungslimit für Kultur- u. Sportveranstaltungen, Online-Vorlesungen an Unis und einiges mehr. "Laufen lassen" sieht freilich anders aus. Nur die ganz großen Keulen wie Ausgangssperren, Schulschließungen oder weitgehende Schließung des Einzelhandels werden nicht mehr ausgepackt. Meines Erachtens wäre das auch nicht mehr verhältnismäßig. Strategie war und ist, nur so viel Infektionen zuzulassen, dass es nicht zu einem Zusammenbruch des Gesundheitssystems kommt.

So traurig es um jeden ist, der schwer erkrankt oder gar verstirbt. Was wäre die Alternative? Weiter um jeden Preis Infektionen verhindern (im Extremfall mit einem Kontrollregime wie in China)? Und wenn ja, mit welchem Exit-Szenario? Warten bis das Virus verschwindet? Wahrscheinlich keine Chance. Warten, bis es Impfstoffe gibt, die einen nahezu perfekten Schutz bieten? Unwahrscheinlich, dass es die in absehbarer Zeit geben wird. Warten, bis das Virus harmloser wird (durch Mutationen)? Völlig unklar, ob das eintreten wird. Wir werden uns früher oder später alle mit SARS-COV2 infizieren und so (hoffentlich auf Basis einer vollständigen Impfung inkl. Booster) nach und nach einen immer besseren natürlichen Immunschutz aufbauen. Ggfs. werden (vorübergehend) weiter Impfungen für Risikogruppen notwendig sein.

Über die genaue Ausgestaltung der Schutzmaßnahmen kann man natürlich streiten, ebenso, wann und wie schnell gelockert wird, aber zur grundsätzlichen Strategie, nun allmählich zu lockern und versuchen, zur Normalität zurückzukehren, sehe ich keine vernünftige Alternative.

bearbeitet von Volker
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vor 34 Minuten schrieb Volker:

Es ist ja nicht so, dass alle Corona-Maßnahmen über Board geworfen wurden.

Exakt! Hier z.B. in Wiesbaden oder Frankfurt gilt eine Maskenpflicht auch in der Innenstadt in der Fußgängerzone. Das dürfte wohl auch bis Ende Februar so anhalten. Auch gehe ich davon aus, dass sich die Anzahl der Erkrankungen noch in den kommenden 3 Wochen weiter steigern wird.

Aber es tritt auch bei mir eine gewisse Gewöhnung ein. Umso wichtiger ist es, nun achtsam zu bleiben und auf die Grundregeln weiter zu achten.

 

Ich bin sicher, dass wir durchkommen und es wird auch eine gesellschaftliche Umgewöhnung "danach" geben müssen... wenn Hand geben oder gar Umarmung kein Problem mehr darstellt, so wird es sicherlich als ungewohnt wahrgenommen werden.

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@VolkerDa hast du mich falsch verstanden…also, ich bin überhaupt nicht für verschärfte Maßnahmen, ganz im Gegenteil. Um Himmels Willen keine Ausgangssperren und ähnliche Bevormundungen. Das Einzige, worauf ich Wert lege ist konsequentes Tragen der Masken, Abstand einhalten und Hände waschen, vollständig impfen lassen,  mehr braucht man nicht, so kann man natürlich auch nachts ausgehen oder shoppen, was auch immer.

Ich spüre aber bei ganz vielen Mitmenschen diese Einstellung, Omikron sei nicht so gefährlich und die Fachleute prophezeien zudem, irgendwann wird es jeden erwischen, also gibt man den Widerstand, unbewusst, auf und denkt sich, warum nicht gleich. Also ich spüre durchaus, dass die Menschen weniger Angst haben und bei Treffen lockerer werden. Und ich kenne aber leider Menschen, die schwere Beeinträchtigungen nach der Erkrankung hatten und daher würde ich alles tun, um das zu vermeiden.

 

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vor 28 Minuten schrieb rednosepit:

Ich spüre aber bei ganz vielen Mitmenschen diese Einstellung, Omikron sei nicht so gefährlich und die Fachleute prophezeien zudem, irgendwann wird es jeden erwischen, also gibt man den Widerstand, unbewusst, auf und denkt sich, warum nicht gleich.

Da hast Du sicher recht. Ich persönlich meide auch nicht mehr jeden "unnötigen" Kontakt. Ich gehe z.B. regelmäßig ins Fitnessstudio, wo eine erhöhte Infektionsgefahr trotz 2G+ (mit Testpflicht-Ausnahme für Geboosterte) zweifellos gegeben ist. Auf eine Infektion anlegen, indem ich mich bewusst ins Getümmel stürze oder die Maske nicht richtig aufsetze, tue ich natürlich auch nicht.

Zu Omikron: dass die Variante nicht so viele schwere Verläufe verursacht, ist ja mittlerweile keine Prophezeiung mehr, sondern gesicherte Erkenntnis. Der Schutz vor schweren Erkrankungen durch die Impfung spielt für mein "Sicherheitsgefühlt" allerdings eine wesentlich größere Rolle, wenngleich mir bewusst ist, dass sie keinen 100%-Schutz bietet.

bearbeitet von Volker
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vor 7 Stunden schrieb ing:

Für PCR Tests reichen die Laborkapazitäten nicht.

Eben. Man setzt nicht auf Antigentests, weil sie gleichwertig wären oder gar Infektionen schneller erkennen würden, sondern weil man die PCR-Testkapazität in den vergangenen zwei Jahren nicht hinreichend ausgebaut hat und den Aufwand offenbar auch jetzt noch scheut. Auf Antigentests zu setzen ist eine Verzweiflungstat, die man sich schön redet.

bearbeitet von mjh
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vor 10 Stunden schrieb mjh:

sondern weil man die PCR-Testkapazität in den vergangenen zwei Jahren nicht hinreichend ausgebaut hat

Laut der Aussage von Herrn Palmer in der verlinkten Sendung von Markus Lanz gibt es einen "hausgemachten" Engpass bei PCR-Tests, weil einige dafür genauso ausgerüstete Labore nicht das richtige Türschild haben und deshalb nicht mit den Krankenkassen abrechnen können.
Solche verwaltungstechnischen Unzulänglichkeiten - historisch gewachsen aus dem mittelalterlichen Ständesystem - sollten doch in unserer Zeit der Vergangenheit angehören.

Abgesehen davon habe ich jetzt das offizielle Laborergebnis meines PCR-Testes vorliegen:
Meine CT-Werte lagen bei 32 bzw. 30,9 - ich war also zum Zeitpunkt des Tests offiziell nicht mehr ansteckend (und konnte auch nicht sequenziert werden - dafür braucht man einen CT-Wert <24).
Vielleicht haben sie mich deshalb nicht informiert?!
Aber selbst wenn es so war, finde ich es eine Frechheit, diese Info nicht an mich weiterzugeben, weil ich ja auch meinen Arbeitgeber zumindest über das positive Ergebnis informieren sollte.
Und mein Genesenen-Status gilt jetzt nur noch 3 Monate - es sind faktisch aber nur 2 Monate, denn laut CovPass-App gelte ich erst 4 Wochen nach dem positiven PCR-Test als genesen, aber das Ende dieses Status liegt dann 90 Tage nach diesem Test!
Und als offiziell Geboosterter wäre ich direkt nach der Impfung bereits von den Einschränkungen (2G+) befreit gewesen.
Das soll einer noch verstehen 😡!

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vor 14 Minuten schrieb Allradflokati:

Und mein Genesenen-Status gilt jetzt nur noch 3 Monate - es sind faktisch aber nur 2 Monate, denn laut CovPass-App gelte ich erst 4 Wochen nach dem positiven PCR-Test als genesen, aber das Ende dieses Status liegt dann 90 Tage nach diesem Test!

Die Stilblüten unserer Maßnahmenwelt, basierend auf den Erkenntnissen des RKI. Welche Studien das so bestätigen, wenn man einen auf Omicron sequenzierten Nachweis hat, wird nicht verraten. Dort scheint man noch in der Welt von Delta zu denken, deren Genesung für Omicron wenig bringt.

Dass die jetzt auf den Status "Genesen" wartenden alle Omicron haben, fällt den Genies in 4 Monaten ein. Finde den Fehler.

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vor 2 Minuten schrieb outofsightdd:

Dass die jetzt auf den Status "Genesen" wartenden alle Omicron haben, fällt den Genies in 4 Monaten ein. Finde den Fehler.

Da meine Probe leider nicht für eine Sequenzierung taugte, kann ich nur mutmaßen, dass ich Omikron abbekommen habe.
Gefühlt waren es die gleichen Symptome wie im Februar 2020 - nur glücklicherweise weitaus schwächer, was Omikron nahe legt.

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vor 22 Minuten schrieb outofsightdd:

Auch kein Geschmack im Mund ist mit Omicron nicht vom Tisch, wie jemand in meinem Umfeld Omicron-sequenziert nachweisen "durfte".

Es bleibt spannend.

Wenn ich so darüber nachdenke, schmecke ich weniger salzig - habe mich schon gewundert, warum meine Hühnersuppe so fade war ;) ...

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