Kontrast, Zeichnung, Farbsättigung mit XF 100-400

[braaamer]

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Hallo miteinander,

ich suche heute mal Rat zu diesem Thema. Meine Kombo aus X-Pro2 und dem XF 100-400 benutze ich ohne Filter und gelegentlich mit dem TC 1.4. Generell, insbesondere aber auf weite Entfernungen, wirken die sooc-JPGs meist recht kontrastarm, weisen selbst mit Velvia eine recht geringe Farbsättigung auf, und insgesamt könnte die Zeichnung (also in meinem Verständnis der Mikrokontrast) z.B. bei Tieren stärker ausgeprägt sein.

Physikalisch betrachtet ist das erstmal nicht sonderlich verwunderlich. Die zahlreichen Linsen schlucken schon mal recht viel Licht - ok, das sollte die Belichtung durch die Kamera ausgleichen. Bei großen Entfernungen kommt noch die Atmosphäre ins Spiel. Beide Licht- bzw. Kontrastverluste sind ja auch abhängig von der Wellenlänge, was ggf. die von mir empfundene Verschiebung Richtung blau erklären könnte.  

Wenn ich einen Raubvogel vor blauem Himmel fotografiere, wirkt das Himmelblau meist recht flach. Der Vogel ist in der Regel recht dunkel. Man erkennt wenig Details am Vogel. Im Histogramm sehe ich in diesen Situationen einen ausgeprägten Peak irgendwo in der Mitte (der Himmel). Dazu findet sich „weiter links“ ein kleiner Spike (der Vogel). Soweit alles in sich recht konsistent, aber unbefriedigend.

Nun meine Fragen:

• Welche Einstellungen im Q-Menü verwendet Ihr für solche Situationen? Ich denke neben der Filmsimulation an Schatten, Lichter, DR. Klarheit steht ja bei der X-Pro2 nicht zur Verfügung.
• Wenn sich eine Raw-Entwicklung Euer Erfahrung nach kaum vermeiden lässt, würde mich interessieren, welche Bearbeitungsschritte relativ effizient und effektiv zum Ziel führen.

Vor der Verwendung etwaiger Filter schrecke ich nicht per se zurück, allerdings schlucken die ja auch nochmal Licht. Ein Trial and Error Ansatz wäre zudem recht kostspielig.

Vielen Dank und Grüße,

Erik

[risottodirk]

Hallo Erik,

Vögel am Himmel sind einfach problematisch, weil der Himmel sehr hell ist und die Vögel von unten rel. wenig Licht bekommen. Das ist doch fast so wie Menschen Gegend die Sonne zu fotografieren. Morgens oderAbends, wenn die Sonne nicht so hoch steht, ist das Licht auch günstiger.

Versuche sie bei Flügmanövern zu erwischen, wenn sie sich etwas drehen. Ansonsten hilft nur sehr viel Licht auf den Sensor bekommen. Der Peak des Himmels in der Mitte ist klar unterbelichtet. Im Histogramm am besten rechts bis kurz vor den Anschlag. Der Tc macht das natürlich nicht leichter. Was zu hell ist bekommst du leicht dunkler, vorausgesetzt die Lichter sind nicht ausgerissen. 

In der Bearbeitunssoftware die Lichter dämpfen und die Schatten hochziehen. Das macht den Himmel dann wieder blau und die Vögel bekommen Zeichnung.

 Ich fotografiere grundsätzlich nur in raw um mir möglichst viele Optionen zu Entwicklung offen zu halten.

gut Licht und Gruß

dirk

 

 

[braaamer]

Hallo Dirk,

vielen Dank, das klingt alles sehr plausibel. Ich habe diese Vorgehensweise bei den Raw Files der letzten Vogelfotografiegelegenheit auch auf diese Weise nachbearbeitet, werde nächstes Mal aber auf eine etwas üppigere Belichtung achten, um mehr Reserven in den Schatten zu haben. 

Für die generelle Fotografie mit dem Tele auf weite Entfernungen (ohne bewegte Objekte) werde ich über die Anschaffung eines Polfilters nachdenken. Obwohl ich erstmal noch etwas Recherche anstellen werde, ob dieser nicht mehr Nachteile mit sich bringt als die Nachbearbeitung eines Raws, um z.B. den Dunst zu entfernen.

Viele Grüße,

Erik

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