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To Switch or Not to Switch?


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ich bin auch noch nicht oft gewechselt, allerdings eher aus Faulheit, nicht, weil mir was fehlen würde.
Meine Kamera Story ist deshalb auch kurz:

in den 90er Jahren mit Konica Minolta Dynax 7xi - Mitte der 90er verkauft wegen Geldmangel
ab 2003 mit Canon Compact Kamera
ab 2007 mit Nikon (kompatiblen) DSLR (D70, Fuji S5Pro, D600/D610 - die 610 war ein Austauschgerät wegen eines Schadens der D600)
ab 2017 Fuji mit X-Pro2 und seit 2 (?) Jahren parallel mit X-T2, weil die X-Pro2 in Reparatur war.

Markenhörigkeit ist mir zuwider. 
Wenn ich jetzt kaufen würde wäre es vermutlich die Nikon Z6ii.
Ich vermisse gelegentlich, wenn ich Landschaften fotografiere, die Haptik der Nikons, die für mich in diesem Bereich deutlich besser ist als die der Fujis.
Wenn ich Street Light mässig unterwegs bin schätze ich die Unauffälligkeit der Fuji dagegen sehr.

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Ich bin ein fotografischer Späteinsteiger. Erst am Ende meines Studiums hab ich angefangen "ernsthafter" (sprich, nicht nur spontan Erinnerungsknipsbildchen) zu machen. Danach verlief das Interesse sehr wellenförmig, wobei ich vermutlich so intensiv wie in den letzten (Fuji) Jahren noch nie fotografiert habe. Wobei intensiv sich möglicherweise nach mehr anhört als es ist. Meine erste Kamera war eine Sony A100. Ein Händler hatte die günstig im Angebot, weil sie damals schon ein Auslaufmodell war, er war aber davon begeistert (oder war halt ein guter Verkäufer), deshalb hatte ich sie. Die war im Einsatz, bis sie nicht mehr zuverlässig auslösen konnte, danach gabs eine A77II, die ich aber nach einem Jahr wieder verkauft habe um zu Fuji um zu steigen. Grund war hauptsächlich, dass das A-Bajonett tot war und ich in  (neue) Objektive investieren wollte. Aber nicht in ein Totes Bajonett, da bin ich bei Fuji gelandet. Ich wollte keine KB Kamera (Preis, Größe etc.) es sollte eher kleiner werden. MFT war auch in der Überlegung, aber das war preislich nicht wirklich günstiger und Fuji wirkt mir (bis heute) Zukunftssicherer. Nochmal Wechseln möchte ich eigentlich nicht. Aber so genau weiß man das natürlich nicht.

Ich bin der Meinung, dass ich mit jeder Systemkamera glücklich werden könnte. Ich bin auch der Meinung, dass mir KB keine Vorteile (eher Nachteile) bringt. Am meisten bringt mich die Kamera weiter, die ich (gerne) dabei habe. Und meine T-3 nehm ich definitv lieber in die Hand als meine zwei Sonys davor. Die Kehrseite der Medallie ist natürlich, das mit steigender Begeisterung der Fotografie, der finanzielle Aufwand steigt. Noch vor 3 Jahren hätte ich nie daran gedacht jemals eine neue Festbrennweite für 950€ zu kaufen... nunja. Je ne regrette rien 🙂

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vor 22 Stunden schrieb MHFoto:

A2 ist etwa 60x40. Bei nem Bild im Flur meiner ex-R6 (20 MP) sieht man das schon. Da ist nicht so viel mit optimaler Abstand.

Da hab ich mich lange geärgert, aber hochrechnen und neu drucken lassen kostet halt auch Geld.

Meine Bilder im nicht sehr breiten Flur sind auch A2 und die sind größtenteils noch aus der 5d Mk 1 - also 12MP. Da muss ich schon mit der Nase draufgehen, dass ich bei schrägen Linien Treppchen sehe, aber wer macht das? Die sehen einfach gut aus. Aber ist doch ein anderes Thema.

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vor 9 Stunden schrieb Mr.Darcy:

Ich vermisse gelegentlich, wenn ich Landschaften fotografiere, die Haptik der Nikons, die für mich in diesem Bereich deutlich besser ist als die der Fujis.

Darf ich fragen was du damit genau meinst? Ich verspüre beim fotografieren von Landschaften mit der X-T4 keinerlei Einschränkungen🤔

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vor 12 Stunden schrieb Alexh:

Darf ich fragen was du damit genau meinst? Ich verspüre beim fotografieren von Landschaften mit der X-T4 keinerlei Einschränkungen🤔

ich habe ja mehrere Jahre nur mit der X-Pro2 fotografiert, mit der T2 ist es etwas besser.
Aber grundsätzlich geht es darum, dass die Rädchen sich gerade dann, wenn es dunkel und/oder kalt ist, nur schwierig bedienen lassen. Vor allem die ISO Einstellungen der X-Pro2. Das hintere Display hilft mir auch nur bedingt, denn dann muss ich oben drehen und hinten gucken - eine für mich sehr umständliche Bedienung.

Dazu kommt, das sich gerade bei meiner X-Pro2 regelmäßig die Belichtungskorrektur verstellt (durch die Herausnahme aus der Tasche?) - die Dioptrien Einstellung gelegentlich auch.
Die X-Pro ist halt für mich manchmal eine Diva, in der Landschaftsfotografie kommt mir das gröbere Konzept der Nikons eher entgegen.
Die Nikons sind größer und die Bedienung ist da für mich zumindest in diesen Situationen einfacher. Wie das bei den neuen Z-Modellen ist weiß ich nicht.
Ich vermute, die Entwickler bei Nikon denken auch an die Fotografen, die unter widrigen Bedingungen mit Handschuhen etc. die Kameras bedienen müssen.
Geht ohne Frage auch mit jeder Fuji, für mich halt deutlich fummeliger.

Bei Street und vielen anderen Gelegenheiten ist die X-Pro2 natürlich deutlich überlegen, da man nicht als Fotograf/Bedrohung identifiziert wird und so unauffällig fotografieren kann.

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vor 1 Minute schrieb bastibe:

Darf man das eigentlich, einfach so rational über Unterschiede zwischen Kamerasystemen reden ohne auch nur einmal auf IBIS und Megapixel und so einzugehen? Ich dachte das wäre verboten! 😁

Rationale, friedliche und sachliche Diskussionen mit vielen verschiedenen Standpunkten sind in der Tat nur hier im Fuji X Secrets Bereich erlaubt.

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vor 4 Minuten schrieb bastibe:

Darf man das eigentlich, einfach so rational über Unterschiede zwischen Kamerasystemen reden ohne auch nur einmal auf IBIS und Megapixel und so einzugehen? Ich dachte das wäre verboten! 😁

meiner Meinung nach kann man mit jeder Kamera gute Bilder machen. Die eine liegt vielleicht besser in der Hand als die Andere oder lässt sich, rein subjektiv, besser bedienen.

Ich kann ehrlichen Gewissens sagen, dass ich selbst der limitierende Faktor in meinen Bildern bin :).

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Begonnen hat die Fotografie mit einer zur Konfirmation gekauften Pentax Program A, mein Bruder hatte schon eine Pentax Super A, mein Onkel eine MX und mein Vater eine Agfa Selectronic II und damit waren zumindest genügend Objektive vorhanden um nicht immer mit dem ollen 50mm fotografieren zu müssen.

Mit einem 28-70mm Zoom, habe ich dann meine größeren Reisen vor und während des Studiums fotografiert und mit einem 135mm/2,8 überwiegend Sport. Beides hat mir sehr gut gefallen, allerdings war ich finanziell eingeschränkt. Immerhin gab es bei uns von der Zeitung damals 3 Filme pro Wettbewerb und für die Bilder zahlten sie ganz ordentlich.

Wie bei vielen anderen auch, reduzierte sich die Fotografie während des Studiums und schlief gegen Ende fast komplett ein. Lediglich eine Minox war meine treue Begleitung auf Bergtouren und lieferte sehr gute Ergebnisse.

Nach dem Studium war ich mir immer noch nicht sicher, ob eine Kamera wirklich AF benötigt und habe mich in die Voigtländer Bessa II und III verliebt. Mit einer Reihe von Objektiven hat das Fotografieren damit richtig Spaß gemacht, aber das Entwickeln war mir ein Graus und so häuften sich Kartons mit ungerahmten Dias und Negativen im Arbeitszimmer.

Den zunehmenden Bewegungsdrang der Kinder konnte ich mit der Messsucher-Kamera nicht mehr einfangen und dachte mit einer digitalen Sony DSC-85 würde das besser gelingen, was ein Irrtum war. Damit kam die Nikon D70 ins Haus mit einem 18-70mm und das war ziemlich cool und die Freude an der Fotografie zurück. Mit wachsender Begeisterung wurde das System ausgebaut, über die D200 hin zur D700 mit einer Reihe von 2,8er Zooms. Sogar eine D3 fand sehr günstig den Weg zu mir und war der Beginn einer intensiven Beziehung, die Sportfotografie hatte mich wieder und da ich die Bilder unterwegs und auf Geschäftsreisen entwickeln konnte, stellte das Post-Processing kein allzu großes Problem mehr dar. Interessant war für mich, dass nur wenige Anrufe ausreichten und ich wieder wie "früher" nebenher in der Sportfotografie tätig sein konnte. Damit wurde zumindest anteilig auch das eine oder andere Lichtstarke Objektiv finanziert.

Vielleicht war das aber auch mein Problem und der Beginn des Wechsels zu Fujifilm, die 12Mpx der D3 und der D700 waren manchmal nicht ausreichend und es wurde mehr gefordert. Was ich nicht liefern konnte, 2x eine D4 war zu teuer und gebraucht schwer zu bekommen. Einen D700 Nachfolger in gleichwertiger Geschwindigkeit wollte Nikon nicht bauen. Für die Berge hatte ich mir inzwischen eine X10 gekauft und war mit der Kamera ziemlich glücklich, dann sah ich die X-T10 mit Ihrer ordentlichen Bildrate die besser war als die der D610 von Nikon ... allerdings war der Puffer so mickrig, dass man von Dauerfeuer wie bei der D3 nur träumen konnte. Ja OK, so richtig ernst war der Versuch nicht mit der X-T10 🙂

Nach den ersten beiden Shootings dachte ich, so ein misst und Du verkaufst den "Dreck" wieder ... durch eine Reihe widriger Umstände lag die X-T10 aber einige Wochen rum und da machte mir ein Fotohändler das Angebot doch die X-T1 zu probieren ... mit dem 55-200mm. Da ich in dieser Zeit, weniger Sport sondern mehr im alpinen Bereich fotografierte, dachte ich mir, dass 55-200mm könnte ausreichen und begann mit der X-T1 zu fotografieren. Irgendwie hatten wir uns gefunden und mit dem später erschienenem 50-140mm/2,8 war wieder alles (fast) wie früher und die Bilder kamen ein wenig größer aus der Kamera.

Über die X-T2 ging es zur X-T3 die aktuell immer noch meine Arbeitspferde sind, die X-T4 habe ich wegen keinem Bedarf an Video übersprungen und schaue gerade was sich zwischen X-H2s, X-H2 und X-T5 ergeben wird.

In Summe bin ich 3x gewechselt und immer hatte es einen mehr oder weniger sinnvollen Grund, beziehungsweise die Hoffnung mit dem neuem System andere Bilder machen zu können. Mal abgesehen von den technischen Aspekten, habe ich mit der X-T2 die Grenze überschritten von der ich glaube das mich eine neue Kamera wirklich weiter bringen würde. Ich kaufe mir eine Kamera eher weil ich es kann und ich mich darüber freue, wichtig ist viel Zeit zum fotografieren zu haben und das dann auch zu tun.

Just my 2cents, b!

 

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vor 20 Stunden schrieb Mr.Darcy:

Ich kann ehrlichen Gewissens sagen, dass ich selbst der limitierende Faktor in meinen Bildern bin :).

Das Thema "limitierende Faktoren" finde ich interessant, zumal sich diese gegenseitig beeinflussen. Ich habe insbesondere drei Faktoren ausgemacht:

  1. Kreativität und Ideenreichtum. Ohne eine gute oder interessante Bildidee sind gute Bilder schwierig. Das gilt vor allem dann, wenn einem tolle Motive nicht "frei Haus" geliefert werden.
  2. Die zur Verfügung stehende technische Ausrüstung macht es schwierig oder unmöglich, die Bildidee umzusetzen oder das Motiv sachgerecht einzufangen.
  3. Die handwerklichen Fähigkeiten, das technische Verständnis und/oder die Erfahrung/Übung des Fotografen sind unzureichend.

Diese drei Faktoren werden gerne aufgetrennt und auch gegeneinander ausgespielt, was bei näherer Betrachtung irritierend ist, da sie tatsächlich sehr stark miteinander zusammenhängen und sich sogar gegenseitig bedingen.

Kreativität zum Beispiel wird durch Mangel gefordert und gefördert. Wer nur eine Brennweite zur Verfügung hat, muss automatisch kreativ werden – es gilt, aus weniger vorhandenen Möglichkeiten mehr herauszuholen. "Think out of the box". Das gilt auch für Motive. Wenn sich etwa im Urlaubsparadies die tollen Motive aufreihen, ist man versucht, einfach draufzuhalten. An einem tristen Ort an einem grauen Tag ist die kreative Herausforderung hingegen größer. Diese "Weniger ist mehr"-Denke wird deshalb gerne auch für Übungen genommen. Zum Beispiel, an einem Regentag vor die Haustür zu gehen und mit einer Brennweite nur ein Thema oder eine Motivart zu fotografieren, zum Beispiel Makros oder Spiegelungen. Sich also in den verfügbaren Möglichkeiten absichtlich einzuschränken, um den Blick zu schärfen.

Somit kann es durchaus hilfreich sein, wenn die Ausrüstung gewissen Einschränkungen unterworfen ist. Punkt 2 und Punkt 1 hängen folglich eng zusammen. Es ist durchaus möglich, dass aus einem Mangel ("also damit kann man das unmöglich fotografieren") ein kreatives Plus entsteht. Punkt 3 ist dabei dann leider häufig der Dealbreaker, der den kreativen Höhenflug beendet – wenn es also bei der Umsetzung hapert. Hier machen einige dann den Fehler, die Ursache auf die unzureichende Ausrüstung zu verlagern. Das ist durchaus verständlich und nachvollziehbar, schließlich ist es mühsamer, an sich selbst zu arbeiten, als den Herstellern zu sagen, was sie besser machen müssen. Dadurch erklärt sich auch so mancher häufige Systemwechsel. Wenn es allerdings trotz diverser Wechsel oder Upgrades einfach nicht besser wird, ist das ein Indiz dafür, dass man sich Faktor 3 genauer anschauen sollte.

Faktor 3 und Faktor 2 wiederum hängen auch dadurch zusammen, dass zu viel Ausrüstung bzw. zu häufiger Ausrüstungswechsel zu einem weniger tiefen technischen Verständnis und zu weniger Vertrautheit mit einzelnen Ausrüstungsbestandteilen führt. Es kostet durchaus Zeit und Übung, bis man eine Kamera oder ein Objektiv "blind versteht" und die Eigenschaften, Vorteile, Macken und Tücken nicht nur oberflächlich kennt, sondern ein tiefes Verständnis aufbaut. Wer häufig wechselt oder zu viel Ausrüstung anschafft, hat es hier natürlich deutlich schwerer als jemand, der jahrelang nur mit einer X100 Classic fotografiert, die er in- und auswendig kennt.

Das bedeutet, dass Punkt 3 umso wichtiger wird, je mehr Ausrüstung man nutzt – sonst stößt man immer wieder auf das Umsetzungsproblem. Es fehlt dann an Erfahrung, Verständnis, Übung. Das wiederum bindet mentale Ressourcen, die dann auf der kreativen Seite fehlen. Wie soll man bitte kreativ sein, wenn man mit der Technik kämpft, über Belichtung oder Autofokus nachdenkt oder sich fragt, welche Einstellung denn jetzt schon wieder falsch ist, weil die Kamera nicht das macht, was sie soll – oder weil das Bild nicht so aussieht, wie man es sich vorstellt? Dass derlei nicht selten vorkommt, sieht man bestens an den Fragen und Problemen, die hier im Forum jeden Tag gestellt werden.

 

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Wie sieht das bei mir persönlich aus? Tatsächlich ist Fujifilm für mich gerades deshalb sehr attraktiv, weil es zwar ständig neue Kameras und Objektive gibt – sich die wesentlichen Eigenschaften dieser Gerätschaften dabei jedoch nicht oder kaum verändert haben.

Was ich 2011 über die X-Serie gelernt habe, gilt zu 95% auch noch heute. Was ich bei der X100 Classic an technischem Verständnis über Belichtung, Dynamikumfang, ISOlosem Fotografieren, Fokussieren etc. gesammelt habe, kann ich an einer brandneuen GFX oder X-H2 unmittelbar einsetzen. Dieses Wissen ist relevant. Ich muss keineswegs wieder bei Null anfangen, ganz im Gegenteil. Die grundlegenden Fuji-Konzepte sind alle sehr beständig und konstant. Man muss weder über Gerätegenerationen noch über Gerätezielgruppen hinweg umlernen. Deshalb ist auch die Diskussion über PASM/non-PASM nur ein Nebenschauplatz, denn zwischen einer X-H2 und einer X-T4 (oder bald X-T5) gibt es natürlich sehr viel weniger Unterschiede als Gemeinsamkeiten.

Tatsächlich ist es ja so, dass Fujifilm mit den verschiedenen Formfaktoren und Benutzerschnittstellen absichtlich Unterschiede schafft, damit sich die einzelnen Produktlinien wenigstens dadurch unterscheiden. Mehr oder weniger ist es so, dass die gleiche Kamera einfach unterschiedlich verpackt wird. Und wer eine X-H2 beherrscht, der kommt auch mit einer GFX100S sofort klar. Mehr als das: Er kann die mit der H2 gewonnen Kenntnisse und Fähigkeiten auch an der GFX verwenden.

Dieses Konsistenz – bei den Dingen, auf die es ankommt – ist für mich deshalb einer der wichtigsten Pluspunkte der Fuji-Welt. Dadurch kann ich einerseits regelmäßig neue Kameras verwenden (Faktor 2), ohne auf der anderen Seite ständig umlernen zu müssen (Faktor 3). Das wiederum bedeutet, dass ich mich mehr auf Faktor 1 konzentrieren kann – also aufs Bilder machen. 

bearbeitet von Rico Pfirstinger
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vor 3 Stunden schrieb Rico Pfirstinger:

Das Thema "limitierende Faktoren" finde ich interessant, zumal sich diese gegenseitig beeinflussen. Ich habe insbesondere drei Faktoren ausgemacht:

  1. Kreativität und Ideenreichtum. Ohne eine gute oder interessante Bildidee sind gute Bilder schwierig. Das gilt vor allem dann, wenn einem tolle Motive nicht "frei Haus" geliefert werden.
  2. Die zur Verfügung stehende technische Ausrüstung macht es schwierig oder unmöglich, die Bildidee umzusetzen oder das Motiv sachgerecht einzufangen.
  3. Die handwerklichen Fähigkeiten, das technische Verständnis und/oder die Erfahrung/Übung des Fotografen sind unzureichend.

Hervorragende Betrachtung! Ich möchte der vielleicht noch einen Nachsatz hinzufügen, dass es gerade Hobbyisten oft nicht gegeben ist, sich Motive und Situationen frei auszusuchen. 

Mein persönlicher größter Engpass ist daher meistens weder Fähigkeit noch Technik, sondern Gelegenheit. Es ist am Ende einfach wichtiger, dass die Kinder nicht ins Wasser fallen, die Windeln gewechselt sind, und das Gespräch nicht gestört wird, als das perfekte Foto zu machen. Das würde ich der Liste als Punkt 4 anhängen. 

(Ab zweiter Stelle kommt dann sehr schnell fehlende Übung, gerade beim komponieren. Aber ich sehe immer wieder klar, dass ich meine Bilder viel lieber mag wenn ich mehr Zeit hatte, sie sauber vorzubereiten. Selten wie das auch sein mag.) 

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vor 15 Minuten schrieb bastibe:

Hervorragende Betrachtung! Ich möchte der vielleicht noch einen Nachsatz hinzufügen, dass es gerade Hobbyisten oft nicht gegeben ist, sich Motive und Situationen frei auszusuchen. 

Ich finde gerade als Hobbyfotograf sollte man diese Möglichkeiten haben oder sie sich eben schaffen. Was ist für dich ein Hobby? Der Stress zwischen den alltäglichen  Pflichten?

Ich bin Profi und werde oft irgendwohin geschickt, wo ich mir weder die Location noch das Licht aussuchen kann, noch die Menschen, die ich fotografiere, noch die Tageszeit und manchmal wird mir sogar schon der Look vorgegeben, den das Bild am Ende haben soll.  Da ist der Sachverhalt wohl eher gegeben, dass ich mir die Motive  und Situationen nicht aussuchen kann. Das erfordert natürlich auch Kreativität, Improvisationsvermögen und dass man seine Technik beherrscht und mir macht das auch Spaß. In meiner Freizeit fotografiere ich gern.

Wenn ich aber einen Hobby nachgehe, dann heißt es doch, dass ich das gerne mache, mich in meiner Freizeit damit gerne beschäftige und alles kann, aber nichts muss, oder verstehe ich das jetzt falsch? Da will ich doch gute Bilder machen und mache mir den Druck den ich habe  selbst. 

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vor 4 Stunden schrieb Rico Pfirstinger:

Das Thema "limitierende Faktoren" finde ich interessant, zumal sich diese gegenseitig beeinflussen. Ich habe insbesondere drei Faktoren ausgemacht:

  1. Kreativität und Ideenreichtum. Ohne eine gute oder interessante Bildidee sind gute Bilder schwierig. Das gilt vor allem dann, wenn einem tolle Motive nicht "frei Haus" geliefert werden.
  2. Die zur Verfügung stehende technische Ausrüstung macht es schwierig oder unmöglich, die Bildidee umzusetzen oder das Motiv sachgerecht einzufangen.
  3. Die handwerklichen Fähigkeiten, das technische Verständnis und/oder die Erfahrung/Übung des Fotografen sind unzureichend.

das Thema ist eigentlich zu komplex, um es hier in ein paar Zeilen zu analysieren bzw. darzulegen.
Grundsätzlich würde ich sagen, das ich seit über 10 Jahren (vorher Nikon, aktuell Fuji) die ausreichende Technik zur Verfügung habe, um meine Bilder umzusetzen und auch die handwerklichen Fähigkeiten (auf Hobby Niveau und ausreichend für meine Art der Bilder).

Aber ich bin vom Typ her sachlich, analytisch*. Das sind Menschen, die eben nicht spontan Kreativ sind oder die vor Ideen sprudeln. "Wir" müssen uns unsere Kreativität hart erarbeiten durch Vorbereitung, Analyse, externe Inspiration etc.. Mal eben irgendwo hin gehen und nur eine Kamera/FB mitnehmen funktioniert selten beim Menschen diesen Typs. Man braucht schon vorher allen möglichen Input. Ich z.B. hab mir angewöhnt, zuerst den sogenannten Safety Shot zu machen.
Ich weiß also genau, welches Bild ich an einer Location machen will und das mache ich dann auch, damit ich zumindest dieses Bild im Kasten habe. Dieser "Selbstbetrug" funktioniert bei mir gut, auch auf Hochzeiten oder anderen Veranstaltungen. Nach dem Safety Shot bin ich dann offen für die wirklich spannenden Dinge vor Ort.
Das Alles kostet aber Zeit, die ich selten habe. Und nach der Vorbereitung müssen viele andere Parameter stimmen. Die Location, das Licht, das Wetter, die körperliche Verfassung - das alles muss zusammen spielen.

Insofern stimmt es für mich - ich bin hier in der Kette der limitierende Faktor.

* ich bin tief blau nach Insights: https://insights.de/die-farben-rote-typ-gelbe-typ-gruene-typ-blaue-typ/#C-gruene-Typ

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vor 1 Stunde schrieb bastibe:

Mein persönlicher größter Engpass ist daher meistens weder Fähigkeit noch Technik, sondern Gelegenheit. Es ist am Ende einfach wichtiger, dass die Kinder nicht ins Wasser fallen, die Windeln gewechselt sind, und das Gespräch nicht gestört wird, als das perfekte Foto zu machen. Das würde ich der Liste als Punkt 4 anhängen. 

So etwas habe ich auf meinen Workshops früher öfter gehört – zum Beispiel auch, dass das mitreisende familiäre Umfeld im Urlaub kaum Rücksicht nimmt, wenig Geduld und Verständnis hat und nicht wartet, bis man das Foto in Ruhe gemacht hat (allerdings durchaus tolle Fotos nach der Rückkehr wünscht).

Tatsächlich kamen diese Teilnehmer nicht zuletzt auch deshalb in meine Workshops, um sich mal ein Wochenende lang voll auf ihr Hobby konzentrieren und sich mit Gleichgesinnten austauschen zu können. Endlich unter Menschen, die einen verstehen.

Mein Rat wäre hier deshalb: Freiräume schaffen. Wenn das Umfeld nicht mit dem Hobby kompatibel ist, lieber alleine losziehen – oder mit Gleichgesinnten. Die kann man vielleicht online finden, oder auch offline, zum Beispiel in Fotoclubs. Tatsächlich überlege ich so etwas derzeit auch für mich, da sich durch den Tod meiner Lebensgefährtin für mich eine sehr schwierige Situation ergeben hat. Vielleicht kann man sich ja mit anderen zusammentun, denen es ähnlich geht – und aktiv auf Motivsuche gehen und Gelegenheiten schaffen (anstatt zu hoffen, dass sie sich bieten).

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Ich sage bereits seit sehr langer Zeit (über 35 Jahren), daß ICH „das schwächste Glied in der Produktionskette meiner Fotos“ bin… ;) und bin immer noch erfreut, wenn mir eins gelingt, welches ich auch noch nach Jahren gerne anschaue.

Zum Theme „Toleranz beim Fotografieren“:

Die gibt es erfreulicherweise auch in beide Richtungen:

Bei Begleiter/innen, die klaglos lange warten, bis man nach dem abrupten Stehenbleiben wegen eines tollen Motivs endlich nach dem finalen Foto weitergehen kann, aber auch bei Fotografen/innen, die akzeptieren, daß ihre Begleiter/innen nicht ständig länger irgendwo wie Falschgeld herumstehen wollen. Oft genug findet man einen guten Kompromiß:

Man kann ja auch mal verabreden, wo man sich in xx Minuten wieder treffen kann, wenn einem tolle Motive geboten werden.Am schönsten ist es aber, wenn sich der/die Begleiter/in durchaus für Fotografie erwärmen/interessieren lässt oder gar selber ebenfalls schöne Fotos machen will…

Oft genug hat der/die Begleiter/in ja auch ein oder mehrere Hobbies, welche dann umgekehrt den anderen Partner auch mal zur Toleranz „zwingt“… It is a game of give and take“…

Wenn oft Intoleranz  oder Spannungen auftreten, so hat möglicherweise ja auch ein oder sogar  beide Partner vor vielen Jahren eine falsche Entscheidung getroffen… ;) und das Ganze ist nur ein Symptom für ein sehr großes Problem….

 

 

 

 

bearbeitet von hybriderBildersucher
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vor 3 Stunden schrieb Rico Pfirstinger:

So etwas habe ich auf meinen Workshops früher öfter gehört – zum Beispiel auch, dass das mitreisende familiäre Umfeld im Urlaub kaum Rücksicht nimmt, wenig Geduld und Verständnis hat und nicht wartet, bis man das Foto in Ruhe gemacht hat (allerdings durchaus tolle Fotos nach der Rückkehr wünscht).

Dafür habe ich (unter anderem) die X-100 V.

Da fällt dann immerhin schon der Objektivwechsel weg und das Genöle ist weniger 😂

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Ich bin auch nicht der Wechseltyp.

Das Einarbeiten in ein anderes System, bis man es wirklich beherrscht, dauert (bei mir) Monate.

So empfinde ich das auch bei RAW Konvertern. Auch da schwenke ich nicht um, nur weil einer gerade mal etwas besser kann als LR. Das sitze ich einfach aus.

Und ich finde, die BQ bei Fuji (APSC), ist schon einfach klasse.

Besser geht natürlich immer, aber zu welchem Preis ? 

Und damit meine ich nicht nur die Euros, sondern auch Größe, Gewicht...

Immer wenn ich mal einen "ich hätte gerne was besseres Anfall" bekomme, gucke ich mir ein Foto das ich mit meiner damaligen mft Ausrüstung (12 MP) gemacht habe an.

Das hängt bei mir in 80X120cm und sieht top aus. Das erdet mich dann wieder 😉

 

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vor 9 Stunden schrieb Rico Pfirstinger:

Das Thema "limitierende Faktoren" finde ich interessant, zumal sich diese gegenseitig beeinflussen. Ich habe insbesondere drei Faktoren ausgemacht:

  1. Kreativität und Ideenreichtum. Ohne eine gute oder interessante Bildidee sind gute Bilder schwierig. Das gilt vor allem dann, wenn einem tolle Motive nicht "frei Haus" geliefert werden.
  2. Die zur Verfügung stehende technische Ausrüstung macht es schwierig oder unmöglich, die Bildidee umzusetzen oder das Motiv sachgerecht einzufangen.
  3. Die handwerklichen Fähigkeiten, das technische Verständnis und/oder die Erfahrung/Übung des Fotografen sind unzureichend.

Diese drei Faktoren werden gerne aufgetrennt und auch gegeneinander ausgespielt, was bei näherer Betrachtung irritierend ist, da sie tatsächlich sehr stark miteinander zusammenhängen und sich sogar gegenseitig bedingen.

Kreativität zum Beispiel wird durch Mangel gefordert und gefördert. Wer nur eine Brennweite zur Verfügung hat, muss automatisch kreativ werden – es gilt, aus weniger vorhandenen Möglichkeiten mehr herauszuholen. "Think out of the box". Das gilt auch für Motive. Wenn sich etwa im Urlaubsparadies die tollen Motive aufreihen, ist man versucht, einfach draufzuhalten. An einem tristen Ort an einem grauen Tag ist die kreative Herausforderung hingegen größer. Diese "Weniger ist mehr"-Denke wird deshalb gerne auch für Übungen genommen. Zum Beispiel, an einem Regentag vor die Haustür zu gehen und mit einer Brennweite nur ein Thema oder eine Motivart zu fotografieren, zum Beispiel Makros oder Spiegelungen. Sich also in den verfügbaren Möglichkeiten absichtlich einzuschränken, um den Blick zu schärfen.

Somit kann es durchaus hilfreich sein, wenn die Ausrüstung gewissen Einschränkungen unterworfen ist. Punkt 2 und Punkt 1 hängen folglich eng zusammen. Es ist durchaus möglich, dass aus einem Mangel ("also damit kann man das unmöglich fotografieren") ein kreatives Plus entsteht. Punkt 3 ist dabei dann leider häufig der Dealbreaker, der den kreativen Höhenflug beendet – wenn es also bei der Umsetzung hapert. Hier machen einige dann den Fehler, die Ursache auf die unzureichende Ausrüstung zu verlagern. Das ist durchaus verständlich und nachvollziehbar, schließlich ist es mühsamer, an sich selbst zu arbeiten, als den Herstellern zu sagen, was sie besser machen müssen. Dadurch erklärt sich auch so mancher häufige Systemwechsel. Wenn es allerdings trotz diverser Wechsel oder Upgrades einfach nicht besser wird, ist das ein Indiz dafür, dass man sich Faktor 3 genauer anschauen sollte.

Faktor 3 und Faktor 2 wiederum hängen auch dadurch zusammen, dass zu viel Ausrüstung bzw. zu häufiger Ausrüstungswechsel zu einem weniger tiefen technischen Verständnis und zu weniger Vertrautheit mit einzelnen Ausrüstungsbestandteilen führt. Es kostet durchaus Zeit und Übung, bis man eine Kamera oder ein Objektiv "blind versteht" und die Eigenschaften, Vorteile, Macken und Tücken nicht nur oberflächlich kennt, sondern ein tiefes Verständnis aufbaut. Wer häufig wechselt oder zu viel Ausrüstung anschafft, hat es hier natürlich deutlich schwerer als jemand, der jahrelang nur mit einer X100 Classic fotografiert, die er in- und auswendig kennt.

Das bedeutet, dass Punkt 3 umso wichtiger wird, je mehr Ausrüstung man nutzt – sonst stößt man immer wieder auf das Umsetzungsproblem. Es fehlt dann an Erfahrung, Verständnis, Übung. Das wiederum bindet mentale Ressourcen, die dann auf der kreativen Seite fehlen. Wie soll man bitte kreativ sein, wenn man mit der Technik kämpft, über Belichtung oder Autofokus nachdenkt oder sich fragt, welche Einstellung denn jetzt schon wieder falsch ist, weil die Kamera nicht das macht, was sie soll – oder weil das Bild nicht so aussieht, wie man es sich vorstellt? Dass derlei nicht selten vorkommt, sieht man bestens an den Fragen und Problemen, die hier im Forum jeden Tag gestellt werden.

 

Hallo @Rico Pfirstinger , sehr schön zusammengefasst. Darf ich den Beitrag bei uns im Fotoclub zitieren? Da ist das auch immer mal wieder ein Thema und besser kann ich es nicht formulieren.

Vielen Dank, Viele Grüsse, Uwe.

 

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Spannend, dass vielen Kommentatoren sich von der "Toleranz der Begleiter" eingeschränkt fühlen. Ich selbst erlebe es eher umgekehrt, dass ich selbst lieber an gemeinsamen Aktivitäten teilhabe und dadurch weniger fotografiere. Aber vielleicht sagt das auch nur das selbe mit anderen Worten. 

Tatsächlich finde ich aber gerade dieses "Soziale" als eine zentrale Stärke des Fuji-Bedienkonzeptes, denn hier kann ich im Gehen oder ohne abzulenken schon einmal die Kameraeinstellungen ändern, ohne dafür durch einen Sucher oder in ein Menü schauen zu müssen. Das ist unauffälliger und stört Unterhaltungen etc. wesentlich weniger. Dann kann ich sekundenschnell die Kamera ans Auge heben und ein Bild machen, meist ohne etwa eine Unterhaltung zu unterbrechen. Besonders während Kinderspielen ist das Gold wert. 

Tatsächlich hatte mich das damals zum Wechsel getrieben. Anstatt an meiner alten Nikon herumzufummeln, dann ein Testbild zu machen, dann die Belichtung und den Weißabgleich zu korrigieren, und erst dann das richtige Bild zu machen, war die Fuji hochheben, durchgucken, abdrücken. Und wenn etwas zu fummeln war konnte ich das wenigstens "offline" machen, ohne Kamera im Gesicht. Und kleiner war die Fuji natürlich auch. Das ist natürlich eigentlich nicht fair, die Fuji war damals einfach auch viel neuer, und Nikon hat ja inzwischen auch hervorragende Spiegellose. Aber es war damals so beeindruckend, dass binnen Tagen alles Nikon zu Ebay zurück ging und durch Fuji ersetzt wurde. 

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vor 17 Stunden schrieb bastibe:

Tatsächlich finde ich aber gerade dieses "Soziale" als eine zentrale Stärke des Fuji-Bedienkonzeptes, denn hier kann ich im Gehen oder ohne abzulenken schon einmal die Kameraeinstellungen ändern, ohne dafür durch einen Sucher oder in ein Menü schauen zu müssen. Das ist unauffälliger und stört Unterhaltungen etc. wesentlich weniger. Dann kann ich sekundenschnell die Kamera ans Auge heben und ein Bild machen, meist ohne etwa eine Unterhaltung zu unterbrechen. Besonders während Kinderspielen ist das Gold wert. 

Das ist ein wichtiger Vorteil eigentlich aller digitalen spiegellosen Kameras. Man sieht die Einstellungen und die Belichtung stets hinten auf dem LCD-Monitor und kann alles jederzeit anpassen oder voreinstellen. Vielen DSLR-Umsteigern war und ist dieser Vorteil (inkl. WYSIWYG) offenbar gar nicht bewusst – stattdessen wurde viele Jahre lang gebetsmühlenartig behauptet, nur ein optischer Sucher sei das einzig Wahre. Umso erstaunlicher, dass die X-Pro-Reihe, die ja beide Sucherkonzepte miteinander verbindet, trotzdem ein Exot geblieben ist. Eigentlich müssten solche Kameras ja der neue Industriestandard sein. ;) 

Dies wiederum darf man als Hinweis dahin deuten, dass zwischen Behauptungen und Realität oft eine große Kluft besteht. In Wirklichkeit war es bei der Sucherdebatte nämlich ganz einfach so, dass der optische Sucher bei Nikon und Canon genau so lange für die Benutzer besser war, wie Nikon und Canon selbst noch keine mit den Top-DSLRs vergleichbaren spiegellosen Systemkameras im Angebot hatten. Kaum gab es endlich auch spiegellose Kleinbildkameras von Canikon, war der EVF auf einmal top. Es fehlt bei vielen Benutzern offenbar die Objektivität und der Abstand – sie können oder wollen keine wechselnden Standpunkte einnehmen. Stattdessen werden die eigenen Marken verteidigt (bzw. andere verteufelt), eigene Produkte verteidigt (bzw. andere verteufelt), eigene Kaufentscheidungen verteidigt (und andere verteufelt). Auf diesem niedrigen Niveau spielt sich leider ein Großteil der "Diskussionen" in Foren und sozialen Medien ab.

Diese psychologischen Faktoren sollte man stets im Hinterkopf haben, wenn man sich selber neu orientieren möchte und dabei den Rat von anderen sucht. 

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Am 3.10.2022 um 15:58 schrieb alba63:

Ich weiß nicht mal, ob sich eine X-T5/ H2(s) für mich lohnt. Vermutlich reicht meine X-T4 noch ein paar Jahre.

Man könnte ja mal Teufels Anwalt sein und umgekehrt fragen: Wenn das Bild erstmal bei Dir an der Wand hängt, wer von den Betrachtern würde erkennen, ob es"nur" mit einer T4 oder "schon" mit der T5 erstellt wurde. 

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vor einer Stunde schrieb exContax:

Man könnte ja mal Teufels Anwalt sein und umgekehrt fragen: Wenn das Bild erstmal bei Dir an der Wand hängt, wer von den Betrachtern würde erkennen, ob es"nur" mit einer T4 oder "schon" mit der T5 erstellt wurde. 

Mit diesem Kriterium wäre vermutlich auch ein altes Smartphone für alle Zeiten ausreichend. ;) Es gibt Leute, die keinen relevanten Unterschied sehen zwischen einem gut gemachten GFX-Bild und solchen, die sie selbst – ohne erkennbares Talent sowie technisch und qualitativ mangelhaft – mit dem einem alten Smartphone gemacht haben. Beide hängen dort großformatig nebeneinander an der Wand.

Zum Glück geht es darum aber in der Regel nicht. Es geht vielmehr um das eigene emotionale Wohlbefinden in Bezug auf das Hobby und/oder den Job. Was ein Dritter an einem Bild erkennt oder nicht erkennt, ist dabei hoffentlich nicht allzu relevant. Wenn man Wechselpläne ernsthaft von Meinungen (zumal unqualifizierter) Dritter abhängig macht, ist man wohl ziemlich verloren.

Konkret: Ob sich eine X-T5 für jemanden lohnt, der eine X-T4 hat, kann man im Prinzip schon herausfinden: Es lohnt sich, wenn man sich mit dem Neukauf und dann mit dem neuen Produkt entscheidend besser fühlt. Bleibt dieses Gefühl aus, lohnt es sich eher nicht. Beispielsweise habe ich aktuell kein Kaufinteresse an einem neuen iPhone 14 Pro – mein aktuelles iPhone 12 Pro Max funktioniert bestens, es erfreut mich nach wie vor und ich habe nicht das Gefühl, dass ein 14er hier eine entscheidende Verbesserung bringt. Mein Gefühl sagt mir also: brauche ich nicht. Case closed.

Wenn es um Hobbys geht, finde ich es schwierig, rationalen Rat zu geben, schließlich geht es darum, wie sich die Dinge für den Ratsuchenden anfühlen. Natürlich kann man Features rational und objektiv vergleichen, etwa die Vorteile von 40 MP und Oversampling erläutern, auf die Motiverkennung verweisen und auf weitere Funktionen und Verbesserungen. Aber was solche Features dann für den Einzelnen bedeuten, ist meist eine sehr emotionale Sache. Brauche ich das, will ich das, erfreut mich das, begeistert mich das? Fühlt es sich der Wechsel gut und richtig an? Macht er mich glücklich?

 

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