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Filmsimulation und Auto-WB - Widerspruch?


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Laberthread für jpg-Fans:

Wieso nutzen die Standard-Filmsimulationen und so viele „Rezepte“ eigentlich den Auto-Weißabgleich (wenn auch zum Teil mit rot-blau Verschiebungen u.ä.)? Ein analoger Film war doch auch in seiner Reaktion auf die Farben bzw das Licht festgelegt, sofern man nicht eine individuelle Handentwicklung betrieb. Zumindest beim Diafilm. Bei Abzügen vom Negativ erfolgte ein automatischer Weißabgleich?

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vor 1 Stunde schrieb Anton von der Gathe:

Ein analoger Film war doch auch in seiner Reaktion auf die Farben bzw das Licht festgelegt, sofern man nicht eine individuelle Handentwicklung betrieb. Zumindest beim Diafilm. Bei Abzügen vom Negativ erfolgte ein automatischer Weißabgleich?

Als Großlaborkunde war man seinerzeit tatsächlich gekniffen wenn man Farbnegativfilm verwendet hat. Zumindest wenn man Bilder aufgenommen hatte die von der durchschnittlichen Farbwiedergabe abwichen. Der Umkehrfilm war da ehrlicher. 
Allerdings konnte man schon damals die WB in Grenzen beeinflussen, dafür gab es Korrekturfilter. 

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vor 2 Stunden schrieb Anton von der Gathe:

Wieso nutzen die Standard-Filmsimulationen und so viele „Rezepte“ eigentlich den Auto-Weißabgleich [...]? Ein analoger Film war doch auch in seiner Reaktion auf die Farben bzw das Licht festgelegt

Na ja, warum sollte man sich die Möglichkeiten des Fortschritts nicht zunutze machen?

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Filmsimulationen nennt Fuji zwar so, weil die Inspiration meist eine reale Filmemulsion war, aber im Grunde sind es Farblooks, die in keinem besonderen Zusammenhang mit dem Weißabgleich stehen. Wenn man die Weißabgleichseinstellungen für eigene „Filmsimulationen“ zweckentfremdet, ist es sinnvoll, das auf Basis des automatischen Weißabgleichs zu tun, damit der Weißabgleich wenigstens ansatzweise noch seine eigentliche Aufgabe erfüllen kann. Sonst hat man das Problem, dass man zwar den gewünschten Look bekommt, aber nur bei einer Art von Licht.

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Gerade eben schrieb micaelo:

Und beim Dia-Film auch die Wahl zwischen Tageslicht- und Kunstlichtfilm.

Nicht nur beim Diafilm. Auch CN wurde mit Emulsionen für Kunstlicht angeboten. Der Korrekturfilter schluckte halt auch ordentlich Licht. 

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vor 22 Stunden schrieb micaelo:

Und beim Dia-Film auch die Wahl zwischen Tageslicht- und Kunstlichtfilm.

Genau. Also wurde der passende Film zum Licht gewählt. Und nicht eine Filmsimulation für jedes Licht.

Bitte nicht falsch verstehen, ich mag die Simulationen ja und spiele eher des Teufels Anwalt.

Drei bis vier Szenarien sehe ich da:

  1. Für ein gegebenes Motiv suche ich den passendsten Film
  2. Für eine Serie (im engen Sinn aber vor allem beim Fotografieren bzw. Präsentieren eines Events, einer Reise.
    Hier stört mich oft der unterschiedliche Weißabgleich und damit "Look" verschiedener Fotos
  3. Als Herausforderung mit einem vorgegebenen Film(sim) eine Weile / einen Tag zu fotografieren.
    Hier frage ich mich: Warum darf sich der Weißabgleich anpassen, nicht aber die Gradationskurve. Wenn die nicht passt, stört mich das viel mehr als ein warmer Eindruck durch Kunstlicht oder die Goldene Stunde. In der Folge nutze ich zwar eine Filmsim, bin aber stets an den Glanzlichtern/Schatten "am schrauben" .  Und zwar möglichst vor der Aufnahme - es soll ja OOC passen. Leicht ist das nicht. Da kann ich auch RAW fotografieren und in Ruhe anpassen. 
  4. Als Grundlage für einen "Markenzeichen"-Look

Alles in Allem entzaubert das ein wenig das Filmsimulations-Narrativ und erst recht den "Rezepte-Hype"  und der Unterschied zum schnöden Nachbearbeitungs-Filter ist nicht so groß, wie suggeriert.  

 

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Ich verstehe nicht recht, was Dich umtreibt und was Du eigentlich willst …

Es gibt Fujis Filmsimulationen, die tiefgreifend in die Farb- und Kontrastwiedergabe eingreifen – mit Instrumenten, die dem Fotografen ansonsten nicht zur Verfügung stehen.

Daneben gibt es selbstgebaute „Filmsimulationen“, die mit Bordmitteln des Kameramenüs etwas Ähnliches zu erreichen versuchen. Dabei muss man Einstellungen wie die des Weißabgleichs auch mal zweckentfremden, weil es die einzige Möglichkeit ist, die Farbcharakteristik zu verändern. Farbverschiebungen des automatischen Weißabgleichs sind ein geeignetes Mittel, dies zu erreichen, ohne dass der Weißabgleich seine eigentliche Funktion komplett verliert.

Mit eigenen LUTs ließe sich der gewünschte Effekt gezielter und mit weitergehenden Möglichkeiten erreichen, aber dieses Instrument haben wir nicht; das hat nur Fuji.

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  • 3 weeks later...

Wenn ich mal schnelle jpgs brauche, schiesse ich immer RAW mit.

Aber wenn ich das mache, nutze ich zu 90% Classic Chrome mit festeingestelltem Kalvinwert (so richtig schön daneben 😈 ) - brauche ich das Motiv in "sauber" habe ich ja das RAF.

Also im Sinne dieser Fragestellung - ich nutze kein AWB, wenn ich die Simulation bemühe.

 

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Am 22.12.2021 um 07:41 schrieb mjh:

Farbverschiebungen des automatischen Weißabgleichs sind ein geeignetes Mittel, dies zu erreichen, ohne dass der Weißabgleich seine eigentliche Funktion komplett verliert.

So nutze ich das auch. Mir gefällt es nämlich besser, wenn der AWB noch etwas nachregeln kann. Fest eingestellt habe ich den Weißabgleich nur manchmal, wenn die Lichtsituation nicht wechselnd ist, und wenn sie außerdem so beschaffen ist, dass sie den AWB in die Irre führt.

Nach meinem Eindruck liegt man mit einer pauschalen Festlegung auf einen WA (z.B. "Tageslicht"), doch gelegentlich arg daneben. Eigentlich müsste das ja dem Ergebnis eines analogen Tageslichfilms entsprechen, tut es nach meinem Eindruck aber öfter mal gar nicht. Mir scheint, als wäre der alte Diafilm da irgendwie gutmütiger gewesen als ein fest einstellter WA. Kann das sein, habt ihr auch den Eindruck, oder täuscht mich da so sehr die Erinnerung?

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vor einer Stunde schrieb Leicanik:

Nach meinem Eindruck liegt man mit einer pauschalen Festlegung auf einen WA (z.B. "Tageslicht"), doch gelegentlich arg daneben. Eigentlich müsste das ja dem Ergebnis eines analogen Tageslichfilms entsprechen, tut es nach meinem Eindruck aber öfter mal gar nicht. Mir scheint, als wäre der alte Diafilm da irgendwie gutmütiger gewesen als ein fest einstellter WA. Kann das sein, habt ihr auch den Eindruck, oder täuscht mich da so sehr die Erinnerung?

Ich kann das so nicht bestätigen, aber for what it’s worth: Canon zumindest macht kein Geheimnis daraus, dass ihre festen Weißabgleichseinstellungen keine Festlegung auf eine bestimmte Farbtemperatur bedeuten. Auch bei diesen Einstellungen erfolgt der Weißabgleich immer noch automatisch, nur beschränkt auf einen engeren Bereich von Farbtemperaturen, so dass er nur wenig variiert. (Auch der vollautomatische Weißabgleich ist auf einen – allerdings größeren – Bereich von Farbtemperaturen beschränkt, so dass Glühlampenlicht nicht völlig neutralisiert wird.) Ob Fuji das ähnlich handhabt, weiß ich nicht; das sind so die Bereiche, über die die Kamerahersteller generell nicht gerne offen reden.

bearbeitet von mjh
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  • 4 weeks later...
Am 10.1.2022 um 12:35 schrieb Leicanik:

So nutze ich das auch. Mir gefällt es nämlich besser, wenn der AWB noch etwas nachregeln kann. Fest eingestellt habe ich den Weißabgleich nur manchmal, wenn die Lichtsituation nicht wechselnd ist, und wenn sie außerdem so beschaffen ist, dass sie den AWB in die Irre führt.

Nach meinem Eindruck liegt man mit einer pauschalen Festlegung auf einen WA (z.B. "Tageslicht"), doch gelegentlich arg daneben. Eigentlich müsste das ja dem Ergebnis eines analogen Tageslichtfilms entsprechen, tut es nach meinem Eindruck aber öfter mal gar nicht. Mir scheint, als wäre der alte Diafilm da irgendwie gutmütiger gewesen als ein fest eingestellter WA. Kann das sein, habt ihr auch den Eindruck, oder täuscht mich da so sehr die Erinnerung?

Ich kann das schon so bestätigen. Genauso ist es bei z. B. meiner X Pro 3 auch. Sobald nämlich Sonnenlicht ins Spiel kommt ist sowohl der automatische Weißabgleich als auch die  Einstellungen Tageslicht oder  bewölkt oft daneben.  Sobald der Himmel bedeckt ist, sind die Einstellungen in Ordnung für eine natürlich Wiedergabe. Ich  gehe deshalb immer über die Kelvin Einstellungen und vergleiche dann im optischen Sucher ob es passt. Ich hatte das Problem bereits an anderer Stelle thematisiert,  die Experten waren da allerdings der Meinung dass ich die  Parameter nicht richtig einstellen kann, wie auch immer.

 

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AUTO-WB da sehe ich das Problem oder auch nicht ( welche Filmsimulation Einstellung ) Übung macht den Meister aber auch eine persönliche Einstellung Geschmacksache welche Kontraste Farben da ist mann immer im Vorteil in Raw+Jpeg zu Fotografieren dann Nachbearbeiteten frage ist dann noch : Mit welchen Bildbearbeitung Programm wird RAW Fuji verarbeitet ?.

Für mich persönlich extrem Wichtig das ich die Kamera immer Maximale Qualität und auch RAW Einstellung hat denn Rest kann man dann immer noch ändern, aus den Grund ( jpg-Fans) ?? NEIN,NEIN,NEIN lieber nicht.

 

 

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  • 3 weeks later...

Natürlich gab/gibt es beim analogen Farbfilm nur feste Lichttemperaturen. Aber: dafür nutzten Fotograf:innen dann Farbkorrekturfilter um selbstverständlich immer wieder eine realistische Farbszenerie hinzubekommen (es sei denn, sie wollten absichtlich einen Bildeindruck ändern, wozu es dann u.a. auch wieder entsprechende Filter gab). Insofern spricht jetzt überhaupt nichts dagegen, statt es über ein Arsenal an Korrekturfiltern über die WB zu regeln ...

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Ich persönlich bevorzuge Einstellung ( Eterna/Kino ) und als Software immer noch Capture One.

Kann mich nicht beklagen Auto WB von meiner X-T4 die hat 3 Möglichkeiten  ( WB Auto, Auto Umgebung, Priorität-Weiss ) eigentlich schon extrem Gut.

Bin extrem gespant was die neue Fuji X-H2 bring wahrscheinlich auch im Bezug Auto WB wieder Verbesserungen.

 

 

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Ich glaube das moderne Problem ist, dass digitale Software meistens von einem neutralen Weißpunkt ausgeht, um etwa Sättigung und Tonkurven korrekt zu berechnen. Mit einem allzu verdrehten Weißabgleich handelt man sich daher oft ungewollte weitere Probleme beim Bearbeiten ins Haus.

Wenn wir "Sättigung" denken wollen wir oft die Farbigkeit der fotografierten Objekte verstärken. Ein grüner Apfel in zu gelbem Licht wird durch Sättigung aber nicht grüner, sondern gelber. Es ist daher zum Beispiel oft nützlich, einen neutralen Weißabgleich als Startpunkt zu wählen, und dann nachträglich ein gefärbtes Color Grading hinzuzufügen, anstatt die Farbverschiebung direkt im Weißabgleich einzustellen. 

Das war früher beim Film nicht so, denn da war ja die "Bearbeitung" (also Chemie) immer direkt im Film eingebaut und entsprechend abgestimmt. 

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