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Über- bzw. Unterbelichtet


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Guten Morgen zusammen, 

auf meine letzte Frage wurde mir gesagt, dass das Blinken im Wiedergabemodus auf Überbelichtung hinweist. Soweit so gut. Nun habe ich mir als Anzeige im Sucher eingestellt, dass mir vor der Aufnahme angezeigt wird ob das Bild Über- oder Unterbelichtet ist. Wenn der Wert bei 0 ist sollte ein korrekt belichtetes Bild herauskommen, oder? Nun habe ich einige Aufnahmen mit jeweils einem Wert von 0 gemacht, aber auch hier blinken Bildbereiche im Wiedergabemodus was wieder auf Überbelichtung hindeutet. Was mach ich falsch? 

Einen weiteren Punkt den ich nicht verstehe ist im Bereich der Belichtungskorrektur. Wenn ich das Rad auf C stelle müsste ich die Belichtungskorrektur am vorderen Rad einstellen können wenn ich zuvor das Rad gedrückt habe. Das funktioniert aber nur wenn der iso auf auto gestellt ist. Wieso ist das so? Außerdem lassen sich die Werte nicht bis maximal verstellen wenn der iso auf auto gestellt ist. Mach ich hier was falsch? 

Hab oben vergessen zu sagen, dass das alles im M Modus ist. 

Freue mich auf eure Antworten. 

 

Viele Grüße Asceroon

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vor 13 Minuten schrieb Asceroon:

Nun habe ich mir als Anzeige im Sucher eingestellt, dass mir vor der Aufnahme angezeigt wird ob das Bild Über- oder Unterbelichtet ist. Wenn der Wert bei 0 ist sollte ein korrekt belichtetes Bild herauskommen, oder?

Damit hast Du sicherlich gemeint, daß Du Dir die Werte der Belichtungskorrektur anzeigen läßt ("-5 bis +5"). Das zeigt Dir nur sowas wie den Messwert der Belichtungsmessung an. Eine Messung kann auch falsch liegen. Es kann weiterhin überbelichtet Bereiche im Bild geben (übrigens auch unterbelichtete). Dafür gibt es eben die Möglichkeit zur Korrektur.

"Blinkies" bei der Aufnahme werden angezeigt, wenn Du unter "Display-Einstellungen" den Wert "Liveansicht: Glanzlichtalarm" markierst.

Wenn Du alles manuell einstellst (Blende und Zeit) kann die Belichtungskorrektur ja nur noch den ISO Wert regeln, um das Bild heller oder dunkler zu machen. Es ist dann die einzige verbleibende Variable. Belichtungskorrektur dient zu Nachregelung des Ergebnisses der Belichtungs-AUTOMATIK, im manuellen Fall regelt keine Automatik, sondern Du alles.

Was meinst Du mit "Außerdem lassen sich die Werte nicht bis maximal verstellen wenn der iso auf auto gestellt ist." ? Dann sind wohl die Grenzen der ISO Werte erreicht.

bearbeitet von EchoKilo
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Wenn du in "M" also Vollmanuell fotografierst, brauchst du keine Belichtungskorrektur, (macht die da was, oder kann man die dann überhaupt nutzen?!). Du hast ja schon Zugriff auf die Belichtungszeit, also stell die halt ein. Die Anzeige ist nur die Belichtungswaage der Automatik, also ein Vorschlag des Kameragehirn (je nach Einstellung Spot, Integral etc). Das kann passen muss aber nicht. Deshalb kann man ja mit Belichtungsautomatik eben die Belichtungskorrekur vornehmen.

Die Blinkies beziehen sich auf das JPEG. Wenn du JPEG fotografierst, kann es sich lohnen (je nach Szene) die DR auf 100 oder 400 zu setzen, damit kann das Bild einen weiteren Kontrastumfang darstellen. Wenn man von den RAWs lebt macht man das in der Post, und wie man die am besten Belichtet schaut man bei Rico nach (möglichst "kontrastarme" Darstellung des JPG wählen hilft). Entweder in einem seiner Fuji Bücher oder hier im Forum mal nach sowas wie "perfekte RAW Belichtung" suchen.

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vor 8 Stunden schrieb Asceroon:

Wenn der Wert bei 0 ist sollte ein korrekt belichtetes Bild herauskommen, oder? Nun habe ich einige Aufnahmen mit jeweils einem Wert von 0 gemacht, aber auch hier blinken Bildbereiche im Wiedergabemodus was wieder auf Überbelichtung hindeutet. Was mach ich falsch? 

Wenn du manuell belichtest und die "Lichtwaage" betrachtest, solltest du wissen, dass die Belichtungsmesser auf etwa 18% Reflexion - also ein mittleres Grau - eingestellt sind.
Und das bezieht sich immer auf den gemessenen Bereich, wie Spot-Messung, Integrale- oder Mehrfeld-Messung.
Dann solltest du auch selber überlegen, welche Bildanteile etwas zur Belichtung beitragen.
Bei viel und überwiegend dunklen Teilen werden diese dann entsprechend "aufgehellt", damit sich wieder dieser "Normwert" von 18% Reflexion ergeben.
Daher kann man durchaus in einer solchen Situation bewußt unterbelichten, damit z.B. ein schwarzer Hund nicht grau abgelichtet wird - und die helleren Teile deines Fotos werden dann auch wieder Zeichnung bekommen und die Blinkies weniger.
Anders herum im Schnee musst du deutlich Überbelichten, damit der weiße Schnee nicht auch grau dargestellt wird - und dann erscheinen richtigerweise die Blinkies flächendeckend auf der Schneefläche.
Auch bei der Mehrfeld-Belichtung, wo die Kamera automatisch versucht die verschiedenen Kontraste in ein mittleres Grau zu bekommen, ist es auch nur ein Kompromiss, den die Kamera vorschlägt.
Das muss nicht damit übereinstimmen, was du von diesem Foto erwartest - also wieder ist eventuell ein Gegensteuern notwendig.
Wenn du die Spot- oder Selektivmessung auswählst, kann es einfacher sein, das bildwichtige Motiv "korrekt" zu belichten, aber es birgt auch eine größere Fehlerquelle, wenn der falsche Bereich angemessen wird.

Wenn du deine bildwichtigen Teile gemäß der "korrekten" Belichtung belichtet hast, sind andere Bereiche durchaus mal überbelichtet.
Dann kannst ja den umgekehrten Weg gehen und die sogenannten Spitzlichter (also die hellsten Bildanteile) so belichten, dass sie nicht oder kaum ausfressen, um dann im Nachgang die Schatten wieder aufzuhellen.
Das geht auch bei JPG-Dateien in gewissem Umfang (ich selber nutze das hauptsächlich), aber mit einer RAW-Datei und dem entsprechenden Entwicklungsprogramm hast du mehr Optionen.

Das alles ist ein Lernprozess, der auch seine Zeit und viele Fotos zur Übung braucht.

Gruß

Christian

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Vielen Dank euch beiden für die ausführlichen Antworten. Wie ihr sicherlich gemerkt habt fange ich grade erst an die Kamera kennen zu lernen und vorallem das fotografieren zu lernen. 

@Frischmilch

Ich habe mir verschiedene Videos auf Youtube angeschaut und dabei wurde erklärt wie die Blende und Belichtungszeiten zusammenhängen. Wenn ich jetzt ein Bild aufnehmen möchte mit einer Blende von f8 muss ich doch irgendwie herausfinden wie lange ich belichten muss um ein korrekt belichtetes Bild zu bekommen. Auf Youtube wurde daher auf den Belichtungswert verwiesen der immer 0 sein sollte damit korrekt belichtet ist. Wenn ich mich aber auf diesen Wert nicht verlassen kann wie stelle ich sicher das es korrekt belichtet ist? Es könnte ja auch sein, dass ich eine kurze Verschlusszeit möchte weil ich Bewegung einfrieren möchte und ich dann mit der Blende spielen möchte um korrekt zu belichten. 

Hab ich hier etwas was falsch verstanden? 

 

@EchoKilo

Mit den Werten meinte ich - 5 bis +5. Aber das hat sich mit deiner Antwort erledigt, da ich nun verstanden habe, dass ich die Belichtungskorrektur nur im Automatikmodus verwenden kann. 

 

Viele Grüße Asceroon

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@Allradflokati

Vielen herzlichen Dank für deine ausführliche Antwort. 

Hab ich es richtig verstanden das ich das komplette Bild nicht richtig belichten kann sondern nur die Teile die mir wichtig sind? 

Ich habe heute Mittag auf einem Ber mg mit der Sonne von oben eine szene fotografiert. Nun hatte ich im unteren Bildbereich einen See und Gräser sowie Steine. Im mittleren Bereich hatte ich dann noch Berge. Im oberen Bereich hatte ich den Horizont. Nun blinkt in dem Bild eine Wolke. Als ich das Bild im Automatikmodus aufgenommen habe hat nichts geblinkt. Das verwirrt mich ehrlich gesagt ein bisschen. 

Viele Grüße Asceroon

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vor 26 Minuten schrieb Asceroon:

Ich habe heute Mittag auf einem Ber mg mit der Sonne von oben eine szene fotografiert. Nun hatte ich im unteren Bildbereich einen See und Gräser sowie Steine. Im mittleren Bereich hatte ich dann noch Berge. Im oberen Bereich hatte ich den Horizont. Nun blinkt in dem Bild eine Wolke. Als ich das Bild im Automatikmodus aufgenommen habe hat nichts geblinkt. Das verwirrt mich ehrlich gesagt ein bisschen. 

Die Wolke ist bestimmt weiß gewesen und damit auch in dem Helligkeitsbereich, wo die Blinkies angezeigt werden.
Manchmal reicht es, nur 1/2 bis 1 Blende unterzubelichten, um noch Zeichnung in den hellen Bildbereichen zu erhalten.
Schau dir das Foto über das Histogramm an (geht auch in der Kamera - einfach im Wiedergabemodus solange auf Disp/Back drücken, bis es angezeigt wird) und du wirst sehen, wie die Verteilung der verschiedenen Helligkeitsbereiche für das gesamte Bild aussieht.
Von links (komplett schwarz) bis rechts (komplett weiß) sollte dann alles vertreten sein, aber am rechten Rand des Histogrammes sich nicht allzuviel Ausschlag zeigen.
Dann hast du den Kontrastumfang des Sensors optimal ausgenutzt.
Das Histogramm kannst du dir auch vor der Aufnahme schon anzeigen lassen, aber dann ist es nur die reine Helligkeit, ohne die einzelnen Farbkanäle separat.
Aber jedenfalls kannst du dabei erkennen, was die Blende, Verschlußzeit oder die ISOs für Auswirkungen für das gesamte Bild haben werden.

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stell einfach DR400 ein, wenn Du Szenen mit hohem Kontrast fotografierst, dafür ist die Funktion da ... und geh auf eine Automatik, M ist für besondere Fälle (und ein paar Puristen) normalerweise stellst Du ja in M auch nur so ein, das die Belichtungswaage auf 0 ist ... das kann die Automatik auch ;) 

Disclaimer: wer M nutzt, weil er einen Grund dafür hat, weiss das auch und kann meine Aussage ignorieren ;) 

 

 

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Das Thema ist insgesamt etwas zu komplex bzw. umfangreich, um es hier im Forum komplett zu erläutern. Ein Besuch eines Fotoworkshops wäre sicher hilfreicher, um die grundsätzlichen Zusammenhänge zu verinnerlichen. 

Die erste Frage, die sich ja schon stellt: was ist überhaupt eine korrekte Belichtung. Grundsätzlich gibt es erst einmal 3 Möglichkeiten. Der Kontrastumfang der Szene ist größer als der der Kamera. Dann musst du entscheiden, was dir wichtiger ist. Die Zeichnung in den (bildwichtigen) Lichtern oder in den Schatten. 
Zweite Möglichkeit, der Kontrastumfang der Szene ist genauso groß, wie der der Kamera. Dann kannst du so belichten, dass  in den Lichtern noch Zeichnung vorhanden ist. Allein auf den Belichtungsmesser kannst du dich dabei allerdings nicht verlassen. Je nach Messmethode ermittelt er einen Mittelwert über das gesamte Bild. Je nach Bildinhalt, kann es dann trotzdem zu über- oder Unterbelichtungen kommen. Da musst du als Fotograf entsprechend korrigieren. Wenn die Szene viele dunkle Anteile (Kohlenkeller) hat, misst die Kamera zu hell. Wenn die Szene viele helle Anteile (Schneeflächen) hat, misst die Kamera zu dunkel. In beiden Fällen muss der Fotograf entsprechend gegensteuern.

3. Möglichkeit, der Kontrastumfang der Szene ist kleiner, als der der Kamera. Das ist ein recht komfortabler Fall, da dann die Belichtung der Kamera zumindest nie ganz verkehrt ist. 
Was letztendlich „korrekt“ ist entscheidet der Fotograf. Das ist ja durchaus auch eine subjektive Empfindung.

Eine Hilfestellung gibt es noch. Man nehme statt der Mehrfeldbelichtungsmessung die Spotmessung und misst die hellste Stelle der Szene, die noch Zeichnung enthalten und nicht überbelichtet sein soll, an und stellt die Kamera bzw. Lichtwaage auf ca. +2,5 Blendenstufen (also quasi Überbelichtung) ein. Dann ist zumindest sicher, dass die Belichtung nach oben passt. Der Abstand zwischen der mittleren 18% Graufläche, auf die die Kamera geeicht ist, und der hellsten Stelle (mit Zeichnung) beträgt immer ca 2,5 bis 3 Blendenstufen (je nach Einstellung im Kameramodell. Rein rechnerisch sind es 2,47 Blendenstufen). 

Die Anzeige der Blinkies basiert auf den jpg‘s bzw. jpg Einstellungen. Auch wenn es Blinkies im jpg Bild gibt, heißt das nicht automatisch, dass auch die raw Datei überbelichtete Bildanteile enthält. Mit DR200 oder DR400 kann man den Spielraum in den Lichtern erhöhen, mit dem Nachteil des höheren ISO Wertes.

Gruss, Uwe.

bearbeitet von Uwe1956
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vor 12 Stunden schrieb Asceroon:

Ich habe mir verschiedene Videos auf Youtube angeschaut und dabei wurde erklärt wie die Blende und Belichtungszeiten zusammenhängen. Wenn ich jetzt ein Bild aufnehmen möchte mit einer Blende von f8 muss ich doch irgendwie herausfinden wie lange ich belichten muss um ein korrekt belichtetes Bild zu bekommen. Auf Youtube wurde daher auf den Belichtungswert verwiesen der immer 0 sein sollte damit korrekt belichtet ist. Wenn ich mich aber auf diesen Wert nicht verlassen kann wie stelle ich sicher das es korrekt belichtet ist? Es könnte ja auch sein, dass ich eine kurze Verschlusszeit möchte weil ich Bewegung einfrieren möchte und ich dann mit der Blende spielen möchte um korrekt zu belichten. 

Hab ich hier etwas was falsch verstanden? 

Es fehlt die dritte Variable: ISO. ISO+Blende+Belichtungszeit ergeben ein belichtetes Bild. Alle drei Paramater haben Einfluss auf die "Helligkeit" des Bildes. Wenn du also mit Blende 8 und 1/1000 Belichten willst (z.B. weil die Bewegung eingefroren werden soll), dann hast du noch die ISO zum Einstellen, wie hell es werden soll. Höhere ISO => helleres Bild. 

Oder: Du möchtest unbedingt bei ISO 160 ein Bild machen und wählst Blende 5,6 (weil das z.B. der gewünschte Schärfebereich ist), dann kanns du mit der Belichtungszeit einstellen wie hell das Bild wird. Solltest du ein Bild bei ISO 160 mit Blende 11 und bei max 1/250 machen wollen wirds schwierig. Da hilft dann nur ein zusätzliche Lichtquelle, weil alle Parameter fix gesetzt sind. Aber Ich finde die ISO (zumindest bis 3200) unkritisch, weshalb ich zumindest immer min. 1 Möglichkeit habe die gewünschte Belichtung ein zu stellen.

Die Belichtungswaage ist ja nicht falsch, die misst schon richtig... auf einen geeichten Grauwert (siehe auch Post #4). Aber man fotografiert halt nicht immer Szenen die einem mittleren Grau entsprechen, weshalb man die Lichtwaage immer auch im Zusammenhang der Szene sehen muss.

Im übrigen kann man sich auch ein RGB Histogramm in der Kamera anzeigen lassen, dafür brauchts aber ein extra Knopfdruck. Und nach dem Auslösen muss man es erneut aufrufen. (Zumindest bei der T3, weiß nicht ob das bei der jüngeren Generation anderst gelöst ist). IMHO brauchts das aber nur bei kritischen Szenen, und auch da muss man im Hinterkopf haben: Es bezieht sich auf das JPEG. Wenn ich das RAW komplett ausreizen möchte sollte ich eine dafür günstige JPEG Einstellung benutzen, ansonsten ist es nur ein sehr grobes Schätzeisen und nicht wirklich hilfreich. Es gibt also viel Potential die Belichtung zu perfektionieren. An welchem Punkt man selber zufrieden ist muss wohl jeder selber entscheiden. Ich mach um die Belichtung eher kein so großes Aufheben, die Zusammenhänge sollte man aber trotzdem verinnerlicht haben.

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