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Es startete mit der Idee für einen Kurzurlaub eine Leica M10 Monochrom zu leihen. Ich war allerdings bei meiner Internetsuche nicht erfolgreich. Zufällig stieß ich dabei auf das Angebot eine Fuji GFX 100s mit 32-64mm für 50 Euro pro Tag zu mieten.

Als Besitzer einer GFX 50s war ich schon immer neugierig auf die 100s und habe diese in Bonn gemietet. Es war sehr unkompliziert und nach 15 Minuten verliess ich den Laden mit einem Koffer mit Kamera, Objektiv, einem Akku und dem Ladegerät. Von Montag mittag bis Freitag Mittag schlug die Miete inkl. Versicherung mit 156€ zu Buche.

Objektive

Zur GFX habe ich selbst schon ein 32-64mm, ein 1,7/80mm und das 2.0/110mm, zudem ein bisher selten genutztes 3,5/50mm. Zusätzlich zu diesen Fuji Objektiven nutze ich gerne ein Samyang 3,5/24mm TS, ein Samyang 1,4/35mm (fast nur bei Offenblende), ein Pentax 6x7 4.0/55mm am Tilt Shift Adapter, ein Nikon AIS 2.8/300mm und von Zeiss/Contax ein 2,8/180mm, ein 4,5-5.6/100-300mm und sehr selten das 2,8/100mm Makro.

Bildqualität

Ich bin total hin und weg, diese Kamera kann mehr als ich brauche. Das Reinzoomen, vor allem mit den Fuji Linsen ist ein Traum. Mit meinen adaptierten Linsen ist es ein wenig anders. Das Samyang Shift schlägt sich ungeschiftet immer noch gut bei Blende 8-11 aber beim Schiften ist schon ein deutlicher Qualitätsverlust sichtbar, mit dem Pentax 55mm ist es das gleiche. Eigentlich zeigen alle adaptierten Linsen einen größeren Unterschied in der Schärfe zu den Fuji Linsen als bei der 50s. Zum Adaptieren ist der Sensor der 50s, wohl aufgrund der größeren Pixel, eindeutig besser geeignet.

Autofokus

Ich nutze fast immer AF-S und habe auch nicht mehr getestet. Die 100s ist deutlich schneller als die 50s aber halt doch nicht so schnell dass ich ganz vergesse mit einer Mittelformatkamera zu arbeiten. Das hängt aber sehr vom Objektiv ab, vor allem das 1.7/80mm bremst diese Kamera ganz schön aus. Im Alltag ist sie sehr gut zu nutzen und ich habe nichts vermisst. In einem verdunkelten Zimmer , nur vom Beamer beleuchtet, Iso 12800, 1/25s, 1,7 hatte der AF keine Probleme bei einem unbewegten Motiv.

Bedienung

Mit der Kamera am Auge vermisse ich nicht viel. Da ich hauptsächlich Zeitautomatik nutze kann ich auf dem vorderen Rad die ISO verstellen und hinten die Belichtungskorrektur. Gefällt mir und ist ok. Nur Tasten hätte ich mir mehr gewünscht, vor allem an besseren Stellen, die 2 Tasten neben dem oberen Display sehen gut aus sind aber mit Kamera am Auge sehr weit weg für den Zeigefinger und schwer zu finden. Hier hätte ich mir mehr Tasten in Auslösernahe gewünscht. Was ich toll finde ist die Position des AF-Modus Schalters der sehr bequem mit dem Daumen erreicht werden kann, auch mit der Kamera am Auge.

Die Kamera ist sehr kompakt für Ihr Format und mit dem 3,5/50mm eine schöne Kamera die nicht aufträgt. Mit diesem Gehäuse macht das 50mm richtig Sinn, an der schwereren 50s ist es ein bisschen unausgewogen.

Die Bedieung mit PASM-Rad ist neu für mich bei einer Fuji. Dazu wurde ja in letzter Zeit viel geschrieben und ich bin kein Freund der PASM Bedienung. Wenn man aber diesen Weg geht sollte man es auch konsequent tun. Nikon zum Beispiel gibt mir die Möglichkeit die Spotmessung auf eine Taste zu legen, die Kamera misst Spot so lange die Taste gedrückt ist – ging nicht bei Fuji, da war ja ein Schalter, jetzt ist der Schalter weg und es geht immer noch nicht (zumindest habe ich es nicht gefunden). Hier liegt noch einiges an Potential, das wäre dann aber eine endgültige Trennung vom alten Bedienkonzept.

Habe ich die Kamera nicht am Auge sehe ich eine sehr aufgeräumte Kamera. Mir fehlen die Räder – das PASM-Rad macht für mich nur Sinn über die verschiedenen Speicher C1-C6 ansonsten fand ich das schon immer unnötig. An der X-T100 habe ich auch so ein Rad, aber auch ein zweites, unbeschriftetes Rad und das empfinde ich als angenehm. Ein klar definiertes Eingabeelement das ich mit einer Eingabe verbinde ist einfach eine klarere Bedienung.

Das D-Pad habe ich auch vermisst, bei allen meinen Fuji liegen hier bestimmte Funktionen die ich nicht permanent aber doch öfter brauche. Es war schon etwas frustrierend hier ins Leere zu greifen und ins Menü zu müssen.

Ich weiß nicht ob Fuji dieses Design gewählt hat weil es die jüngeren Kunden ansprechen will oder einfach weil die ganzen Schalter und Räder Geld kosten und das neue Design viel billiger in der Herstellung ist. Die GFX 100s ist ja auch billiger als die 50s im Neupreis. Für mich wirkt die Kamera sehr beliebig und sie löst keine Begeisterung bei mir aus. Die Darstellung der Räder auf dem oberen Display die man in vielen Fotos sieht fand ich ansprechend in der Werbung, in der Praxis aber unpraktisch, wenn man das Rad schnell bewegt verliert man schnell die Übersicht. In der Praxis habe ich die Gesamtübersicht mit den Zahlen benutzt, was ich als einfacher empfinde.

Video

Kurz bevor ich die Kamera zurückgegeben habe ist mir dieser Schalter aufgefallen „Still – Video“. Die Kamera kann auch filmen, ich weiss das. Ich fotografiere, das Filmen interessiert mich nicht. So finde ich es zwar ein bißchen schade um einen ungenutzten Schalter aber finde es gut das diese Modi klar getrennt sind.

Akku

Ich hatte nur einen und bin gut damit klargekommen. Wäre es meine Kamera hätte ich noch 2 Akkus mehr. Die Kamera kommt ohne externes Ladegerät, dazu sage ich nichts Fuji will halt hier noch einmal verdienen, und wird mit USB-C geladen. Ein Versuch über die USB-Buchse im Auto zu laden brachte in einer Stunde Fahrt 10% Akkuleistung - ich bräuchte dann wohl ein leistungsstärkeres Auto 😉.

Zusammenfassung:

Die Bildqualität ist klasse, wenn ich die 100MPix benötigen würde hätte ich sie schon. Der größte Pluspunkt für mich ist der IBIS, das ist sehr praktisch und ich werde ihn vermissen.

Das Adaptieren von älteren Linsen funktioniert besser mit dem 50 MPix-Sensor.

Die Kamera liegt gut in der Hand und ist klein, die Bedienung ist nur bedingt nach meinem Geschmack. Kann man sich dran gewöhnen aber dafür gebe ich nicht soviel Geld aus.  Es fehlen mir einfach die Schalter und das D-Pad.

Ich bin froh, daß ich die Kamera in Ruhe ausprobieren konnte. Trotz all des technischen Fortschritts will bei mir kein „Haben-Wollen“ aufkommen. Ich warte auf den Nachfolger und werde mir dann diesen oder eine GFX 100s für einen guten Gebrauchtpreis kaufen.

Da ich die GFX hauptsächlich für Landschaft nutze bleibe ich erstmal bei meiner GFX 50s, nutze oft ein Stativ, geniesse den verstellbaren Sucher und lasse es weiterhin langsam angehen.

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vor 20 Stunden schrieb stef_:

... Das Samyang Shift schlägt sich ungeschiftet immer noch gut bei Blende 8-11 aber beim Schiften ist schon ein deutlicher Qualitätsverlust sichtbar, mit dem Pentax 55mm ist es das gleiche. Eigentlich zeigen alle adaptierten Linsen einen größeren Unterschied in der Schärfe zu den Fuji Linsen als bei der 50s.

Das Pentax 67 55mm hatte ich auch mal an einem TS-Adapter - vermutlich das beste adaptierbare Mittelformatobjektiv für TS. Das kompakte GF 50mm war bei mir aber auch an den Rändern schärfer. Nun habe ich ein Canon TS-E 50mm gebraucht erstanden. Das übertrifft das GF 50mm und ist für mich jetzt an der GFX 100s das "schweizer Taschenmesser" unter den Objektiven - tilt, ca. 10mm shift ohne Vignettierung, schon ab f2.8 scharf, Macro (1:2). Mit dem Laowa 15mm Zero-D shift und dem Hartblei Zeiss 80mm TS bin ich auch recht zufrieden an der GFX 100s, wenn auch die Schärfe nicht auf GF-Niveau ist.

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Danke für den Erfahrungsbericht. Ich habe selbst die GFX50S und liebe das besondere Design und die Rädchen. Selbst den Buckel hinten. Dennoch laufe ich ständig um die GFX100S herum da ein IBIS, geringere Größe und ein etwas schnellerer AF schon praktisch wäre.

Allerdings sehe ich es wie du, das Design spricht mich einfach nicht an und ich liebe den Look der 50s. Auch das D-Pad. Zusätzlich kann man Winkelsucher und Batteriegriff verwenden.

Da es die alte GFX100 gebraucht auch relativ günstig gibt, würde ich mich eher für diese Entscheiden, wenn ich irgendwann upgrade.
(ok habe gerade gesehen, hier gibt es auch kein D-Pad mehr) :(

Eine Punkt der mich besonders interessieren würde:

Wie schätzt du/ihr die Verarbeitungsqualität der GFX100S im Vergleich zur 50s ein? Bei der 50r merkt man z.B. den günstigeren Startpreis. Bei der 100s auch?

Edited by Lichtbube
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Bei der Verarbeitung ist mir nichts Negatives aufgefallen. Ich habe da nicht gezielt verglichen aber für mich war das in Ordnung.

Das Canon TS 2.8/50mm hatte ich auch schonauf der Liste. Da ich bisher kein EF Objektiv habe war mir das Paket dann zu teuer. Mein Tilt/Shift Adapter ist übrigen mit Mamiya 645 Anschluß und ich kann mit einfachen Adaptern die Pentax 67 Objektive und auch Hasselblad Objektive nutzen.

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