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Kinderbilder


Gast

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  • 2 weeks later...
vor 12 Minuten schrieb AS-X:

Mal wieder ein guter Kommentar von Sascha Lobo. 

Naja; insgesamt schon, aber sein Fazit finde ich schwierig: 

"Die einzige Frage, die hier relevant sein sollte: Fühlen sich alle kommunikationsfähigen beteiligten Personen damit wohl?"

Wenn man davon ausgeht, dass es sich bei Eltern um wohlmeinende, verantwortungsbewusste und intelligente Menschen handelt, mag das zutreffen. Leider zeigt sich an vielen Stellen, dass man davon eben nicht ausgehen kann. Rauchen in der Schwangerschaft, Chantalismus-Namen, hemmungs- und verständnisloser Gebrauch der sog. "sozialen Medien" sind da nur der Anfang. Und auch diese Leute entscheiden darüber, welche Kinderbilder ungefragt im Netz landen.

Dabei geht es mir nicht einmal primär um die Pädophilen, deren Vorstellungen teils so verdreht sind, dass ausnahmslos jedes Bild ein Auslöser sein könnte. Aber vielleicht findet es die Heranwachsende gar nicht so toll, wenn das "so niedliche Töpfchen-Bild" von der Facebookseite ihrer Mutter auf einmal in der Schule herumgezeigt wird...

Meine Jugend fand zum Glück vor dem Internet-Zeitalter statt, und alle von mir existierenden Kinderfotos, deren ich habhaft werden konnte, habe ich nach dem Tod des letzten verbliebenen Elternteil vernichtet; mich interessieren sie nicht, und niemanden sonst gehen sie etwas an. Diese Wahl werden viele Kinder nicht mehr haben. 

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Mir ist seine Zuordnung der Vorsichtigen und Skeptischen zur "radikalen Anti-Kinderfoto-Fraktion", die da hervorgehoben ist, etwas kurzsichtig; sofern es nicht ein gewolltes rhetorisches Radikalisieren gegen andere ist. Zustimmung allerdings zum Patriarchalen.  

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Ja, da hat Sascha Lobo sicher recht. Obwohl ich mich frage, warum manche Bilder ihrer Kinder komplett öffentlich machen. Auf Facebook und anderen sozialen Medien kann ich die Sichtbarkeit ja beschränken, was zwar kein absoluter Schutz ist – ein Facebook-Freund könnte ein Bild sichern und dann seinerseits veröffentlichen –, aber es gibt doch wenig private Bilder (nicht nur solche der Kinder), die wirklich alle Welt etwas angehen.

Meine Eltern haben damals vergleichsweise wenig Fotos von mir gemacht, wie das eben in der analogen Zeit üblich war, aber es sind einige ganz schöne dabei – und keines, das mich irgendwie lächerlich machen würde, obwohl es da vermutlich Gelegenheiten gegeben hätte. Ich habe auch schon einige davon in den sozialen Netzen geteilt.

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bearbeitet von mjh
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vor 40 Minuten schrieb Mattes:

Meine Jugend fand zum Glück vor dem Internet-Zeitalter statt, und alle von mir existierenden Kinderfotos, deren ich habhaft werden konnte, habe ich nach dem Tod des letzten verbliebenen Elternteil vernichtet; mich interessieren sie nicht, und niemanden sonst gehen sie etwas an. Diese Wahl werden viele Kinder nicht mehr haben. 

 

Ich bin froh über jedes Bild, das ich von meiner Verwandtschaft und mir habe. Von meinem Vater existiert nur ein einziges Kinderbild, was ich sehr bedaure.Im Leben käme ich nicht auf die Idee, das wegzuwerfen. Die ersten Bilder meiner Enkelin habe ich noch im Kreissaal gemacht. Sie ist jetzt drei und hat sich neulich die Fotos mit großem Interesse angeguckt.

Solche Erinnerungsbilder sind m.E. ein wesentlicher Bestandteil der Fotografie und sicherlich ein kulturelles Gut.

Zu dem Verlinkten und dem vermuteten Thema schreib ich vielleicht mal was, wenn ich Zeit habe, das zu lesen.

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vor 18 Minuten schrieb mjh:

Ja, da hat Sascha Lobo sicher recht. Obwohl ich mich frage, warum manche Bilder ihrer Kinder komplett öffentlich machen. Auf Facebook und anderen sozialen Medien kann ich die Sichtbarkeit ja beschränken, was zwar kein absoluter Schutz ist – ein Facebook-Freund könnte ein Bild sichern und dann seinerseits veröffentlichen –, aber es gibt doch wenig private Bilder (nicht nur solche der Kinder), die wirklich alle Welt etwas angehen.

Meine Eltern haben damals vergleichsweise wenig Fotos von mir gemacht, wie das eben in der analogen Zeit üblich war, aber es sind einige ganz schöne dabei – und keines, das mich irgendwie lächerlich machen würde, obwohl es da vermutlich Gelegenheiten gegeben hätte. Ich habe auch schon einige davon in den sozialen Netzen geteilt.

 

Mein erster Belichtungsmesser

[Hervorhebung1 von mir]
Ich frage mich generell, warum so viele Leute den Drang verspüren, Ding über sich öffentlich zu machen. Gerade Plattformen wie Facebook sind ein Garant für den Missbrauch von Informatiinen.

[Hervorhebung2 von mir]
Das ist ja auch Dein gutes Recht und niemand wird Dir das streitig machen. Der Punkt ist ja: es war DEINE Entscheidung, nicht die von Dritten.

bearbeitet von Mattes
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vor 3 Minuten schrieb ing:

 

Ich bin froh über jedes Bild, das ich von meiner Verwandtschaft und mir habe. Von meinem Vater existiert nur ein einziges Kinderbild, was ich sehr bedaure.Im Leben käme ich nicht auf die Idee, das wegzuwerfen. Die ersten Bilder meiner Enkelin habe ich noch im Kreissaal gemacht. Sie ist jetzt drei und hat sich neulich die Fotos mit großem Interesse angeguckt.

Solche Erinnerungsbilder sind m.E. ein wesentlicher Bestandteil der Fotografie und sicherlich ein kulturelles Gut.

Zu dem Verlinkten und dem vermuteten Thema schreib ich vielleicht mal was, wenn ich Zeit habe, das zu lesen.

[Hervorhebung von mir]
Meinst Du mit "kulturelles Gut", dass (irgendwann) Andere über die Verwendung dieser Bilder entscheiden dürfen?

Das fände ich schwierig. Es zeigt sich ja z.B. an den Aufnahmen von Vivan Meyer, das Bilder auch später in die Öffentlichkeit kommen können, die dort vielleicht nie gelandet wären, hätte man die Fotografin gefragt.

bearbeitet von Mattes
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vor 22 Minuten schrieb Mattes:

Ich frage mich generell, warum so viele Leute den Drang verspüren, Ding über sich öffentlich zu machen. Gerade Plattformen wie Facebook sind ein Garant für den Missbrauch von Informatiinen.

Das sind halt die Medien, die heute alle Welt nutzt. Niemand reicht mehr Fotoalben herum. Und man erreicht so auch Menschen, die man nicht alle naslang besucht. Die manchmal etwas hysterischen Reaktionen auf Kinderbilder im Internet rühren auch daher, dass man mit der modernen Zeit fremdelt – so nach dem Motto „Zu meiner Zeit hat’s das nicht gegeben“.

Aber auch in meiner Kindheit haben Eltern die Fotos ihrer Kinder allen möglichen Leuten gezeigt, und natürlich haben sie ihre Kinder nicht vorher gefragt. Damals wäre niemand auch nur auf die Idee gekommen, dass das nötig sein könnte.

bearbeitet von mjh
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vor 45 Minuten schrieb mjh:

Das sind halt die Medien, die heute alle Welt nutzt. Niemand reicht mehr Fotoalben herum. Und man erreicht so auch Menschen, die man nicht alle naslang besucht. Die manchmal etwas hysterischen Reaktionen auf Kinderbilder im Internet rühren auch daher, dass man mit der modernen Zeit fremdelt – so nach dem Motto „Zu meiner Zeit hat’s das nicht gegeben“.

Aber auch in meiner Kindheit haben Eltern die Fotos ihrer Kinder allen möglichen Leuten gezeigt, und natürlich haben sie ihre Kinder nicht vorher gefragt. Damals wäre niemand auch nur auf die Idee gekommen, dass das nötig sein könnte.

Ich will jetzt nicht kommen mit „Und wenn alle von der Brücke springen…“, aber es gibt ja auch Alternativen zu gerade dieser Datenkrake. 

Den Unterschied zum „Herumzeigen von früher“ ist wohl eklatant: Deine Eltern konnten entscheiden, wer diese Bilder zu sehen bekommt, in der Regel die Familie und der Freundes- bzw. Bekanntenkreis. Diese Möglichkeit sind im digitalen Raum schlicht nicht existent. Diesen Unterschied finde ich schon sehr gravierend.

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Ach ja, früher... Die Grenzen gibt es schon, sie zu gestalten ist gefragt. Worum es mit diesen Hinweisen wohl nur gehen kann, ist eine Förderung intensiver Reflexion unserer Handlungen. Wie mit Fake und ähnlichen Problemen gilt es auch bei Kinderbildern nachzudenken und zu prüfen. Wir sehen, scheint mir, wie die jüngeren Generationen sich nach der völligen Euphorie, ALLES zu offenbaren, langsam zu bewussterem Umgang mit medialer Technik wie auch Foren entwickeln. Nicht-Denkende wie auf der anderen Seite der Skala Kriminelle sind nicht zu erreichen. Dennoch zeigen eine Reihe spektukalärer Fälle im pädophilen Milieu eine ungahnte Bandbreite solcher Vorkommnisse, also solcher Handlungen, solchen Denkens mit verschwimmenden Grenzen.

In einem Bilderforum sollte Grenzen zu ziehen, die heute sinnvoll sind, gepflegt werden, um einen Konsens bei vielen Menschen zu stärken, was gehen sollte und was nicht. Geschieht hier ja zu anderen Themen auch. Auch zum Thema Kinderbilder sollte eine freie Meinungsäusserung selbstverständlich sein und nicht zu schnell "die Gegenseite" zur "radikalen Anti-Kinderfoto-Fraktion" abgestempelt werden. Ob kinderfreundlichere Gesellschaften, unter den wir doch ziemlich aufgeholt haben, in dieser Frage automatisch recht haben, ist vermutlich offen. 

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vor 1 Stunde schrieb Mattes:

Den Unterschied zum „Herumzeigen von früher“ ist wohl eklatant: Deine Eltern konnten entscheiden, wer diese Bilder zu sehen bekommt, in der Regel die Familie und der Freundes- bzw. Bekanntenkreis. Diese Möglichkeit sind im digitalen Raum schlicht nicht existent. Diesen Unterschied finde ich schon sehr gravierend.

Diesen Unterschied gibt’s doch gar nicht. Man kann das auch heute noch entscheiden, und genau die Gruppe definieren, die ein Bild sehen soll. Es war aber auch früher schon so, dass man kein Bild aus der Hand geben durfte, wenn man die Weitergabe an Dritte absolut verhindern wollte.

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vor 6 Minuten schrieb mjh:

Diesen Unterschied gibt’s doch gar nicht. Man kann das auch heute noch entscheiden, und genau die Gruppe definieren, die ein Bild sehen soll. Es war aber auch früher schon so, dass man kein Bild aus der Hand geben durfte, wenn man die Weitergabe an Dritte absolut verhindern wollte.

Und Du glaubst Facebook das? Dann bin ich an dieser Stelle raus…

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vor 39 Minuten schrieb Mattes:

Und Du glaubst Facebook das?

Das Problem, sofern es als solches wahrgenommen wird, wird doch nicht von facebook generiert.

Die sozialen Medien sind auch nicht jedermanns persönlicher Supervisor, Babysitter oder Kindergärtner.

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vor 12 Minuten schrieb Mattes:

[Hervorhebung von mir]
Meinst Du mit "kulturelles Gut", dass (irgendwann) Andere über die Verwendung dieser Bilder entscheiden dürfen?

Das fände ich schwierig. Es zeigt sich ja z.B. an den Aufnahmen von Vivan Meyer, das Bilder auch später in die Öffentlichkeit kommen können, die dort vielleicht nie gelandet wären, hätte man die Fotografin gefragt.

Die Fotos von Vivian Meyer sind genauso Kulturgut wie meine Familienfotos. Wie man die Qualität beurteilt, ist natürlich eine andere Frage.

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vor einer Stunde schrieb ing:

Die Fotos von Vivian Meyer sind genauso Kulturgut wie meine Familienfotos. Wie man die Qualität beurteilt, ist natürlich eine andere Frage.

Ich kenne jetzt deine Familienfotos nicht, aber die Aussage halte ich für gewagt. Es ist gerade die bildnerische Qualität, die Meyers Fotos zu Kulturgut macht. 
Davon abgesehen können private Familienbilder natürlich eine hohe persönliche Bedeutung haben. 

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Ich sage ja nicht, dass die Fotos in ihrer Qualität gleichwertig sind. Aber meine Familienfotos aus den 20‘er und 30‘er Jahren sind Zeitzeugnisse einer kleinbürgerlichen Kultur. Übrigens auch einer fotografischen.

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vor 6 Minuten schrieb ing:

Ich sage ja nicht, dass die Fotos in ihrer Qualität gleichwertig sind. Aber meine Familienfotos aus den 20‘er und 30‘er Jahren sind Zeitzeugnisse einer kleinbürgerlichen Kultur. Übrigens auch einer fotografischen.

Vermutlich gehört neben dem Zeitzeugnis und der fotografischen Qualität auch noch etwas Schicksal oder Glück dazu, damit aus Bildern wie denen von V. Meyer so etwas wie Kulturgut wird. Hätte bei ihr ja auch nicht viel gefehlt und wir alle hätten ihr Werk nie zur Kenntnis genommen. 

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Der Begriff Kulturgut ist ein wenig unglücklich gewählt. Was ich meine ist, dass Fotografieren eine kulturelle Tätigkeit ist. Egal, wer sie ausübt und was dabei herauskommt. Einen Entdecker braucht man dafür nicht. Ob das Ergebnis dann für allgemein wertvoll erkannt oder erachtet wird, hängt von vielen Kriterien ab. Unter anderem dem Zeitgeist, der sich bekanntlich ändern kann.

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vor 22 Minuten schrieb ing:

Ob das Ergebnis dann für allgemein wertvoll erkannt oder erachtet wird, hängt von vielen Kriterien ab.

In der Tat, dem kann ich nur zustimmen. Nach meinem Studium habe ich Ende der 80er / Anfang der 90er Jahre in Projekten zur historischen Jugendforschung ( Kaiserzeit und der Weimarer Republik ) gearbeitet. Neben der Sicherstellung und Erschließung von schriftlichen Quellen, Interviews mit noch lebenden Akteuren aus dieser Zeit, wurde natürlich auch das noch vorhandene fotografische Material gesammelt und vor der Entsorgung bewahrt. Das waren damals natürlich viele "banale" Fotos - aus heutiger Sicht aber eben wichtige Quellen einer vergangenen Zeit und insofern auch von großer kultureller Bedeutung.

By the way: wir hatten damals noch das Glück, dass die alten Abzüge in den Familienalben sich über lange Zeit gut gehalten haben. Das sieht heute wohl anders aus. In der FAZ habe ich vor längerem einen Artikel über die Auswirkung der Digitalisierung im Fotobereich gelesen, der mit Blick auf die kurze "Lebensdauer" digitaler Daten zum Schluss kam: "Unsere Kinder werden zur ersten Generation gehören, die keine Fotos über ihre eigen Kindheit mehr besitzen....". Das Gros der vielen Smartphone Bilder wird wohl nur sehr selten über lange Zeiträume gesichert werden ....

bearbeitet von Homer Wells
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vor einer Stunde schrieb ing:

Aber meine Familienfotos aus den 20‘er und 30‘er Jahren sind Zeitzeugnisse einer kleinbürgerlichen Kultur.

Wir waren auch in den 60ern noch kleinbürgerlich, aber voller Kultur: 

Hallo, lieber Besucher! Als Forumsmitglied (kostet nix) würdest du hier ein Bild sehen…

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Ich, mit Backgroundchor und erstem Transistorradio beim kleinbürgerlichen Weihnachtsspektakel. Heute undenkbar!

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