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Der Weg zum "richtigen" Weißabgleich? (Post processing / RAW)


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Hallo zusammen, mit dem Einstellen des Weißabgleichs tue ich mich momentan schwer. Ich fotografiere mit RAW und möchte mit Capture One bei der Entwicklung den Weißabgleich nachträglich anpassen/korrigieren. Wie startet man hier am besten? Ich habe mich zwar versucht ein wenig in die Materie einzulesen, aber so ganz hilfreich finde ich die Theorie da noch nicht...

Es ist für mich etwas unklar, wozu es dabei dann auch zwei Regler gibt (Kelvin und Farbton)?

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Hi, das ist technisch sehr einfach. Mit W die Pipette auswählen, oder Maus, dann eine möglichst fast (nicht ausgebrannte) weisse Fläche damit anklicken, dann wird es dort vielleicht etwas weisser. Das geht ebenso bei fast Schwarz oder bei einem Grauton (RGB gleiche Werte). Du wirst aber sehen, dass bei recht nah liegenden Punkten vielleicht schon Unterschiede entstehen. Sind diese Farben nicht vorhanden, können andere Farbstellen Versuche gemacht werden. Letztlich ist W nur eine  Entscheidungshilfe... Mit Kelvin wird von der Farbtemperatur der Farbenaufbau gemacht, da ja 5.500 K die berühmte genormte Tageslichtemperatur ist. Auch der Farbton-Regler hilft nur ein vernünftiges Bild einzustellen, wie bereits Auto-WA in den Kameras, die diese Werte produzieren. Viel Erfolg, lars

bearbeitet von Gast
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Die Farbneutralität lässt sich oft nicht nur eindimensional korrigieren. (Kelvin: Blau – Gelb) Man benötigt ggf. auch eine Grün-Magenta-Achse (Farbton) zur Korrektur. Das ist z.B. der Fall, wenn das durch Blätter fallende Licht grün eingefärbt ist. 

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Ich vertraue da lieber meinen Augen - und sehe ja, was sich beim Betätigen der Regler tut (kalibrierter Schirm ist von Vorteil). Grob vereinfacht: Mit der Kelvin-Skala beeinflusst Du, wie warm oder kalt das Bild wirkt. Der Farbton-Regler reguliert Verschiebungen in den Grün- bzw. Magentabereich.

Schwieriger wird es, wenn du so etwas wie den "richtigen" Weißabgleich anstrebst, sozusagen auf der Basis eines objektiven Messwerts. An sich lässt sich bei der Aufnahme die Farbtemperatur des Lichts durchaus messen und die Kamera auf diese Messung eichen - etwa über die Messung mittels Graukarte. Dann ist die Kamera auf genau diesen Messpunkt geeicht - und es ist kritisch zu beurteilen, ob das abzubildende Objekt tatsächlich vom selben Licht beleuchtet wird, wie es gemessen wurde. Da können z.B. Reflexionen reinspielen etc.

Ich hab's oft genug erlebt in der Sachfotografie - Beispiel Schuhe. Kontrollierter Studioaufbau, der Fotograf kannte "sein Licht" und hatte auch die gesamte Produktionskette ausgemessen mit entsprechenden Profilen ... und regelmäßig moserten dann die Controller rum, dass "die Farben nicht stimmten". Beurteilt anhand eines Proof-Ausdrucks, und sie hatten ja auch Recht, aus ihrer Sicht. Weil nicht nur das Licht bei der Aufnahme eine Rolle spielt, sondern vor allem auch das Licht beim Betrachten eines Bildes, speziell bei Auflicht wie beim Beurteilen eines Prints. Und der Schuh im Licht des Shops sieht dann auch noch einmal anders aus als draußen auf der Straße. Um die Komplexität des Themas noch ein wenig auszuweiten: Das menschliche Auge ist erst recht nicht in der Lage, objektiv Farben zu sehen. Primär sieht man einmal das, was man zu sehen erwartet, allenfalls im direkten Vergleich beginnt das geübte Auge zu differenzieren.

Alles in allem - zumindest in der bildnerischen Fotografie sind die Farben richtig, die der Fotograf als richtig erachtet und in der Bearbeitungskette von Aufnahme bis Präsentation herstellt. Einmal mehr gilt: Jedes Foto wird gemacht, keines ist einfach nur Abbildung von Wirklichkeit.

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vor 22 Stunden schrieb risottodirk:

Das ist z.B. der Fall, wenn das durch Blätter fallende Licht grün eingefärbt ist. 

Ich Depp brech mir da eins mit dem Hauttonwerkzeug ab und vergess dabei völlig die Grün-Magenta-Achse.
Sorry, lasst Euch durch mich nicht stören. Musste jetzt aber spontan raus. 😂

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vor 20 Stunden schrieb jakob_ehrhardt:

Das menschliche Auge ist erst recht nicht in der Lage, objektiv Farben zu sehen. Primär sieht man einmal das, was man zu sehen erwartet, allenfalls im direkten Vergleich beginnt das geübte Auge zu differenzieren.

Versucht mal dunkelblaue und schwarze Socken bei Kunstlicht auseinander zu halten ;) ...

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vor 13 Minuten schrieb Allradflokati:

Versucht mal dunkelblaue und schwarze Socken bei Kunstlicht auseinander zu halten ;) ...

Steh mal den ganzen Tag in einem hellblauen Swimmingpool (zum Reinigen) und schau danach in die Landschaft: wie durch orange Brillengläser.

wie schon gesagt, wenn man für Vergleichsaufnahmen Farbtreue benötigt, ist die Grau-/Farbkarte nur der Anfang und dann gehts weiter über kalibrierte Profile für Monitore und Drucker, fehlerfreie Konvertierung der Farbräume, den Abgleich aufs Druckmedium und definierte Lichtverhältnisse bei der Betrachtung.

Bei Urlaubsbildern und künstlerischer Fotografie reden wir bei Farbtemperatur und Farbverschiebung eher von Gestaltungsmitteln.

bearbeitet von Crischi74
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Moin, das grösste Vergnügen ist, ein in Öl gemaltes Bild für Maler zu knipsen. Die können fanatisch davon überzeugt sein, ihr eigener Blick auf die Farben sei objektiv. Dass sie bei Sonnen- wie Kunstlicht arbeiteten... Nein, die Reproduktion muss ihren geistigen Farben entsprechen. Da helfen auch fünf Messpunkte der Belichtung nicht, um gleichmässige Helle herzustellen, keine Grau- und Farbkarte, kein WA, kein Hinweis auf unebene Ölgebirge... Schönen Tag, lars

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