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Empfehlungen für Sommerurlaub im Ruhrpott gesucht


Joken

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Liebe Fuji-Freunde aus dem Pott,

meinen diesjährigen Sommerurlaub werde ich vom 27.08. – 08.09. im Pott verbringen. Gebucht habe ich ein Hotel nahe Essen. Hauptsächlich werde ich mit dem Fahrrad unterwegs sein, aber auch ein paar Sehenswürdigkeiten zu Fuß erkunden. Eine Fuji mit ein paar Objektiven begleitet mich natürlich. Dabei liegen meine Hauptinteressen bei allem, was den Pott in vergangenen Tagen geprägt hat, also natürlich die Zechen, Arbeitersiedlungen, Häfen, Bahngleisanlagen, alte Industriegebiete, Backsteinhäuser/hallen, Imbissstände usw. Eben alles was früher typisch für den Pott war und dabei nicht in jedem Reiseführer erwähnt ist, z.B. würde ich lieber durch eine kleine Zeche laufen, als durch den Zollverein. Besteht die Möglichkeit, ein Stahlwerk zu besichtigen? Auch können wir sehr gerne eine gemeinsame Fototour machen. Zeit habe ich genug, und ein grober Plan entsteht erst die nächsten Wochen.

Für ein paar Vorschläge bzw. Empfehlungen würde ich mich sehr freuen.

Vielen Dank im Voraus!

Liebe Grüße & bleibt gesund in dieser irritierenden Zeit

Jochen

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Hallo Jochen.

Ich wohne am Südrand des Ruhrpotts und fotografiere viel und gerne Industriemotive. Einen guten Überblick und Planungsmöglichkeit bietet die Webseite der Route Industriekultur und die Museums-Angebote des LWL:

https://www.route-industriekultur.ruhr/ankerpunkte.html

https://www.lwl-kultur.de/de/lwl-museen/

Was die Erreichbarkeit mit dem Fahrrad angeht, bin ich als passionierter Autofahrer überfragt. Die Kombination aus ÖPNV und Fahrrad sollte aber einige Möglichkeiten bieten.

Ein aktives Stahlwerk "einfach so" zu besichtigen, dürfte allerdings schwierig werden. Ich weiss, dass ThyssenKrupp in Duisburg so etwas über die VHSen in der Gegend ab und zu anbietet, aber bei meiner Nachfrage gab es eine Warteliste von zwei Jahren - und das war noch vor Corona...

Ach ja: Es gibt eine "LWL-Museumscard" für 30 EUR. Sie ist ein Jahr gültig, was für Dich ja weniger interessant ist. Da die Eintrittspreise aber um 5 EUR pro Museum liegen, könnte es sein, dass sich das für Dich schon bei einem Urlaub lohnt. 10 EUR mehr kann man eine zweite Person mitnehmen...

bearbeitet von Mattes
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Die Links sind schon mal sehr gut. Bilder zu den meisten Sehenswürdigkeiten gibt es im Thread „Ruhrpott“.

Mittlerweile sind wir hier sehr gut mit Radwegen vernetzt. Wahrscheinlich besser als mit dem ÖPNV.

Melde dich gerne direkt, wenn du dir bestimmte Ziele herausgesucht hast ... Dann kann ich (können wir Ruhrpottler) sicher mit Insidertipps zu den einzelnen Orten dienen.
Diese alle von vorn herein hier zu listen wäre etwas ausufernd :) 

Ach ja ... diese „Berge“ also unsere Halden sind fast komplett per Radweg vernetzt:

https://www.ruhr-tourismus.de/de/industriekulturruhr/route-der-industriekultur/halden-im-ruhrgebiet.html

bearbeitet von Uwe Richter
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Dank Euch Matthias und Uwe schonmal! Das mit dem einfach mit der Knipse in der Hand durch ein aktives Stahlwerk durchlaufen nicht geht, war mir klar. Aber Fragen koscht nix, sagt der Schwabe ;) Ja ich werde Ideen sammeln und dazu dann evtl. noch konkrete Fragen stellen. Das hier dient mir ein bisschen zur Ideensammlung und steigert meine Vorfreude. Und Tipps von Einheimischen stehen oftmals nicht im Reiseführer und führen einen zu Orten, bei denen keine Touris sind, die aber nicht minder sehenswert sind. Über die Museumskarte informiere ich mich, die Anzahl der Museumsbesuche ist einzig und alleine vom Wetter abhängig. 

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Moin Jochen,

zu entdecken gibt es im Pott an jeder Ecke. Okay gut, an vielen Ecken. Der erste touristische Ansatzpunkt wurde schon genannt: Die Route Industriekultur- allein dafür wäre die Zeit schon recht knapp. Allein was das Thema Zechen betrifft, gibt es schon einiges: Der Klassiker Zeche (bzw. Kokerei) Zollverein ist der bekannteste und wohl am stärksten frequentierte Ankerpunkt, der dennoch absolut sehenswert ist. Sehr interessant sind auch Zeche Zollern und die tolle Kleinzeche Nachtigall bei Witten, wo es eher um die Anfänge des Kohlebergbaus im Pott geht. Wer es mag kann nach Bochum ins Bergbaumuseum fahren. Eine weitere Kokerei wäre Hansa in Dortmund.

Arbeitersiedlungen: Die bekanntesten sind vielleicht die Siedlung Eisenheim in Oberhausen und natürlich die Margarethenhöhe in Essen.

Apropos Margarethe: Villa Hügel und Umgebung, also auch der Baldeneysee. Eisenbahnmuseum in Bochum. In Duisburg der Landschaftspark (wo es, wie auch auf Zollverein, vor Fotografierenden wimmelt) und der Hafen. Der Gasometer in Oberhausen gehört natürlich in die Auflistung. Die Halden: Halde Haniel und Halde Beckstrasse mit dem Tetraeder in Bottrop, Halde Hoheward mit dem Horizontobservatorium. 

Das wären so die bekanntesten Orte, die mir aus dem Lameng einfallen. Vieles aus der Hochzeit der Industrialisierung wird gerne auf dem ersten Blick verklärt oder romantisierend beschrieben, was allerdings an einem Knochenjob im Pütt zum Anfang des 20ten Jahrhunderts gewesen sein soll, weiß ich nicht.

Wie Du schon erwähntest: Zu Fuß durch die Städte, auch mal durch Ecken wie Duisburg Marxloh gehen. Pilsken an ner Trinkhalle und CurrywurstPommesRotWeiss gehörten dazu. So einiges ist nicht nur Klischee, sondern voll normal.

Grünzeugs gibt´s auch reichlich, nicht nur Gruga- und Westfalenpark (wobei auch die sehr nett sind!). Radweg: Der bekannteste ist der Ruhrtalradweg, wobei ich noch nie mit dem Rad im Pott unterwegs war- als gebürtiger Wuppertaler hält sich meine Affinität zum Fahrrad eher in Grenzen ;). Stahlwerke und Hochöfen (HKM/ ThyssenKrupp/ DK Recycling) kann man zum Teil besichtigen- allerdings nur mit Voranmeldung und recht viel Vorlauf. Gerade mal geschaut: Sieht mau aus, schade. Bis Ende August werden hoffentlich viele coronabedingte Einschränkungen obsolet sein.

Viel Spaß im Pott und Grüße von einem, der in den Norden der Republik abgewandert ist

Karsten

 

PS: Auch die großen und bekannten "Dinger" sind aus meiner Sicht absolut empfehlenswert, Zollverein auszulassen weil es so bekannt ist wäre Quark ;)

 

 

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vor 5 Minuten schrieb bütti:

PS: Auch die großen und bekannten "Dinger" sind aus meiner Sicht absolut empfehlenswert, Zollverein auszulassen weil es so bekannt ist wäre Quark ;)

Ich bin kein großer Fan von Zollverein, für mich ist das todrestauriertes Industrie-Disneyland. Die Kokerei ist sehenswerter als die Zechenanlage selbst, finde ich. Aber wenn das Hotel schon in Essen ist, würde ich das auf jeden Fall mitnehmen.

Wenn Du die Gelegenheit hast (ich weiß nicht, ob das zu Deinem Urlaub schon wieder angeboten wird), dann mache Führungen sowohl in der Zeche als auch in der Kokerei mit. Man erfährt nicht nur Interessantes von den ehemaligen Bergleuten, sondern kommt auch in Bereiche, die sonst nicht zugänglich sind.

Sonst noch interessant finde ich:

  • Henrichshütte Hattingen (Gebläsehalle und der verbliebene Hochofen sind zu besichtigen)
  • Gesenkschmiede Hendrichs in Solingen (auf Nachfrage kann man auch die Fabrikantenvilla auf dem Gelände betreten)
  • Villa Hügel wurde ja schon genannt - die "andere Perspektive" auf das Thema Kohle & Stahl
  • Schiffshebewerk in Waltrop, wobei der Weg dahin vermutlich per Bahn erledigt wird
  • Kokerei Hansa in Dortmund; kleiner als Zollern, aber auch interessant, wie ich finde
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Hallo @Joken

wenn Du mehr am lebendigen als am musealen Ruhrgebiet interessiert bist, guck' mal in die flickr Gruppen Rauchende Schlote und Ruhrgebiet unplugged.

 Beim Abfahren der Touristenrouten bekommst Du genug vom normalen Leben mit und wie @bütti schon geschrieben hat, brauchst Du keine Angst vor Marxloh oder sonstigen verrufenen Stadtvierteln zu haben.

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vor 26 Minuten schrieb bütti:

Der Gasometer in Oberhausen gehört natürlich in die Auflistung.

Das wird zur Zeit leider renoviert und ist komplett eingerüstet ;) !

vor 15 Minuten schrieb Mattes:

Gesenkschmiede Hendrichs in Solingen (auf Nachfrage kann man auch die Fabrikantenvilla auf dem Gelände betreten)

Die lohnt sich auf jeden Fall - ist bei mir quasi vor der Haustüre :) ...

vor 17 Minuten schrieb Mattes:

Die Kokerei ist sehenswerter als die Zechenanlage selbst, finde ich. Aber wenn das Hotel schon in Essen ist, würde ich das auf jeden Fall mitnehmen.

Auf Zollverein - volle Zustimmung ;) !

vor 19 Minuten schrieb Mattes:

Schiffshebewerk in Waltrop, wobei der Weg dahin vermutlich per Bahn erledigt wird

Da war ich auch noch nicht - zumindest mit Kamera. Bin aber schon einige Male dienstlich daran vorbei gefahren - lohnt sich ebenfalls 👍!

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Wenn dir nach den tollen Industrietipps nach Grün ist, würde ich in Dortmund dennoch den o.g. Westfalenpark auslassen. 
Wenn Park, dann der Botanische Garten Rombergpark der nach dem Vorbild englischer Landschaftsgärten entworfen wurde und der immer wieder schöne Eindrücke hinterlässt (und auch an Motiven nicht geizt). 
Der Botanische Garten an der Ruhr Uni Bochum ist auch sehr schön und hat eine nett gemachte chinesische Ecke. 

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  • 2 months later...

Vieles wurde ja schon genannt, aber als kleine "organisatorische" Ergänzung: Das Radwegenetz ist sehr sehr gut ausgebaut und vor allem dank dem Knotenpunktsystem total einfach zu durchschauen. So gerne, wie ich manchmal querfeldein fahre, wenn man sich einfach orientieren und diverse Ziele abklappern will, kommt man damit schon sehr sehr weit!

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Am 8.6.2020 um 09:44 schrieb AS-X:

Wenn dir nach den tollen Industrietipps nach Grün ist, würde ich in Dortmund dennoch den o.g. Westfalenpark auslassen. 
Wenn Park, dann der Botanische Garten Rombergpark der nach dem Vorbild englischer Landschaftsgärten entworfen wurde und der immer wieder schöne Eindrücke hinterlässt (und auch an Motiven nicht geizt). 
Der Botanische Garten an der Ruhr Uni Bochum ist auch sehr schön und hat eine nett gemachte chinesische Ecke. 

Andreas, kennst Du das Bauernmuseum in Bielefeld, lohnt sich da ein Ausflug von Essen?

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vor 4 Minuten schrieb AS-X:

Vielleicht gibst du ja noch eine Rückmeldung was du von den Tipps (oder darüber hinaus) umgesetzt hast und was dir besonders gefallen hat. 

Alles! Incl. einem Tag Solingen. Heute ist Grugapark, Margaretenhöhe, Mühlheim, Kettwig, baldaneysee und dann schaun mer mal...

Und los 

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  • 2 weeks later...

Nachdem mein Urlaub im Pott rum ist, ein paar Worte dazu:

Geradelt bin ich in 12,5 Tagen 960 km, etwa 800 waren angedacht, kein einziger km davon war langweilig. Das mit Essen Kray zentral gelegene Hotel und das riesige Radwegenetz habens mir aber auch einfach gemacht. Besichtigt habe ich die Zechen Zollern und Nachtigall, wo es die beste Currywurst gibt, Kokerei Hansa, das Bergbaumuseum und Eisenbahnmuseum in Bochum und als Highlight die Schmiede Hendricks in Solingen, in der ich eine Privatführung genießen durfte. Den Zollverein fand ich zu groß und poppig. Von den ganzen Halden hat mir am meisten Spaß der Kreuzweg hoch und runter zur Haniel gemacht, genau die richtige Menge Offroad für meinen ungefederten Eisenhaufen. Typische Siedlungen wie Marxloh, Eisenheim, die Margaretenhöhe oder Westerholt standen natürlich auch auf dem Programm. Speziellen Dank auch für Marxloh, das hat zwischendurch mal für (tatsächlich unkritischen) "Nervenkitzel" gesorgt. Nebenher hat die E3 etwa 1500 Motive gefunden, leider keinen Sonnenauf- und/oder untergang, dafür hätte mich jemand extra motivieren müssen. Bezüglich der Frage nach den Highlights, hmmm????, natürlich Hendricks, aber generell der ganze Pott.

Alles in allem ein weiterer fetter Urlaub, der mir noch lange Zeit in Erinnerung bleiben wird. Nochmals vielen Dank für eure Tipps für die Roadmap.

Glück Auf!

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