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Wozu scharfe Objektive wenn es Software gibt?


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vor 21 Minuten schrieb Jörn Lu:

Die nun hier stattfindende Diskussion erinnert mich an die damalige und es wird meiner Meinung nach genauso kommen wie damals: in einigen Jahre oder früher wird das nachträgliche schärfen, hoch- / runterskalieren oder das erweitern oder verringern von Schärfentiefe und gleichzeitiger Bokehveränderung ganz normal sein.

So wird's kommen ...

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vor 18 Minuten schrieb Jörn Lu:

Heute wird allgemein die digitale Fotografie und deren Nachbearbeitung als ganz legitim angesehen. (Nach langer abwehrender Phase auch von mir.)

Die Frage (und Trennline) ist imho wer ist HerrIn des Prozesses? Mir ging das "versteinerte" Fotografenherz mit meiner T1 auf und mit geilen -optisch korrigierten- Linsen hat sich das noch gesteigert. Die Kamera "sieht" besser als ich mit meinem schwächelnden Augen. Die unpassende Ente etc.  per Software "wegstempeln" ... warum nicht? Die würde ich ja auch nicht malen, wenn sie mein Bild vom See "stören" würde. Mal das verwackelte bzw. unpassend fokussierte (shice automatic ;) ) Bild retten? Find ich auch ok, obwohl persönlich ... ist mir aktuell allerdings keine 80,00 wert.

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Am 15.4.2022 um 20:29 schrieb Jörn Lu:

Vor einigen Jahren, während der Übergangsphase von der analogen zur digitalen Fotografie, gab es Diskussionen, ob denn durch die digitale Nachbearbeitung am Computer überhaupt noch von Fotografie gesprochen werden kann. Man kam zu zwei Ergebnissen: ja, nein.

Das resultierte aber aus einem grundlegenden Irrtum bzw. falschen Verständnis von digitaler Nachbearbeitung. "Photoshop" als Synonym für Bildbearbeitungs-Software allgemein, wurde von Puristen als Teufelswerk betrachtet und EBV als Betrug. Wer schon immer selbst entwickelt hat und die EBV als das gesehen hat, was sie ist, nämlich die Transformation der analogen Duka-Arbeit ins digitale Zeitalter, der hatte keine Zweifel, dass es sich immer noch um Fotografie handelt. Ich selbst habe mich jedenfalls gefreut, meine Bilder endlich bei Tageslicht und ohne Chemiedämpfe entwickeln und bearbeiten zu können. Und mit Ausnahme des Nachschärfens hat man doch so ziemlich alles, was Photoshop, LR & Co an Möglichkeiten bieten, in der Dunkelkammer schon immer gemacht. Nur eben mit anderen Mitteln.

Das  ist doch etwas anderes, als optische Eigenschaften des Equipments hinein (oder heraus) zu rechnen.

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vor 28 Minuten schrieb DeLuX:

"Photoshop" als Synonym für Bildbearbeitungs-Software allgemein, wurde von Puristen als Teufelswerk betrachtet und EBV als Betrug.

gephotoshopped ;) . Obwohl z.B. schon Stalin unliebsam gewordene Personen nachträglich hat wegretuschieren lassen. Analoge Fotomontagen gab es in der Fotografie auch schon seit Annomuff.

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vor 56 Minuten schrieb DeLuX:

Und mit Ausnahme des Nachschärfens hat man doch so ziemlich alles, was Photoshop, LR & Co an Möglichkeiten bieten, in der Dunkelkammer schon immer gemacht. Nur eben mit anderen Mitteln.

„Unscharf maskieren“ heißt so, weil man in der Dunkelkammer ein Negativ beim Vergrößern mit einer unscharfen, positiven Maske nachgeschärft hat. Auch das Nachschärfen bildet also keine Ausnahme, sondern hat seinen Ursprung in der analogen Dunkelkammer.

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vor 2 Stunden schrieb mjh:

„Unscharf maskieren“ heißt so, weil man in der Dunkelkammer ein Negativ beim Vergrößern mit einer unscharfen, positiven Maske nachgeschärft hat. Auch das Nachschärfen bildet also keine Ausnahme, sondern hat seinen Ursprung in der analogen Dunkelkammer.

Da hast du natürlich recht, das hatte ich gar nicht mehr auf dem Schirm. Vielleicht, weil ich es selbst nie gemacht habe.

bearbeitet von DeLuX
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  • 2 weeks later...

Bereits Ansel Adams hat sich wesentlich länger mit der Nachbearbeitung/dem Post-Processing seiner Bilder beschäftigt, als mit dem Suchen & Schiessen des eigentlichen Motivs. Ich habe die ganze Diskussion nie so richtig verstanden; für mich ist das ganz einfach: wenn es dem Bild dient, kann es nicht falsch sein. Das Auswechseln des Himmels und ähnliches (wie das Wegstempeln von störenden Elementen / Personen) ist in meiner Welt etwas ganz anderes: Retouche.    

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vor 37 Minuten schrieb grimm:

Bereits Ansel Adams hat sich wesentlich länger mit der Nachbearbeitung/dem Post-Processing seiner Bilder beschäftigt, als mit dem Suchen & Schiessen des eigentlichen Motivs. Ich habe die ganze Diskussion nie so richtig verstanden; für mich ist das ganz einfach: wenn es dem Bild dient, kann es nicht falsch sein. Das Auswechseln des Himmels und ähnliches (wie das Wegstempeln von störenden Elementen / Personen) ist in meiner Welt etwas ganz anderes: Retouche.    

Da irrst du aber gewaltig. Adams, Weston & Co. haben ihre Bilder ordentlich retuschiert. Beide würden Photoshop lieben, würden sie heute leben. Isch schwör...

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vor 47 Minuten schrieb Parallaxe:

Adams, Weston & Co. haben ihre Bilder ordentlich retuschiert. Beide würden Photoshop lieben, würden sie heute leben. Isch schwör...

Dazu würde mich eine Quelle sehr interessieren. Hab' auf die Schnelle (zu Adams) nichts dazu gefunden.

 

 

bearbeitet von Leicanik
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Am 15.4.2022 um 01:10 schrieb Tommy43:

Erleben wir gerade den Sieg der KI über das optische Handwerk?

Noch nicht. aber irgendwann zieht die KI ( wenn sie nicht schon da ist ) eh In die Kamera mit ein und dann bricht ein neues Zeitalter an.

Bis dahin gibt es immer noch Leute die ohne Nachbearbeitung bzw Computer Fotos machen. So wie ich  ;)

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vor 24 Minuten schrieb Leicanik:

Dazu würde mich eine Quelle sehr interessieren. Hab' auf die Schnelle (zu Adams) nichts dazu gefunden.

Oh, da gibts ne ganze Menge. Hier mal etwas auf die Schnelle, da wurden z.B. Wolken... schwuppdiwupp... entfernt:

 

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vor 3 Stunden schrieb Parallaxe:

Da irrst du aber gewaltig. Adams, Weston & Co. haben ihre Bilder ordentlich retuschiert. Beide würden Photoshop lieben, würden sie heute leben. Isch schwör...

... aber sowas von ... 

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Das war wohl missverständlich, ich wollte nicht behaupten, Adams hätte keine Retusche vorgenommen, mir ging es lediglich um die Bedeutung der Arbeit in seiner Dunkelkammer als Analogie zu (unserer) Arbeit in der Digitalen Dunkelkammer - es gibt ja Puristen, die selbst die RAW-Entwicklung für Trickbetrug halten und denken, dass Abwedeln und NachbelichtenTeufelswerk der Moderne sind... ...

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  • 5 weeks later...

Topaz AI, Sharpen als auch Gigapixel sind sehr beeindruckende Programme. Programme die bei falscher Anwendung auch eher verschlimmbessern. Eine gute Optik ist im Grunde genommen durch nichts zu ersetzen. Es ist aber immer auch eine Frage an den eigenen Anspruch. Man darf auch nicht vergessen, das die AI nicht immer auf den Punkt funktioniert. Wenn auf einer Entfernungsebene liegende Motivelemente unterschiedlich stark von der AI „zurückgeschärft“ werden, dann kann dies schon komisch ausschauen.

übrigens gibt es den Extremfall von „schlechter“ Optik mit AI schon im Dauereinsatz und es beschweren sich sehr wenige Betrachter über die Ergebnisse. Die Digitalknipse im iPhone Pro ist so ein Beispiel.

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vor 8 Stunden schrieb oli_lu:

übrigens gibt es den Extremfall von „schlechter“ Optik mit AI schon im Dauereinsatz und es beschweren sich sehr wenige Betrachter über die Ergebnisse. Die Digitalknipse im iPhone Pro ist so ein Beispiel.

Nicht zu vergessen: In unseren Köpfen ist die Kombination von zwei schlechten Optiken und natürlicher Intelligenz schon viel länger im Dauereinsatz. Und wenn das mal nicht klappt, wird nicht gemeckert, sondern man geht zum Augenarzt.

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Naive Frage: warum kauft sich ein Mensch, der mit Begeisterung fotografiert, überhaupt eine "schlechte Optik"?

Ich habe von Anfang an eingetrichtert bekommen, dass ein gutes Objektiv tausendmal wichtiger ist, als ein teurer Body, im Zweifelsfall, wenn Geld fehlte, wurde immer zu dem teuren Objektiv geraten, den Body tauscht man ohnehin immer wieder aus, das Objektiv bleibt und veraltet in dem Sinne nie. Das sieht man an teilweise uralten Objektiven bei Leica, die sind heute noch klasse. Logisch, die Weisheit traf bei der analogen Epoche noch mehr zu, da war der Body eher Objektivträger, nun da wir Sensoren verbaut haben, spielen diese natürlich eine bedeutende Rolle. 

Bilder bearbeite ich grundsätzlich nur, wenn sie von hause aus scharf sind, alles andere wandert in die Tonne. Man hat schließlich die Möglichkeit direkt nach einer Aufnahme die Schärfe mit der Lupe zu kontrollieren. Reicht die nicht: Tonne!

Es ist einfach vergebene Mühe, an einem schlechten Bild herumzudoktern, das ist wie mit uns Menschen, wenn wir älter werden, je mehr Schminke, um so schlimmer wird es nur.

bearbeitet von rednosepit
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vor 30 Minuten schrieb rednosepit:

Naive Frage: warum kauft sich ein Mensch, der mit Begeisterung fotografiert, überhaupt eine "schlechte Optik"?

Nur mal so als Beispiel, welche Überlegungen einen Hersteller motivieren könnten, teilweise auf Softwarekorrekturen zu setzen, hier ein Beitrag von mir zum Thema, wie Fuji es schaffen könnte, das vorangekündigte 8-mm-Ultraweitwinkel leicht und kompakt zu bauen:

Wohlgemerkt: Das ist rein spekulativ; ob Fuji in diesem Fall so vorgehen will, weiß ich nicht.

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vor 12 Minuten schrieb rednosepit:

Naive Frage: warum kauft sich ein Mensch, der mit Begeisterung fotografiert, überhaupt eine "schlechte Optik"?

Ich habe von Anfang an eingetrichtert bekommen, dass ein gutes Objektiv tausendmal wichtiger ist, als ein teurer Body, im Zweifelsfall, wenn Geld fehlte, wurde immer zu dem teuren Objektiv geraten, den Body tauscht man ohnehin immer wieder aus, das Objektiv bleibt und veraltet in dem Sinne nie. Das sieht man an teilweise uralten Objektiven bei Leica, die sind heute noch klasse. Logisch, die Weisheit traf bei der analogen Epoche noch mehr zu, da war der Body eher Objektivträger, nun da wir Sensoren verbaut haben, spielen diese natürlich eine bedeutende Rolle. 

Bilder bearbeite ich grundsätzlich nur, wenn sie von hause aus scharf sind, alles andere wandert in die Tonne. Man hat schließlich die Möglichkeit direkt nach einer Aufnahme die Schärfe mit der Lupe zu kontrollieren. Reicht die nicht: Tonne!

Es ist einfach vergebene Mühe, an einem schlechten Bild herumzudoktern, das ist wie mit uns Menschen, wenn wir älter werden, je mehr Schminke, um so schlimmer wird es nur.

Stimmt im Prinzip alles. Allerdings ist mitunter auch die mögliche Rettung mancher Bilder möglich, bei denen man vielleicht keine Alternative hat. 
Ich hatte ein Bild welches eigentlich in die Tonne gehörte (besonders da es noch gelungene Aufnahmen gleicher Art gab) versuchsweise mit Topaz Sharpen AI bearbeitet. Es war ein Bild von einer Sängerin die sich schnell bewegt und meine Verschlusszeit passte nicht. Also eigentlich ein scharfes Kernbild mit verwischter Sängerin. Die Software rekonstruierte das Motiv so gut, dass die „Rettung“ überhaupt nicht aufgefallen ist. Das klappt vermutlich nicht immer, ist aber für wichtige Motive eine echte Option. 

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