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Belichtungsreihe


McKlimm

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vor 1 Stunde schrieb Otis:

Vor kurzem war ich im Kölner Dom. Für das Fenster von Horst-Eberhard Richter...

Horst-Eberhard Richter war ein Philosoph und Psychoanalytiker. Er hat niemals ein Fenster gemacht, zumindest nicht im Kölner Dom.

bearbeitet von Parallaxe
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vor 3 Stunden schrieb Michael F.:

ist genau meine Meinung, HDR ist eher Gimmick!

Keineswegs! Die Kamera liefert Dir ja zunächst einmal nur ein Bild mit großem Dynamikumfang, und da dieser Dynamikumfang in den 8 Bit eines JPEG untergebracht werden muss, wirkt das Bild erst einmal flau. Das hat noch nichts mit HDR-Gimmick-Bildern zu tun, die durchweg dadurch entstehen, dass der lokale Kontrast durch Tone-Mapping wieder angehoben wird. Damit kommt man zwar zu knackigen Kontrasten bei einem nach wie vor großem Dynamikumfang, aber das wird gerne bis zur Unwirklichkeit übertrieben, und nur darauf geht der oft behauptete Gimmick-Charakter von HDR zurück. Wenn man es mit dem Tone-Mapping nicht übertreibt oder nur mit einer leicht den Kontrast steigernden (S-förmigen) Gradationskurve arbeitet, können hingegen sehr ansprechende Ergebnisse entstehen. Die Kamera lässt Dir diese Freiheit, worin gerade der Unterschied zur Smartphone-Kamera besteht.

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vor 2 Stunden schrieb mjh:

Keineswegs! Die Kamera liefert Dir ja zunächst einmal nur ein Bild mit großem Dynamikumfang, und da dieser Dynamikumfang in den 8 Bit eines JPEG untergebracht werden muss, wirkt das Bild erst einmal flau. Das hat noch nichts mit HDR-Gimmick-Bildern zu tun, die durchweg dadurch entstehen, dass der lokale Kontrast durch Tone-Mapping wieder angehoben wird. Damit kommt man zwar zu knackigen Kontrasten bei einem nach wie vor großem Dynamikumfang, aber das wird gerne bis zur Unwirklichkeit übertrieben, und nur darauf geht der oft behauptete Gimmick-Charakter von HDR zurück. Wenn man es mit dem Tone-Mapping nicht übertreibt oder nur mit einer leicht den Kontrast steigernden (S-förmigen) Gradationskurve arbeitet, können hingegen sehr ansprechende Ergebnisse entstehen. Die Kamera lässt Dir diese Freiheit, worin gerade der Unterschied zur Smartphone-Kamera besteht.

Selbst wenn es so ist, was nützt mir der grosse Dynamikumfang, wenn er vom Ausgabegerät nicht mehr dargestellt werden kann?

Wenn ich mich nicht täusche, kann ein Monitor ca. 9 EV darstellen, ein Druck nur 6 EV. In der Natur kommen Kontraste von über 20 EV vor, wobei das Auge nur 18 EV trennen kann. Was nützten dann die 10 bis 12 Blendenstufen der Kamera?  

Gibt es ein Beispiel für eine "gute"  HDR Aufnahme, ich habe noch keine gesehen.

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Gute im Sinne von besser bei ansonsten guten Lichtverhältnissen kaum. Da wirkt es oft übertrieben. Wenn der Kontrast aber schwierig ist (nachts mit Lichtern; drinnen duster, Licht vom Fenster, draußen soll noch Zeichnung sein) dann kann das helfen. Also eher Rettung als Effekt. Allerdings sind die Sensoren mittlerweile so gut, dass man das bei guter Belichtung selbst dann kaum braucht mit entsprechender RAW-Bearbeitung. Ich mache bei schwierigen Situationen ab und an eine Reihe zur Sicherheit, aber nutze dann oft nur das am besten belichtete RAW allein.

bearbeitet von Tommy43
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vor 3 Stunden schrieb Michael F.:

Selbst wenn es so ist, was nützt mir der grosse Dynamikumfang, wenn er vom Ausgabegerät nicht mehr dargestellt werden kann?

Wenn ich mich nicht täusche, kann ein Monitor ca. 9 EV darstellen, ein Druck nur 6 EV. In der Natur kommen Kontraste von über 20 EV vor, wobei das Auge nur 18 EV trennen kann. Was nützten dann die 10 bis 12 Blendenstufen der Kamera?  

Oh, die Ausgabegeräte können den großen Dynamikumfang darstellen – alle! Lediglich der Kontrast ist beschränkt, aber das eine hat mit dem anderen nichts zu tun. Das ist ein beliebtes Missverständnis.

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vor 9 Stunden schrieb mjh:

Oh, die Ausgabegeräte können den großen Dynamikumfang darstellen – alle! Lediglich der Kontrast ist beschränkt, aber das eine hat mit dem anderen nichts zu tun. Das ist ein beliebtes Missverständnis.

Danke, wieder was gelernt, ich muss mal sehen woher ich das habe.

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vor 10 Stunden schrieb mjh:

Oh, die Ausgabegeräte können den großen Dynamikumfang darstellen – alle! Lediglich der Kontrast ist beschränkt, aber das eine hat mit dem anderen nichts zu tun. Das ist ein beliebtes Missverständnis.

Da ist der Professor aber anderer Meinung und daher kommt mein Wissen: s. auf Ytoube Markus Wäger, Dynamik und Kontrastumfang Teil 2

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vor einer Stunde schrieb Michael F.:

Da ist der Professor aber anderer Meinung und daher kommt mein Wissen: s. auf Ytoube Markus Wäger, Dynamik und Kontrastumfang Teil 2

Michael ist zwar kein Professor, noch hat er einen Doktortitel, dafür hat er das Thema im März auf der Webseite vom Fotomagazin sehr einfach und ausführlich erklärt.

 

P.S. Markus Wänger ist Dozent, trägt aber auch keinen Dr. oder Professoren Titel.

bearbeitet von Don Pino
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vor 10 Minuten schrieb Don Pino:

Michael ist zwar kein Professor, noch hat er einen Doktortitel, dafür hat er das Thema im März auf der Webseite vom Fotomagazin sehr einfach und ausführlich erklärt.

 

P.S. Markus Wänger ist Dozent, trägt aber auch keinen Dr. oder Professoren Titel.

Ist mir schon klar, war etwas flapsig  geschrieben😉. Und was steht dazu im Fotomagazin geschrieben, etwas anderes als auf ytoube erklärt?

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vor 22 Minuten schrieb Michael F.:

Ist mir schon klar, war etwas flapsig  geschrieben😉. Und was steht dazu im Fotomagazin geschrieben, etwas anderes als auf ytoube erklärt?

Du bist schon lustig, erwartest das wir uns ein YouTube Video suchen und ansehen, um zu verstehen was du schreibst, bist aber nicht bereit den direkt verlinkten Artikel eines Fachmanns hier aus dem Thread selbst zu lesen und erwartest stattdessen, das es hier jemand für dich zusammenfasst. 

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vor 38 Minuten schrieb Don Pino:

Michael ist zwar kein Professor, noch hat er einen Doktortitel, dafür hat er das Thema im März auf der Webseite vom Fotomagazin sehr einfach und ausführlich erklärt.

 

P.S. Markus Wänger ist zwar Dozent, trägt aber keinen Dr. oder  Professoren Titel.

Vielen Dank für den Link. Ein sehr anschaulicher und lehrreicher Artikel. Es gibt ja immer wieder Neues. Wie könnte es auch anders sein.

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vor 36 Minuten schrieb AS-X:

Du bist schon lustig, erwartest das wir uns ein YouTube Video suchen und ansehen, um zu verstehen was du schreibst, bist aber nicht bereit den direkt verlinkten Artikel eines Fachmanns hier aus dem Thread selbst zu lesen und erwartest stattdessen, das es hier jemand für dich zusammenfasst. 

Es ist ja keiner gezwungen sich zu äussern. Die Meinung von mjh kenne ich, er hat den Artikel geschrieben. In youtube gibt es eine Suchfunktion, einfach Markus Wänger eingeben.😉.  Selbst das "Genie" Albert Einstein hat sich mit Werner Heisenberg über die Quantenverschränkung gestritten und am Ende nicht Recht gehabt☹. Aber egal, wenn das Thema so emotional ist, sollte man es abbrechen.

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@Michael F. Es gehört zu einer vernünftigen Diskussion schon dazu, dass man seine Fragen, Argumente und Belege so einbringt, dass alle sie direkt sehen und nachvollziehen können.

Videos lassen sich hier super einfach einbinden – einfach die Youtube-Webadresse posten, die Forensoftware übernimmt den Rest.

Eine ganze Reihe von sehr kompetenten Forumsmitgliedern hat sich ziemlich engagiert, um deine Fragestellung zu klären. Es wäre nett, wenn du das damit honorierst, dass du dich etwas bemühst…

Andreas

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vor 18 Stunden schrieb Michael F.:

Gibt es ein Beispiel für eine "gute"  HDR Aufnahme, ich habe noch keine gesehen.

Noch hierzu: Ich behaupte jetzt einfach mal, die gibt es reichlich (jedes Beispiel könnte natürlich mit einer gegenteiligen Behauptung in Abrede gestellt werden). 
Die guten HDR Aufnahmen zeichnen sich meiner Meinung nach dadurch aus, dass die Aufnahmetechnik überhaupt nicht auffällt und man sie daher auch nicht als „gute HDR“ Aufnahme wahrnimmt. 

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vor 12 Minuten schrieb AS-X:

Noch hierzu: Ich behaupte jetzt einfach mal, die gibt es reichlich (jedes Beispiel könnte natürlich mit einer gegenteiligen Behauptung in Abrede gestellt werden). 
Die guten HDR Aufnahmen zeichnen sich meiner Meinung nach dadurch aus, dass die Aufnahmetechnik überhaupt nicht auffällt und man sie daher auch nicht als „gute HDR“ Aufnahme wahrnimmt. 

Das stimmt wahrscheinlich,  mich hätte halt die Gegenüberstellung HDR zu "normaler"  Aufnahme interessiert. Ich selbst krieg' s offenbar nicht hin, finde die HDR immer "künstlicher". Über Geschmack aber lässt sich nicht streiten.😉

 

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vor 39 Minuten schrieb FXF Admin:

@Michael F. Es gehört zu einer vernünftigen Diskussion schon dazu, dass man seine Fragen, Argumente und Belege so einbringt, dass alle sie direkt sehen und nachvollziehen können.

Videos lassen sich hier super einfach einbinden – einfach die Youtube-Webadresse posten, die Forensoftware übernimmt den Rest.

Eine ganze Reihe von sehr kompetenten Forumsmitgliedern hat sich ziemlich engagiert, um deine Fragestellung zu klären. Es wäre nett, wenn du das damit honorierst, dass du dich etwas bemühst…

Andreas

O.k. ich gelobe Besserung☹

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vor einer Stunde schrieb FXF Admin:

@Michael F. Es gehört zu einer vernünftigen Diskussion schon dazu, dass man seine Fragen, Argumente und Belege so einbringt, dass alle sie direkt sehen und nachvollziehen können.

Videos lassen sich hier super einfach einbinden – einfach die Youtube-Webadresse posten, die Forensoftware übernimmt den Rest.

Eine ganze Reihe von sehr kompetenten Forumsmitgliedern hat sich ziemlich engagiert, um deine Fragestellung zu klären. Es wäre nett, wenn du das damit honorierst, dass du dich etwas bemühst…

Andreas

 

vor 3 Stunden schrieb AS-X:

Du bist schon lustig, erwartest das wir uns ein YouTube Video suchen und ansehen, um zu verstehen was du schreibst, bist aber nicht bereit den direkt verlinkten Artikel eines Fachmanns hier aus dem Thread selbst zu lesen und erwartest stattdessen, das es hier jemand für dich zusammenfasst. 

 

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Bei solchen Videos habe ich immer den Eindruck, dass mir jemand Lebenszeit stiehlt, denn was dort erklärt wird, kann man viel kürzer und bündiger erklären … (Und man sollte nicht „GPEG“ sagen, wenn man „JPEG“ meint.)

Wie dem auch sei: Im Video wird der Dynamikumfang regelmäßig mit dem Kontrastumfang durcheinander gebracht. Es gibt einen Kontrast der fotografierten Szene, der tatsächlich sehr groß (über 20 EV) werden kann, wenn Lichtquellen im Bild sind. Ausgabemedien können keine so großen Kontraste erzeugen; bei bedrucktem Papier sind es oft nur 5 EV. Das hat aber nichts mit dem Dynamikumfang eines Bildes zu tun, also dem Kontrastumfang, der darin noch differenziert wird.

Eine Kamera bewältigt einen bestimmten Dynamikumfang, der vom ISO-Wert und der Belichtung abhängt, und wenn dieser nicht für den Szenenkontrast ausreicht, kann man ihn durch die Verrechnung mehrerer unterschiedlich belichteter Aufnahmen praktisch beliebig vergrößern, bis es passt. Am Ende erhält man Helligkeitswerte, die in einer Raw-Datei meist zwischen 0 und 16383, in einem JPEG zwischen 0 und 255 und einem 16-Bit-TIFF zwischen 0 und 65535 liegen. Für den Dynamikumfang sind diese Zahlen aber ohne Belang, denn am Ende bekommen die dunkelsten erfassten Tonwerte idealerweise den Wert 0 und die hellsten den jeweils größten Wert, sei das nun 255, 16383 oder 65535. Druckt man das Bild oder zeigt es auf einem Bildschirm, dann wird der hellste Wert mit der in diesem Ausgabemedium größtmöglichen Helligkeit wiedergegeben, im Druck also beispielsweise mit der Helligkeit des weißen Papiers; der Wert 0 entsprechend mit der niedrigstmöglichen Helligkeit. Alle übrigen Tonwerte liegen irgendwo dazwischen. Wie man leicht sieht, bleiben dabei alle Tonwerte einschließlich der Extreme erhalten; der Kontrastumfang der Szene wird in den Kontrastumfang des Ausgabemediums abgebildet, ohne dass Tiefen oder Lichter beschnitten würden. Folglich gibt es hier keine Beschränkung des Dynamikumfangs.

Was dagegen beschränkt ist, ist erstens der Ausgabekontrast und zweitens die Tonwertauflösung. Das gedruckte HDR-Bild, das in extremen Fällen einen Kontrastumfang von vielleicht 25 EV in der Szene wiedergibt, hat selbst nur einen Kontrast von 5 EV – und das heißt, es wirkt flau, und das ist der Preis dafür, dass man den großen Dynamikumfang in die Ausgabe rettet. Man kann dem mit einer S-förmigen Gradationskurve entgegenwirken, die den Mittenkontrast anhebt und Tiefen wie Lichter komprimiert; damit wirkt das Bild knackiger, ohne dass Lichter oder Tiefen beschnitten würden. Da die Tonwertauflösung aber ebenfalls begrenzt ist, können die komprimierten Tiefen und Lichter möglicherweise nicht mehr differenziert werden; die Helligkeitsunterschiede sind dann zu subtil, als dass sie im Druck noch sichtbar würden. Dem kann man mit einem Tone-Mapping begegnen, also indem man Pixel, die etwas heller als die durchschnittliche Helligkeit im unmittelbaren Umfeld sind, weiter aufhellt, und gegenüber dem Umfeld dunklere Pixel weiter abdunkelt. Das funktioniert prinzipiell sehr gut und es erhält die Tonwertdifferenzierung im gesamten Tonwertbereich, also von den hellsten Lichtern bis zu den tiefsten Schatten, aber absolut gesehen verfälscht es die Tonwerte, weshalb man es damit nicht übertreiben darf. Aber das muss man ja auch nicht.

Übrigens haben schon die Maler des Barock sehr erfolgreich mit Tone-Mapping gearbeitet, indem sie die hellste Farbe auf ihrer Palette für die Lichtquelle ebenso wie für das hellste damit beleuchtete Objekt verwendet haben – was die Tonwerte absolut gesehen grob verfälscht, aber dennoch zu einem stimmigen Gesamteindruck führt.

bearbeitet von mjh
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vor 2 Stunden schrieb mjh:

Bei solchen Videos habe ich immer den Eindruck, dass mir jemand Lebenszeit stiehlt, denn was dort erklärt wird, kann man viel kürzer und bündiger erklären … (Und man sollte nicht „GPEG“ sagen, wenn man „JPEG“ meint.)

Wie dem auch sei: Im Video wird der Dynamikumfang regelmäßig mit dem Kontrastumfang durcheinander gebracht. Es gibt einen Kontrast der fotografierten Szene, der tatsächlich sehr groß (über 20 EV) werden kann, wenn Lichtquellen im Bild sind. Ausgabemedien können keine so großen Kontraste erzeugen; bei bedrucktem Papier sind es oft nur 5 EV. Das hat aber nichts mit dem Dynamikumfang eines Bildes zu tun, also dem Kontrastumfang, der darin noch differenziert wird.

Eine Kamera bewältigt einen bestimmten Dynamikumfang, der vom ISO-Wert und der Belichtung abhängt, und wenn dieser nicht für den Szenenkontrast ausreicht, kann man ihn durch die Verrechnung mehrerer unterschiedlich belichteter Aufnahmen praktisch beliebig vergrößern, bis es passt. Am Ende erhält man Helligkeitswerte, die in einer Raw-Datei meist zwischen 0 und 16383, in einem JPEG zwischen 0 und 255 und einem 16-Bit-TIFF zwischen 0 und 65535 liegen. Für den Dynamikumfang sind diese Zahlen aber ohne Belang, denn am Ende bekommen die dunkelsten erfassten Tonwerte idealerweise den Wert 0 und die hellsten den jeweils größten Wert, sei das nun 255, 16383 oder 65535. Druckt man das Bild oder zeigt es auf einem Bildschirm, dann wird der hellste Wert mit der in diesem Ausgabemedium größtmöglichen Helligkeit wiedergegeben, im Druck also beispielsweise mit der Helligkeit des weißen Papiers; der Wert 0 entsprechend mit der niedrigstmöglichen Helligkeit. Alle übrigen Tonwerte liegen irgendwo dazwischen. Wie man leicht sieht, bleiben dabei alle Tonwerte einschließlich der Extreme erhalten; der Kontrastumfang der Szene wird in den Kontrastumfang des Ausgabemediums abgebildet, ohne dass Tiefen oder Lichter beschnitten würden. Folglich gibt es hier keine Beschränkung des Dynamikumfangs.

Was dagegen beschränkt ist, ist erstens der Ausgabekontrast und zweitens die Tonwertauflösung. Das gedruckte HDR-Bild, das in extremen Fällen einen Kontrastumfang von vielleicht 25 EV in der Szene wiedergibt, hat selbst nur einen Kontrast von 5 EV – und das heißt, es wirkt flau, und das ist der Preis dafür, dass man den großen Dynamikumfang in die Ausgabe rettet. Man kann dem mit einer S-förmigen Gradationskurve entgegenwirken, die den Mittenkontrast anhebt und Tiefen wie Lichter komprimiert; damit wirkt das Bild knackiger, ohne dass Lichter oder Tiefen beschnitten würden. Da die Tonwertauflösung aber ebenfalls begrenzt ist, können die komprimierten Tiefen und Lichter möglicherweise nicht mehr differenziert werden; die Helligkeitsunterschiede sind dann zu subtil, als dass sie im Druck noch sichtbar würden. Dem kann man mit einem Tone-Mapping begegnen, also indem man Pixel, die etwas heller als die durchschnittliche Helligkeit im unmittelbaren Umfeld sind, weiter aufhellt, und gegenüber dem Umfeld dunklere Pixel weiter abdunkelt. Das funktioniert prinzipiell sehr gut und es erhält die Tonwertdifferenzierung im gesamten Tonwertbereich, also von den hellsten Lichtern bis zu den tiefsten Schatten, aber absolut gesehen verfälscht es die Tonwerte, weshalb man es damit nicht übertreiben darf. Aber das muss man ja auch nicht.

Übrigens haben schon die Maler des Barock sehr erfolgreich mit Tone-Mapping gearbeitet, indem sie die hellste Farbe auf ihrer Palette für die Lichtquelle ebenso wie für das hellste damit beleuchtete Objekt verwendet haben – was die Tonwerte absolut gesehen grob verfälscht, aber dennoch zu einem stimmigen Gesamteindruck führt.

Lieber mjh,

 

vielen Dank für die sehr ausführliche Darstellung. Hätte ich so nicht erwartet. 😊. Wer nun Recht hat, Einstein oder Heidelberg kann ich in diesem Fall nicht beurteilen. Ich sag es mal mit meinen Worten: den "Helligkeitsumfang" der Natur (Kontrast) kann weder das Auge,  weniger die Kamera erfassen und noch weniger ein Druck darstellen. Das ist doch mit den EV gemeint. Also muss doch in irgend einer Form eine Kompression erfolgen und somit habe ich mehr oder weniger eine unnatürliche  Veränderung die m.E.n. auch nicht durch HDR erreicht wird. Ob man es Helligkeitsumfang, Kontrastumfang oder Dyamikumfang nennt und gleichsetzt, so what.

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@Michael F., du meinst es sicher nicht böse, aber auch dieser Beitrag war – vielleicht unbeabsichtigt – nicht sehr respektvoll.

Wir reden hier über einen relativ komplexen Sachverhalt, von dem vor allem @mjh aber auch einige andere ziemlich viel Ahnung haben.

vor 2 Stunden schrieb Michael F.:

Wer nun Recht hat, Einstein oder Heidelberg kann ich in diesem Fall nicht beurteilen.

Dann glaube uns das mal: @mjh hat recht.

vor 2 Stunden schrieb Michael F.:

Ob man es Helligkeitsumfang, Kontrastumfang oder Dyamikumfang nennt und gleichsetzt, so what.

Nee, nicht „so what“. Wenn man Begriffe nicht richtig benutzt, kann man die Diskussion direkt lassen. Wenn man die Begriffe falsch benutzt, kannst du auch versuchen, einen Pudding an die Wand zu nageln. EV sind auch was anderes, eher die Einheit (Exposure Values, entspricht Blendenstufen).

vor 2 Stunden schrieb Michael F.:

Ich sag es mal mit meinen Worten: den "Helligkeitsumfang" der Natur (Kontrast) … und somit habe ich mehr oder weniger eine unnatürliche  Veränderung die m.E.n. auch nicht durch HDR erreicht wird.

Ja. Du hast immer eine Veränderung. Die Kamera kann in vielen Situation den Kontrastumfang der Natur nicht erfassen und Wiedergabemedien (Druck, Projektion, Bildschirm) kann tw. noch weniger.

Du wirst mit einem Bild an der Wand oder am Monitor nie den gleichen Eindruck haben, als wenn du im Wald durch die Bäume in die Sonne schaust.

Ob das Bildergebnis unnatürlich wirkt, hängt davon ab, wie der Kontrastumfang des Originals in den des Bildes abgebildet wird – die Hintergründe dazu hat @mjh erklärt – neben vielem anderen.

Wenn man das ungeschickt macht, entsteht der überzogene HDR Eindruck, wenn man das gut macht, wirkt es natürlich.

Wie sich das definiert – „es wirkt natürlich“ – ist eine Diskussion für sich. Da spielen viel Physiologie, Psychologie und unsere Konventionen rein.

Andreas

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vor 3 Stunden schrieb Michael F.:

Ich sag es mal mit meinen Worten: den "Helligkeitsumfang" der Natur (Kontrast) kann weder das Auge,  weniger die Kamera erfassen und noch weniger ein Druck darstellen. Das ist doch mit den EV gemeint. Also muss doch in irgend einer Form eine Kompression erfolgen und somit habe ich mehr oder weniger eine unnatürliche  Veränderung die m.E.n. auch nicht durch HDR erreicht wird.

Ja, kein Ausgabemedium erzeugt so kontrastreiche Bilder, wie es sie in der realen Szene geben kann. Das ist  aber zunächst einmal kein Nachteil, sondern durchaus erwünscht. Extrem hohe Kontraste  entstehen, wenn Lichtquellen im Bild sind, also beispielsweise die Sonne. Nun stelle Dir mal vor, Du hättest einen Bildschirm, der an einer Stelle ein tiefes Schwarz zeigt, und an einer anderen Stelle ein so grelles Licht, dass Du die Augen zukneifen musst, um nicht geblendet zu werden – und wenn Du sie nicht schließt, werden sie auf Dauer Schaden leiden. Und das geschieht immer, wenn Du ein Bild betrachtest, auf dem die Sonne zu sehen ist (und relativ hoch am Himmel steht). Das wäre kaum wünschenswert. Tatsächlich wollen wir ein Bild – auch ein kontrastreiches Bild – mit einem Blick erfassen können, und das setzt voraus, dass sich unsere Augen nicht ständig neu anpassen müssen. Ganz zu schweigen davon, dass die Anpassung kaum funktionieren würde, da ja immer alle Bildteile gleichzeitig im Bildfeld unserer Augen liegen. Das heißt, wir wünschen uns zwar kontrastreiche Bilder, und wir bevorzugen Monitore und Fernseher, die hohe Kontraste erzeugen können, aber sie sollen nicht so hoch wie draußen in der Realität sein. Ein gewisses Maß an Kompression ist schon deshalb nötig, damit wir Fotos betrachten können, ohne unsere Augen zu überanstrengen.

Die Kontraste, die im Druck erreicht werden, sind noch einmal deutlich geringer, aber erfahrungsgemäß ist das kein Hindernis. Bildbände wären unverkäuflich und niemand würde sich Drucke an die Wand hängen, wenn deren begrenzter Kontrast in der Praxis ein Problem wäre. Offenkundig ist das aber nicht so; die so erzielbaren Kontraste reichen normalerweise für eine effektvolle Präsentation von Fotos aus. (Als ich vor 20 Jahren noch Redakteur der Computerfoto war, haderte ich mit dem extra saugfähigen Papier, das wir damals verwendeten, weil es ein international angesagter Trend war und damals alle hippen Magazine dieses Papier nutzten; für Fotos eignete es sich leider nur sehr begrenzt. Wenn ich heutzutage dagegen in der DOCMA blättere, bin ich mit unseren Druckergebnissen ziemlich glücklich.)

bearbeitet von mjh
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Am 11.4.2022 um 14:25 schrieb Michael F.:

ist genau meine Meinung, HDR ist eher Gimmick!

Wenn man damit einen HDR Look erzielt, meistens ja. Man kann damit HDR aber auch dazu nutzen, in den Tiefen das Rauschen zu reduzieren. Also die reichlich belichteter Aufnahme hat in den dunklen Partien weniger Rauschen, weil mehr Licht eingefangen wurde. Senkt man im Ergebnis die Helligkeit der überbelichteten Aufnahme wieder ab, so dass die dunklen Töne wieder natürlich aussehen, sind diese rauschärmer. Macht aber alles nur Sinn wenn man mit RAW Aufnahmen arbeitet.

Peter

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