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Fuji X-T10 - interner Blitz und Belichtungszeiten


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Moin!

Mal eine völlig Laienhafte Frage: Ich wollte heute ein Fuji x-t10 als Kit-Set kaufen. Bisher fotografiere ich mit einer Lumix FZ200 Bridge, auf die ich vom EOS-Spiegelsystem vor Jahren umstieg.

Vor Ort wollte ich die Kamera zumindest rudimentär ausprobieren. Also ließ ich den Blitz aufpoppen. Nach dem Auslösen fand lich lediglich ein 'Bild' vor, das aus einem schmalen oberen Streifen (nicht mal 5% des Displays) der Szene bestand. Der Rest war Schwarz. Ich fühlte mich leicht an Verschlussprolbeme meiner alten EOS-600 erinnert.

Nach einer Weile kam die Eigentümerin darauf, dass die Belichtungszeit auf 1/500 stand. Auf 1/250 gestellt funktionierte der Blitz mit Bild.

Die Kamera habe ich da gelassen, da ich keine Ahnung habe, was bei der Kamera in diesem Fall 'normal' sein soll.

Kennt jemand das Problem, oder kann mir erklären warum das normal ist?

Ich Danke euch.

btw: Nicht wundern, die Frage steht auch im DSLR-Forum, da die Verkäuferin auf eine Entscheidung von mir wartet.

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Ob die Kamera in Ordnung ist kann ich per Ferndiagnose zwar nicht sagen, aber der beschriebene Fehler passt von der Beschreibung zur Fehlbedienung und lässt keinen Rückschluss auf einen Defekt zu. 
Wäre bei deiner alten EOS nicht anders gewesen. 
Anders verhält es sich beim Zentralverschluss wie zB in der X100V 

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Ja, das ist bei jeder Kamera mit Schlitzverschluss so, ob spiegellose Systemkamera oder DSLR, und unabhängig vom Hersteller. Damit der Blitz das ganze Bildfeld ausleuchtet, muss man eine Verschlusszeit wählen, bei der der Schlitzverschluss das gesamte Bild freigibt, und das ist eben die Synchronzeit – oder eine längere Zeit.

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vor 3 Stunden schrieb mjh:

Damit der Blitz das ganze Bildfeld ausleuchtet, muss man eine Verschlusszeit wählen, bei der der Schlitzverschluss das gesamte Bild freigibt, und das ist eben die Synchronzeit – oder eine längere Zeit.

Das düfte bei der X-T10 die 1/180 Sekunde sein, die auf dem Zeitenrad auch extra mit einem "x" markiert sein sollte ;) ...

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Vielleicht noch als Ergänzung etwas zur Funktionsweise des Schlitzverschlusses: 

Bei langen Zeiten (X und länger) öffnet ein Verschlussvorhang das Fenster zum Film/Sensor. Ist er offen folgt erst der kurze Blitz und danach der zweite Vorhang der das Fenster wieder schließt. 
Bei Zeiten kürzer als X laufen die Vorhänge unmittelbar hintereinander, als mehr oder weniger großer Schlitz über das Fenster.

Wenn jetzt geblitzt wird, ist nur der Bereich vom Blitz erhellt den die Verschlussvorhänge gerade freigeben. 

Da der konstruktive Aufwand für eine kurze X Synchronzeit steigt (die Vorhänge müssen schneller laufen), sind besonders kurze Zeiten meist ein Merkmal eher hochwertiger Kameramodelle. 

@mjh Mir geht gerade durch den Kopf:

Müssten nicht APS-C Modelle hier kürzere Zeiten realisieren können als KB Modelle? Immerhin ist der Verschlussweg ja kürzer. 

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vor 31 Minuten schrieb AS-X:

Müssten nicht APS-C Modelle hier kürzere Zeiten realisieren können als KB Modelle? Immerhin ist der Verschlussweg ja kürzer. 

Darüber habe ich auch schon nachgedacht ;) !

Meine erste Fujica AX-3/5 hatten einen horizontal verlaufenden Tuchschlitzverschluß, der eine 1/60 als kürzeste X-Synchronzeit und 1/1000 als kürzeste Verschlußzeit bot.
Danach die EOS-650 hatte schon 1/125 durch ihren vertikal verlaufenden Schlitzverschluß mit Metall-Lamellen und 1/2000 als schnellste Verschlußzeit.
Die schnelleren X-Synchronzeiten bis zu 1/250 waren dann später nur den "Profimodellen" vorbehalten, die auch eine 1/4000 als Verschlußzeit boten.
Da die aktuellen Kameras aber bis zur 1/8000 als mechanische Verschußzeit bieten, sollte es durchaus möglich sein, auch kürzere X-Synchronzeiten zu realisieren.

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Falls ich das richtig in Erinnerung habe, läuft das im Detail etwa so:

Beim "vertikal ablaufenden Schlitzverschluss" gibt es 2 Vorhänge, die "oben" sind.
Belichtet man, fährt zunächst der erste Vorhang nach unten und gibt den Film / Sensor frei.
Gegen Ende der Verschlußzeit fährt nun der zweite Vorhang hinterher.
Das gleicht auch aus, dass während des Herunterfahrens der ersten Vorhang "oben" bereits belichtet wurde, als "unten" noch zu war. Bei der zweiten Vorhang ist es nun ja umgekehrt.
Bei langen Verschlußzeiten - nehmen wir mal richtig lang 1 Sekunde - ergibt sich nun eine Zeitspanne, in der der Film / Sensor komplett offen ist.
Blitzt man in diesem Zeitfenster, ist alles in Ordnung.
Je kürzer die Verschlusszeit, desto eher läuft nun der zweite Vorhang nach dem ersten los.
Das führt bei kurzen Verschlusszeiten dazu, dass die zweite Vorhang schon losfährt, während die erste noch unterwegs ist. Hier ist quasi niemals der ganze Film / Sensor "offen".
Das ergibt das Problem, dass nun beim Blitzen ein Teil des Sensors vom Verschluss verdeckt ist und somit schwarz bleibt. 
Bei sehr kurzen Verschlusszeiten läuft der zweite Vorhang quasi direkt nach dem ersten los.
Dadurch wandert nur ein "Lichtschlitz" über den Film / Sensor. Daher auch der Name "Schlitzverschluss".

Kameratechnisch ist hier die Ablaufzeit des Verschlusses wichtig: Wie lange braucht der Verschluss um ganz zu öffnen. Hier muss Masse beschleunigt, abgebremst und zum Spannen in Gegenrichtung beschleunigt werden. Bei modernen Kameras gerne 10x pro Sekunde. Das sind durchaus Kräfteverhältnisse wie im Triebwerk eines Kampfjets. Ich erinnere mich noch als die Nikon FM2 raus kam, als erste Kamera mit 1/200 Sekunde Synchronisationszeit. Die hatte einen Titan Schlitzverschluss mit einem aufgeätzten Bienenwabenmuster auf Leichtbau getrimmt. Das war richtig Hightech. Erst später wurde 1/250 draus, als man das mit dem Schwestermodell FE2 optimiert hatte.

Beim Blitz ist wichtig die Leuchtdauer.
Blitz ist kein Dauerlicht, sondern gibt seine Leistung als Impuls ab - der "Blitz". Dieser hat trotzdem eine gewisse Dauer.
Nun kommt es darauf an, wie lange der Blitz leuchten muss um seine maximale Leistung auf's Bild zu bringen.
Bei den alten Metz 45ern habe ich 1/300 Sekunde im Kopf. D.h. ein Metz 45 CT1-5 braucht 1/300 Leuchtdauer = Einwirkungszeit auf Film / Sensor um Leitzahl 45 abzugeben.
Bei Teilmengen entsprechend kürzer.

Mit kürzeren Verschlusszeiten greift nun - falls Kamera und Blitz das unterstützen - Highspeed Synchronisation.
Der Blitz leuchtet eine gewisse Zeit. Es dauert eine gewisse Zeit, bis die Blitzröhre eine konstante Lichtmenge abgibt, dann leuchtet sie eine gewisse Zeit konstant um dann wieder aus zu gehen.
Nun kommt es auf's Timing an: Wenn der Verschluss losläuft, muss der Blitz bereits mit voller kraft leuchten.
Die Leuchtdauer mit konstantem Licht muss nun so lang sein, dass der Schlitzverschluss komplett ablaufen kann, damit das Blitzlicht das ganze Bild belichtet.
Da hier das Licht des Blitzes nur für einen Teil seiner Leuchtdauer auf den Film / Sensor einwirken kann, reduziert sich die nutzbare Lichtleistung.

nimix
 

bearbeitet von Nimix
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Moin, als Ergänzung: mein 1000 Ws Studioblitz hat als Mindestzeit 1/800 s ( bis 1/2000 s); da ist bei (Pro2) 1/250 s Synchronverschlusszeit also Platz, sonst ginge die Auswahl Blitz am vorderen oder hinteren Verschlussvorhang ja auch nicht (die E3 hat bei gleichem Sensor 1/180 s). Gruss, lars

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vor 3 Stunden schrieb AS-X:

Müssten nicht APS-C Modelle hier kürzere Zeiten realisieren können als KB Modelle? Immerhin ist der Verschlussweg ja kürzer. 

Wenn sich die Verschlussvorhänge mit konstanter Geschwindigkeit bewegen würden, dann ja. Sie müssen aber zunächst beschleunigen und am Ende abbremsen, und die Phase, in der sie sich mit gleichförmiger Geschwindigkeit bewegen, macht nur einen Teil des Weges aus.

bearbeitet von mjh
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