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Digitaler Zoom


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Ich bräuchte mal euren fachlichen Rat.

Ich habe mich im Netz umgeschaut und nahezu keine brauchbare Antwort gefunden.
Erstmal drehen sich die Webseiten meist um Smartphones oder kleine Kompaktkameras älterer Baujahre. Zweitens sind die Texte ebenso Jahre alt und nicht mehr auf dem neuesten Stand der Technik. Ich nehme mal an, dass sich einiges im Bereich Software, Prozessoren, getan hat.

Nun zum Thema:

Ich nutze ja die X-T100. Diese hat auch einen digitalen Zoom. Bis zu 2x.

Wenn ich den Webseiten glaube, entsteht durch den digitalen Zoom schlicht eine Ausschnittvergrößerung in der Kamera. Eine Seite schrieb gar, dass sich dadurch die Dateigröße bei 2x Zoom halbiert und die Dateigröße ebenfalls.
Aus 6000*4000Pixel und 24MB würden dann eben 3000*2000Pixel und 6MB.
Also ein großer Qualitätsverlust.

Jetzt habe ich das mal mit der X-T100 nachgestellt. Bilder im X-T100 Bilder Faden.

Beide Bilder haben laut Exif 6000*4000Pixel. Das eine Bild hat 23,9MB, das gezoomte 23,1MB
Die Aussage oben kann also nicht mehr stimmen.

Wenn also dieser Qualitätsverlust tatsächlich nur in geringem Maße auftritt, eröffnet das ja ganz neue Möglichkeiten.

z.B. könnte ich bei meinem 27er einfach auf 2x zoomen und so z.B. bei Portraits den Abstand zum Model etwas größer halten oder schlicht formatfüllender fotografieren.
Oder eben z.B. beim 16-50mm bei 16mm digital einzoomen ohne die Nahgrenze zu verlieren. 

Kann mir jemand hier halbwegs verständlich erklären, wie das bei meiner Fuji tatsächlich funktioniert?

bearbeitet von Uwe Richter
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Ich kenne diesen Digitalzoom von der X100V. Dort lässt sich der Bildausschnitt von dem eines 35 mm (Kb-Sprech) auf 50 bis 75 mm verringern. Das JPEG wird anschliessend wieder auf die ursprüngliche Größe hochgerechnet. Ich vermute, die X-T100 macht das genauso. Fotografiert man RAW+JPEG, dann hat das RAW immer die volle Größe. Man könnte also nachträglich einen Ausschnitt setzen und das Bild dann hochskalieren.

Hin und wieder habe ich das genutzt, wenn ich den Bildausschnitt vorher beurteilen wollte. Die JPEGs habe ich eh gelöscht, da ich ausschliesslich mit RAW-Dateien arbeite.

Die Crux liegt im Hochrechnen der Bilder. Bei feinen Strukturen wie z.B. Haaren waren die Ergebnisse vielfach unbrauchbar. Würde ich JPEG fotografieren, dann nur ohne diese Hochrechnerei. Bei den gängigen Ausgabeformaten reichen auch die 8 MP einer auf 75 mm reduzierten Aufnahme locker für A3-große Ausdrucke. Das Hochskalieren macht da mehr kaputt, als es hilft.

Wie gesagt, das bezieht sich auf die X100V mit ihrem eingebauten 23 mm-Objektiv. 

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vor 50 Minuten schrieb Uwe Richter:

Eine Seite schrieb gar, dass sich dadurch die Dateigröße bei 2x Zoom halbiert und die Dateigröße ebenfalls.
Aus 6000*4000Pixel und 24MB würden dann eben 3000*2000Pixel und 6MB.

Das wäre sogar nur ein Viertel. Und wenn Du am Ende trotz Digital-Zoom wieder 6000*4000 als Output bekommst, geht das nur durch Hochskalieren der 3000*2000 und mit den damit verbundenen Qualitätsverlusten. Sieht man vielleicht nicht bei jedem Motiv, aber prinzipiell geht Hochskalieren nicht ohne Qualitätsverlust.

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vor einer Stunde schrieb Uwe Richter:

Beide Bilder haben laut Exif 6000*4000Pixel. Das eine Bild hat 23,9MB, das gezoomte 23,1MB
Die Aussage oben kann also nicht mehr stimmen.

Das digitale Zoom ist eine Ausschnittvergrößerung: Man schneidet einen Teil der Sensordaten aus, wirft den größeren Rest weg, und vergrößert das, was bleibt, auf die nominelle Bildgröße. Bei dieser digitalen Vergrößerung kommen aber natürlich keine Details hinzu; das ist also Augenwischerei.

Wenn man auf das Digitalzoom verzichtet und die Vergrößerung stattdessen mit beispielsweise Gigapixel AI (von Topaz Labs) oder – noch besser – in Lightroom auf Basis der Raw-Daten vornimmt, sind die Ergebnisse besser. Die Details sind dann zwar mit künstlicher Intelligenz passend hinzuerfunden, aber das sieht durchweg ganz ansprechend aus. Erst im direkten Vergleich mit einem Bild mit höherer Sensorauflösung erkennt man, was fehlt.

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vor 15 Minuten schrieb mjh:

Erst im direkten Vergleich mit einem Bild mit höherer Sensorauflösung erkennt man, was fehlt.

Das heißt für die "normalen" Bilder, die diese Feinheiten nicht benötigen, wäre das ein gangbarer Weg um direkt jpg fotografieren zu können?

Bei feinen Strukturen (etwa Haare bei einem Portrait) sollte man den Digizoom eher nicht verwenden?
Oder fällt das erst bei einer bestimmten Größe bei der Verwendung eines Bildes auf?

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Ich habe gerade mal 3 Testbildeer gemacht. Alle TTartisan 50mmF1.2 bei Blende 1.4
1. „normal“
2. digital gezoomt auf etwa 1x
3. digital gezoomt auf 2x

Alle Dateien sind am Ende 6000x4000 bei ca 21MB, Weder auf dem iPad, noch am 21er Bildschirm erkenne ich da „Verluste“.

 

 

Scheint für mich in der Alltagsfotografie, vor allem wenn ich „nur“ das 27er dabei habe, keine schlechte Alternative zu sein.
Ich denke, das muss ich weiter testen.

bearbeitet von Uwe Richter
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vor 20 Minuten schrieb Uwe Richter:

Das heißt für die "normalen" Bilder, die diese Feinheiten nicht benötigen, wäre das ein gangbarer Weg um direkt jpg fotografieren zu können?

Bei feinen Strukturen (etwa Haare bei einem Portrait) sollte man den Digizoom eher nicht verwenden?
Oder fällt das erst bei einer bestimmten Größe bei der Verwendung eines Bildes auf?

Haare sind ein besonders problematischer Fall, aber es fällt eigentlich immer auf. Für eine nachträgliche Skalierung sind JPEGs nicht die beste Basis, weil sie ja neben Demosaicing-Artefakten auch noch Kompressionsartefakte enthalten, aber Gigapixel AI kann da ein bisschen zaubern und Kompressionsartefakte unterdrücken. Die besten Ergebnisse bekommt man, wenn man das hochskalierte Bild direkt aus den Rohdaten erzeugt, wie es Lightroom macht – man überlässt das Demosaicing einem neuronalen Netz und lässt es aus einem Sensorpixel mit einem Drittel der RGB-Daten nicht nur ein vollständiges RGB-Pixel berechnen, sondern ohne Zwischenschritt gleich vier RGB-Pixel. (Tatsächlich ist es natürlich komplexer, da das neuronale Netz ja nicht mit einzelnen Sensorpixeln arbeitet, sondern auch deren Umgebung berücksichtigt.)

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Wenn man mal von einem radikalen Ausschnitt oder vom Bild eine sehr große Druckdatei braucht:

Aus der Bridge die RAW auswählen, und klicken. Es öffnet sich AdobeRAW. Jetzt auf der rechten senkrechten Symbolleieiste unten drei waagerechte Punkte ... klicken. Aus den neuen Feld Verbessen... wählen. Im neuen Fenster Haken an verbessern und "verbessern" klicken. Nun braucht auch ein sehr flotter Rechner Zeit, der Verlauf ist unten am Balken zu sehen.

Die Original DNG-Datei hat (bei mir) 33 MB, die neue DNG "Dateinahme-verbessert" hat 550 MB

TIF original 137 MB bei 51x34 cm und 300 ppi

TIF verbessert 550 MB bei 102x68 cm und 300 ppi

Es geht (glaube ich) auch direkt mit RAF - von LR habe ich keine Ahnung, evtl. geht es da auch so.

Hans Hase

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vor 33 Minuten schrieb Uwe Richter:

Oder fällt das erst bei einer bestimmten Größe bei der Verwendung eines Bildes auf?

Ja, ich glaube das ist der richtige Ansatz. Das ganze Bild hat 24 Megapixel, und der 2x Zoom Ausschnitt hat nur 6 Megapixel. Das Hochskalieren in der Kamera erzeugt zwar zusätzliche Pixel, bewirkt aber keine Erhöhung der Qualität. Ich denke, man kann auch nicht von einem Qualitätsverlust sprechen, weil es bleibt die Qualität von 6 Megapixeln. 

Je nachdem wie groß man das Bild vergrössert, fällt es gar nicht auf dass nur 6 Megapixel zur Verfügung stehen, siehe zB die Tabelle hier:

https://www.poeschel.net/fotos/technik/aufloesung.php

Ein 21 Zoll Monitor zeigt normalerweise ca. 2 Megapixel an. Einen Unterschied zwischen einem 6 und einem 24 MP Bild wird da nicht sehen.

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vor 9 Minuten schrieb Hans Hase:

...Es geht (glaube ich) auch direkt mit RAF - von LR habe ich keine Ahnung, evtl. geht es da auch so...

Hallo Hans.

Nur zur Info: ja, da geht es genau. Das Interface zu RAW-Bearbeitung ist in Lightroom exakt dasselbe wie in CameraRAW, plus/minus anderer Farbgebung und Anordnung. Funktionsweise und -umfang sind exakt identisch.

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