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Must-Have-Camera


stmst2011

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Seit ein paar Tagen kreist der Begriff "Must-Have-Camera" in meinem Kopf. Ich kann diese Wortschöpfung einfach nicht verdrängen, sie taucht immer wieder auf: Must-Have-Camera....

Irgendwie empfinde ich diese Wortschöpfung als linguistisches Problem. Nicht , dass ich das vornehmlich bei älteren Herren immer wiederkehrende Lied gegen die Anglizismen singen möchte. Nein, mich provoziert das "Must-Have". Niemand muß "Must- Have" ! Und schon lange nicht eine "Must-Have-Camera".

Obwohl der Begriff ziemlich eindeutig ist, oder gerade weil er so eindeutig ist, verschleiert er sein Ziel: es gibt "ernsthafte" Fotografen und weniger ernsthafte Fotografen. Und wer möchte schon zu den weniger ernsthaften Fotografen gehören? Und dann noch mit einer "Habbe-Wolle-Kamera" unterwegs sein? Also bleibt nichts anderes übrig: eine Must-Have-Camera" muß her.

Vielleicht messe ich der Wortschöpfung aber auch eine zu große Bedeutung ein, sollte das alles als ernsthafter Amateurknipser nicht ernst nehmen. 

Deswegen ein kleines Wortgeplänkel:

Traum-Kamera

Hammer-Kamera

Nice-To-Have-Kamera

Must-Have-Kamera

Jetzt mal das Wort "Kamera" durch Mann/Frau ersetzen....die Verbindung des jeweiligen Wortpaares mit "Romantiker/in", "Jung-Spund/in"," Geniesser/in" und "Draufgänger/in" ist leicht nachzuvollziehen. Alles wird gut.

Einen schönen Hitzesonntag in der abgekühlten Wohnung wünscht Euch

Gustav😉

 

 

bearbeitet von stmst2011
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vor 3 Stunden schrieb stmst2011:

Obwohl der Begriff ziemlich eindeutig ist, oder gerade weil er so eindeutig ist, [...]

"Must have" ist weder als im Deutschen verwendeter Anglizismus noch auch nur im Englischen selbst eindeutig, sondern bezeichnet das, was man in einem gegebenen Kontext für unverzichtbar hält. Und damit ist auch schon alles gesagt: es kommt auf den Kontext an und auf die subjektive Einschätzung.

Beispiel: Für einen ernsthaften und gut betuchten Kamerasammler mag ein Exemplar der Ur-Leica ein Must Have für seine Sammlung sein. Für einen anderen, ebenso ernsthaften und ebenso gut betuchten Kamerasammler aber nicht, weil der vielleicht die Ur-Leica gar nicht als Kamera sieht sondern als das, was sie von der Intention her zunächst nur war, nämlich eine Vorrichtung, um auf einem kurzen Stück Kinofilm Belichtungsproben machen zu können.

Wenn von einer Must-Have-Kamera die Rede ist, dann ist das immer die Kamera, die jemand aus irgendeinem Grund (sei es für eine bestimmte Anwendung, sei es für's Ego, oder einfach nur so) für unverzichtbar hält. Das muss also niemanden sonst kümmern.

Und bei der derzeitigen Hitze sollte man potentiell schweißtreibende Überlegungen ohnehin meiden. 😉

bearbeitet von micaelo
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Micaelo, Ich danke Dir. Jetzt geht es mir besser.Ich habe Ricos Ausführungen noch einmal unter die Lupe genommen und denke, da einer verengten Interpretation des für mich nach wie vor schrecklichen Begriffs "Must-Have-Camera" erlegen zu sein. 

Gustav

bearbeitet von stmst2011
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vor 2 Stunden schrieb stmst2011:

Micaelo, Ich danke Dir. Jetzt geht es mir besser.Ich habe Ricos Ausführungen noch einmal unter die Lupe genommen und denke, da einer verengten Interpretation des für mich nach wie vor schrecklichen Begriffs "Must-Have-Camera" erlegen zu sein. 

Hm, jetzt musste ich doch mal schnell recherchieren, was der Anlass Deiner Überlegungen war ("Ricos Ausführungen"). Ich denke, da ist gleich zu Anfang etwas entgleist, denn @Rico Pfirstinger schrieb ja zunächst über Nico-to-have-Motive, also solche, die man gerne mitnimmt, aber wenn die Bilder dann nicht ganz so toll ausfallen, wie man es sich gewünscht hätte, wär's auch kein Beinbruch, und dass man solche Motive inzwischen auch ziemlich gut mit einem Smartphone bewältigen könne (sicher richtig). Und da das so sei, müssten die Hersteller "richtiger" Kameras sich auf den Bereich Must-have konzentrieren. In der Fortführung des Gedankens müssten Must-have ja nun die Motive sein, bei denen nichts schiefgehen darf. Aber da er sagt, die Hersteller müssten's richten, sind ab da wohl nicht Must-have-Motive, sondern Must-have-Kameras gemeint. Das seien dann solche, die den Fotografen in jeder Hinsicht unterstützen, und bei denen der Fotograf nicht "gegen die Kamera arbeiten" muss.

Ein etwas verwegener Gedankensprung - aber ok, wie auch immer: Must-have und Nice-to-have sind keine absoluten Kriterien und nur im spezifischen Einzelfall objektivierbar, und obendrein wahrscheinlich auch immer nur temporär (solange, bis die nächste Must-have-Sau durch's Dorf getrieben wird 😉).

"Must-have" ist tatsächlich ein schrecklicher Begriff, weil er so interpretationsoffen und manipulativ ist. Ich wage mir gar nicht vorzustellen, was alles Must-have wird, wenn sich erst die Marketing-Abteilungen dieser Begrifflichkeit annehmen.

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