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Wozu eigentlich (als Nicht- Profi) fotografieren?


alba63

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Als Steppke in den 50ern fehlte das Geld an allen Ecken und "de Foddo" (die Eltern stammten aus der Pfalz) war nur was für den Vater. Zur Konfirmation bekam ich von den Eltern die erste eigene Kamera (Agfa Optima 200 "mit dem roten Sensorpunkt") und vom Patenonkel das passende Blitzgerät. Ich durfte pro Monat einen Film verknipsen, wenn ich mich mit einer Woche Taschengeld an den Kosten beteiligte oder gute Zensuren nachhause brachte. 

Ich hab dann angefangen, mein gesamtes Leben zu fotografieren und bin heut' mit 65 um jedes Bildchen froh, das ich aus den Jahrzehnten noch habe. Angefangen von Bildern der Lehrer im Unterricht (Datenschutz gab's damals noch nicht) über spärlich bekleidete Freundinnen und Urlaub bis hin zu völlig banalen Fotos aus der Heimatstadt, dem Stadtwald und umzu.

Ab und an stell ich hier im Forum mal was ein. Wenn es positive Resonanz gibt freue ich mich, falls nicht spring ich deshalb nicht vor den Zug.

Ich geb's ja zu: Ich hab 2 GFX-Gehäuse und könnte wahrlich mit viel billigerem Krempel denselben Erinnerungswert kreiren, da bin ich aber zuviel Technikfreak. Und wie bereits an anderer Stelle gepostet, ich verzichte dafür auf Sportcoupé, Motorrad, Nobelsportarten, ständig neue Klamotten und teure Restaurantbesuche. 

bearbeitet von exContax
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vor 15 Stunden schrieb alba63:

Dennoch kommen bei mir dabei auch viele mittelmäßige Fotos raus.

Da gibt es eine einfache Methode: Die mittelmäßigen Fotos einfach nicht machen! ;)

Beim Blick durch oder auf den Sucher überlegen, ob man sich das Foto in ein paar Jahren auch noch ansehen möchte. Wenn nicht, einfach nicht auslösen!

Meiner Erfahrung nach, sind alle Reisefotos bald uninteressant, die nur zeigen wollen, wo man war. Fotos, bei denen niemand, außer meiner Schwiegermutter, frägt, wo das denn gewesen sei, sind die, die länger währen. 😉

Dass andere Foren sehr techniklastig sind, liegt z.B. beim dslr-forum schon daran, dass es ein ausdrückliches Technik-Forum ist. Darauf wird man dort auch vom Administrator immer wieder hingewiesen. Der Erfahrung nach ist es aber so, dass je mehr sich jemand mit Technik beschäftigt, umso weniger macht er das mit Fotografie und da geht natürlich bei der Fotografie nichts voran. Die Frage ist natürlich, was zuerst war: Das nicht Vorangehen oder der Schwerpunkt Technik.

Dass dieses Forum hier nicht auch techniklastig wäre, könnte ich aber nicht behaupten.

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Manche machen so, andere machen so. Ich mache so

Es gab die Zeit, da brauchte ich es, jetzt will ich nur noch manchmal, aber dann weil ich es auch will.

Ich mag Bilder

Ab und zu zeige ich sie auch anderen, ohne die Einverständniserklärung der die schauen zu haben.

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vor einer Stunde schrieb Lenz Moser:

Dass dieses Forum hier nicht auch techniklastig wäre, könnte ich aber nicht behaupten.

wobei sich Bilder gucken & zeigen auf der anderen Seite die Waage imo gut ausgleichen.

Aber das geht vll. eher in die Richtung Wozu eigentlich (als Nicht- Profi) im Forum ´rumhängen :D

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Vieles wurde ja schon genannt und vieles trifft auch auf mich zu.

Aber zwei Punkte hätte ich noch:

* Um zu sehen, wie die Dinge fotografiert aussehen.

Das ist doch bei machen Fotos immer wieder eine Überraschung - für mich auch nach 18 Jahren Fotografie noch.

* Um es zu lernen und um immer besser zu werden.

Ähnlich wie bei einem Computerspiel erreicht man immer neue Level, was das Belohnungssytem anspricht.

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vor 7 Stunden schrieb Lenz Moser:

Da gibt es eine einfache Methode: Die mittelmäßigen Fotos einfach nicht machen! ;)

Doch, die sind ganz wichtig. Und auch die Schlechten. Sie sind die Voraussetzung für die Guten und man kann von ihnen lernen.

Alle guten Fotografen haben sie gemacht, nur wurden sie dem Großteil der Menschen nicht gezeigt.

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Eine Frage, die ich mir auch immer mal wieder stelle. Warum fotografiere ich eigentlich? Natürlich kommt diese Frage immer nur dann auf, wenn ein wenig Frust in der Luft liegt, wenn mal wieder etwas nicht so geklappt hat, wie man es sich vorgestellt hat…..


Ich spreche jetzt mal nur von der digitalen Fotografie. Vor der digitalen Fotografie habe ich viele Jahre, sogar Jahrzehnte, nicht fotografiert. Ich hatte andere Hobbys wie Fußball spielen, Motorrad fahren und später übergehend dann Motorcross. Irgendwann war dafür keine Zeit mehr und der Körper spielte auch nicht mehr mit. Letztlich ging es immer um den Spaß an der Freud. Sobald es aber – und das trifft auf viele Hobbys zu – intensiver wurde, folgte der Wettkampf-Gedanke. Ab diesem Punkt machten die Hobbys mir dann weniger Spaß und dementsprechend weniger Freude.


Es folgte eine Zeit ganz ohne Hobby. Schlafen, Aufstehen, Arbeiten, Essen, Trinken, Freunde treffen, Urlaub (selten) usw. Der alltägliche Wahnsinn eben, wenn man im Familienbetrieb arbeitet und die Arbeit einen 24 Stunden – ja, auch im Schlaf – beschäftigt.
Damals arbeitete ich noch als „Dekorateur“, doch sehr speziell, denn unser Familienbetrieb ist ein Subunternehmen, dass sich nur mit der Ausgestaltung von Trauerfeiern beschäftigt. Zwar konnte ich hierbei ein wenig kreativ sein, doch letztlich wurde alles was ich aufgebaut/dekoriert habe, um den Abschied eines Menschen für die Angehörigen „schön“ zu gestalten, nach spätestens einer halben Stunde wieder abgerissen. Es blieb nichts, zumindest nicht für mich persönlich.
Schon damals blickte ich neidvoll auf meine Freunde, fast alles Handwerker, und nachdem diese mit ihrer Arbeit fertig waren, gab es etwas, das man anfassen, ansehen oder sogar drin wohnen konnte. Sie schufen etwas, auf das man, wenn es gut lief, stolz sein konnte und zumindest für längere Zeit bestand hatte und ich merke immer mehr, dass mir das bei meiner Arbeit fehlte. Aber so war es nun mal, wenn man in einen Familienbetrieb hineingeboren wird.
Irgendwann hatte ich einfach keine Lust mehr und es reichte mir nicht mehr Sachen aufzubauen, um sie eine halbe Stunde später wieder abzureißen, manchmal 5-6-mal am Tag. Hinzu kam, dass mir das Feedback fehlte, denn den Kontakt zu den Angehörigen hatte ich in meinem Job nicht. Nichts davor und nichts dahinter – ich glaube das trifft es sogar doppeldeutig exakt.
Also wurde ich Bestatter, was naheliegend und auch machbar war. Immerhin hatte ich jetzt das Davor und das Dahinter. Und natürlich ist es erfüllender, wenn man einen ganzen Prozess von Anfang bis Ende begleitet, wenn man mit Menschen arbeitet und Ihnen helfen kann. Doch auch hierbei konnte ich nichts Bleibendes schaffen. Ganz ganz vereinfacht gesagt, die Arbeit wird zuletzt vergraben und das einzig sichtbar bleibende ist – wenn überhaupt – ein Grabstein, und den macht dann wieder der Handwerker, der Steinmetz.
Erst sehr spät wurde ich Vater und natürlich muss der Nachwuchs fotografiert werden und nach tausenden Handyfotos erinnerte ich mich, dass mir das Fotografieren in der Jugend sehr viel Spaß machte, und ich kaufte mir die erste digitale Spiegelkamera, das war vor etwas mehr als acht Jahren.


Plötzlich hingen Bilder an der Wand, natürlich meistens von meinem Sohn, doch nach und nach kamen andere Fotos hinzu und auch die ersten Fotobücher entstanden. Das erste widmete ich meinem Sohn. Ich konnte endlich etwas schaffen was blieb und was man sich über einen längeren Zeitraum ansehen konnte. Daher war es auch für mich klar, dass ich Fotos später selbst ausdrucken, rahmen oder aufkleben musste, denn auch dieser Prozess gehört für mich, wie letztlich den Nagel für das Bild in die Wand zu schlagen, zu dem ganzen Prozess, dem Hobby, dem Fotografieren, dazu.


Ganz klar, 99 Prozent meiner Fotos sind Testfotos, sei es um Objektive, Kameras oder Equipment zu testen, auch das Testen der Motiv/Bildgestaltung gehört für mich dazu, daher fotografiere ich auch sehr häufig immer das gleiche Motiv, doch letztlich dient mir das, um später das Foto zu schießen, dass dann den Weg von der Bildbearbeitung zum Tintenspritzer findet und letztlich an die Wand genagelt wird. 


Der Austausch von Erfahrungen und Wissen zur Fotografie, die Technikbegeisterung, das Kennenlernen von anderen Fotografen, von Menschen generell, die Bewegung in der Natur, das Beschäftigen mit einem (Foto)Thema; das Alles ist natürlich ein wunderbarer Beigeschmack beim Hobby Fotografie. Es kann entspannend sein, aber auch aufregend. Mir macht es Spaß und damit große Freude!
 

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Als ich anfing, war ich von der Thematik begeistert. Meine Tante arbeitete in einem Fotoladen und fotografierte dort auch im Studio. Soetwas wollte ich auch machen. Mangels Geld halt nur im kleinen Stil.

Mit der Zeit änderte sich jedoch auch meine Lebenseinstellung. Mehr in der Natur unterwegs (Zu Fuss oder per Rad) und da war es für mich naheliegend, die Kamera einfach mit zu nehmen. Später mit der Digitalfotografie konnte man ja auch einfach mal abdrücken ohne sich Gedanken machen zu müssen.

Für mich ist Fotografie heute eine Möglichkeit einfach mal an etwas anderes zu denken, ohne großartig zu schwitzen (im Gegensatz zum Radsport). Solange man nicht in die Spirale kommt, zu denken man müsse liefern (Instagram und Co.), ein sehr entspanntes Hobby.

Ich fotografiere deshalb hauptsächlich für mich. Abundan kommt ein Bild zu Flickr und Instagram, den Rest wird kaum jemand sehen ausser vielleicht mal jemand, dem ich einen Extra Kalender mache.

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Für mich ist Fotografie die „aktive Wahrnehmung, Wertschätzung und Deutung der Welt um mich“.

Fotografie kann auch ohne Fotoapparat stattfinden: indem man offen und sensibel für das Geschehen um Einen herum durch die Welt geht. Gewissermaßen „Foto im Kopf“. 
Der fotografische Akt bietet jedoch eine große Chance: Man tritt gewissermaßen in einen Dialog mit dem Motiv ein, läßt sich von ihm inspirieren, faszinieren, und mit dem Blick durch den Sucher und die Objektive hinterfragt man automatisch (auch im Wortsinn) den eigenen Standpunkt: inhaltlich, aber auch formal-perspektivisch. Man „rückt sich die Welt zurecht“, gewissermaßen. Man ordnet sie in den eigenen Kontext von  Lebenserfahrungen,  Weltansichten, momentanen Gefühlen ein.

Fotografie hilft, sich zu sensibilisieren für das „Aussen“ ausserhalb der eigenen Person - aber gleichzeitig imprägniert man das „Aussen“ mit dem eigenen Inneren. Es geht auch anders herum: man kann das tiefste Innere nach Aussen kehren, umstülpen, und das „Aussen“ zum Spiegel des Inneren machen, ohne ein Selbstportrait zu machen. Also das Aussen suchen, welches dem (momentanen) Inneren entspricht: Ein Licht, ein Schatten, eine Landschaft, ein Stilleben….

sehr schöne Gelegenheiten sind auch Dialoge mit anderen Menschen, welche über deren Portrait laufen. Portraits, in welchen der Portraitierte Mensch seine Maske in tiefem Vertrauen zum Fotografen fallen lässt und das Innere im Aussen zulässt. Eine wunderbare Situation für beide.

Fotografie lässt die Emotionen in Einem frei und letztlich positive Energie in einem mehr oder weniger gelungenen künstlerischen Geschehen. Fotografie lässt uns an der lebenslangen Aufgabe des Begreifens der Welt und des Lebens beständig wachsen - wenn wir bereit sind, es zulassen.

Wenn uns dabei gelegentlich ein sehr Foto gelingt, welches erfolgreich ohne Erklärungen etwas Wichtiges Inneres zum Betrachter transportiert, so ist es wahrlich gelungen.

Aber auch das Scheitern beim Fotografieren hilft uns enorm weiter:

In der Rückschau oder der Sichtung von neuen Fotos haben wir die Gelegenheit, uns selber zuzuhören, uns besser zu verstehen, aber auch ganz einfach handwerkliche Mängel selbstkritisch zu analysieren. Also auch im Handwerk zu wachsen.

Der Papierkorb ist der „beste Freund des Fotografen“ - aber nur, wenn man sich die Mühe macht, selbstkritisch die Gründe für das Scheitern am Motiv zu analysieren.

Das ist wie das Erlernen einer Sprache: Die Sprache der Fotografie. Übung macht den Meister.

Der Weg der sogenannten „sozialen Medien“ im Internet mit seinen Myriaden von kläglichen Fotos führt zu 99,9% zu genau dem Gegenteil dessen, was ich oben ausführte: einer inzestuösen Form des Narzissmus in einer Scheinwelt: Milliarden von Menschen „kommen zusammen“  - nehmen aber kaum den echten Menschen hinter Bildern und Texten wahr, sondern bewundern sich selber im eigenen Internet-Spiegel…  

Wunderbar hingegen das 0,1% des produktiven Internets, welches ja eine segensreiche Erfindung ist.

Allen gut Licht.

bearbeitet von hybriderBildersucher
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vor 6 Stunden schrieb hooky69:

... Der Austausch von Erfahrungen und Wissen zur Fotografie, die Technikbegeisterung, das Kennenlernen von anderen Fotografen, von Menschen generell, die Bewegung in der Natur, das Beschäftigen mit einem (Foto)Thema; das Alles ist natürlich ein wunderbarer Beigeschmack beim Hobby Fotografie. Es kann entspannend sein, aber auch aufregend. Mir macht es Spaß und damit große Freude!

@hooky69 Du hast es wirklich sehr schön in Worte gefasst. 👍

In meiner Jugendzeit habe ich angefangen mit einer kleinen Kompaktkamera, die wohl jeder in irgend einer Form in der Familie hatte, Schnappschüsse von Ausflügen, Urlaubsreisen und besonderen Anlässen zu machen. Alles noch Analog und da hat man oft lange gebraucht um die Ergebnisse zu sehen, weil eben der Film noch nicht voll war. Dann war man oft überrascht, wie viel "Ausschuss" dabei war. Meistens verwackelt oder der Bildausschnitt stimmte nicht überein, weil ja der Sucher nur ein kleines "Fenster war, welches über der Objektivlinse saß und man nicht direkt durch das Objektiv blickte, wie es bei einer Spiegelreflexkamera üblich ist. Das waren für mich damals sehr teure und "komplizierte" Kameras, völlig unerreichbar. 

(Revue Poketkamera     Quelle: Kameramuseum.de)

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Als ich dann nach der Berufsausbildung das eigene Geld verdiente, steigerte ich mich zu einer Zoomkamera. Das war für mich, in dieser Zeit, schon eine sehr große Erweiterung. Zoomen kannte ich bis dahin "nur" von den großen, teuren und unerreichbar scheinenden Kameras. Auch die Anschaffung dieser Kompaktkamera wollte für damalige Verhältnisse schon wohl überlegt sein. Schließlich war das eine Anschffung von knapp 200 DM! 😮

(Rollei Zoom X115)

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Aber schon da hatte mir das "Knipsen" einfach Spaß gemacht. Es ging einfach darum, besondere Momente festzuhalten. Einfach zur Erinnerung, keine Ambitionen von Gestaltung oder künstlerischen Wert. Aber für mich waren diese Fotos trotzdem sehr wichtig und wertvoll.

Dann kamen anfan der 2000er die ersten erschwinglichen digitalen Kompaktkameras. Bei Aldi-Süd habe ich mich zu einem Schnäppchen überreden lassen und meine este digitale Kamera gekauft.

 

(Bild Traveler DC5300            Quelle: digicammuseum.de)

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Sie hate 5 MP und die Speicherkarte 512 MB! Das kann man sich inzwischen nur schwer vorstellen, aber das war eine echte Revulotion. 😄

Plötzlich hatte man sofort Zugriff auf die Bilder, konnte auf dem sehr kleinen Monitor sehen, was man da produziert hatte. Auch das Filmeentwickeln, was sehr lange dauerte und teuer war, viel auf einmal weg. Automatisch hat man drauf los geknipst, man musste sich nicht mehr überlegen, ob ich den teuren Film für diese oder jene Aufnahme, "verschwende" oder eben nicht.

Nach einigen Jahren kam beim Betrachten der Bilder der Wunsch auf, besser zu werden. Weil ich für mich selbst festgestellt habe, dass mir irgend etwas bei den Bildern fehlt. Ein Bekannter hat mir dann sehr nett erlärt, was die häufigsten Anfängerfehler sind. Und erst da erkannte ich, was mir zuvor unbewusst gestört hatte. Es waren einfache Grundlagen, wie Bildgestaltung, Bildaufbau, Linien, Bildausschnitt, Drittelregel, goldener Schnitt. Darum hatte ich mir dann mein erstes Buch zum Thema Fotografie gekauft. Es war ein Fotolehrgang, der mir die Grundlagen erklärt hatte und ich so nach und nach die Zusammenhänge besser verstand. Als ich nun bewusster durch den Sucher, oder besser auf den Monitor blickte, wurden dann auch schon meine Fotos besser.

Nach einer ganzen Weile hat es mich dann dazu motiviert, es mit einer DSLR zu probieren. Da kam gerade die Canon EOS 450D auf den Markt. Ich habe sie mir als Kit mit dem 18-55er geholt und war erstmal etwas eingeschüchtert, von der großen Kamera. Aber durch das Buch motiviert, war ich einfach neugierig, was man mit einer DSLR machen konnte, was eine Kompakte nicht konnte. Bewusst über- oder unterbelichten, Freistellung durch die Wahl der Blende und die deutlich sichtbaren Unterschiede des größeren Sensors gegenüber des sehr kleinen in einer Kompaktkamera. Am meisten faszinierte mich, dass ich zum ersten mal wirklich beim Blick durch den Sucher, mittels des Spiegels, durch das Objektiv auf mein Motiv blickte. Die viel komplexere Technik war ein weiterer Grund, welche die Neugier weckte, sie weiter zu erkunden. Zuvor hatte ich immer zu großen Respekt davor. Doch dank des Buches, hatte ich mir das Wissen nach und nach angeeigent und konnte so Schritt für Schritt besser verstehen, wie die Zusammenhänge waren. (Blende, Belichtungzeit, ISO, Weißabgleich, Tiefenschärfe...)

Das war auch der Zeitpunkt, wo es mir bewusst wurde, dass ich nun ein neues Hobby gefunden hatte. Und wie @hooky69 es so treffend beschrieben hat, es war für mich sehr entspannend sich mit dem Thema zu befassen. Nicht nur mit der Technik, nein, sondern auch wie ich sie einsetzen kann um meine Bilder zu machen. Ich mache es einfach aus Freude daran. Und dabei spielt es keine Rolle, ob es bewusst gestaltet wird, oder wie "Früher" einfach mal schnelle Schnappschüsse zu machen und Erinnerungsfotos zu schießen. Für mich hat sich also mein Interesse nur erweitert. Es macht einfach Spaß und es ist auch jetzt noch so, dass ich immer wieder etwas dazu lerne. Und ich bin immer noch jedesmal fasziniert, was dann aus der Kamera an Ergebnissen herauskommt, auch wenn man eine kleine Vorschau auf dem Kamera-Monitor hat, so sind die Bilder auf einem Bildschirm oder PC ganz anders. Das schöne am Hobby ist, dass ich fotografieren kann, was ich will und wenn ich Lust dazu habe. Keinen Druck habe etwas abliefern zu müssen. Und die Bilder müssen in erster Linie, nur mir gefallen. 😄

bearbeitet von Dare mo
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Am 21.10.2021 um 23:49 schrieb alba63:

Aber das bin halt ich, oft nicht länger als ein kleines Weilchen mit meinen Erzeugnissen zufrieden.

Ja das mit der Zufriedenheit ist so eine Sache, aber es zeigt auf eine andere Weise auch, dass man sich weiter entwickelt hat und einiges vielleicht nicht wieder so machen würde. Ich finde aber trotzdem, dass man es einordnen muss. Man konnte früher mit dem Trabi keine 160 fahren, aber ich war damit auch in Paris und kam an und es war ein einzigartiges Erlebnis, dass mir mehr in Erinnerung blieb als alle andere Fahrten in technisch perfekteren Autos und als jemand der nicht erst eine Woche vorher seinen Führerschein gemacht hatte.

 

Seitdem ich fotografiere lernte ich viele interessante Fotografen aus einigen Ländern kennen,  von deren Arbeit ich oft sehr begeistert war. Man nimmt da nicht nur die Bilder mit, die man gesehen hat, sondern auch etwas von der Art, der Herangehensweise und dem Menschen an sich. Wenn ich heute meine ältere Fotos betrachte, die ich vor Jahren mal in einer Ausstellung hängen hatte, würde ich das heute nicht wieder tun, aber damals haben sie mir gefallen und den Betrachtern größtenteils auch. Wie viele Fotos gibt es, die die Zeit überdauern und auch heute noch trotz der damaligen Technik sehr gute Fotos sind?  Auch man selbst hat über die Jahrzehnte ein paar solcher gemacht, die zumindest der eigenen Betrachtung standhalten. Da war man mal zur richtigen Zeit am richtigen Ort oder fand ein Motiv, das wirklich oder unwirklich war, bei einem Licht, dass man so noch nie gesehen hat und mit Farben, die einem keiner glauben würde. ich war mal in einer Ausstellung. da hat ein Fotograf seine Kamera aus Versehen kaputt gemacht, dass sie nur noch irgendwelche Geisterbilder produzierte und kam auf die glorreiche Idee damit einfach weiter zu fotografieren. Die Bilder haben mir sehr gefallen, auch als ich die Geschichte kannte. Ich hätte sie postwendend zur Reparatur geschickt. Dann gibt es ja auch welche die Hallen füllen mit ihren Handy Bildern. Das gute an der Fotografie ist eben auch, dass man nicht nur mit Geld fotografiert, sondern mit einer Idee, einem Blick usw. das meiste kompensieren kann.

Irgendwie habe ich das über die Jahre für mich eingeordnet, was damals gut war und heute besser ist.  Unzufriedenheit ist ja auch ein Antrieb, der aber auch behindern kann, wenn es überhand nimmt.  Auch lernt man, dass es Situationen gibt, wo die meisten einfach durch die Grundvoraussetzungen kein gutes Bild machen können. Zu meiner Zeit bei der Presse hatte ich nie die teuersten Kameras, aber trotzdem hatten beim Biathlon  im Regen von Oberhof , Dunkelheit und mit billigsten Halogenstrahlern lieblos erhellt, alle die gleich schlechten Fotos. Unzufrieden war jeder damit und es hätte auf der Welt sicherlich auch einige Fotografen gegeben, die in diesem Falle noch die zündende Idee gehabt hätten, auch wenn man es nicht selbst war, aber es spornte mich Jahr für Jahr an. Dazu kam natürlich noch der Druck, etwas abliefern zu müssen und so habe ich erst die Bilder gemacht, die brauchte und danach herumexperimentiert. Für die konkrete Situation kam ehrlicherweise nichts vernünftiges heraus, aber ich lernte interessante Dinge, die mir irgendwann später hilfreich waren und die ich so nie probiert hätte.

Gerade als Hobby Fotograf hat man doch eine unendliche Breite an Möglichkeiten sich zu testen, zu probieren und zu experimentieren, zu lernen, sich z.B. hier auszutauschen, ohne mit sich zu hart ins Gericht zu gehen, weil man da auch ein Stück weit seine Unbeschwertheit verliert, die nicht selten der Grund für gute Bilder ist. Ein gesundes Maß an Selbstkritik ist da natürlich auch nicht verkehrt und da ist es dann auch wieder egal, ob man Profi oder Amateur ist, weil gerade in den kreativen Bereichen die Profis nicht automatisch die besseren Bilder oder bessere Musik machen. Da gibt es Inspirationen über die gesamte Bandbreite.

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Als ich 15 Jahre alt war, hatte mein Vater gerade seine erste Digitalkamera gekauft, irgendeine Sony-Kompaktkamera mit drei Megapixeln, und ging mit mir nach Island in den Urlaub. Die Abende verbrachten wir damit, eine Powerpoint-Slideshow des Tages auf Papas ersten Laptop zu machen.

Seither kann ich mich an keinen Moment erinnern an dem ich keine Kamera hatte. Mein erster Urlaub mit Freunden, die Ausflüge mit dem Kunst-Leistungskurs, die lange Fahrradtour nach dem Abi, mein Ingenieursstudium. Alles habe ich dokumentiert.

Dennoch sollte es noch weitere 15 Jahre dauern bis ich ein gesondertes Interesse an der Fotografie als solches entwickelte. Angetrieben von einem Freund und Hobbyfotograf, der mir eine alte DSLR günstig verkaufte.

Dann kamen Kinder, Fujifilm, ihr kennt das.

Irgendwo auf dem Weg stellten sich für mich die Weichen weg von der Kunst hin zum Technischen. Es ist mir heute nicht mehr klar, wie und warum das geschehen ist. Aber ich erinnere mich, dass ich in der Kunst mit Wonne das Sehen erlernte. Gelegentlich blieb ich von Donner gerührt stehen wegen eines schönen Anblicks.

Als Techniker verlor ich das gänzlich aus dem Blick. Die Fotografie war dann viel später meine Brücke vom Technischen zurück zur bildenden Kunst. Vielleicht eine Aufarbeitung der Jugend? In jedem Fall lerne ich langsam wieder, Schönheit zu sehen. Und gleichzeitig mit der Technik des Fotoapparats zu spielen.

Während meiner Dissertation war dann die Fotografie meine kreative Rettungsleine aus der Hölle der Wissenschaft, der Depression, und des Burnout.

Also, warum? Weil es mich an schweren Zeiten vor dem Wahnsinn bewahrt, und an guten Zeiten die Schönheit des Lebens zeigt.

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9. Die Freude von Personen, wenn Sie die Aufnahmen von sich ansehen.

10. Den Drang das Schöne festzuhalten und nicht verfliegen zu lassen. Wie sagt Goethe im Faust so schön: „Werd ich zum Augenblicke sagen: Verweile doch! Du bist so schön!“.

11. Die Fotografie hilft mir den Blick zu schärfen.

Peter

 

 

 

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Am 22.10.2021 um 13:27 schrieb grimm:

Irgendeine Koryphäe hat "uns" zu dem Thema (Selbstzweifel / das Gefühl nicht weiterzukommen / auf der Suche nach neuen Ufern) mal geraten, sich so oft wie möglich Photobooks von mehr oder minder berühmten bzw. von einem selbst verehrten Fotografen anzusehen und sie genau(er) zu studieren - die Fotos & Fotoserien, die einem gefallen, regelrecht zu analysieren. Sowohl was die (technische) Machart als auch die inhaltliche Ausrichtung / Konsequenz betrifft. Mir hat das geholfen , vielleicht versuchst Du es mal. Ansonsten helfen mir persönlich auch Beschränkungen - beliebt: mal für eine längere Zeit nur eine Objektiv-Kamera-Kombination nutzen  ...

Ja, bessere Fotos ansehen, als man sie selbst macht. Ich bin leider ein Bücher- Muffel geworden, Foto- Bücher sind teuer und liegen 99,9% der Zeit im Regal und stauben vor sich hin. Das meiste habe ich sogar weggegeben, aber Henry Cartier- Bresson (das große dicke) habe ich noch, ich seh mir oft auch Fotos im Internet an, auf 500px gibt es durchaus handwerklich sehr gut Gemachtes, Mode/ Architektur usw. Da kann ich noch was lernen. Auch auf YouTube habe ich schon Lehrreiches gefunden: einige gute Landschaftsfotografen dokumentieren dort ihre Foto- Trips ("Ftripper" ist einer von denen) - und dabei wird klar, warum gute Fotografen meist so gut sind: sie beherrschen nicht nur ihr Handwerk, sondern sind auch bereit "the extra mile" zu gehen. Wer am Parkplatz oder Straßenrand sein Stativ aufstellt, kommt genau mit den Bildern nach Hause, die X andere auch machen/ gemacht haben. Für gute Fotos muss man suchen und sich oft anstrengen, um besonderes Licht/ Perspektiven/ Motive suchen. Das ist Anstrengung - die "leichten Fotos" gibt es inzwischen zu Milliarden.

Auch die Beschränkung, sie setzt meist Kreativität eher frei als Technik, die alles kann.

Ich bin nach wie vor sehr positiv angetan von dem, was hier zu lesen ist. Sehr unterschiedliche Gedanken und Sichtweisen.

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vor 41 Minuten schrieb bilderfinder:

Die ersten 10 000 sind angeblich die schlechtesten....

Die Zahl galt für analoge Zeiten. Formuliert vom Großmeister Henri Cartier- Bresson. In Digitalzeiten, wo die meisten gern einfach mal so aufs Knöpchen drücken (kost ja nix), würde ich mindestens eine Null dranhängen, und dann mal 5 multiplizieren. Ich hab vor längerer Zeit mal überschlagen/ hochgerechnet, dass ich vermutlich schon deutlich über 1Mio. Bilder seit digital gemacht habe.

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Wunderbares Thema. Bin sehr beeindruckt von manchen Geschichten hier. Da kann ich leider nicht mithalten. Ich bin in einer der hässlichsten Städte Deutschlands geboren und aufgewachsen (Gelsenkirchen), dort lebten aber alle meine Freunde und meine Familie, deshalb empfand ich das damals nichtmal als besonders schlimm. Ein Schulfreund hat damals schon fotografiert und mich in dieses Hobby eingeführt, zunächst fotografierte ich mit der alten Voigtländer meines Vaters, wollte aber schon gerne eine Spiegelreflexkamera haben, was aber für einen Schüler schwierig war zu finanzieren.

Gegenüber von unserer Wohnung gab es eine kleine, inhabergeführte  Drogerie (quasi eine “Tante Emma Drogerie), die auch Fotoartikel von Post führte. Der Inhaber, den ich natürlich gut kannte, ließ mich eine Kameraausrüstung in Raten bezahlen, jeden Monat habe ich dann brav Teile meines Taschengeldes und von Ferienjobs bei ihm abgegeben, bis die Ware bezahlt war.

Ich war von den damals noch gewaltigen Industriekulissen der Stadt und den hart arbeitenden Menschen fasziniert und habe viel davon fotografiert, leider ist meine Sammlung komplett verloren gegangen. Das schmerzt mich heute noch sehr.

In meinem gewählten Beruf erlebte und sah ich viele Dinge, die so andere Menschen definitiv nicht erleben, ich hätte gerne vieles davon dokumentiert für mich, auch um den Wandel der Zeit in diesem Beruf zu beschreiben. Ich habe es nicht getan, weil zu analogen Zeiten die Kosten dafür zu hoch gewesen wären und manches Motiv generell zu privat und auch sicher nichts für ein Labor gewesen wären. (Nach dem Abitur habe ich für einige Monate in einem Großlabor gearbeitet, um die Zeit zu überbrücken und wusste daher, dass die Damen sich so manches Motiv angesehen haben, je spektakulärer es war, um so größer die Aufregung an den Maschinen. Das war zwar die Ausnahme, da es doch sehr schnell gehen musste).

Im digitalen Zeitalter habe ich mich dann eigentlich ohne festes Ziel “durchgeschleppt”, große Industriekulissen gibt es nicht mehr im Ruhrgebiet. Bin auch bei flickr und “traue” mich höchstens 10 Bilder im Jahr einzustellen 🙂

Ich mag aber die Technik hinter dem Fotografieren und habe in einigen Jahren auch mehr Zeit, um wieder “groß” anzuknüpfen.

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Am 20.10.2021 um 21:34 schrieb alba63:

stelle ich mir die Frage "wozu".

Hallo @alba63, sehr interessante Fragestellung lieferst Du uns da und es gibt wohl kaum einen Fotografen, der sich nicht auch schon mal  diese Frage gestellt hat. Bei mir kommt es hin und wieder, dass ich auf Grund sonstiger beruflicher Belastungen keinen Nerv habe, mich intensiv und umfassend genug der Fotografie zu widmen. Dann lasse ich es meist. Aufgefüllt wird das Ganze ggf. von technischen Übungsbildern (Spielen mit der Belichtungszeit z.B.), die keine Gedanken erfordern und nach Erkenntnis dann auch gern weggehauen werden können. 

Am 20.10.2021 um 21:34 schrieb alba63:

ist der Prozentsatz an Fotos, die zwar irgendwie technisch einwandfrei und kompositorisch "ok"sind, aber letztlich komplett belanglos, sehr hoch.

Das ist ein Prozentsatz, den man ändern kann und der sich bei mir über die Jahre auch geändert hat. Dabei hast Du noch das Glück, dass Du bei mehr Schrottbildern es viel leichter hast "wegzuwerfen". Ich mache viele Serienbilder und wenn dann 28 von 30 gut sind, ist das Problem eher größer. 

Am 20.10.2021 um 21:34 schrieb alba63:

dass ich mich bei geschätzt 70-80% der Fotos  - egal welches Thema - konkret an den Tag und die Situation erinnern konnte, in der sich sie gemacht habe

Ja, auch einer meiner Hauptgründe. Ich schreibe auch Text und Bilder veranschaulichen dann den Text.

Am 20.10.2021 um 21:34 schrieb alba63:

Egal welches Thema, wozu fotografiert ihr?

Ich zähle mal eine Reihe von Gründen auf, die mir einfallen:

1. Das Aufnehmen von Fotos an sich macht einen zufrieden, auch wenn die Fotos dann zu Tausenden auf der Festplatte vergammeln.

2. Aus Faszination an der Fototechnik (Kameras, Objektive)

3. Um sie anderen zu zeigen

4. Um ein Thema fotografisch zu erkunden und zu dokumentieren/ darzustellen.

5. Um draußen unterwegs zu sein und um das Gefühl zu haben, "irgendwas Kreatives" zu tun

6. Persönlicher Erinnerungswert für einen selbst

7. Um an den Fotos die Qualität, Schärfe, Rauschfreiheit usw. des Equipments zu sehen (und anderen im Forum zu zeigen).

8. Austausch mit anderen Fotografen als soziale Tätigkeit.

1. eher nicht so
2. das schon, fotografiere gern auch in Grenzbereichen (lange Belichtungszeiten frei Hand und hoche ISO)
3. das auch, aber nicht so vordergründig
4. das auf jeden Fall, hab da so ein Dauerprojekt "Europa", bei dem ich Europa etwas besser verstehen will
5. Das ist wie Golfspielen oder Geocaching. Man ist nicht nur in der Natur unterwegs sondern hat auch noch ein Spiel dabei.
6. Klar, und für die Familie
7. Ja, mache ich auch, hängt aber mit meiner Tätigkeit zusammen.
8. Eine Leidenschaft mit anderen zu teilen und sich auszutauschen ist immer gut.
 

Am 20.10.2021 um 21:34 schrieb alba63:

Mein Archiv zeigte vor dem Löschen eine schlimme Tendenz zu "Overshooting" ohne sofortiges Aussortieren der wenigen wirklich guten. Das ist nachher deprimierend, sich durch diese Massen zu wühlen.

Das hatte ich in den frühen Jahren auch. Jetzt eigentlich nicht mehr. Manchmal habe ich einen Stau der aufgenommen aber noch nicht sortierten Fotos. Aber in die Endablage kommen keine Massen sondern nur noch Bilder die man immer wieder gern anschaut.

Viel Spass noch beim Fotografieren!

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Am 20.10.2021 um 21:34 schrieb alba63:

Egal welches Thema, wozu fotografiert ihr?

Anfangs habe ich den Aparat (Dacora Super-Dignette 45mm/2,8) meines Vaters benutzt, mit dem u.A. meine ersten Fotos von mir entstanden sind.
Das waren hauptsächlich "Spaßfotos" aus meiner Zeit im Schwimmverein und dann der Familienurlaub in den USA bei meinem Onkel und meiner Tante.
Jedenfalls hat es mich immer mehr fasziniert, Bilder als Erinnerung zu haben.
Da aber sonst keiner in der Familie Fotos machte, habe ich das weitestgehend übernommen.
Aber es dann doch darüber hinaus, einfach nur Erinnerungen zu produzieren.
In wieweit das (Un-)Verständnis dafür in der Familie vorhanden war, belegt die Frage meines jüngeren Bruders: "Fotografierst du wieder irgendwelche Schnürsenkel...?"
Der "Gruppenzwang" aus dem Umfeld Schwimmverein führte auch dazu, dass ich meine erste analoge Spiegelreflexkamera, die Fujica AX-3 mit dem 55mm/1,6 und einem 2x Telekonverter anschaffte.
Einige Sitzungen der Foto-AG auf dem Gymnasium verhalfen mir, Erfahrungen mit S/W-Entwicklungen zu machen.
Aber einige "Experimente" außerhalb der Erinnerungs-Fotografie hatten nicht die erwarteten Ergebnisse gebracht. Und so verlief, bzw. plätscherte meine fotografische "Karriere" so vor sich hin.
Urlaube waren dann der wichtigste Anlass für Fotos - aber die waren bis auf sehr wenige Ausnahmen eher dazu geeignet, die Familie vor der Leinwand anzuketten und mit hunderten von Dia´s zu foltern ;).

Früher gab es zwei für mich "einscheidende" Situationen, wo ich meine Kamera vermisst habe:
Ein Besuch des Wildtiergeheges bei Altenberg, wo wir unvermittels in eine Rotte von friedlichen Wildschweinen mit Frischlingen gerieten. Da waren sogar zwei mit ihrer Kamera einfach mitten zwischen den Tieren und machten ihre Fotos.
Die zweite Situation war später zu Beginn meiner Ausbildung in Paderborn Anfang Februar 1987, wo wir nach dem ersten Wochenende auf dem Weg zurück nach Paderborn die gesamte Landschaft in Eis konserviert vorfanden.
Bei der Rückkehr das nächste Wochende war das vieles schon wieder abgetaut.
Also war damals mein Antrieb auch mehr auf "Dokumentation" fokussiert.

Das änderte auch meine erste digitale Kamera anfangs nicht, aber so langsam kamen dann auch Motive außerhalb der Urlaube zu ihrem Recht - es war ja kein Kostenfaktor mehr, Fotos zu machen.
Und ab da machte ich auch mehr Fortschitte, was Bildgestaltung etc. anging.
Dadurch hat sich auch mein Antrieb gewandelt, mit der Kamera loszuziehen und "meine" Fotos zu machen.

Heute habe ich in den allermeisten Fällen eine "richtige" Kamera neben meinen Smartphones (Privat und Dienstlich ;) ) dabei.
Da ich in der Regel nicht "liefern" muss, ist es für mich - wie auch für viele andere hier im Forum -  der reine Spassfaktor!
Natürlich beschäftige ich mich auch mit der Technik der Geräte, aber meist nur soweit, wie ich mich für eine Neuanschaffung "schlau machen" muss.
Darüber hinaus bin ich berufsbedingt nie so ganz unvoreingenommen, was die technische Seite des Hobbies angeht, aber ich versuche meine Technik (also Kameras und Objektive) als Werkzeug zu begreifen.
Genauso habe ich es mit meinem zweiten Hobby, dem Schreinern, gehalten.

Da ich im Beruf seit Ewigkeiten nur Provisorien auf- und abbaue, bzw. repariere, bleibt ja nix übrig von dem, was ich seit über 30 Jahren gearbeitet habe.
Da sind meine Hobbies schon ganz anders:
Mein Umfeld hat jetzt mehr Bilder an der Wand, seit ich sie auch ausdrucken kann.
Ich habe weniger Probleme, Geburtstags- oder Weihnachtsgeschenke zu besorgen ;), und meine selbst gebauten Möbel (u. A. Küche, Schreibtisch, Kleiderschrank und Lautsprecher) werden weiterhin genutzt.
Die und meine gedruckten Fotos kann man anfassen, betrachten, benutzen und sich daran erfreuen.

Daraus ziehe ich durchaus mehr Kraft und Ruhe für mein Leben, als aus einem erfolgreichen beruflichen Einsatz, denn diese schäftigen sich sich ja nur mit Provisorien.
Das Meditative beim Schaffungsprozess - egal ob Fotos oder Möbel - führt ja auch dazu, ganz bei sich und seinen Zielen zu sein und die Hektik um einen herum ausblenden zu können.
Das selbstbestimmte Handeln dabei ist letztlich auch das, was die eigene Befriedigung nachhaltig beeinflusst.

Das bezahlte Arbeiten nach Leitfäden, Anleitungen, Weisungen und Vorschriften kann dies nicht ansatzweise leisten.

Gerade deshalb werde ich weiter durch die Gegend knipsen, ab und zu etwas Neues bauen und mich (und hoffentlich auch andere) an dem selbst Geschaffenen erfreuen.

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vor einer Stunde schrieb And1104:

Bin auch bei flickr und “traue” mich höchstens 10 Bilder im Jahr einzustellen 🙂

Ich glaube es würde uns allen gut tun, wenn jeder nur das veröffentlichen würde, was er für "würdig" hält, wo er selbst dahinter steht, was man anderen zeigen möchte und was einem gefällt. Das diese Auswahl dann auch wieder nicht bei allen Zuspruch findet ist logisch, aber es würde den digitalen Mülleimer durchaus verdient etwas kleiner werden lassen. 

Um gerne und gut zu fotografieren, muss man ja eigentlich auch gar niemanden etwas beweisen oder zeigen, wenn man das so möchte. Andersherum ist es manchmal auch gut, wenn man ein Feedback auf seine Werke bekommt, von Menschen die einen nicht kennen und nicht aus purer Freundschaft bewerten. Auch wenn das mal negativ, aber konstruktiv ist, kann man daran wachsen, ohne in Depressionen zu verfallen.

Du kannst ja hier im Bildkritik Thread mal ein paar deiner Werke zeigen, wo du nicht weißt, was du davon halten sollst oder die dir besonders gefallen. Hier geht es ja erfahrungsgemäß freundlich und sachlich zu.

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Immer wieder bin ich im Lauf meines Fotolebens an Grenzen gestoßen. Mit 14 ging es los, nun sind weitere 58 Jahre vergangen und es ist noch immer ein wunderbares Hobby. 2x im Leben stand ich vor der Frage „wie geht es fotografisch weiter?“ 1981 wurde mir die Übernahme eines Fotostudios mit Druckvorlagenerstellung im fränkischen, nahe Würzburg, angeboten. Ich hatte dort als Kunde gearbeitet und der alternde Inhaber sah in mir seinen Nachfolger. Daran habe ich schwer gekaut, war es doch eine riesige Gelegenheit mit tollen Aufgaben. Ein mittelgroßes Unternehmen mit einem sehr soliden Kundenstamm, das konnte nur funktionieren. Ich habe es nicht gemacht. Familiären Druck hatte ich nicht, aber den Druck jeden Tag gute Fotos zu erschaffen. Das war der Grund NEIN zu sagen. Meine fotografische Freiheit war mir wichtiger und mit Druck zu arbeiten hatte für mich nie Sinn und „brachte deshalb nie die Millionen auf mein Konto“. Das kam wenige Jahre später in abgewandelter Form nochmals auf mich zu und ich habe wieder abgesagt. Mein gestalterischer Beruf (ich bin Industrie-Designer und Fotograf von Beruf) reichte mir immer. Es ist einfach der Unterschied ob ich Fotos machen muss oder kann, dieses Bewusstsein hat mich bis heute begleitet und immer wieder, gerade auch jetzt, frage ich mich nicht nach dem Sinn „wozu eigentlich fotografieren“, sondern, was kann ich besser/anders machen, mich teils neu erfinden, neuen fotografischen Reizen nachzugehen, was ich mir allerdings auch jetzt erst leisten kann!

Ich könnte nun den blöden Spruch „reduce to the max“ bringen, aber das ist es nicht für mich. Ja, etwas an der Ausrüstung zu reduzieren/umzubauen ist nicht falsch, sich auf das zu besinnen was man mag ist vielleicht eher das Thema und dem dann nachzugehen. Zu fotografieren hat immer einen Sinn für mich. Der Nachwelt einige Dokumente des „heute ist es so“ zu geben macht Sinn. Mein Problem ist eher die Sozialisierung. Damit meine ich, andere, also mein Umfeld einzubeziehen und eher öffentlich zu zeigen wie unsere Welt (zu groß) unser Umfeld ist.

Ein Thema ohne Ende. Ich höre hier auf zu schreiben, da es etwas schwierig ist unsere Sehwelt zu verändern. Doch sind hier im Forum viele gute Ansätze/Fotos sichtbar, anderen die Schönheit unseres Umfelds zu zeigen und neue Ideen zu geben. Und genau deshalb lohnt es sich, immer wieder neue Fotos zu zeigen, weil jedes Bild mir sagt „das würde ich auch gerne sehen“…..oder auch nicht….oder anders machen….oder….

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